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Sie will nicht reden - Trennung im Streit

Bento
Hi zusammen, ich bin langsam wirklich mehr und mehr am verzweifeln, auch wenn es Tage gibt, wo es aufwärts geht. Diese sind aber mehr als knapp gehalten. Ich hoffe, dass ich hier etwas trost finden kann, da ich meine Freunde ungern weiterhin belaste, auch wenn die es sich anhören würden. Für mich dreht sich jeden Tag die gleiche Platte und es raubt mir meine ganze Energie. Nach meine Freundin bei einem Streit mich von heute auf morgen verlassen hat, sprich ihre Sachen gepackt hat und ausgezogen ist, dann in eine WG etc. Ich hatte sie bei mir aufgenommen, nach dem sie erstmal keine Wohnung hatte. Das Wohnen hat einwandfrei funktioniert. Doch meine ihr und mir bekannten eigenen Probleme (Verlustangst, Bindungsangst etc. - und ich arbeite seit Jahren daran) haben unsere Beziehung dahin gebracht, dass sie beim letzten Streit Ihre Sachen gepackt hat. Ich wollte und konnte mich aus trotz an dem morgen nach dem Streit nicht entschuldigen, da sie mich dahin gedrängt hat. Somit hat sie eine Kurzschlussreaktion ausgeführt und diese straight durchgeführt, und hinter sich die Tür zugemacht. Ist eine 5er WG gezogen und ich habe nur noch mitbekommen wie gut es ihr geht und sie von ihrer Entscheidung mehr als überzeugt ist, gepaart mit Zweifel. Ich könnte noch soviel dazu schreiben, doch fakt ist, dass ich sie mal in einer Bar getroffen habe, bzw. hin bin, da sie wohl sehr betrunken war und ein gemeinsamer Freund rief mich deswegen dahin, da sie wohl noch starke Gefühle für mich hat. In der Bar angekommen, hat sie mich auch umarmt geküsst etc. und dann aber wieder weg gestoßen und gesagt, sie kann nicht. Das ganze ging etwas hin und her und ich bin dann friedlich gegangen ohne eine Szene zu machen. Am nächsten Tag haben wir 1,5 Stunden seht gut telefoniert und sie war nüchtern wieder ziemlich kalt und klar.

Nun folgende Situation: Wir lieben uns, wollten eine Zukunft aufbauen und auch sie ist das erste mal in ihrem Leben überhaupt an Ihre Gefühle gekommen, sei es traurige Verletzungen aus der Familie oder Liebe. Sie wollte vorher nicht mal Kinder und mit mir schon. Ich habe den großen Fehler gemacht, dass ich hinterher gelaufen bin. Ich habe sie paar mal abgefangen, damit man reden kann, weil ich so mega verzweifelt bin, vor allem getrieben von meinen Verlustängsten etc. Wir hatten auch ein deal bis 2018 kein Kontakt, das war Ende Oktober. Natürlich habe ich es nicht hinbekommen, still zu stehen weil mich diese Angst so gepackt hat, also immer wieder der Versuch des redens und des Kontakts. Sie hat mich natürlich auch sehr verzweifelt erlebt und einmal mich mehr als weg geschickt. Meistens endeten unsere Treffen in Diskussionen und dann Vorwürfen. Sie hat mich echt in einer Phase verlassen, wo ich auf Jobsuche war, in den Prüfungen für eine Fortbildung steckte etc. und kaum bis wenig Kohle hatte. Also eigentlich ziemlich ungünstige Lage.

Nach dem letzten Aufsuchen habe ich es geschafft mich zurück zuziehen, und dann gute fast 3 Wochen nicht zu kontaktieren. Doch dann hat mich meine Angst und Eifersuchtsgedanken gepackt und ich habe sie kontaktiert, erst nett, dann kam nichts zurück und das ignorieren war für mich dann wieder ein trigger um mit vorwürfen anzukommen, dass sie doch einen neuen hätte. ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Sie hat auch mit meinem Bruder ab und an telefoniert und ihm gesagt,dass da niemand ist, sie kein bock drauf hat und sich derzeit sehr wohl fühlt und gut ablenkt, ihr Geburtstag bald ansteht, den sie kräftig feiert. Also im ganzen findet die wohl kaum Ruhe, um sich mit allem auseinander zu setzen. Somit mein letzter Versuch ein Gespräch zu erfragen vor knapp 11 Tagen. Seit dem melde ich mich nicht und sie hat dann auf meine Vorwürfe kurz und knapp geantwortet, dass sie kein klärendes Gespräch wünscht, keine Anrufe, kein Kontakt, kein Aufsuchen etc. - Doch am gleichen Tag hat sie vorher meinem Bruder gesagt, sie wird sich melden, aber braucht noch Zeit.

In mir ist natürlich viel los. Neben dem Kernpunkt, meine eigenen kindlichen Verletzungen an denen ich therapeutisch stark arbeite, belastet mich diese Trennung extremst. Ich glaube, dass einfach auch viele Wunden vom verlassen werden wieder aufpoppen und da ich diesmal mich nicht betäube oder direkt eine andere kennenlerne, geht es doller zu. Es sind nun vier Monate und ich bekomme so oft wie kaum Heulanfälle, die auch echt gut anhalten und befreien zu gleich.
Dieses Gefühl im Bauchbereich, dieser ständige Schmerz, dieses grübeln und sich ständig selbst Mut machen ist unfassbar Energiesauger.

Ich versuche sie zu verstehen, weil wir kann man lieben und zugleich nicht bereit sein, gemeinsam an den Problemen zu wachsen, vor allem, wenn man weiß, dass derjenige daran arbeitet. Und ja, ich arbeite daran.

