Trennung aus dem Affekt?

Zitat von Füchsin83:

Woher in so einer kurzen Zeit diese extreme Diskrepanz?
Was genau hast Du denn nicht ausgehalten, die Ruhe, die Du Euch bis Donnerstag geben wolltest?

Weil er sehr viel bestimmter und verletzender war. Er liebt mich aber sieht keine Zukunft mit mir. Es geht im schlecht und er muss das Problem loswerden. Das sei nicht ich, sondern die Beziehung. Das verletzt mich. Heute morgen war ich noch etwas hoffnungsvoller. Auch wenn wir uns eben noch umarmt haben und er betont, dass er mir nichts schlechtes will.
In meinem Kopf ergab es voll Sinn, bis Donnerstag auszuhalten und zu zeigen, dass es anders geht. Er sagte ja selbst, da er nach dem PT Termin mit Freunden verabredet ist, dass er da gerne hin möchte, egal wie der Termin ausgeht.

Ich weiß auch, dass ich mit meiner Verzweiflung den größten Fehler mache, und mehr Druck mache.

Zitat von Füchsin83:

So oft, wie Du das Wort Ruhe erwähnst, glaube ich, dass Du sie gern hättest, aber sie nur ganz schwer aushalten kannst, da diese Ruhe dafür sorgt, dass bei Dir das Kopfkino und die negative Gedankenspirale losgeht

Er will immer Ruhe. Daher ist es wohl so verankert. Und ja, wenn ich Ruhe habe geht der Kopf los. Alle Erinnerungen sind da und ich kann nicht fassen, dass mein Leben so nicht mehr stattfindet. Es tut alles weh und ich fühle mich verloren. Auch wenn meine Freundin sagt, ich soll einfach bei mir bleiben und vielleicht sieht die Welt in ein paar Tagen/ Wochen wieder ganz anders aus, kann ich es schwer greifen.

Zitat von Doppelherzchen:

Dann hierzu gehört auch räumliche Trennung…

Großstadt? Er hat hier wenig Kontakte. Wie gesagt einen neuen Job, also ist das vielleicht das einfachste gerade?

das ist ja das, was ich nicht verstehen kann. Er geißelt sich ja auch ein wenig selbst. Mit mir reden. Hier wohnen. Gleich noch Tee trinken. Wir wollten sogar besprechen, ob wir noch in einem Bett schlafen wollen heute Nacht um Schlaf zu bekommen. Es passt alles nicht. Auch das kuscheln im Bett heute Morgen unter Tränen. Ich weiß nicht, ob es wieder Affekt ist, nur diesmal heftiger.
er sagte, er müsste sich endlich gerade machen und es durchziehen.

Um 14:30 Uhr warst Du noch ruhig, aber dann hast Du was genau in den knapp drei STd nicht ausgehalten?
Ich versuche, es zu verstehen.
Mit was bist Du denn auf ihn zugegangen nach dem Gespräch, dass er sich so bestimmter verhalten hat?

@Füchsin83 ich war draußen. Habe nachgedacht. Ich will das ja SO auch nicht mehr. Aber ich will es eben auch nicht aufgeben.

Habe ihm nur gesagt, dass es mir leid tut, wenn ich ihn dazu gedrängt haben sollte die Trennung aufzuschieben. Dies verneinte er erst und dann führte eins zum andern und wir haben diskutiert. Trotzdem ruhig, aber ich habe mich nicht an die Absprache gehalten und ihn natürlich überfallen. Das verstehe ich auch. War uncool. Aber Emotionen sind nicht rational. Eigentlich war ja der Plan, Tee zu trinken, essen zu bestellen und vielleicht sogar gemeinsam zu essen und etwas zu schauen oder so.

Zitat von Odette:

Er geißelt sich ja auch ein wenig selbst.

Im Gegenteil: er nimmt alle Annehmlichkeiten noch mit ohne Verpflichtungen. Ich würde ihm deutlich zeigen und geben, was er wollte: Trennung = Distanz.

Zitat von Doppelherzchen:

Trennung = Distanz

Geißelt er sich nicht selbst, wenn er mit der Frau zusammen lebt, die er liebt, aber von der er sich getrennt hat? So kalt kann man doch nicht sein.

