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Trennung aus dem Affekt?

Odette
Ich will mit ihm reden. Ich halte das Warten nicht mehr aus.

28.02.2024 09:25 • #1141


Ladina
Liebe @Odette, ich kann deine Gefühle komplett nachvollziehen und ich schicke dir erstmal eine dicke virtuelle Umarmung.
Aber frag doch bitte auch mal, was er dir eigentlich gerade antut? Wo ist das Liebe, wo ist das Respekt? Natürlich darf er gehen, dennoch ist seine Art der Trennung oder Nicht-Trennung einfach nur grausam und in meinen Augen krass egoistisch, denn es geht ihm nur um SEIN Gefühl, da kommst du nicht vor. In einer guten Beziehung würde er sich erstens nicht ständig trennen, weil er weiß was er dir damit antut und wenn man sich trennt, dann richtig.
Zweitens - warum hältst du das Gefühl nicht aus, was passiert da mit dir im Inneren? Was denkst du was passiert, wenn das Gefühl länger anhält? Schau da hin und du wirst sehen, ja, es schmerzt, aber es bringt dich nicht um. Das sind Verletzungen aus deiner Kindheit, ich kenne das Gefühl leider auch zu genau, doch die Erkenntnis, dass nicht dein Leben davon abhängt, dass du mit ihm in Kontakt kommst, ist ein wichtiger Schritt. Als Kind waren wir abhängig, unser Leben hing davon ab, dass Menschen uns wahrnehmen und sich um uns kümmern. Jetzt sind wir aber erwachsen. Das Gefühl leider bleibt in solch schlimmen Momenten, wir können aber heute anders damit umgehen!

28.02.2024 10:33 • x 8 #1142


A


Trennung aus dem Affekt?

x 3


P
@Odette

Meine liebe @Odette , nach all dem, was du bisher schriebst, bist immer du der Buhmann!
Du denkst, du machst zu wenig, du fühlst dich schlecht und gibst dir an allem immer selber die Schuld.
Wie willst du so heilen können, wenn er diese Gedanken bei dir immer und immer wieder triggert?

Du kannst so viel Therapie machen, wie du möchtest, solange du immer wieder vermittelt bekommst, das man dich behandeln kann wie (auf gut deutsch) ein Stück Sche***, wirst du immer wieder an den gleichen Punkten hängen. Ich habe, und das habe ich dir ja schon mal geschrieben, diese Punkte ebenfalls durch. Und es ist total schwer, denn so veraltete Denkmuster sind nicht einfach aufzudröseln.

Vielleicht noch mal bildlich gesprochen:
Du bist ein Haus im Feuer, du brennst und brennst und brennst. Der Therapeut steht neben dir mit einem Gartenschlauch und versucht zu löschen. Das klappt auch, genau solange bis jemand kommt (in dem Fall dein On/Off Partner), der immer wieder Benzin drauf kippt. Wie willst du so aufhören zu brennen? Selbst ohne Benzin braucht der Therapeut mit dem Gartenschlauch, bis er dich gelöscht hat. Und in deinem Haus sind leider auch viele Sachen, die eh als Brandbeschleuniger wirken. Sprich deine negativen Gedanken, die das Feuer zusätzlich anfeuern!

Ich wünsche dir wirklich so sehr, dass du den Absprung schaffst. Der mag vielleicht mit einer Explosion gleich kommen, aber danach kann das Feuer gelöscht werden. Langsam, aber stetig.

28.02.2024 11:20 • x 11 #1143


Femira
Zitat von Odette:
Aber ist er das wirklich? Also ist er sich dessen bewusst? Es scheint mir wieder dieses Affekt-Ding.


Also wenn er nur aus dem Affekt Schluss machen würde, dann müsste er ja am geichen Tag sagen: Sch**, was habe ich getan? Kannst du mir verzeihen? Tut er aber nicht. Ich finde, er riskiert, dass die Beziehung vorbei ist.