Natürlich denke ich auch ständig daran, dass ich es alleine durchstehen muss, sie Abstand braucht und vor allem ich halt abstand brauche, da ich mit jedem Kontaktversuch mich wieder auf Null gesetzt habe und von vorne angefangen habe. Ich tendiere zwischen las los, sie war nicht die richtige und wahrer Liebe muss man nicht hinterherlaufen und halte Kontaktsperre durch, und vielleicht kommt sie dann von selbst.

Für mich stellen sich so viele Fragen, um einige hier aufzuzählen:

    1. Verdrängt meine Ex alles in dem sie sich total ins Leben stürzt?
    2. Ist sie wirklich so abgeturnt, dass sie sich nicht mehr melden wird?
    3. Das schlimmste ist, dass unser letzter Kontakt wieder so negativ ausgefallen ist und sie natürlich jetzt mit dem Standpunkt geblieben ist, dass ich mich nicht geändert habe und mit mir gleich Stress in Verbindung setzt. Ist das so, oder flacht das irgendwann ab?

Und ich habe große Angst, dass sie jemanden neues bei den ganzen Aktivitäten kennenlernt, auch, wenn sie meint, sie muss erstmal zu sich finden.

ich würde mich über einige Denkanstöße freuen. Ich vermute, dass ich die meisten eh selbst habe und auch von anderen höre aber vielleicht hilft es hier, aktuell Betroffene oder Erfahrene zu lesen. Sorry, für mein vielen Schreibfehler, falls diese hier vorhanden sind. Ich bin einfach durch den Wind, besonders heute wieder. Und ja, ich würde sehr gerne mit ihr wieder zusammen kommen, denn außer diese Streits (die auch weniger wurden), hat es bei uns sehr gut gepasst.

27.12.2017 19:44 • #1


A
Natürlich kann keiner aufgrund ein paar Zeilen die gesamte Beziehung wirklich einschätzen, aber vielleicht hilft dir meine Einschätzung: Allein wenn ich das lese, verbinde ich dich mit Stress. Vor allem, dass du nach der Kurzschluss(?)-Trennung dermaßen Druck aufgebaut und mit Vorwürfen um dich geworfen hast.

Da das teilweise offenbar in der Beziehung auch schon so war, muss ich dir - ohne die Details zu kennen - sagen: Mich würds nicht mehr interessieren. Das wäre mir alles ein bisschen zu psychisch, zu wenig leicht und zu stark problembeladen. Und nach 4 Monaten Trennungsstress hätte ich dann auch schon ziemlich damit abgeschlossen.

Es kommt natürlich darauf an, wie lange ihr zusammen wart, aber ich schätze, noch nicht soo lange. Mir würde es so vorkommen, als würdest du mir nicht zuhören, sondern dauernd deine Bedürfnisse anmelden und über mich drüberfahren. Und nein, darauf hätte ich keinen Bock.

Also bitte, lass sie mal in Ruhe. Wenn sie dich tatsächlich vermissen sollte, kommt sie ohnehin von allein wieder an. Alles Gute!

27.12.2017 20:18 • x 1 #2


A


Sie will nicht reden - Trennung im Streit

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K
Ich sehe das auch so. Zu Deinen Fragen:

Wenn ich über einen so langen Zeitraum ein dermaßenes Drama mit meinem Ex erleben müsste, würde sich das für mich auch nicht so anfühlen, wie das Leben für junge Menschen sein sollte. Ich kann mir vorstellen, dass sie da etwas nachzuholen hat.

Versuche doch jetzt mal, nicht immer darum zu kreisen, was sie wohl denken oder tun könnte. Kümmere Dich lieber darum, dass Du Therapieerfolge erzielst. Kümmere Dich um die Frage, wie Dein Leben unabhängig von ihr aussehen soll.

Stell Dir die Frage, was Du vom Leben erwartest und wie das erfüllt werden kann.

Frage Dich, was es ist, was Du in einer Beziehung an guten Eigenschaften in den Ring werfen kannst und was die schlechten sind. Bearbeite die schlechten, damit sie sich nicht so extrem auswirken.

Du hast viel Arbeit vor Dir. Diese wirst Du nicht erledigen können, wenn Du mit Deinen Gedanken um sie kreist.

Du musst sie aber erledigen, wenn Du zu einem reflektierten, selbstbewussten und attraktiven Partner für eine Frau werden willst.

27.12.2017 20:31 • x 1 #3


Bento
Hey, ich danke euch beiden.

Ich betrachte das auch irgendwo so, wie ihr beiden das mitteilt. Trotz der besagten Liebe, war es einfach zu viel Stress. Es war jetzt nicht jeden Tag, immer in gewissen Abständen und wie gesagt, seit 11 Tagen ist von mir nichts mehr gekommen. Das letzte waren auch nur 2 Mails, zwei zu viel.

Meine Baustellen sind mir bekannt und ich komme schon voran, ganz klar. Ich glaube, ich muss einfach mal Geduld mit mir aufbringen und vor allem mit der ganzen Situation. Ich gönne mir selbst ja durch diese Kontaktversuche keine Ruhe. Meine Ungeduld und das erste mal wirkliches Leiden, bewusstes Leiden sind für mich wohl das anstrengendste.

Danke für eure ehrlichen Worte. Die Gedanken um sie herum nicht zu kreisen ist leider nicht so einfach. Ich versuche einen mix aus aktiv werden und sich damit befassen und jegliches Gefühl und jegliche Situation anzunehmen.

