[quote author=Danniwittchen link=board=allgemeines;num=1112528169;start=0#3 date=04/04/05 um 11:54:16]wie stehst du heute zu ihm? Ist das nur rein freundschaftlich oder könntest du dir auch wieder eine Beziehung mit ihm vorstellen? Meinst du, dass es für euch vielleicht nochmal ne Chance geben kann? Gab es andere Partner bei euch?[/quote]
Wir sind heute nur noch befreundet. Kurz nach der Trennung habe ich gehofft, daß es für uns als Paar noch eine Chance geben könnte, aber ich mußte ziemlich schnell feststellen, daß ich mir da falsche Hoffnungen machte. Wir konnten keinen Kompromiß finden, mit dem beide glücklich in einer Beziehung hätten leben können. Aber daß du im Moment noch darüber nachdenkst und darauf hoffst, ist ganz normal.
Mittlerweile kann ich mir nicht mehr vorstellen, mit ihm nochmal zusammen zu sein. Wir verstehen uns recht gut und ich mag ihn auch noch sehr gerne, aber zum einen ist während der Trennung zuviel passiert, zu viele Verletzungen und Attacken, die sich irgendwie nicht vermeiden ließen. Und zum anderen konnte ich nach und nach immer deutlicher sehen, woran es gescheitert ist. Da es sich dabei um so grundlegende Dinge handelte, war mir relativ schnell klar, daß wir nicht gut zusammen gepaßt haben, auch wenn wir uns sehr geliebt haben. Aber sowohl charakterliche als auch vorstellungsmäßige Differenzen bzgl. einer möglichen gemeinsamen Zukunft waren so groß, daß dagegen unsere Liebe nicht ankam.
Zum Zeitpunkt der Trennung waren weder bei ihm noch bei mir andere potentielle Partner im Spiel. Und wir haben beide lange gebraucht, bis wir wieder bereit waren, uns auf jemand anderen einzulassen. Seine neue Beziehung ist inzwischen leider schon gescheitert, ich bin erst seit zwei Monaten wieder glücklich liiert. Und selbst zu dem Zeitpunkt, an dem ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe, fühlte ich mich eigentlich auch noch nicht bereit, wieder mit jemandem zusammen zu sein. Aber es war die richtige Entscheidung, mich auf ihn einzulassen, denn er hat mir sehr dabei geholfen, auch den letzten schmerzhaften Rest dieser Beziehung und dieser Trennung hinter mir zu lassen.
[quote author=Danniwittchen link=board=allgemeines;num=1112528169;start=0#3 date=04/04/05 um 11:54:16]Ich habe unheimlich Angst ihn zu verlieren auch als Mensch...Ich habe Angst vor der langen Zeit, die es vielleicht dauert bis ich drüber hinweg bin.[/quote]
Auch das ist ganz normal. Er bedeutet dir ja noch etwas, sonst wärst du jetzt nicht so zerrissen. Aber ich glaube, daß es sowohl für dich als auch für ihn im Moment die richtige Entscheidung war. Was sich aus euren Gefühlen zueinander ergibt, kann man nicht vorhersagen. Vielleicht habt ihr auch irgendwann die Möglichkeit, als gute Freunde Kontakt zueinander zu haben. Aber das braucht in jedem Fall Zeit, und es ist auch erst dann möglich, wenn BEIDE mit dem Thema gemeinsame Beziehung abgeschlossen haben.
Ich habe mich nach der Trennung auch total schlecht gefühlt. Und ich dachte auch, ich würde nie darüber hinwegkommen. Sicher, der eine schafft es schneller, der andere braucht länger. Aber diese Zeit mußt du dir geben. Hab Geduld mit dir. Jedem darf es mal schlecht gehen, auch dir. Setz dich nicht unter Druck, indem du dir sagst, daß du morgen schon wieder völlig klar im Kopf sein mußt. Laß dir Zeit, das ganze zu verarbeiten...