Ja, ich würde dann die Tage besprechen wollen, wie wir das hier lösen und ihm dann bestmöglich aus dem Weg gehen. Ich darf nur nicht schwach werden.

Zitat:

Ich weiß auch, dass ich mit meiner Verzweiflung den größten Fehler mache, und mehr Druck mache

Zitat:

Er will immer Ruhe. Daher ist es wohl so verankert

Aber es gibt ja einfach mal keine Ruhe.
Den Wunsch nach Ruhe kann ich komplett nachvollziehen, das ist ja ein kompletter Drahtseilakt innerhalb 24 Stunden bei Euch.

Und ihr seid beide ambivalent unterwegs.
Natürlich sind da noch Gefühle, aber wenn er mit gefühlt allem was er tut bei Dir auf Unsicherheit stößt, dann kann er sich gerade null abgrenzen und versucht irgendwie diese Balance zwischen ich brauch so dringend Abstand zu ihr gehts so schlecht und ich will diese Beziehung ja auch kann aber gerade keinen klaren Gedanken fassen
Bei Euch sprudelt das Adrenalin, Dopamin und weiß der Teufel was noch aus allen Leitungen

Und wenn er jetzt gesagt hätte, er braucht Ruhe und Abstand und zieht für 2 Wochen zu einem Freund, das mit der Kohle für die Wohnung ist aber geregelt und am Donnerstag seht ihr Euch bei der Paartherapie, Liebes, Du wärst doch die Wände hochgegangen...Das hätte sich für Dich genauso schlecht angefühlt.

Ihr tanzt nicht zusammen, je mehr Du auf ihn zugehst, geht er ein bis zwei Schritte zurück. Dann nähert ihr Euch einen kleinen Schritt an, aber irgendwann ist einfach die Wand bei einem von Euch im Rücken (wahrscheinlich bei ihm)
Ihr habt ein komplett anderes Nähe- und Distanzverhalten

Zitat von Odette:

Geißelt er sich nicht selbst, wenn er mit der Frau zusammen lebt, die er liebt, aber von der er sich getrennt hat?

Why? Er hat doch alles zu seinen Konditionen. Besser kann es für ihn nicht laufen.

Zitat von Füchsin83:

Und wenn er jetzt gesagt hätte, er braucht Ruhe und Abstand und zieht für 2 Wochen zu einem Freund, das mit der Kohle für die Wohnung ist aber geregelt und am Donnerstag seht ihr Euch bei der Paartherapie, Liebes, Du wärst doch die Wände hochgegangen...Das hätte sich für Dich genauso schlecht angefühlt.

Eben nicht. Mein altes Ich ja. Aber das ist das, was ich seit gestern predige. Abstand und jetzt keine überstürzten Handlungen. Ruhe für beide! Nicht für ihn, nicht nur für mich.

Ganz so dramatisch wie du schreibst, ist es nicht. Hochgerechnet haben die maximal 2 Stunden heute gesprochen. Es ist auch nicht die ganze Zeit weinerlich oder so. Im Gegenteil. Es ist anders also sonst...

Zitat von Füchsin83:

Ihr habt ein komplett anderes Nähe- und Distanzverhalten

Ja, und das galt es in der PT aufzuarbeiten. Tatsächlich war es die erste Hausaufgabe.

Ich würde die Ruhe auch gerne nutzen, natürlich. Jedes Mal wollte ich das. Jedes Mal wenn er gegangen ist (und das ist er schon ein paar mal), in denen ich den Status nicht wusste, habe ich gelitten.

seit gestern ist es anders. Ich habe geputzt. Mich gekümmert. Also um mich. Und so weiter. Gehe raus, etc.

Zitat von Odette:

seit gestern ist es anders. Ich habe geputzt. Mich gekümmert. Also um mich. Und so weiter. Gehe raus, etc.

Ich erinnere mich, dass es bereits vor einigen Monaten so war. Mag sein, es fühlt sich an, als würde sich etwas ändern. Aber wer schafft schon, sich grundlegend zu ändern? Das bist nunmal du und das ist doch auch absolut ok.