Ich würde so gerne ihr zeigen, dass es anders geht. Ich glaube, ich solle es mir erstmal zeigen. In der Beziehung wurde es immer besser und besser, was sie selbst bestätigte, doch meine Unzufriedenheit mit mir selbst brachte ich in die Beziehung, dann kam das eine zum anderen. Sie konnte mit meiner Unruhe nicht umgehen und verschloss sich, was dann bei mir die Verlustangst auslöste und ich auf Angriff rüberging aus der unbewussten Gefahrensituation. Ansonsten hatte die Beziehung (1,5 Jahre) sehr viele schöne Momente, die auch sie beim letzten normalen Gespräch ansprach.

Aber ja, ich gebe euch recht. Die Leichtigkeit in der Beziehung fehlte und ich würde so gerne ihr zeigen, dass es anders geht, weil mit der Trennung in mir viel passiert ist. Auch, wenn ich in den 4 Monaten leider zu oft probiert habe, mit ihr zu sprechen. Ich denke, ich kann es jetzt erstmal nicht mehr gerade biegen und wie du sagtest Arnika, ihre Sehnsucht kann nur von selbst entstehen und nicht durch mein verlangen.

Ich war immer wieder so gut im run mit dem Durchhalten der Kontaktsperre, und dann die eine Email und zack auf Null. Ihr könnt mir glauben, dass ist eine extreme Herausforderung für mich, aber ich vermute, vielen geht es so. Und mit gewisser Ruhe dürfte ihre Mauer auch ein wenig bröckeln, wenn sie merkt, dass da nichts mehr hinterher kommt. Aber das sollte nicht mein Fokus sein.

Mal sehen, es gibt solche und solche Tage, und ganz klar sollte ich nicht in den solchen Tagen zum Hörer greifen, um meinen Schmerz zu beruhigen. Einfach ausleben hilft wohl am meisten. Ich bin gespannt, wie ich rauskomme, wenn alles vorbei ist und man los gelassen hat.

27.12.2017 20:56 • #4


A
Ich versteh dich. Es ist fast überraschend, wie unglaublich schwer es sein kann, etwas NICHT zu tun. Aber aus Erfahrung kann ich dir auch berichten, nach ein paar Überwindungen geht dann damit auch ein gewisser Stolz und nicht zuletzt ein eigenes Inneres Aufatmen einher.

Wie du zudem richtig schreibst: Du solltest es dir mal selbst beweisen, dass du deine Impulskontrolle erweitern kannst. Das kann man lernen, nicht spontan, aber häppchenweise. Fang also erstmal damit an, ihr nicht mehr zu schreiben, sie abzufangen etc. Denn damit beweist du ihr nur das Gegenteil. Und dir auch.

Es geht nicht darum, IHR etwas dann zu beweisen, sobald sie dir eine Chance gäbe. Nach dem Motto: Auf die Plätze, fertig und dann los. Sondern dass du JETZT damit anfängst. Und das heißt in dem Fall - was sicher nicht die leichteste Übung ist: Ihre Wünsche und ihr Bedürfnis danach, von dir mal Ruhe zu haben, zu respektieren und zu berücksichtigen. Ansonsten tätest du ja nur wieder dauernd das, was du ihr beweisen willst, nicht zu tun. Deine Impulse nicht kontrollieren zu können und über sie zu stellen.

Sieh es als gute Übung, wirklich mal auch umzusetzen, was und wie du sein willst. Du schaffst das!

27.12.2017 21:32 • x 1 #5


Bento
Lieben Dank. Schön, wie du das schreibst. Einfach mal in den sauren Apfel beißen und die Impulse erkennen, annehmen aber nicht reaktive drauf reagieren. Ich merke jetzt schon, dass ich kleine Fortschritte mache. Es gab viele Tage, wo ich festgefahren war und meine Ängste und der Impuls zu kontaktieren, doch dies dann nicht gemacht habe. Jetzt geht es einfach mal darum, dies über eine längere Zeit als fast drei Wochen zu schaffen und mit jedem mal wird es besser.

Ich glaube an mich, weil andere Themen konnte ich mit einer Entscheidung umsetzen, doch hier ist es echt schwer. Sie hat nun in einer Woche Geburtstag und ich direkt wenige Tage danach. Was würdest du denn hier empfehlen? Ich tendiere dazu, nicht zu gratulieren, denn das wäre nur ein Aufhänger sie zu kontaktieren und würde mich selbst wieder zurück werfen. Es ist eh nur ein Geburtstag und wir haben aktuell nicht den Stand, dass man sich unbeschwert Beglückwünschen kann. Sie möchte eh keinen Kontakt, kein Anruf etc. Ich sollte das auch hier respektieren denke ich und auch selbst nicht erwarten, dass sie mir gratuliert, da sie selbst keine Angriffsfläche geben will.

Findest du einen Counter (wie viele Tage nicht kontaktiert) sinnvoll, dass man sich damit lobt oder ist das wieder eine Art Kontrolle, statt einfach mal los zu lassen und sein Ding im Alltag zu machen? Ich hatte einen Counter, habe den jedoch weg gelassen, weil das in mir eine gewisse Wartehaltung erstellt.

27.12.2017 21:44 • #6


A
Kurz und gut: Du hast alles schon richtig erfasst, nur der letzte Schritt der nachhaltigen Umsetzung ist noch nicht ganz da.

Also nein, gratuliere ihr nicht. Wie du richtig erkennst, für dich wäre es nur ein Aufhänger, und sie könnte sich in der derzeitigen Situation nicht darüber freuen. Eher im Gegenteil. Also wieso dann gratulieren. Lass es. Es ist nur ein Geburtstag, und so oder so sieht die Welt in einem Jahr schon anders aus. Respektiere einfach, was sie geschrieben hat, sie will jetzt keinen Kontakt, das schließt
- erst recht- ihren Geb. mit ein.

