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Trennung aus dem Affekt?

Shum
Alles Gute für den Termin heute, damit du danach für dich endlich zur Ruhe kommen kannst und alles verarbeiten.

17.04.2024 06:51 • x 8 #1726


Ladina
Liebe @Odette auch ich drück dir für den heutigen Termin alle Daumen. Du schaffst das!

17.04.2024 07:53 • x 6 #1727


A


Trennung aus dem Affekt?

x 3


Odette
Danke euch.
Ich nehme also meine Taschenfreunde mit.

(@fe16 ich mag den Begriff sehr.)

17.04.2024 15:02 • x 9 #1728


S
Liebe Odette,

auch ich denke heute sehr an Dich und wünsche Dir alle Kraft!

17.04.2024 15:04 • x 4 #1729


Odette
Kurze Rückmeldung:

Der Termin war emotional und ganz anders als erwartet. Muss das alles erstmal sacken lassen. Aber es geht mir gut. Ich berichte die Tage.

Jetzt bin ich erstmal das Wochenende mit meiner besten Freundin Wellness am Meer machen.

Ich wünsche euch ein tolles Wochenende.

19.04.2024 14:48 • x 15 #1730


Odette
Hallo ihr Lieben,

1,5 Wochen nach dem Termin fühle ich mich bereit zu berichten.
Ich hoffe, ihr sehr es mir nach, dass ich vorher nicht konnte.

Ich bin ihm schon an der U-Bahn begegnet. Er hat gelächelt als er mich sah. Ich denke, er hat sich ehrlich gefreut mich zu sehen. Waren dann sehr angespannt, als wir zum Termin gingen.

Zu Anfang hat die Therapeutin sich mehr an ihn gewandt. Sie war ja auch erschüttert über die Mail.

Er fing direkt an mit den Tränen zu kämpfen. Er sah keine Ausweg. Hatte so viel Schmerz in sich und wollte so nicht leben. Die Mail tut ihm von ganzem Herzen leid, und es war eine Überreaktion (kein Affekt!), da er am Limit war. Mit allem.

Ich sagte ihm, dass ich die Entschuldigung rational annehme, aber sie nicht fühlen kann.
Er mein Vertrauen genommen hat, und es gegen mich verwendet hat.
Er sieht es ein, und da begann er zu weinen. Er fühlt sich schuldig.

(Ich schreibe das nicht, um ihn in Schutz zu nehmen, oder weil ich Mitleid habe, sondern weil ich denke, dass es echt war.)

Der Rest des Termines war sehr konstruktiv. Wir haben den Umzug geplant und werden auch den Haushalt gemeinsam aufteilen. Also ich fahre im Mai in die Wohnung und wir werden versuchen das so gut wie möglich zu machen. Beim Umzug wird er die Wohnung verlassen.

Irgendwann kamen wir auf die 'Anschuldigungen' zu sprechen, die er in der Mail gebracht hat.
Ich hätte mich nicht gekümmert und so weiter.

Folgendes konnte ich ihm wortwörtlich sagen:
Du hast dich im November getrennt. Ich bin ausgezogen. Dann haben wir beschlossen, uns wieder anzunähern, nur leider hast du nichts dafür getan. Ich verstehe, dass du auch am Limit warst, und würdest du mir nicht vorwerfen nichts getan zu haben, würde ich nicht sagen.
Du hast dich an keine Absprache gehalten. Schlimmer, ich habe ständig deine Launen aushalten müssen.
Währenddessen habe ich mir 2 Zwischenmieten gesucht, bin zur Verhaltenstherapie gegangen, habe Freunde, Familie und auch groß meine Chefin über eine mögliche Diagnose informiert. Mich um mich gekümmert. Und es für mich verssucht zu verdauen. Und ganz nebenbei habe ich versucht die Freundin zu sein, die du am Anfang hattest, damit wir uns annähern konnten. Das kann kein Mensch tragen.

Er sah es komplett ein. Hat es in den letzten Wochen schon genauso reflektiert. Aber zum Zeitpunkt der Mail war alles viel zu aufgeladen bei uns. Beide am Ende ihrer Kräfte.

Die Therapeutin fragte, wie wir uns den Kontakt vorstellen.