Was spricht dagegen, dass Du dann für ein paar Tage zu einer Freundin, Eltern etc ziehst? Oder ihm den Vorschlag machst, dass Du nicht mit ihm heute Tee trinken und essen bestellen willst, sondern einer von Euch sich ein Quartier für die nächsten Tage sucht?
Sondern dass ihr Euch für ein paar Tage aus dem Weg geht?
Und Du Dich bis zum Termin am Donnerstag auch nicht bei ihm meldest und ihn bittest, sich auch nicht bei Dir zu melden?

Ich habe Deinen Thread gelesen, wir reden ja über einen sehr kurzen Zeitraum von Sommer bis jetzt. Kein halbes Jahr. In so kurzer Zeit kann sich ein Verhaltensmuster ja nicht ändern. Weder bei Dir, noch bei ihm.

Denkt ihr nicht, dass das wieder werden kann? Wenn man sich liebt?
Wie gesagt, heftige Streits kommen schon mal vor.

Er kam gerade auf mich zu. Wollte uns essen kochen.
Ich habe ihn emotionslos gefragt, wie das mit der Wohnung ist und er fing direkt an zu weinen. Soweit hätte er nicht gedacht. Wir wohnen ja hier und es ist unser Zuhause.

Das lässt mich wieder zweifeln, ob er wirklich weiß, was er tut.
Ich habe dann gesagt, dass ich es einfach kurz klären wollte und ihm mittgeteilt, dass ich die nächsten Tage unterwegs und er spät zu Hause bin, und er dann Raum hat hier.

Er wirkt jetzt unglücklich. Und kocht für uns. Ich verstehe das alles nicht aber ich glaube ich muss @Doppelherzchen recht geben, dass er sich dessen nicht bewusst ist.

Ich werde heute noch mit ihm essen, etc. Es war alles anstregend genug, aber ab morgen werde ich mich versuchen etwas aus der Situation zu ziehen. Um meiner Willen, aber auch weil ich Hoffnung habe.

Zitat von Odette:

Das lässt mich wieder zweifeln, ob er wirklich weiß, was er tut.

Fast immer läuft doch so etwas nicht in vollem Bewusstsein ab. Er hat eben auch seine Muster, die irgendwann mal entstanden sind, weil sie sinnvoll waren. Dennoch heißt es nicht, dass du das alles hinnehmen musst, was er sagt und macht. Ich bin der Auffassung, dass er Konsequenzen spüren muss, um zu begreifen. Anscheinend hat er da einen Mangel - woher auch immer.

Zitat von Doppelherzchen:

Aber wer schafft schon, sich grundlegend zu ändern? Das bist nunmal du und das ist doch auch absolut ok.

Grundlegend nicht nein. Aber auch beim letzten mal im August war ich ruhiger. Gerade auch durch die Therapie, bin ich mir selbst näher als you beginn. Das ist der entscheidende Punkt. Ich verfalle gerade nicht in eine Art Lethargie, und weine den ganzen Tag. Und wenn die Wellen kommen, nehme ich sie bewusst wahr. So habe ich es beigebracht bekommen. Ich werde von dem ganzen nicht sterben. Trotzdem darf es sich doof anfühlen. Und ich darf auch kämpfen. Solange ich mich nicht vergesse. Grundsätzlich bin ich super emphatisch, und emotional und eine kleine Heulsuse. Das ist Fakt, und wird sich auch nicht ändern, das stimmt.

Zitat von Füchsin83:

Ich habe Deinen Thread gelesen, wir reden ja über einen sehr kurzen Zeitraum von Sommer bis jetzt. Kein halbes Jahr. In so kurzer Zeit kann sich ein Verhaltensmuster ja nicht ändern. Weder bei Dir, noch bei ihm.

Richtig. Daher ja auch mein Wille, weiter zu arbeiten. Er kommt nicht von hier. Kann nicht so einfach weg. Meine Eltern wohnen auch 60 km weit weg und ich habe kein auto, also w’re es schwer mit der Arbeit. Daher habe ich es ja auch gerade angesprochen.

Ich arbeite nächste Woche eh viel. Bin kommendes WE nicht da und bis Mittwoch durchgehend verabredet. Für mich passt es so. Wir haben eine 100 qm Wohnung über zwei etagen. Man kann sich gut aus dem Weg gehen und jeder hat sein eigenes Zimmer.