Ein Counter - auch das siehst du ja eh so wie ich - lässt dich nur jeden Tag an sie denken. Es ist wie beim Rauchen aufhören. Wenn du dauernd denkst, nein, ich darf nicht, noch einen Tag, nein, nur nicht rauchen, wirst du nichts anderes als Zig. im Kopf haben und mit irrsinniger Willenskraft versuchen, dagegen anzukämpfen. Da scheitern die meisten, was ja auch verständlich ist. Der Trick ist, dich abzulenken, kleine Brücken zu finden, sei es Sport oder durchatmen oder ein Erdbeerbonbon. Und zu erkennen, du musst sie nicht dauernd in deinen Gedanken und Impulsen haben. Es gibt viele tolle Minuten, dann Stunden - (gerade) auch deswegen, weil es jetzt ist, wie es ist. Du machst dich frei davon. Freiheit ist gut! Sowas bringt dir dann Glücksmomente. Erst kurze, seltene - dann immer öfter längere. Und wenn du happy mit dir bist, ohne verbissen irgendwelche Counts zu erstellen, dann bist du ein Mann, der begehrenswert ist.

27.12.2017 22:06 • x 2 #7


Bento
Danke, dann dürfte ich zum gegenwärtigen Augenblick auf dem richtigen Weg sein und einfach durch den Schmerz durch, anders wird es mich nicht voran bringen und meine Ängste, sie könnte wen neues kennenlernen, dürfen da sein, jedoch keine Aktion auslösen. Jeder Widerstand bewirkt genau das Gegenteil. Und ich kann eh nichts machen, wenn ihr Herz für wen anders schlagen sollte, es zurück erzwingen erst recht nicht. Daher los lassen und hier auch mir noch Geduld geben, da es einfach seine Zeit braucht. Aktiv mein leben gestalten und Momente der Trauer zulassen. Es klingt alles so gut in der Theorie und dann überkommen einen die Emotionen, aber auch hier kleine Brötchen backen und geduldig sein. Erstmal absolute Kontaktsperre ohne eine timer und ohne ein Ziel. Fokus auf meinen Alltag lenken und automatisch löst man sich von ihr mit der Zeit.

Oh mensch, wenn ich das selbst so für mich klarstelle, kommt genau die Angst, dass es bei ihr in dem gleichen Muster abläuft. Aber irgendwie glaube ich daran, dass man unterdrücktes Vermissen nicht lange im Kochtopf köcheln lassen kann und Liebe findet eh den eigenen Weg, ob man es will oder nicht. Wahrscheinlich kann es nur wirklich wahr sein, wenn es aus ihr herauskommt.

Ich mache mir Schuldgefühle teils, weil ich nicht direkt den Rückzug eingeleitet habe und sie mit meinen Kontaktversuchen weiter weg getrieben habe, Verstand weiß es, Impuls ignoriert es. Jedoch denke ich mir, dass auch hier die Liebe irgendwo das wahre Gesicht zeigen kann, trotz des Hinterherlaufens. Ich sollte aber genau solche Analyse unterlassen, da es wieder mit Erwartungen und Warten gekoppelt ist, und von mir ablenkt.

Du merkst, meine Gedanken kreisen in alle Richtungen. Es tut aber ganz gut, hier einfach mal mit jemanden Fremdes sich auszutauschen.

27.12.2017 22:39 • #8


A
Lieber Bento,

Du bist reflektiert und absolut auf dem richtigen Dampfer. Es gibt ein Lied, dass ich sehr mag, an das ich bei deinen Zeilen gerade dachte. In dem es heißt: Leben muss man lernen, langsam Schritt für Schritt, da kommen auch ein paar heftige Ohrfeigen mit.

True.
Nicht, weil ich für Ohrfeigen in der Pädagogik plädieren würde, aber das Leben gibt dir manchmal ein paar hinter die Ohren - und ja, man kann daraus lernen. Und leben muss man lernen, langsam, Schritt für Schritt.

Wir kennen Liebeskummer, Blödsinnsaktionen etc alle hier. Es ist schwer, aber man kann durchaus daran wachsen. Ich bin mal bei einer sehr heftigen Trennung, die mich auch hierher geführt hat, wie irre bei lauter Musik durch meine Wohnung gehopst, um mir gute Laune einzutrichtern. Und nicht nur, dass es funktioniert hat - so bescheiden die Zeit damals war, an manche Momente wie diese in dieser heftigen Phase denk ich heute sogar noch gern zurück. Weil ich mich zwar traurig, aber gleichzeitig auch frei fühlte.

Nietzsche hat gesagt: Ungeduld ist Angst.

Und Angst ist nie ein guter Ratgeber. Deine Angst wird auch niemanden zurückholen, an dich binden oder dich begehrenswert machen. Also denk an die Helden deiner Kindheit und stell dich deinen Ängsten. Und versuch sie zu besiegen. Und hopse hin und wieder bei lauter Musik durch die Wohnung. Das befreit ungemein

27.12.2017 22:57 • x 1 #9


Bento
Das erfreut mich zu lesen, also nicht, dass du leiden musstest aber am ende ist es immer gut auch das Leid zu kennen, um überhaupt dann die Freude zu fühlen. Angst ist in der Tat ein Hindernis, und auch hier ist der einzige Weg, mittendurch und sich diesen Stellen, die Angst spüren, damit spielen. Und ja, da hat Nietzsche mehr als recht, dass die Ungeduld durch die Angst entsteht. Ich lerne mich immer mehr in Geduld, vor allem in den Momenten des Wartens. Einfach die Zeit mit sich für sich nutzen. Geduld und Stille hat eine Menge power und kann vieles bewirken, was aus der eigenen Kraft entsteht. Ich beschäftige wirklich täglich intensiv mit allen möglichen Gedanken und fühle sehr in meine Ängste hinein und wenn Unbehagen aufkommt. Statt abzulenken, schaue ich es mir als Beobachter an. Es ist irgendwo alles Energie und man kann mit seinen Gedanken wunderbar spielen, ohne sich von diesen fangen zu lassen. Aber es kommt auch einfach mal dazu, dass es nicht klappt und man damit einen kleinen Schritt zurück macht, auch hier darf man mit sich nicht zu streng sein.