Was aber interessant ist, ist: Dass ihr euch beide nicht mehr ernst nehmt, den Respekt komplett verloren habt. Das fällt natürlich nicht so auf, wenn alles gut ist. Aber im Stress/Streit wird es ganz offensichtlich. Er kann nicht mehr Schluss machen, weil du nicht glaubst, dass er es ernst meint (sprichst ja zurecht von Schwebe, berechtigter Hoffnung, Muster) und er glaubt nicht, dass du weg bist. Es stellt sich also wirklich die Frage, wann eure Beziehung zu Ende sein kann, wenn er nicht schluss machen kann, weil du nicht gehst und du keine Grenzen setzen kannst.
Zitat von Odette:
Klar, will ich den Loop durchbrechen. Weiß nur noch nicht wie.



Klar weißt du wie. Du willst aber nicht:
Zitat von Odette:
-keine Grenzsetzung
-Angst vor Ablehnung
-fehlender Selbstwert

Grenzsetzung. Menschen mit Grenzen haben die Angst nicht und haben Selbstwert. Es geht um Grenzen. Wenn du Grenzen setzt und dann deine Angst versorgst, würdest du Selbstwert entwickeln.

Du musst ja nicht sofort Schluss machen, aber:
Zitat von Odette:
Weiter daran arbeiten. Natürlich nur, wenn er aktiv mitmacht.

Du kannst das als reale Bedingung setzen. Entweder er begibt sich in eine Therapie oder du ziehst aus.

28.02.2024 12:27 • x 3 #1144


alleswirdbesser
Zitat von Odette:
Ich will mit ihm reden. Ich halte das Warten nicht mehr aus.

Lässt er dich eigentlich schon das zweite Mal mit dem Umzug hängen oder hat er beim ersten geholfen?

28.02.2024 13:32 • x 3 #1145


Odette
@alleswirdbesser

Oh nein, beim ersten Mal wollte ich keine Hilfe. Er hatte dann aber doch geholfen beim runtertragen. Da war der Stand ja noch anders, und viel habe ich ja nicht. Ich wohne ja in voll ausgestatteten Wohnungen.

Edit: glaubt mir, was das angeht, habe ich schon eine gesunde Wut.

28.02.2024 13:35 • x 1 #1146


Odette
Zitat von Femira:
Also wenn er nur aus dem Affekt Schluss machen würde, dann müsste er ja am geichen Tag sagen: Sch**, was habe ich getan? Kannst du mir verzeihen? Tut er aber nicht.


In der Vergangenheit hat er sich schon entschuldigt. Nur geändert hat er nichts. Es ging ihm oft tagelang schlecht geplagt vom schlechten Gewissen. Ich schrieb weiter vorne schon einmal, dass ich zu schnell verziehen habe, da meine Angst erstmal weg war. Das hätte ich besser machen müssen.

Zitat von Femira:
Was aber interessant ist, ist: Dass ihr euch beide nicht mehr ernst nehmt, den Respekt komplett verloren habt. Das fällt natürlich nicht so auf, wenn alles gut ist. Aber im Stress/Streit wird es ganz offensichtlich.


Ich weiß nicht so recht. Ich nehme es ja schon ernst, sonst hätte ich ja nicht so sehr Angst, dass er es dieses Mal durchzieht. Es wirkt nur so wie immer in seinem Muster.

Die Trennung, die ich auch ernst nahm und welche ernst war, Ende November, war komplett anders. Nicht aus der Wut heraus. Mit vielen Gesprächen, Absprachen, Tränen, Zuneigung, etc. Und nicht ein 'Ich will so nicht mehr leben' in einer derartigen Wut. Viel mehr hat er dieses mal ja nicht gesagt. Die meiste zeit hat er mich böse angeschaut.

Zitat von Femira:
Er kann nicht mehr Schluss machen, weil du nicht glaubst, dass er es ernst meint (sprichst ja zurecht von Schwebe, berechtigter Hoffnung, Muster) und er glaubt nicht, dass du weg bist.


Also zu dem ersten Teil des Satzes schrieb ich ja bereits. Aber ich weiß nicht, ob er weiß, dass ich nicht gehe. Das letzte Mal war es glaube ich mein Auszug, der ihn irritiert hat. Vom Kämpfen in den 'Ich-gehe'-Modus.
Wie kann ich das dieses Mal schaffen?

Zitat von Femira:
Klar weißt du wie.

Ich weiß wirklich nicht wie, denn
Zitat von Femira:
Du musst ja nicht sofort Schluss machen, aber:


Die einzige Sache die geraten wird ist, dass ich mich trennen soll. Fair. Verstehe ich. Kann ich ja nur noch nicht, sagte ich ja auch bereits. Ich weiß nicht, wie ich das hinbiegen soll.

