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Trennung aus dem Affekt?

Odette
Zitat von Doppelherzchen:
Aber das Muster ist doch, dass er sich trennt.


Nicht ganz. Und er sagt ja selber, dass er sein Verhalten furchtbar findet, es jetzt aber durchziehen muss. Für sich. Auch wenn er liebt und es ihm leid tut. Die Vergangenheit war Mist. Aber wir taten uns beiden nicht viel. Habe ihn mit meinen Ängsten regelrecht in den Wahnsinn getrieben - nicht meine beste Phase.

Zitat von Doppelherzchen:
Meine Vermutung ist, dass er spürt, dass du das eben nicht machen wirst - dadurch herrscht ein Ungleichgewicht.


Nein. Denn als er gestern so schwammig war, habe ich ihm klar gesagt, dass ich hier keine Trennung auf Raten machen werde. Und er das nicht aus Rücksicht tun soll.

So schätzt er mich nicht ein. Weiß auch, dass ich mich recht schnell umorientieren, bzw. ablenken würde.
Da war auch seine Sorge, weil er nicht wusste, wo ich die letzten Tage war. (Sorge ist falsch, er hält mich nicht für eine Sch. Oder ähnliches. Aber er weiß, dass ich wenn es um Beziehungen geht immer einen Cut machen konnte.)

Wortwörtlich sagte ich: Dann lass uns einfach trennen, wie andere auch. Wir trauern. Und dann machen wir einfach mit dem Leben weiter. Aber ohne einander.

Daran liegt es glaube ich nicht. Ich habe es auch gedacht, aber ich habe ja auch nicht gebettelt oder ihm das Gefühl gegeben, er müsste Mitleid haben. Sondern ich bin gegangen.

Zitat von Doppelherzchen:
Reicht dir das? Ich meine, im Grunde zählt das alles nicht, wie wir das hier sehen. Es zählt, ob dir das Ganze gut tut und du das so möchtest.


Ich mag den Austausch. Und ich mag andere Ansichten sehr. Und ja, jetzt gerade reicht es mir irgendwie. Und wenn es in 2 Wochen anders ist, auch gut. Egal in welche Richtung es geht.

Ich habe gestern bereits Eingangs klargestellt, dass egal was passiert, ich erstmal ausziehe. Da hat er geschluckt, aber ihm war klar, dass es mir ernst ist und es für mich so auch nicht weitergeht.

04.12.2023 15:02 • x 2 #511


Soloperme
Zitat von Odette:
Genau das! Und genau so sagt er es. Und ja, er ist nicht der stärkste Mann. Das ist Fakt. Und es nimmt ihn alles sehr mit. Ich möchte kein Mitleid ...

Dann bist Du eben stark für Euch beide, wenn er es nicht kann.
Ich denke, wenn hier Julia von ihrem Romeo geschrieben hätte, ihre und andere grosse Liebesgeschichten waeren zu Tode analysiert worden.
Ich wünsche Dir den Mut, den nur Liebende aufbringen, um weiter für Euch zu kämpfen, mitunter gegen die eigenen Dämonen..

04.12.2023 15:16 • x 4 #512


A


Trennung aus dem Affekt?

x 3


D
Zitat von Soloperme:
Dann bist Du eben stark für Euch beide, wenn er es nicht kann.

Hakt es denn nicht an der Stelle? - sie braucht offenbar viel Sicherheit und die kann er ihr nicht geben. Umgekehrt bräuchte auch er eine stabile Person an seiner Seite.

04.12.2023 15:32 • x 3 #513


A
Zitat von Doppelherzchen:
Hakt es denn nicht an der Stelle? - sie braucht offenbar viel Sicherheit und die kann er ihr nicht geben. Umgekehrt bräuchte auch er eine stabile ...

Deswegen machen die ja aber die Therapie.

04.12.2023 15:33 • x 2 #514


Odette
Zitat von Soloperme:
Dann bist Du eben stark für Euch beide, wenn er es nicht kann. Ich denke, wenn hier Julia von ihrem Romeo geschrieben hätte, ihre und andere grosse ...