Ich werde das mit der Musik unbedingt probieren. Ich habe schon ganz verlernt, wie es ist einfach mal den Körper zu spüren, so ungezwungen. Ich habe mein Sport vernachlässigt, alles jedoch auch bewusst, um sich seinem Gefühl zugeben und nicht mit Widerstand Sachen zu machen. Ich bekomme jetzt mehr und mehr Lust wieder laufen zu gehen ohne mir den inneren Druck erzeugen. Das ist auch ein wichtiger Schlüssel, sich selbst wenig Druck erzeugen, weil dann entsteht auch im außen nicht so der Druck, dass etwas genau jetzt so sein muss, wie man es haben möchte und leid entsteht immer durch die Differenz dessen, was man sich illusioniert hat und der Realität nicht entspricht. Das ist viel Übung und Bewusstsein.

Es ist echt spannend, wenn man irgendwo noch vorerst im Kopf sich erlaubt, dem Leben zu vertrauen statt seinem Kontrollzwang, alles so haben zu wollen wie es mir passt. Ich habe mich vom lauten zum stillen Beobachter entwickelt, noch nicht vollkommen aber das ist ok.

Wie hast du damals deine Krise sonst überwunden und wie lange es bei dir gedauert? Bist du auch hinterher, um bloß dem Schmerz zu entkommen und alles wieder so haben zu wollen. Unser Gehirn funktioniert einfach zu gut, daher will es uns eigentlich schützen und das alte gewohnte wieder herbeiholen. Also unser Freund und Feind ist unser Gehirn, daher brauchen wir wohl alle einen guten weisen Beobachter, meist nicht von Hause mitgegeben.

27.12.2017 23:13 • #10


A
Also, die Zeit damals vor ca 3,5 Jahren war echt heftig. Nicht nur meine Beziehung ist so richtig mies in die Brüche gegangen, in einer Form, dass ich glaubte, mich knutscht ein Elch. Oder mich überfährt ein Lastwagen. Auch beruflich und im freundschaftlichen, auch familiären Umfeld eine Ohrfeige nach der nächsten. Ich hab schon wirklich mein Karma hinterfragt. Esoteriker würden sagen, ein Saturn-Jahr. Alles, was keinen Bestand hatte, wurde mit einem schmerzhaften Tornado weggefegt. War ziemlich krass. Aber ich habe ein paar Assets in der Hinterhand

Meine Großmutter, eine sehr coole weise Frau, die 2 Weltkriege überlebte und über 90 wurde, sagte immer: Wer weiß, wofür es gut ist. Und Recht hat sie.

Mein damaliger Liebeskummer-Heini zB war wirklich und wahrhaftig nicht gut genug für mich. Und heute bin ich so dermaßen froh, was er abzog, weil es damit einfach wirklich vorbei war (u.a. beklauen etc)
Wer weiß, wofürs gut ist, wurde mir also von Kindheit an als Mantra eingetrichtert. Etwas Zen-Buddhismus quasi hilft immer

2. Bin ich ein durchaus stolzer Mensch und habe den Impuls: Bis hier hin und nicht weiter. Zum Affen manchen ist also bei mir enden wollend.

3. Ungeduld kann auch positive Seiten haben, ich ging mir so einfach selbst auf die Nerven. Ich wollte so ein schwaches Lulu einfach nicht mehr sein.

Also hab ich analysiert, mal ausgiebig allein meine Wunden geleckt - und mich dann nur mit Freunden getroffen, die mich wirklich lieb haben und auf meiner Seite sind. Unkenrufe brauchte ich damals echt nicht. Ich musste im Gegenteil mein Ego stärken.

Dann hab ich bewusst weitere Sachen gemacht, die mir gut taten. Selbstverwöhnungsprogramm a la: Aber ich hab mich wenigstens lieb.

Und natürlich Musik. Je nach Laune, von Rammstein bis Schmachtfetzen.
Ich war lieb zu mir, ohne mich zu verziehen Ich war streng, wenn ich mich ertappte, in Selbstmitleid zu versinken. Und ansonsten war ich lieb und geduldig zu mir. Hab ein paar Projekte umgesetzt, wie ua meine Wohnung umgestaltet, damit sie mich nicht mehr an ihn erinnert (musste ich auch, er hatte mir meine halbe Bude ausgeräumt). Aber das tat gut. Ich freute mich über neue Anschaffungen, kleine Erfolge. Ich hab dann langsam auch wieder berufliche neue Wege ins Auge gefasst etc pp.

Es dauerte natürlich etwas. Aber aus heutiger Sicht war es eine sehr wichtige Zeit, die mich vieles lehrte. Und mir auch bestätigte, wie stark ich bin und was alles vorbeigehen kann, wenn man nur geduldig ist.