Ich sagte, dass ich nicht mal Lust gehabt habe, her zu kommen, weil ich Sorge hatte wieder die ganze Bandbreite zu bekommen. Er war erschrocken. Dann ergänzte ich, dass ich vielleicht einen Geburtstagsgruß ohne die verrückte Ex zu sein, okay fände. Weiter hatte ich nicht drüber nachgedacht. (Wie gesagt, ich bin viel wütender in den Termin. Quasi im Kampf-Verteidigungs-Modus.)

Er wünscht sich eine Art Loyalität. Möchte schon noch Kontakt halten. Nicht jetzt und auch nicht in 4 Wochen.
Ich bedeute ihm sehr viel.

Die PT riet uns, das ganz intuitiv zu machen. Ruhig mal zu schreiben, wie es dem anderen geht. Oder sogar zu telefonieren, wenn genug Zeit vergangen ist, und uns danach ist. (Jeder kann jederzeit abblocken.)

Nach wie vor, denkt sie, dass wir irgendwann zueinander finden können. Er nickte seltsamerweise. (Sie spricht hier von in einem Jahr oder Ähnlichem.) Sie sieht einfach viel Empathie und Liebe zwischen uns. Viel Respekt und Humor. Sie sprach von der Verbindung und dass das Zusammenziehen einfach zu früh gewesen sei.
Wir sollen ruhig trauern und auch sehen, dass beide Parteien erst einmal trauern.

Ich habe etwas gebraucht um von dem Kriegsmodus in diesen Teil zu springen.
Ach man. Es war ganz tragisch, auch auch befreiend.
Wir haben beide geweint.

Er sagte, das er mich vermisst. Es weh tut. Er nannte viele Dinge/Situationen aus der Beziehung, an die er viel mehr denkt, als das schlimme, und er weiß, dass er den Schritt nicht rückgängig machen kann.
Für sein Handeln und den Schlussstrich die volle Verantwortung trägt und respektiert, dass ich auch nichts Gegenteiliges aktuell möchte. (Hat er ja Gott sei Dank die ganze Zeit über nicht.)

Kurz zu meiner Diagnose, die noch in Arbeit ist.
Ich konnte ihm sagen, dass ich eine Bindungsstörung aufgrund der Behinderung meiner Eltern habe (beide taub).
Und dass sein ständiges Schluss machen, das vermeidende, flüchtende in ihm meine Urangst getriggert hat.
Er hat es verstanden. Die PT stand mir bei uns hat es gut erklärt.

Er scheint auch etwas in Angriff zu nehmen, aber da habe ich nicht nachgefragt, weil es nicht mein Fokus ist.
Er sagte nur, dass auch seine Ma und beste Freundin da intensiv mit ihm gesprochen haben.

Ach man. Es war ganz tragisch, auch auch befreiend. Wir haben beide viel geweint.

Am Ende haben wir noch 30 Minuten an der Bahn gestanden. Ich habe geraucht. Wir haben abwechselnd geweint. Uns umarmt. Uns die Tränen aus dem Gesicht gewischt. Aber auf eine ruhige, unaufgeregte Art.
Ich habe ihm von der Wohnung erzählt, und er freut sich sehr für mich. Er hat auch ein bisschen was erzählt. Man hat gemerkt, dass wir uns fehlen und am liebsten alles geteilt hätten. Waren aber vorsichtig, und das finde ich gut.

Warum auch immer hat er Ableger meiner Lieblingspflanze gemacht (gehört ihm, ich bin Pflanzenmama) und ich solle doch eine beim Umzug mitnehmen. Ich schlug vor, dass er mir auch einfach eine vorbei bringen kann, im Spätsommer, wenn ich angekommen bin und wir dann einfach reden und einen Kaffee trinken. Er lächelte und sagte, dass er das sehr gerne tun würde. (Das ist nicht gesetzt und passiert nur, wenn ich mich danach fühle. Aber es war eine schöne Situation.)

Am Ende sagte er, dass er das alles unfair findet. Alles was mir passiert ist, und resultierend, was es mit uns gemacht hat. Er gerne stärker gewesen wäre.

Es war so friedlich. Und liebevoll. (Ich hoffe, ihr versteht was ich meine und ich lese mich nicht komplett verstraht. Denn das bin ich gerade nicht.)

