Trennung aus dem Affekt?

Ich habe einen Notfall-Termin bei meinem Therapeuten bekommen (hatten diese Woche eigentlich eine Pause, weil es zeitlich nicht passte). Am Mittwoch. Das ist schon mal gut.
Donnerstag ist noch der Termin bei der PT. vielleicht hilft das viele reden.

Er wies mich auch darauf hin, dass ich in eine Klinik soll, sollte es gar nicht gehen und akut schlimm sein. Gott sei dank, denke ich aber nicht an autoaggressionen oder dergleichen.

Der Feierabend naht und der Tag war furchtbar. Ich bekomme es einfach alles nicht in meinem Kopf rein. Warum dieses festhalten in der Nacht. Warum flüchtet er nicht wie sonst? Warum betont er immer wieder, dass er mich liebt? Ich kann ihm diese Trennung nicht abkaufen, auch wenn ich sie versuche zu akzeptieren.

Ich weiß, ihr haltet das alles für toxisch. Ich sehe auch eure Punkte, allerdings sind diese Texte ja auch nur Momentaufnahmen.

Gibt es hier niemanden, der vielleicht etwas Hoffnung sieht? Ich klinge erbärmlich. Aber aktuell bleibt mir fast nur das Forum und mein Kopf macht die wildesten Sachen.

Ich bin wütend und hätte am liebsten jetzt meine eigene Wohnung und das er geht.

Dann bin ich wieder traurig und vermisse uns jetzt schon total.

Und noch viele andere komische Gedanken. Und da alles im Wechsel. Ich würde die Zeit gerne vorspuhlen. Man!

Zitat von Doppelherzchen:

Hast du eine Idee? Du kennst ihn ja besser als wir.

Vorhin hätte ich gesagt, dass es vielleicht noch einen kleinen Funken Hoffnung gibt, gerade bin ich nach den aktuellen Ereignissen unsicher.
Habe eher das Gefühl, wir sind fertig mit kämpfen. (Schreibe gleich dazu)

Ich denke mir es einfach so: wenn ich fertig bin, wegen jemandem mit dem ich eine Partnerschaft habe, liebe hin oder her, würde ich gehen, wenn alles durch ist. Und nicht noch tagelang hier sitzen, reden, weinen, lachen und Nähe zulassen. Das verstehe ich nicht so ganz. Auch der Wille noch mit mir am Donnerstag zur PT zu gehen. Müsste er alles nicht machen. Ein Stück weit Mitleid vllt? Mag sein, aber dafür ists schon ein bisschen zu viel meiner Meinung nach.

Zitat von alleswirdbesser:

Aber zusammen ziehen, um eine Beziehung zu retten, halte ich insgesamt für keine gute Idee.

Das war nie der Plan. Wie wohnen in Hamburg. Mit der mieseste Wohnungsmarkt. Und dann kam überraschen die traumwohnung über Vitamin B, zu einem absurden Preis und wir dachte, dass wir es darauf ankommen lassen. (Sie ist wirklich ein traum. 100 qm, Dachterrasse, quasi 4 Zimmer über zwei Etagen und eine Galerie. Also auch viel
Platz um sich aus dem Weg zu gehen, denn... )

Zitat von alleswirdbesser:

Schaust du dich nach einer anderen Wohnung um oder er?

Ich habe heute grob geschaut. Vor Weihnachten sieht es gerade beschissen aus. Und es tat zu sehr weh. Ich denke aber, dass wir uns hier gut arrangieren könnten. Zumindest bis ich etwas Neues habe.

@tlell
Danke dir, wirklich. eben nicht wieder von vorne. Ich würde gerne mal alles anders machen, und viel Blödsinn nicht machen...

@alleswirdbesser Achso, und wohnen seit 5 Monaten zusammen.

Zitat von alleswirdbesser:

Hattest du da keine Bedenken?