Aus dieser Erfahrung heraus: Die Pseudo-Freundschaften, die damals ein Ende fanden, waren ohnehin nur Energieräuber. Und diese Säuberung war nötig. Ich hab jetzt den deutlich cooleren Job, der mir mehr Türen aufmacht und der ist, wo ich immer hinwollte. Der Mann in meinem Leben ist viel viel viel mehr Mann, als das damalige Würstchen. Und ich schaudere bei dem Gedanken, ich hätte meinen Liebsten mit dem Würstchen an meiner Seite vermutlich nicht mal kennengelernt. Den und generell meine Künstlerfreunde lernte ich nämlich auch erst kennen, als ich nicht mehr in dieser Beziehung war.

Kurz: Ich weiß einfach, dass das Leben manchmal etwas abfackeln muss, damit auf der Asche dann die bunteren Blumen wachsen können. Und allein diese Erfahrung würde ich um nichts mehr eintauschen wollen. Allein das war jede einzelne Träne wert.

27.12.2017 23:51 • x 1 #11


Bento
Das ist sehr schön zu lesen, dass hier dir das Leben wieder gutes getan hat. Das klingt auch alles nach sehr viel stress und terror mit deinem damaligen Freund und beklauen etc. geht weit über die Grenzen hinaus. Ich kann mir vorstellen, dass du dadurch auch viel Aufmerksamer geworden bist, deine Grenzen früher ziehst und bei nein auch nein meinst. Die Geduld ist echt ein starkes Instrument. Er hat es dir auch leichter gemacht, vermute ich, dass du einfach so abgenervt warst, dass für dich auch hier die Liebe keine Rolle mehr spielte, oder?

Ich bin gerade in der Lage, dass ich meine Fehler kenne und fast jedesmal wirklich im nachgang das auch super reflektieren konnte. Ich habe vor der Beziehung ihr auch offen und ehrlich meine Probleme erläutert und dass ich große Angst habe, sie auch so am Ende zu verlieren und dass sie sich dessen bewusst sein sollte. Und mit der Zeit schlichen sich meine Probleme wieder ein, durch meine eigene Unzufriedenheit, durch mein kindliches Trauma etc. Ich inszenierte Streits oder stichelte mit Abwertungen, um die Bindung zu zerstören, weil ich es nicht anders kannte aus meiner Kindheit, das allein sein. Auf der andrer Seite habe ich so viele gute Seiten und arbeite viel an diesen Impulsen und das war und ist ihr auch klar gewesen. Doch am Ende war es ein Streit, wo sie aus Trotzreaktion abgehauen ist, aus der Wohnung raus etc. Ich denke, dass sie sich alles vorher eher reingefressen hat, statt offen ihre Wut und Unmut auszusprechen, was ich ihr aber immer angeboten habe. Ihr Problem ist, bzw. ihr Muster aus ihrer Familie, dass sie bei Streits in ihr Zimmer ist und die Tür zugemacht hat. Also komplett Konfliktscheu und somit auch kaum bis gar keinen Zugang zu ihren Gefühlen. Sie hat auch ihre Baustellen. Ich mache ich halt ab und an fertig, weil das alles nicht sein hätte müssen aber anscheinend musste es jetzt genau passieren, sich wiederholen wie die damaligen Beziehungen, damit ich es mir richtig bewusst anschaue und wirkliche nachhaltige Veränderungen angehe. Ich kann aber auch nicht ständig mich in Schuld überhäufen, lieber die Verantwortung übernehmen und an mir arbeiten und mir hoffentlich aus dem Herzen verzeihen. Ich denke, das benötigt noch seine Zeit und zugleich kann ich mit nichts tun, mir und ihr den notwendigen Abstand geben, damit jeder in der Stille nachdenken kann. Jeder auf seine Art und Weise und wenn ihre die Flucht in Aktivitäten ist, dann ist es so.

Dein Oma ist sehr weise und hat vollkommen recht damit. Das entsteht vermutlich durch viele erschütternder Erfahrungen und Zen Lehre ist super, vor allem erkenne ich immer mehr, wie viel ich in Plänen gelebt habe, oder halt in der Vergangenheit, und beides war immer mit Sorgen voll, was wird wie wann passieren, wenn das dann dies etc.? Die Last färbt sich auch auf die Partnerschaft, weil man dann wirklich nicht im hier und jetzt ist, sondern immer Abwesend und mit seinen Sorgen sich rumplagt. Ich merke diese last in meinen Schultern, merke das an meiner Haltung etc., Mein Wissen ist da und jetzt wird es mit der Zeit sich auch aufs Gefühl übertragen und ich überlege den Weg eines Heilpraktikers auch mal zu probieren, zusätzlich zu meiner Gruppe. Ich habe so viel Thearapieerfahrung aber fast alle haben mich auf mentaler Ebene geführt und nicht auf emotionaler, und das ist ja genau meine Blockade.

Ich freue mich drauf, wenn man einfach einen groben Lebensvision hat und sich aber emotional nicht an diesen festigt, und davon ausgeht, dass es genau so sein sollte. Die Flexibilität macht das Leben wohl um einiges einfacher und entspannter.

p.s. bei mir ist es auch gerade so, dass ich auf jobsuche bin und finanziell mager dastehe weil alle Ersparnisse auf die reise mit ihr gegangen sind, jedoch mache ich mir hier aktuell keinen Druck, und versuche mit dem wenigsten auszukommen. Da wird sich auch eine Tür zeigen und in der Liebe wird auch eine Tür aufgehen, die ich gerade gar nicht durch meinen Filter sehen kann und auch nicht will. Alles zu seiner Zeit wohl.