Ich kann jetzt los lassen. Und vielleicht muss ich ja nicht entgültig abschließen.
Los lassen fühlt sich gerade gut an.
Fokus nach vorne. Und alles andere wird kommen, wenn es sein soll, oder auch nicht.

(Bedeutet: Ich habe keine explizite Hoffnung auf ein Come-Back, bzw. warte darauf. Es wird die Zeit zeigen, aber ich fokussiere mich jetzt auf mich und all das was mir Freude macht. Selbst die traurigen doofen Tage lasse ich geschehen und fühle mich durch. Das ging vorher nicht so gut.)

Haben uns verabschiedet und der Termin für die Aufteilung steht.
Ich habe keine Angst mehr davor, nur den nötigen Respekt, weil es ja doch emotional werden wird.

Wie es mir geht:
Ganz gut. Die Trauer und Sehnsucht ist da, aber aushaltbar. Ich konnte alles was mich wütend gemacht hat loswerden. Bin auf Verständnis gestoßen. Sehe, dass es wirklich besonders war und ich nicht alleine darum trauere. Ich weiß, hier spricht auch das Ego, aber es fühlte sich besser an, als der Status vorher. Es ist, als wäre gerade Frieden in mir, nach dem der Krieg seit November getobt hat.

Da sind zwei Leute, die sich viel bedeuten, aber noch eine Menge Arbeit leisten müssen.

Aaaaaber:
Ich freue mich auf den Umzug Mitte Mai.
Ich freue mich auf das Treffen in Berlin mit Euch.
Ich habe super viel vor in der nächsten Zeit. Konzerte, Kurztrips, etc.
Und, das hätte ich nicht gedacht, die Odette fliegt im Juli eine Woche in eine Finca in die Toscana mit ihrer besten Freundin/Mann und Freunden von ihrem Mann. Ich freue mich auf alles was kommt.

Versuche gerade mir selbst eine bessere Freundin zu sein. Und auch mal etwas mutiger zu sein.

Werde hier weiter schreiben, denn es liegt noch so viel vor mir.
Am 15. ist zum Beispiel der nächste Termin in der Trauma-Ambulanz.
Und ich mag meine Taschenfreunde dabei haben.

Wer bis hier hin gelesen hat - danke!
Es ist doch recht lang geworden, obwohl ich schon vieles ausgelassen habe.

Danke An alle, die unermüdlich bei mir geblieben sind, bzw sich hier beteiligt haben.
Ohne Euch wäre ich aktuell und vor allem die letzten Wochen verloren gewesen.
Ich hoffe, da es jetzt bei mir ruhiger ist, kann ich hier im Forum etwas mehr zurück geben.

Das nächste Tief wird kommen, aber das ist okay. Aktuell fühlt sich alles nach Frühling und Neubeginn an, und das Gefühl versuche ich zu behalten.

Habt ein sonniges Wochenende.

Edit: Liest sich wie ein schnulziger Film. Sehe ich ein. War aber wirklich so.

26.04.2024 14:56 • x 19 #1731


Wollie
Zitat von Odette:
Edit: Liest sich wie ein schnulziger Film. Sehe ich ein. War aber wirklich so.

fehlt jetzt nur noch das große Hollywood-Happy End Danke, dass du uns da mit reinnimmst und uns teilhaben lässt. Und Nein, deine Gedanken sind weder komplett drüber noch verstrahlt. Es klingt vielmehr sehr aufgeräumt und reflektiert. Und vor allem, du gehst vorwärts und lässt jetzt alles mal laufen. Ohne Druck. Befreit. Vielleicht musstest du diesen mühsamen Weg gehen, um an den Punkt jetzt zu gelangen. Im Leben ist Alles für irgendwas gut, auch wenn man es oft erst viel später im Rückblick erkennen kann und sieht.
Ich selbst glaube nicht, dass ihr nochmal zusammen kommt, für mich passt es einfach nicht. Aber dies ist einfach nur mein bescheidener Eindruck.
Schön, dass du uns weiter an deinem Leben teilhaben lässt. Wir gehen gerne weiter mit, solange du es möchtest.