Du schreibst ganz toll. Und ich danke dir.

Genau. Ich bin stark für uns beide, denn das Ziel ist ja, dass wir uns in ein paar Monaten wieder stark begegenen.

04.12.2023 15:35 • x 1 #515


Odette
Zitat von Anubie:
Deswegen machen die ja aber die Therapie.


Genau. Haben uns komplett verloren in dem ganz Chaos.

So wie wir sind, waren wir nicht immer. Es war eine Spirale die nur abwärts ging.

04.12.2023 15:36 • #516


E
Ich weiß zwar wie es gemeint ist, im Sinne von nicht direkt alles wegwerfen, wenn etwas nicht (mehr) funktioniert.
Und vielleicht ist es auch mein ganz persönlicher trigger, nur finde ich es immer so konträr, wenn man um Liebe kämpfen muss. Das Wort Kampf hat in meiner Welt so wenig mit Liebe zu tun, wie Schmerz. Und ich kenne es aus eigener Erfahrung, dass Leidenschaft oft mit Drama verwechselt wird.
Ich hatte ja schonmal den Begriff der Liebessucht ins Spiel gebracht. Bei euch ist jede Menge Dopamin, viel Heiß und kalt. Eure Emotionen fahren quasi permanent Achterbahn.
Und der entsprechende kick fällt gerade aus und beide leiden, bis die nächste Runde Achterbahn wieder von vorne losgeht.
Dieses ständige hoch und runter, vermissen, Sehnsucht, wieder Hoffnung etc das ist sau anstrengend für den Körper.


Manche Menschen sind aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihren Erfahrungen evtl auch einfach nicht miteinander kompatibel.
Nicht falsch verstehen, es ist toll, dass es solche Unterstützungsangebote und Hilfen wie Paartherapien gibt.
Grundsätzlich ist eine Therapie ja auch nie verkehrt.
Aber ich finde es tatsächlich eher schwierig, wenn auf Krampf versucht wird, etwas zusammenzuhalten.
Nach so wenigen Monaten Beziehung schon in eine Paartherapie, das finde ich echt krass.
Jeder von euch hat natürlich seine eigenen Themen.
Ich würde mir an deiner Stelle dennoch überlegen, ob du deine eigenen Therapiestunden wirklich mit ihm zusammen machen möchtest bzw ihn da mit hinein lässt. Du bist selbst noch nicht so lange dort und es ist ja irgendwie dein eigener, geschützter intimster Raum für dich.
Das ist extrem privat und ich wünsche dir, dass du dort eine kleine kuschelige sinnbildliche Höhle als Schutz- und Rückzugsraum hast. Nur für dich.
Neben der Paartherapie und seinen eigenen Sitzungen.

Hat er so schnell schon einen Therapeuten finden können, oder hatte er länger schon nach erstgesprächen geschaut?

04.12.2023 15:47 • x 3 #517


D
Zitat von Odette:
Ich habe vor 3 Monaten die Diagnose Depression bekommen. Was ich gerade stark anzweifle

Wie kam die zustande? Offenbar findest du dich dort nicht wieder.

Zitat von Füchsin83:
Dieses ständige hoch und runter, vermissen, Sehnsucht, wieder Hoffnung etc das ist sau anstrengend für den Körper.

Schlussendlich ist aber genau das oftmals der Kleber, der alles zusammenhält.

Zitat von Füchsin83:
Das Wort Kampf hat in meiner Welt so wenig mit Liebe zu tun, wie Schmerz.

Man liebt ja schließlich jemanden nicht nur für etwas, sondern trotz allem.

04.12.2023 16:02 • x 1 #518


E
Zitat:
Schlussendlich ist aber genau das oftmals der Kleber, der alles zusammenhält


Das finde ich ganz ganz schlimm

04.12.2023 16:06 • x 2 #519


D
Zitat von Füchsin83:
Das finde ich ganz ganz schlimm

Genau deshalb bin ich ja für klaren Cut oder halt keinen. Wenn das so in der Schwebe ist, finde ich es umso schwieriger das alles auseinanderzuhalten.