Wenn man das alles so schreiben kann, und das Gefühl aber immer einen Streich spielt, dann ist das schon sehr witzig, wie man sich immer wieder neu justieren muss. Das ist aber wohl auch einfach training, um das besagte Ego langsam in seine Schranken zu verweisen. Auch hier wohl wieder: GEDULD mit sich !

28.12.2017 01:15 • #12


A
Sich in gewisser Gelassenheit zu üben kann man im wahrsten Wortsinne üben. Unterm Strich stolpert man durchs Leben. Ich war bzw bin immer ziemlich erfolgreich in meinen Jobs, weil ich sie einfach gern und leidenschaftlich ausübe. Aber ich hab meine Arbeitgeber und Jobs niemals so geplant. Das waren immer grobe Vorgaben, was kann ich, was will ich - und dann tat sich eine Tür auf.
Meinen Schatz hab ich nach einer Vernissage kennengelernt, weil wir dann noch weitergezogen sind in ein Lokal. Wäre ich damals zuhause geblieben oder früher gegangen, hätte ich ihn vermutlich nie kennengelernt. Wie soll man sowas planen? Und wir waren 2 Jahre nur befreundet, weil ich ihn nicht so als Beuteschema auf dem Radar hatte. Bis die Zeit dann für uns beide einfach reif war. Auch das kann man nicht planen, sondern passiert einfach.

Zu deiner Frage: Bis ich mich wieder wie ich fühlte, verging ca ein dreiviertel Jahr. Aber nein, ich bin jetzt nicht großartig vorsichtiger geworden. Mein Ex war Marke perfekter Schwiegersohn. Schwer zu durchschauen. Selbst mein Bruder meinte im ersten Moment, ich lüge, das kann nicht sein. Was ich aber schon versiere ist, mich mehr nach meinem Bauchgefühl zu richten. Irgendwas kam mir bei ihm immer komisch vor, ich wollte da mit meinem ach so großen Verständnis nur nicht immer alles überbewerten. Ich hab mir quasi mit Pseudo-Toleranz und Mitgefühl selbst ins Knie geschossen.

Verabschiede dich langsam von den Pseudo-Traumata aus deiner Kindheit. Die hat jeder irgendwo. Nur ab einem gewissen Alter kann man seinen Eltern keine Schuld mehr geben. Ein Leben in Angst ist kein lebenswertes. Und wenn einem das Leben ein paar Ohrfeigen mitgegeben hat - wie bei jedem - hast du die Wahl: Entweder wirst du zur Maus. Oder du lernst, dass Schmerz vorübergeht und noch lange nicht das Ende der Welt bedeutet. Oft tritt damit eher etwas sehr Schönes in dein Leben. Wenn wir diese Erkenntnis nicht eh alle wüssten, gäbs nur Einzelkinder auf dieser Welt.

Das musst du nur noch verinnerlichen. Und das schaffst du, in dem du es dir wiederholst und deinen Fokus auf diese Erkenntnis richtest - statt auf einen Dauerzustand aus Angst, Schuld und Selbstmitleid.

Und das schaffst du, du wirst schon sehen

28.12.2017 12:24 • #13


Bento
Hey, ich erkenne deine wirklich befreiende Entwicklung und die Gelassenheit, die du erleben durftest und vermutlich in allem erlebst. Es wird sich ein Weg bahnen, den man wohl nicht planen kann und das gefällt mir immer mehr, weil so hat man keine verkrampften Erwartungen, wie etwas verlaufen muss.

Heute geht es mir schon besser und durch das bewusste wahrnehmen der inneren Leere und aufkommender Gefühle integriert sich alles schon besser und die Stille, welche zwischen entsteht kann sich weiter und weiter ausdehnen, so dass man hier die Verantwortung und Macht hat, den weiteren Verlauf zu lenken, ob achtsames agieren oder reaktives reagieren.

Ich denke auch das gewisse Traumata jeder mit sich trägt. Die Frage ist immer, in wieweit das ganze sich im hier und jetzt zeigt, durch Impulse und Gefühle, die in der Vergangenheit nicht ausgelebt wurden und heute unkontrolliert sich zeigen. Ich habe jetzt echt gute 10 Jahre so viele Gesprächstherapien hinter mir und möchte für mich jetzt mal was anderes ausprobieren. Ich kann nur dazu gewinnen, wie auch jetzt aktuell es geschieht. Ich bin der Meinung, dass echt die Gesamtheit des Seins mehr ist als nur sich hinsetzen und über Probleme und Sorgen reden, das Fühlen verlernen wir leider zu oft und langsam komme ich an den Punkt. Es kommt viel Unbehagen auf, jedoch auch das muss man einfach mal durchfühlen.


Ich würde gerne um dein Rat fragen, obwohl ich die Antwort irgendwo auch schon selbst kenne: Letzte Nacht ist mir auch echt bewusst geworden, dass ich nicht nur meine Fehler sehen darf in der Beziehung, sondern, dass ich echt vieles gutes auch eingebracht habe. Ich habe sie unbeschwert kennengelernt, dann haben wir uns halbes Jahr nicht live gesehen und als wir dann wieder gemeinsam waren, hatte sie sich ziemlich gehen lassen und steckte auch in einer kleinen depriphase. Es war natürlich für mich zu beginn etwas komisch, weil zu beginn man ja auch irgendwo den s.appeal erfahren möchte. Dennoch habe ich mehr in ihr gesehen und sie nicht im Stich gelassen und bei ihr geblieben und auch sie gepusht und darauf folgend ist sie bei mir eingezogen und ich habe auch ihr etwas finanziell unter die arme gegriffen. Also ich will jetzt hier nicht erzählen, wie toll ich bin, nur die Situation erklären. Kurz gefasst, ich war bei ihr und meine Probleme waren uns beiden bekannt. Am Ende war ich in einer depriphase und sie hat mich genau dann aus dem Streit heraus verlassen, wo ich kurz vor Prüfungen war und zugleich wenig Kohle hatte, also da wo ich sie am meisten gebraucht hätte.