[quote author=Danniwittchen link=board=allgemeines;num=1112528169;start=0#3 date=04/04/05 um 11:54:16]Und mich verletzt es zu sehen wie schnell er jetzt nach zwei Wochen schon so locker damit umgehen kann und das er an die schöne Zeit mit einem Lächeln zurückdenkt und nicht mehr trauert. Das erschreckt mich so. Oder hat das nichts damit zu tun wie sehr man jemanden geliebt hat oder liebt? Hat es was damit zu tun, dass er ein Mann ist und generell damit anders umgeht und es schneller verarbeiten kann? Weil Männer ja mit Emotionen total anders umgehen.
Und es ist so schlimm, mir kommt es vor als würde ich ewig brauchen über die Schmerzen hinweg zu kommen und er ist es schon nach zwei Wochen...heftig...das macht mich so traurig...zumindest kommt es mir so vor, wenn ich mit ihm spreche....ob er für sich vielleicht alleine zu Hause leidet, dass weiß ich nicht. Aber ich kann nur von dem ausgehen, was ich mitbekomme und wie er sich verhält und das zeigt nicht gerade Schmerzen und Trauer. Sondern Erleichterung und den Blick auf eine schöne Zeit mit mir.[/quote]
Ich habe bei meinem Ex-Freund auch diese Erfahrung gemacht. Es schien, als mache ihm das alles herzlich wenig aus. Klar, er war geschockt, als ich mit ihm über meine Gefühle und Gedanken geredet habe. Aber im Prinzip hat er mir nicht das Gefühl gegeben, mir nachzutrauern. Das war auch ein Punkt, der mich lange hat grübeln lassen. Ich weiß bis heute nicht, ob er wirklich so schnell darüber hinweg war oder ob er mir nur den Starken vorgespielt hat (aus welchem Grund auch immer). Vielleicht ist es bei deinem Ex-Freund ähnlich. Vielleicht geht es ihm auch schlecht und er mag es einfach nicht zeigen. Vielleicht kommt das Erwachen auch später bei ihm. Aber quäl dich nicht mit der Frage, was in seinem Kopf vorgeht. Für den Moment seid ihr getrennt, auf absehbare Zeit wird das wohl auch so bleiben, um im Moment mußt du dich in erster Linie um dich kümmern...
[quote author=Danniwittchen link=board=allgemeines;num=1112528169;start=0#3 date=04/04/05 um 11:54:16]Und ich hasse es, dass ich es noch nicht kann. Ich hasse es. Und ich hasse mich dafür...es ärgert mich, dass ich ihm so hinterher trauer und er es aber nicht mehr tut...Das hat er doch gar nicht verdient oder? Und auf der anderen Seite hat er es verdient, weil er so ein toller Mensch ist und es einfach ne tolle Zeit war. Aber ich komme einfach nicht drüber hinweg. Aber ich gebe mir eben selbst auch keine Zeit und Geduld.[/quote]
Wie schon gesagt, gib dir die Zeit. Laß deine Traurigkeit raus, friß sie nicht in dich hinein, nur weil du nicht mehr leiden willst. Mich hat das auch genervt, weil ich nicht der Typ war und auch heute noch nicht bin, der gerne auf Trost und Hilfe von anderen angewiesen ist. Aber in der Zeit habe ich es gebraucht. Und es war auch kein Problem, außer für mich. Aber anders hast du keine Chance, das ganze hinter dir zu lassen. Du mußt dich damit auseinandersetzen, und dabei spielt es keine Rolle, wie lange das dauert.
Vielleicht magst du dir ja mal meinen Thread zu dem Thema durchlesen und findest etwas, was dir helfen kann. Die Geschichte heißt Weiter wollen aber nicht können, die Vorgeschichte findest du unter Wie weiß, man ob man weiter will? Ist etwas August, September letzten Jahres.
Ich wünsche dir nochmals alles, alles Gute, viel Kraft und viel Mut. Und wenn du magst, würde ich mich freuen, wieder von dir zu hören.
Liebe Grüße
Dein Fussel
04.04.2005 13:59 •
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