Oh doch. Und wie. vielleicht bin ich deshalb auch so explodiert. Gestern sagte er auch, dass wahrscheinlich alles anders gekommen wäre, ohne die Wohnung, wir es aber nicht wissen können. Ich ärgere mich, dass ich nicht bei mir genug war. Aber es fühlte sich natürlich nicht nur falsch an.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich will ja nicht unken, aber spätestens, wenn er jemand anderes kennenlernt

Das habe ich gestern angemerkt, und er war richtig böse. Er denkt gar nicht an sowas. Es geht ihm um sich und natürlich, will er niemanden mit her bringen und auch nichts aufreißen momentan. Ich solle gleiches tun.

Zitat von alleswirdbesser:

ist. Bis er Ersatz gefunden hat vielleicht.

So lange werde ich mich hier nicht arrangieren. Ich kann mich nur nicht zu 100% in die Wohnungssuche starten. Ich gucke immer mal wieder, das schon, aber ich hab halt auch gerade keine Kraft dafür und muss erstmal wieder einen Rhythmus finden.

Zitat von alleswirdbesser:

Für dich fühlt sich das vielleicht nach „um die Beziehung kämpfen „, an, er nützt es aus.

Nein. Gestern war es anders. Ich berichte später mehr davon, da ich gerade unterwegs bin. Aber ich schmeiße weder den Haushalt, noch kuscheln oder essen wir zusammen. Das war nur der Sonntag. Letzte Nacht wurde getrennt verbracht.

Zitat von alleswirdbesser:

Tut mir leid, wenn ich das so schreibe und vielleicht irre ich mich, es mag aber daran liegen, dass ich nicht in der Situation stecke und es von außen nüchtern betrachten kann.

Alles gut. Ich weiß ja selbst noch nicht, was ich hier tue und versuche zu gucken, was sich richtig anfühlt.

Wie gesagt, ich berichte euch gerne gleich mehr.

Zitat von Odette:

Oh doch. Und wie. vielleicht bin ich deshalb auch so explodiert. Gestern sagte er auch, dass wahrscheinlich alles anders gekommen wäre, ohne die ...

Fakt ist doch das sowas , das ewige ran ziehen liebevoll , und wieder wegwerfen, wegdrücken , alle Hoffnung im Keim Ersticken , etwas mit einer Person macht.

Das bringt ein wieder und wieder aus deiner Mitte.

Selbstbewusst, vertrauensvoll planen , kann man und sollte man mit solch Menschen nicht.

Hier gibt es viele Geschichten wo ein Kind kam / da war und sich man(n) getrennt hat.

im Endeffekt bleibt man stehen , verharrt in einer passiven Position , reagiert weil richtig SICHER planen geht nicht.

Man nimmt eine Person der nicht kompatibel erscheint um zu arbeiten um Probleme zu lösen , um Dinge zu wälzen die schon gar nicht anfänglich ( so massiv später auch nicht) in eine Beziehung gehören.

weil Flucht und in Sicherheit wiegen zerstören einen Menschen.

Deine Hilflosigkeit ist hier völlig zu spüren.

Das idealisieren der schönen Momente auch.

Das nicht erkennen und klar sehen können der schlechten Dinge , ist eindeutig da.

ABER (!) du hast öfters Momente wo du bei dir bist. Wo du an dich denkst ! Wo du sagst bis hier und nicht weiter.

Ja sie verschwimmen noch oft , aber du siehst es oft realistischer. Und darauf kannst du stolz sein weil es die ersten Schritte sind zu dir selbst . Um für dich einzustehen.

Sehr gut !


Die Veränderung bei ihm kann sein , weil du gerade anders , sicher mit der Situation umgehest.

Er sieht das du nicht mehr hysterisch (ist denke ich doch das richtige Wort für das Verhalten von vor 3 Monaten noch gewesen), reagierst. Das du zwar nicht begeistert bist , aber sagst ok dann ist es so . Weil allein ändern kann ich es sowieso nicht.


Ich denke und finde DU bist auf ein ( dein ) guten Weg.