Ich fragte mich gestern, krass, dass ich ihr dann auch noch hinterhergelaufen bin und erkennt sie überhaupt diese ganzen Handlungen oder ist die gerade nur auf das genervte fokussiert und sieht gar nicht, wie viel ich sie supportet habe und sie eigentlich auch mal über ihr verhalten nachdenken sollte. Ich habe das Gefühl ihr das mitteilen zu wollen, aber dann denke ich mir, dass sie es nur als Angriff betrachten würde und die Erkenntnisse aus ihr selbst entstehen müssen. Ich habe irgendwo das Gefühl der Gerechtigkeit, doch gleichzeitig macht es gar keinen Sinn hier den Richter zu spielen, weil das muss jeder für sich erkennen. Ich habe ihr halt echt gut den Spiegel hingehalten, und ich vermute, dass ihr Schmerz so dolle war, dass sie nur noch die Flucht ergriffen hat, und jetzt nicht mehr darauf schauen mag und dadurch Leichtigkeit verspürt. Und da komme ich auch an den Punkt wie du mit deinem Ex, man hätte nie gedacht, dass so eine Aktion kommt und doch ist man immer wieder überrascht, was wohl in dem anderen vorgeht. Ich weiß nicht mal gerade, ob ich noch so einfach vertrauen kann, aber das braucht wohl seine Zeit und zuerst sollte ich in mich vertrauen und anderen die Chance geben, ehrlicher zu sein.

Würdest du hier noch versuchen etwas gerade zu stellen, in dem du die Person mit den ganzen Punkten als Fragestellung konfrontierst oder würdest du das einfach abhacken ? Es sollte eher aus ihr heraus entstehen und nicht durch meine Finger heben.

28.12.2017 12:47 • #14


Bento
Puh, irgendwie habe ich gerade mir vermutlich selbst einen Rückschlag verpasst. Ich wollte gerade auf netflix schauen, ob es einen bestimmten film gibt und der account ist auch der, den ich mitnutze. Ich habe gar nicht dran gedacht, doch dann sah ich unter der Rubrik continue watching dass sie eine Serie derzeit schaut, welche wir eigentlich gemeinsam schon vor knapp einem jahr geschaut hatten. Mich überkam ein sehr eifersüchtiges Gefühl und absoluter Schmerz, mit Lähmung. Am liebsten würde ich direkt ihr schreiben, ob sie wen neues hat aber ich werde meinem Impuls nun nicht nachgehen. Wie darauf komme, ob sie einen neuen hat? Wieso schaut sie die Staffel erneut, wenn es schon die zweite Staffel gibt und wir gemeinsam die erste Staffel schon geschaut haben.

Es gibt jetzt folgende Möglichkeit, erstens ihr neuer kennt die erste Staffel nicht und die schauen sie gemeinsam erneut, damit die dann die zweite anschauen können oder sie zieht die erste Staffel sich alleine nochmal rein, um das vergessene erneut zu schauen. ich tendiere eher zu eins, weil das auch mit einer beobachtung von vor 3 Wochen sinn macht. Ich konnte immer sehen, welche Musik sie gerade auf spotify hört, bis ich das auch weg gemacht habe. da ich ihre Wege kenne und weiß wann sie wie zur Arbeit fährt und Musik hört, war es diesmal anders, ich vermute, sie fuhr von ihm vor der Arbeit nach Hause und holte ihre Sachen und fuhr dann weiter. Das passte alles so perfekt zeitlich und ich war so gefangen in diesem nachschauen, bis ich dann mir selbst gesagt habe. STOP. Was mache ich hier nun.

Naja, jetzt mit Netflix durch ungewollten Zufall hat mich wieder zum grübeln gebracht und ich kenne sie, dass sie nie zugeben würde, dass da jemand neues ist, nicht bis genug Zeit verstrichen ist, weil sie nicht vor gemeinsamen Freunden blöd da sehen will. Das passt alles echt nicht zu den aussagen, sie will alleine sein, zu sich finden und liebt mich aber kann nicht mehr etc.

Ich bin jetzt etwas hin und her gerissen, wie ich damit umgehen soll. Ich tendiere dazu, einfach meine selbst kreierte Möglichkeit so stehen zu lassen, das Gefühl, welches damit einhergeht anzunehmen und durchzufühlen OHNE jetzt sie zu mit meinen Vermutungen zu kontaktieren. Und klar, sie kann machen und tun was sie will und mit wem sie will, wir leben getrennt. Und ich kann eigentlich froh sein, dass sie jetzt abgehauen ist anstatt dass wir weiter ne Beziehung aufgebaut hätten mit Kindern etc. - Wie deine Oma sagt: Mal schauen, wofür das alles gut ist! Und wenn es wahr sein sollte, dann ist das schon sehr abgeklärt, die gleiche Serie mit jemanden anderen zu schauen, obwohl so viele Erinnerungen an den anderen da sind... Das will irgendwie nicht in mein Kopf, aber ich vermute, in dem Moment ist man von dem neuen so überflügelt, dass man auch das macht.

Ich muss jetzt echt mich selbst zügeln, nicht mehr auf Netflix zu schauen oder sonstiges Suche nach Antworten zu starten. Oh man... Das Gehirn ist ein Phänomen.

28.12.2017 19:18 • #15


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