Es siegt ja auch gerade eher die Angst ob, und wie er sich melden wird. Das hätte ich niemals forcieren und anbieten dürfen. Aber ich war schwach, schockiert und voller Panik.

Zitat von Femira:
Entweder er begibt sich in eine Therapie oder du ziehst aus.


Ersteres wird eine Bedienung.
Zweitens ist gerade so weit weg, weiter weg könnte es nicht sein.
Nicht falsch verstehen, auch der Wiedereinzug ist weit weg.
Ich lege meinen Fokus erstmal auf den Umzug der mit bevor steht. Es ist alles wirklich gerade stressig genug.

28.02.2024 15:10 • x 1 #1147


Odette
Zitat von Ladina:
In einer guten Beziehung würde er sich erstens nicht ständig trennen, weil er weiß was er dir damit antut und wenn man sich trennt, dann richtig.


Er weiß, was er mir damit antut. Macht es definitiv nicht besser.
Ja, richtig trennen. So kenne ich es auch. Wie ich schon schrieb, grundsätzlich kann ich Trennungen.

Zitat von Ladina:
Was denkst du was passiert, wenn das Gefühl länger anhält? Schau da hin und du wirst sehen, ja, es schmerzt, aber es bringt dich nicht um.


Das sage ich mir den ganzen Tag. Es geht mir ja auch schon besser. Heute nicht geweint, gegessen, geschlafen und auch im Job habe ich viel geschafft. Es ist schon besser als bei anderen Malen oder anderen Tagen. Nur diese Wellen überrollen mich manchmal. Eine Mischung aus Schock, Wut und tiefer Trauer.

Zitat von Pepsi_Lemon:
Meine liebe , nach all dem, was du bisher schriebst, bist immer du der Buhmann!
Du denkst, du machst zu wenig, du fühlst dich schlecht und gibst dir an allem immer selber die Schuld.


Naja, ich bin aber auch der Buhmann. In manchen Punkten. Deswegen machen verletzende Aussagen, wie seine (wahrscheinlich ja eher aus der Wut heraus) ganz viel mit mir. Ich fühle mich eh schuldig. Hatte ein sehr schlechtes Gewissen, wegen der letzten Ereignisse und habe mich da so reingesteigert, dass meine Angst am Freitag gesiegt hat. Wäre das nicht gewesen, wäre er jetzt nicht in seiner Höhle. Das ist einfach ein trauriger Fakt. Natürlich kann man drüber streiten, ob er Grund hat so zu reagieren, wenn er doch vorher betonte, dass alles ok sei. Das macht mich im übrigen auch wütend. Die Tatsache, dass er gelogen hat und ich ihm geglaubt habe. Nach meinem Fehltritt am Freitag nicht weiter in die Angst zu gehen, sondern es abhaken und wenn er sagt es ist okay für ihn, es annehmen. Und bäm - 2 Stunden später ist Schluss.

Wobei mein Kopf ja weiter geht und ich glaube, er wollte nur reden, und ich habe ihn dazu gebracht. Mit Druck kann er nicht gut. Gerade nicht, wenn er im Job belastet ist.

Danke @Pepsi_Lemon für das Bild mit dem Haus. Es beschrieb mir ganz gut die Außensicht auf die Dinge.

28.02.2024 15:22 • x 1 #1148


P
Zitat von Odette:
Nach meinem Fehltritt am Freitag

Also, nur mal so zum Verständnis, weil ich nichts anderes gefunden habe.
Du glaubst, dein Fehlverhalten ist, ihm mitzuteilen, dass du ihn liebst und glücklich bist und aus einmal Anklingeln?

Ich frage mich, was du in deiner Therapie machst, wie viel der Therapeut weiß etc. Vermutlich ist es ja nicht dein Hauptproblem in der Therapie, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Therapeut das Thema völlig außen vor lässt.

28.02.2024 15:38 • x 1 #1149


F
@Odette
Dein Freund trennt sich im November von dir. Dann irgendwann Versöhnung. 3 Monate später trennt er sich wieder von dir und du akzeptierst es nicht. Du machst dich bedürftig, bettelst und kämpfst. Ich glaube, das nennt sich Liebessucht. Sorry, dass ich es so direkt sage.

