Trennung aus dem Affekt?

Zitat von Odette:

aber ….mehr Eigenanteil als vermutet. Er mehr, als ihr denkt,

Das ist ja was ich die ganze Zeit meine, das er mehr Anteil hat.

@Shum Lieb, dass du fragst.

Ich bin ehrlich, und ich weiß nicht wie es mir geht. Es war einfach sehr viel die letzten 3 Wochen. Und mir ist auch sehr vieles über mich klar geworden. Sind wir mal ehrlich:

ihr habt gemerkt, wie hysterisch ich war.
Null bei mir. Null vertrauen in mich. Geschweige denn, dass mich jemand lieben kann.

So will ich nicht sein. Merke aber, dass ich das Muster seit Jahren fahre. Egal, ob beim dating oder Freunden. Ich habe verlernt bei mir zu sein. Und versuche es gerade, auch mit Hilfe meines Therapeuten, wieder zu lernen. Tut weh. Sehr. Sich in andere Menschen zu flüchten ist halt einfacher. Und zu sehen, was ich alles angerichtet habe (nicht nur in meiner jetzigen Beziehung) ist übel. Ich habe ein Konstrukt aus Unsicherheiten, Ängsten und Kontrolle gebastelt, was keiner aushalten kann.

Was meine Beziehung angeht, sind wir zusammen. Ich möchte hier gar nicht weit ausholen, und nein, wir machen nicht weiter wie bisher.
Ein paar Tage wohnen wir gemeinsam in der Wohnung und nach wie vor trete ich die Zwischenmiete an nächste Woche. Um uns und vor allem mir Raum zu geben. So blöd es klingt, wir sind im Umgang komplett anders, jetzt wo jemand externes mal ausgesprochen hat, was Phase ist. Und wir sind vorsichtig, und dennoch liebevoll miteinander.

Er hatte eine psychotherapeutische Sprechstunde, da er gemerkt hat, dass sein Verhalten nicht geht plus den Termin im Einzel bei der PT.

Gemeinsam haben wir auch einen Termin bei der PT.

Ich übe fleißig mit meinem Therapeuten. Ziehe mich viel zu viel Dami Charf rein und suche Anlaufstellen um eher Richtung Traumatherapie zu gehen.

Es ist alles sehr verrückt. Aber ich möchte jetzt auch nichts mit einem Roman sprengen.
Er bedauert alles sehr.

Mein Problem ist das Vertrauen gerade.

Es fehlt ja eh schon. (Nicht weil er mit jemals einen Grund geliefert hätte im Bezug auf Eifersucht, sondern weil ich ganz schlecht los lassen kann.) Aber die Trennung hat mit den Rest gegeben. Ständig sorge, er würde es sich anders überlegen. Aber nur, wenn wir mehrere Stunden nichts voneinander hören.

Und jetzt muss ich lernen, dass wir deutlich weniger Kontakt haben werden. Und uns länger nicht sehen, wegen der Feiertage. Für jemanden, der eh schon mies darin ist, irgendwie hart. Aber ich geb alles und versuche meine Gefühle zu filtern. Bzw bewusst wahrzunehmen.

Kennt jemand das, oder kann es nachvollziehen? Oder hat sogar Tipps für mich?

Denn wie gesagt, gibt er mir absolut keinen Grund dazu. Heute Abend haben wir ein Date zum kochen. Trotzdem bin ich unruhig. Völlig dämlich.

Zitat von Odette:

...Und jetzt muss ich lernen, dass wir deutlich weniger Kontakt haben werden. Und uns länger nicht sehen, wegen der Feiertage. Für jemanden, der eh schon mies darin ist, irgendwie hart. Aber ich geb alles und versuche meine Gefühle zu filtern. Bzw bewusst wahrzunehmen.
Kennt jemand das, oder kann es nachvollziehen? Oder hat sogar Tipps für mich?

Das kennen alle getrennten Menschen. Alle haben Angst vor Weihnachten , Neujahr , Geburtstage.

@Scheol

Nicht ganz. Wir sehen uns ja Silvester und verbringen das zusammen. Sind nicht getrennt. Und ich werde bei meiner Familie und meinen Freunden sein. Habe also viel vor.

Ich hatte das vor dem Zusammenzug auch schon ganz extrem. Und auch in anderen Verbindungen. Ich würde gerne entspannter werden.

Mein Kopf redet sich ein, dass ich abgelehnt werde, nur weil Leute auch nich ihr eigenes Leben haben.

Beispiel: Ich bin gerade unruhig. Habe kleine Gedankenkreisel.