04.12.2023 16:13 • x 1 #520


E
@Doppelherzchen da gebe ich Dir recht.
Sehe ich genauso

04.12.2023 16:14 • x 1 #521


Soloperme
Zitat von Doppelherzchen:
Hakt es denn nicht an der Stelle? - sie braucht offenbar viel Sicherheit und die kann er ihr nicht geben. Umgekehrt bräuchte auch er eine stabile ...

Ich begreife Liebe nicht im Sinne eines Anforderungs-Profils, das bestmöglichst erfüllt sein muss.
Für mich bestimmt seit jeher der Inhalt die Form und nicht andersrum. Will sagen :Ist da Liebe, finden sich Wege. Ist da keine, hilft der beste Plan nichts.
Vielleicht gäbe ein anderer Mann der TE mehr Sicherheit, aber sie liebt nun mal ihn und in vielen Momenten macht diese Liebe sie sehr glücklich.
Dass sie dennoch auf sich aufpassen soll, schrieb ich bereits und finde, dass sie das grossartig macht.

04.12.2023 16:21 • x 2 #522


D
Zitat von Odette:
So schätzt er mich nicht ein. Weiß auch, dass ich mich recht schnell umorientieren, bzw. ablenken würde.
Da war auch seine Sorge, weil er nicht wusste, wo ich die letzten Tage war. (Sorge ist falsch, er hält mich nicht für eine Sch. Oder ähnliches. Aber er weiß, dass ich wenn es um Beziehungen geht immer einen Cut machen konnte.)

Wortwörtlich sagte ich: Dann lass uns einfach trennen, wie andere auch. Wir trauern. Und dann machen wir einfach mit dem Leben weiter. Aber ohne einander.

Daran liegt es glaube ich nicht. Ich habe es auch gedacht, aber ich habe ja auch nicht gebettelt oder ihm das Gefühl gegeben, er müsste Mitleid haben. Sondern ich bin gegangen.


Das hab ich neulich schon mal geschrieben, dass eben diese Dynamik so bindet. Du bringst ihn dadurch etwas in die Verlustangst, dass wieder ein ewiger Tanz entsteht. Das bewirkt dann offensichtlich, dass er dich doch wieder haben will - zumindest ein bisschen - nicht ganz loslassen möchte. Noch eine Frage diesbezüglich: Hast du dir selbst ein Limit gesetzt, insbesondere auch, was seine Trennungen angeht? Angenommen ihr kommt wieder zusammen, wie oft darf sich das alles noch wiederholen, bis du sagst, geht nicht mehr?

04.12.2023 16:25 • x 3 #523


D
Zitat von Soloperme:
Ist da Liebe, finden sich Wege. Ist da keine, hilft der beste Plan nichts.

Wie wahr!

04.12.2023 16:32 • x 1 #524


A
Ich glaube nicht, dass es hier die 0815 on-off Dynamik ist, die es zweifelsfrei gibt. Machtgefälle, „das was ich nicht mehr haben kann, ist nun reizvoller“ etc.
Dass das hier ernsthafter ist, zeigt, dass sie zusammen zur Therapie gehen und es weitermachen. Wer macht sowas bitte schon, wenn er nicht ernsthaft interessiert ist, dass das läuft ?
Er trennte sich weil er ein Muster hat, so mit nicht handelbaren Konflikten umzugehen, er hätte vermutlich, wie sie auch, viel dafür gegeben, dass es nicht dazu gekommen wäre.
Beide gefangen in ihren Mustern.
Klar, anderer Partner, leichteres Spiel. Wohlmöglich. Wohlmöglich erleben sie beide den gleichen Mist mit einer anderen Person und haben nun eine echte Chance zu wachsen miteinander. Ob es dann füreinander später reicht oder nicht.

Das hier ist nicht das „sie macht sich rar - so bleib ich nah“ - Ding. Das ist tiefschichtiger. Ist meine Einschätzung.

04.12.2023 16:51 • x 3 #525


A


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