26.04.2024 15:26 • x 4 #1732


GarstigeGräte
@Odette

Nach deinem Bericht musste ich erst einmal schlucken, weil ich einen Kloss im Hals hatte. Nicht weil es so kitschig ist, sondern weil ich mir selbst immer gewünscht habe, meinen Ex in Liebe gehen lassen zu können und ich mir daher vorstellen kann, wie erleichternd und befreiend diese Art von Abschluss für dich war. Und nötig.

Was du sagst, mit dem verletzten Ego: Na und wenn schon? Natürlich ist bei einer Trennung auch immer das Ego angekratzt. Wenn es dir hilft, leichter abzuschließen, wenn du weißt, dass ihm die Trennung auch nicht leicht fällt, ist das ok. Du empfindest dabei ja keine Häme, nach dem Motto: Wenn es mir schlecht geht, geschieht es ihm recht, dass es ihm auch schlecht geht.
Ich finde, es spricht nichts dagegen, wenn man durch das Wissen seinen eigenen Frieden findet.

26.04.2024 16:43 • x 5 #1733


Jane_1
Zitat von Odette:
Am Ende sagte er, dass er das alles unfair findet. Alles was mir passiert ist, und resultierend, was es mit uns gemacht hat. Er gerne stärker gewesen wäre.

Liebe Odette, das liest sich sehr schön, ich freue mich für dich. An dem Satz bin ich allerdings hängen geblieben, weil ich das gefühl habe, dass er dir da (wieder) den Großteil der Verantwortung rüberschiebt. Nur, dass du bei dem ganzen positiven Abschluss nicht aus dem Auge verlierst, was da alles so war.
Zitat von Odette:
Ich freue mich auf den Umzug Mitte Mai.
Ich freue mich auf das Treffen in Berlin mit Euch.
Ich habe super viel vor in der nächsten Zeit. Konzerte, Kurztrips, etc.
Und, das hätte ich nicht gedacht, die Odette fliegt im Juli eine Woche in eine Finca in die Toscana mit ihrer besten Freundin/Mann und Freunden von ihrem Mann. Ich freue mich auf alles was kommt.

Du hast gerade einen Lauf! Siehe dein neuer Job. Weiter so, das hast du verdient! Ich wünsche mir, dass dir ein tolles kleines Abenteur in männlicher Form über den Weg läuft. Keine Beziehung, aber ein paar Tage Rausch mit einem charmanten Mann. Ich glaube, das könnte dir ganz gut tun
Zitat von Odette:
Und ich mag meine Taschenfreunde dabei haben.

Awww...immer.
Zitat von Odette:
Versuche gerade mir selbst eine bessere Freundin zu sein. Und auch mal etwas mutiger zu sein.

So toll! Du weißt schon, dass du echt stolz auf dich sein kannst, oder? Dein Thread hier zeigt eindrucksvoll, was du alles so hinbekommen hast und dir dabei treu geblieben bist. Das ist bestimmt auch für einige (stille) Mitleser tröstend.
Viel Spaß in Berlin!

03.05.2024 13:52 • x 2 #1734


Scheol
Zitat von Odette:
...Edit: Liest sich wie ein schnulziger Film. Sehe ich ein. War aber wirklich so.

DAS sehe ich etwas anders !

ich lese hier eine Person die mehr in den letzen Wochen mitgenommen hat als wie man ab und an dachte.

Oft dachte ich , was völlig ok ist on solch sitiation in solch Moment , puuuh sie dreht sich ziemlich im Kreis. Anfangs wusste ich nicht mehr wie ich noch ansetzen kann.

Irgendwann hast du hatte ich das Gefühl , hier Beruhigung bekommen. Bist nicht mehr so aus deiner Mitte gekommen. Wurdest gelesener, aller , es ist eben wie es ist.

Du hast viel geschafft in der Zeit , hast dich der Sache gestellt , auch hier , was nicht immer einfach war sich so offen zu zeigen.

Offen heißt seine Lebens-Wunden zu zeigen und anderen erlauben, das andere da mal drauf drücken was weh tut , aber man schaut dort genau dann hin.

Viele trauen sich das nicht. Noch wenigere halten das aus und machen weiter so wie gehabt.

Du nicht. Du wolltest wissen was los ist , sicher ist es wichtig was der andere ist , warum er so ist , warum er eventuell so handelt. Irgendwann ist es aber wichtig auf sich selbst zu schauen.

und das machst du.