28.02.2024 15:41 • x 1 #1150


Odette
Zitat von Pepsi_Lemon:
Also, nur mal so zum Verständnis, weil ich nichts anderes gefunden habe.
Du glaubst, dein Fehlverhalten ist, ihm mitzuteilen, dass du ihn liebst und glücklich bist und aus einmal Anklingeln?


Nein, ich schrieb anfangs schon einmal, dass wir ein paar Rückfälle hatten, weil ich sehr belastet war, diese aber gut gelöst haben. Und in der Summe, so sein O-Ton, trägt er das nicht weiter.

Freitag war eher der Krümel nach der holprigen Woche, in der er auch viele Überstunden gemacht hat. Egozentriker, sobald er gestresst ist. Sagt er selbst, schafft es aber nicht, das abzulegen.


Zitat von Pepsi_Lemon:
Ich frage mich, was du in deiner Therapie machst, wie viel der Therapeut weiß etc. Vermutlich ist es ja nicht dein Hauptproblem in der Therapie, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Therapeut das Thema völlig außen vor lässt.


Mein Therapeut weiß alles mögliche darüber. Ich habe nichts verheimlicht. Er sagt er bräuchte seiner Meinung nach Hilfe. Aber das nur am Rande. Fokus liegt da ja bei mir und meinen Problemen in den Situationen. Wir kreiseln nicht um ihn.

Die Paartherapeutin weiß alles. Natürlich. Sonst bringt es nichts. Nur durch meinen Auszug und die Trennung im November, hatten wir erstmal diese Themen, und weniger das allgemeine.

Ich hoffe ich konnte es dir erklären.

28.02.2024 15:42 • x 1 #1151


Odette
@FreyaTag

Ich bin nicht liebessüchtig!
Ich schreibe dich hier auch, dass ich eher versuche mich mit alleine Szenarien anzufreunden. Darf ich einen Moment brauchen und nicht einfach hinschmeißen?

Würde ich betteln, nicht akzeptieren oder irgendwas der gleichen, wäre ich nicht hier. Wäre damals nicht ausgezogen, etc.

Wenn er mir am WE sagt, dass er das so durchziehen will, werde ich doch nichts gegenteiliges sagen. Ich glaube hier entsteht ein falsches Bild von mir. Oder ich verstehe etwas falsch, aber das fand ich nicht ganz fair. Ich bin zwar naiv, wenn man das so nennen möchte, aber ich belagere ihn ja nicht.

Im Gegenteil: ich kümmere mich dennoch um meinen Kram, gehe arbeiten, plane den Businesstrip am WE und bereite einen Umzug vor. Hier schriebe ich ja nur Auszüge dessen, was sich in meinem Kopf abspielt.

28.02.2024 15:46 • x 1 #1152


F
Okay, dann entschuldige bitte. Ich bin ja auch nur eine Liebeskummergeplagte und kein Spezialist.

28.02.2024 15:53 • x 1 #1153


Odette
@FreyaTag

Nein, tut mir leid, falls sich das schnippisch las. Meinte es auch nicht so. Nur ein bisschen stolz habe ich noch, mag man kaum glaube..

28.02.2024 15:54 • x 1 #1154


P
Was mir bei dir irgendwie fehlt, aber das kann auch an meiner Wahrnehmung liegen, ist deine Selbstliebe.

Du sagst zwar immer, dass du dich veränderst und das mag in einem begrenzten Rahmen sicherlich so sein. Trotzdem lässt du dir von ihm dein Leben diktieren. Im emotionalen Sinne. Sonst wirkst du auf mich sehr selbstständig.

Ich denke nicht, dass jemand dich angreifen möchte. Aber ich glaube, hier will dich einfach niemand leiden sehen. Mir tut das Thema weh , weil ich selber weiß, wie es sich anfühlt.

Man will es nicht hören, man redet sich ein, dass man Grenzen setzt und das alles besser wird, wenn der andere auch anfängt zu kämpfen. Und es tut mir weh, dass hier alle wissen, wie es ausgeht, außer dir. Weil du kämpfen möchtest. Es reicht aber nicht, wenn einer kämpft.

Wir wollen dich einfach nur beschützen, aufrütteln. Aber du musst es selber merken, da können wir noch 10 Jahre schreiben.

28.02.2024 15:58 • x 5 #1155


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