Mein Freund arbeitet gerade nichtsahnend und freut sich auf unseren Kochabend. Heute morgen war alles total schön. Es gibt faktisch keinen Grund für meine Angst und meine Sorge.

Zitat von Odette:

...Es gibt faktisch keinen Grund für meine Angst und meine Sorge.

und warum ist sie da ? Hinterfrage dich das mal.

Zitat von Kleeblatt99:

Und was macht dir Sorge?

Keine Ahnung. Gefühlt brauche ich durchgehend das Gefühl, dass alles gut ist. Eine Art absurde Bestätigung. Nicht falsch verstehen: rational betrachtet komplett bescheuert.

Zitat von Kleeblatt99:

Obwohl ihr euch heute Abend verabredet habt und er sich auf dich freut?

Besser noch. Heute morgen langes kuscheln, 6, Kaffee im Bett und die Verabredung auf die er sich freut.

Zitat von Kleeblatt99:

Was sagen diese Gedanken und wie gibst du dir selbst die Beruhigung?

Sie sagen nicht wirklich etwas. Es tut einfach weh und ist irgendwie unangenehm. Innerlich unruhig. Ich habe da aber keine Lust mehr zu. Es ist ermüdend.

Ich habe angefangen mir aufzuschreiben, was die Ist-Zustände sind und das hilft dann zeitweise.

Manchmal habe ich mich da den ganzen Tag reingesteigert, weshalb es zuhause so geknallt hat. Ich hatte schon komplett Nerven dünn wie Drahtseile. Kein Wunder.

Zitat von Kleeblatt99:

In welchem Moment hat die unruhe eingesetzt,was war für ein Gedanke da?

Sobald ich alleine bin, und mein Kopf Leerlauf hat. Solange ich beschäftigt bin geht es.

Klingt total verrückt oder?
Und das habe ich vor Zusammenzug und Trennung ganz schlimm gehabt und ich schäme mich dafür. Ständig schreiben, oder besser noch: in der Pause telefonieren. Ich habe mich erschrocken, als es mir letzte Woche auffiel und möchte so wirklich nicht sein. Hilft mir ja auch null.

Klingt wahrscheinlich alles total deppert.

@Scheol

Ich suche noch. Aber denke ist so ein Kindheitsding. Ziemlich eindeutig.

Zitat von Kleeblatt99:

oder ein Kind das weinen gelassen wird und keiner kommt?
Panda,das ist dein inneres Kind und nicht die Erwachsene Odette.

Meine Eltern sind beide taub. (Also hörgeschädigt seit Geburt) Das wird damals unbeabsichtigt so gewesen sein. Und dann kamen noch andere Faktoren meiner Kindheit, vielleicht auch auf Grund der Behinderung. (Ich liebe meine Eltern und habe ein gutes Verhältnis, das möchte ich kurz erwähnen)

Kann ich den kleinen Panda nicht einfach in den Arm nehmen? Ihm zeigen wie erwachsen, stark und cool wir geworden sind?

Zitat von Kleeblatt99:

Schmerzhaft und unruhig?
Wo sitzt das ? Im Bauch,Hals?

Hals/Brust - als hätten sich bösartige Schmetterlinge verirrt.

Zitat von Kleeblatt99:

Dieses Gegühl hat nichts mit deinem Freund zu tun.

Ich weiß. Schlimm, dass er es aber seit 2 Jahren versucht zu regulieren und abzufangen. Gut ist aber, dass wir mittlerweile sprechen. Undzwar nicht, wenn das Gefühl da ist, sondern bevor etwas passiert. Warum wir wann wie reagiert haben.

Zitat von Kleeblatt99:

Wichtiger Ansatz
Also kannst du dich darauf Vorbereiten.

Ich suche mir gerade Hobbys.

Zitat von Kleeblatt99:

ntwicklungstrauma?
Schreien gelassen wurden?
Nicht reguliert wurden?
Starke Verlustangst
Drang nach Kontrolle

Unterschreibe ich alles?

Weißt du? Ich habe meine Eltern angerufen. Sie wussten nichts von der Therapie. Habe ihnen alles erklärt, auch die Situation mit meinem Freund. Der erste Satz von meinem Vater war: das ist alles bestimmt unseretwegen oder? Und direkt Tränen in den Augen bekommen.

Ich weiß aber auch, dass dies nur der Startschuss war und da noch mehr hinter steckt bei mir.

Aber du hast recht. Das erklärt in jedem Fall diesen Drang nach Bestätigung und Kontrolle und das akute Problem, welches ich gerade angehen will.