Du hast eine Therapie angefangen , hast eine Diagnose bekommen wo man mit arbeiten kann.

die erste Zeit warst du schon ein aufgescheuchtes Huhn , und ich fragte mich woher kommt das. Irgendwann wurdest du immer ruhiger (?) Gelassener (?)

ich glaube eher du hast es angenommen das es gerade so ist wie es ist .

annehmen bedeutet das es nicht schön ist ,aber man kann damit leben.

ich habe den Eindruck das du daran gewachsen bist.

alles gute.

und Berlin ist bald

03.05.2024 14:50 • x 1 #1735


Scheol
Wie gehst dir den ?

22.08.2024 13:21 • x 1 #1736


Odette
@Scheol

Lieber Scheol, schön, dass du wieder da bist.

Ich antworte einfach einmal knapp:
soweit ganz gut, denke ich.

Ich bin immer noch voll dabei mein 'neues' Leben bzw. den neuen Alltag aufzubauen, und
mich von der Odyssee Anfang des Jahres zu erholen.

Spiele länger mit dem Gedanken zu einem Update hier,
aber fühle mich noch nicht danach, da ich diese ganze Trennung aktuell ganz weit weg schiebe.
Also bewusst, um meine Energie auf positives umzulenken.
Hat mich genug Kraft/Zeit gekostet.

Ich werde hier sicherlich einmal ausführlich updaten... Aber noch nicht.

22.08.2024 13:27 • x 12 #1737


tlell
Zitat von Odette:
Ich werde hier sicherlich einmal ausführlich updaten... Aber noch nicht.

Ich finde auch ein Lebenszeichen zwischen drinne mal sehr schön. Ich wünsch dir weiterhin alles Gute meine Liebe. Es ist toll das du es so gut hinbekommst,

22.08.2024 13:40 • x 3 #1738


Joeyjo
Wünsche dir ebenfalls alles gute

22.08.2024 16:46 • x 2 #1739


Odette
Hallo ihr Lieben,

ich wage es jetzt einfach mal und schreibe Euch einen kleinen Statusbericht.
Vielleicht mag ja der ein oder andere lesen.

zu mir:
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Ich durfte vieles über mich lernen in den letzten Woche.
Habe mich bewusst bis zum geht nicht mehr abgelenkt, und auch bewusst Zeit ganz alleine verbracht.
Wobei zweites immer mehr meinen Bedürfnissen entspricht. (Ist wohl der Prozess?)

Ich war, wie ja einige mitgelesen haben, im Urlaub. Eine Woche Toskana mit Freunden und danach noch
ganz bewusst eine Woche alleine in der Gegend Cinque Terre.
Was soll ich sagen? Das alleine reisen in dem Zustand des Liebeskummer war heilsam und gruselig zu gleich.
Aber am Ende hat es mit geholfen mein Selbstbewusstsein zurück zu bekommen.
Ergibt das Sinn?

Der Sommer war geprägt von vielen verrückten Aktivitäten. Ich war in Stockholm (ganz verrückte Flugverbindung über Helsinki) um dort meine beste Freundin zu treffen. Auch hier bin ich alleine drauf los.
Ich war auf spontan auf dem Hurricane-Festival, viele Tage am Meer, auf vielen Konzerten, habe viel mit alten und neuen Freunden unternommen. Geflirtet. Gelacht. Gelebt.

Meist kam danach immer wieder ein Tief, aber diese wurden mit der zeit weniger.
Also musste ich auch hier lernen, dass ich mir diese erlauben darf.

Es war wirklich ungewohnt seinen Alltag dann doch wieder alleine zu meistern.
Aber ich habe tolle Freunde, die immer für mich da waren, und mich begleitet haben.
Dafür bin ich sehr dankbar.

Ich lese endlich wieder. Hatte eigentlich als Vorsatz dieses Jahr 52 Bücher zu lesen. Immerhin bin ich schon bei 24.
Endlich habe ich wieder die Ruhe für eines meiner liebsten Hobbies.
Der Plan ist auch, im Oktober wieder mit dem Malen anzufangen.

Nebenbei habe ich meine Wohnung eingerichtet. Ganz alleine. Das war irgendwie wichtig für mich.
Jetzt fehlen nur noch Feinheiten und ich fühle mich sehr wohl und zuhause in der Wohnung, aber auch in der Gegend.

Wie meine beste Freundin so schön sagte: 'Irgendwie bist du nicht die 'alte' Odette, sondern viel mehr Odette 2.0!'
Das hat sich ganz warm in mein Herz gebrannt.


Psychisch lerne ich besser mit mir umzugehen und auch eventuelle Trigger besser zu identifizieren.
Die Traumaambulanz war leider nicht so hilfreich, wie erhofft, aber ich gehe nach wie vor zur Verhaltenstherapie.
Diese hilft besser als gedacht, wenn man sich nicht in so einer Ausnahmesituation befindet, wie ich sie seit November 2023 spätestens hatte. An der endgültigen Diagnose arbeiten wir allerdings immer noch, um den richtigen Weg der Therapie zu finden. Ist aber aktuell sekundär für mich, da ich so auch schon große Fortschritte mache.

Und so toll das alles klingen mag, bleibt der Schmerz dennoch bestehen.
Ich erlaube mir dieses allerdings ganz bewusst, da ich mit diesem Mann immerhin bis zum Ende gedacht habe.
Aber es ist ein aus haltbarer Schmerz... wobei wo ich hier so tippe ist es vielleicht auch eher ein bisschen mehr Wehmut. Sofern das nachvollziehbar ist.

zu Ex:

In der Zeit seit dem Auszug haben wir uns einmal zum Kaffee getroffen. Zum einen um uns Upzudaten, aber auch weil ich noch ein paar Unterschriften wegen der alten Wohnung leisten musste.
Wir schreiben meist so einmal um Monat, mal mehr mal weniger. Hatten auch zwei mal telefoniert.

Bevor das jetzt missverstanden wird: genau wie in der PT besprochen, passiert der Kontakt nur, wenn beide es wollen.
Sprich, er ruft nicht einfach durch, sondern fragt nach, ob ich Lust hätte und wir verabreden uns quasi zum sprechen.

Letztes Treffen war im Juli, und wir sind am 22.09. zum Kaffee verabredet. Er hätte Lust mich zu sehen.
Das erste Treffen, ohne Formelles.

Ich bin nicht naiv. Es geht hier nicht um ein Ex-Back oder ähnliches. Ich denke eher, es gehört zu unserem Prozess? Ich kann es nicht beschreiben, möchte aber betonen, dass ich so etwas nicht leichtfertig zusage und lange überlege bzw. in mich horche, ob ich mich damit gut fühle. Und aktuell tue ich das.
Schauen wir mal.

(Ihr lest vielleicht raus, dass ich unsicher bin, das hier zu schreiben, und das ich auf keinen Fall möchte, dass es einen falschen Eindruck erweckt.)

Ich lebe mein Leben, und er seins. Und das ist (aktuell) gut so und genau richtig.

Klingt mal wieder alles rosa, und plüschig, oder?
Aber ich lasse einfach mal die Abende aus, wo ich verzweifelt, weinend in der Wohnung zwischen den Kartons saß.
Wo ich grundlos einfach einen Tag im Bett verbracht habe, vor lauter Erschöpfung und Trauer.
Die Situationen, die mir im Nachgang auffielen, die nicht okay waren. Die Reflektion über die ganze Sache, als dann endlich Ruhe reingekommen ist und der damit verbundene Schmerz und die Scham, die man nicht ändern kann.

Ich war wirklich am Ende meiner Kräfte. Noch nie habe ich so gekämpft und mich quasi verloren in einer Situation.

Wir alle kennen das, wir alle sind deswegen hier, und ich denke, es ist selbst erklärend.

In 14 Tagen geht es für mich wieder nach Italien.
8 Tage Wandern auf den liparischen Inseln mit meiner besten Freundin. Und ich freue mich wie Bolle.

Dann habe ich Mitte Oktober Geburtstag - davor graut mir. Genau wie vor der Weihnachtszeit/ dem Winter.
Aber naja, auch das kriege ich schon hin. Nur ging dort alles los letztes Jahr...

Ich hoffe, dies war jetzt nicht zu lang.

Am Ende ist Zeit wirklich unser bester Freund. Auch wenn man anfangs kein Ende sieht und wirklich im Überlebensmodus ist.

Wünsche Euch ein fantastisches Wochenende.

13.09.2024 15:36 • x 16 #1740


A


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