Trennung aus dem Affekt?

Zitat von Odette:

Ob ich das noch möchte. Es ist nur ein Gedanke, aber er ist mittlerweile da.

Ich würde diesen Gedanken füttern. Warum? Weil es überhaupt erst Augenhöhe herstellt, wenn du die Bereitschaft dazu hast. Schau, er macht Schluss und ist ganz offensichtlich bereit, dich für immer zu verlieren.
Du bist verletzt, abgelehnt und zurück gestoßen, aber statt für dich kämpfst du darum, zurück in die Beziehung zu kommen. Warum ist er so bereit, dass du nie wieder Teil seines Lebens bist und du klammert dich an so jemanden fest.
Also ich sag nicht, dass du ihn verlassen musst, aber ebenso bereit sein, ihn gehen zu lassen, wie er es ist.

Zitat von Odette:

Ich kann Streit. Meistens. Ich könnte damit leben, wenn er nach einer Sache wie am vergangenen Freitag sagt er braucht ein wenig Abstand. D

Das war nicht meine Frage Du verhandelst, wie er dich behandeln darf.

Ich fragte dich, was dich fester ins Gespräch mit ihm gehen lassen würde.
Deine Freundin hat dir vorgeschlagen, das Gespräch raus zu zögern. Ich glaube nicht, dass dir das verschieben mehr Sicherheit geben würde. Vielleicht wenn er um dich kämpfen müsste, so wie du es immer in den Trennungen tust. Dafür bräuchtest du eine eigene Wohnung und eben die Bereitschaft, dich zu trennen.

Ganz ehrlich? Ich schreib das in diesem Thema nicht zum ersten Mal.

Zitat von Odette:

Ich habe keine Basis.

Du meinst, du brauchst eine Beziehung um Forderungen zu stellen?
Ich denke weiterhin nicht, dass das das Problem ist. Um Forderungen stellen zu können, musst du sagen können, wenn du diese nicht erfüllt, gehe ich und bleibe weg.

Die Basis muss also in dir sein und von außen, liebe Odette, weiß ich, dass du die hast. Du kannst Trennungen. Du kannst dir einen neuen Safe Place suchen und einrichten. Du kannst allein für dich sorgen. Ih kenn dich da.

Was du nicht kannst, sind missbräuchliche Beziehungen zu verlassen. Und da kannst du dran arbeiten, indem du dich bereit machst. Du hast eigentlich nichts zu verlieren, weil du weißt, dass die definitive Trennung nicht schlimmer wäre als die Gefühle jetzt.

Zitat von Femira:

Was ist, wenn du diesmal kein Gespräch führst? Sagst, ja, wir können wieder zusammen sein, aber deine Gründe möchte ich nicht hören. Ich erwarte von dir, dass du eine Einzelsitzung mit unserer PT dazu machst und dann komme ich am 7.3. Dazu.

Was hältst du von dem Vorschlag?

Zitat von Odette:

Ich könnte sein Verhalten einmal ganz klar bei der PT auflegen. Also alles. Die ganzen Trennungen. Die Launen. Fehlende Selbstfürsorge, etc. Und die Frau redet Tacheles. Er hält viel von ihr. Sie ist ja vom Fach. Das wäre ein Ansatz das Verhältnis zu verschieben.

Und da sprichst du dann alles an. Ungeschönt.

@Scheol

Doch klar! Deswegen hatten wir ja begonnen. Aber nicht in Detail, da es ja schnell sehr akut wurde und andere Themen vorne waren.

Und seine Wut auf mich so groß auf Grund meiner Ausraster.

Liebe odette,

es tut mir leid, was da gerade (wieder) bei euch läuft und wie es dir damit geht. Und ich habe mir beim Lesen viele Zitate gespeichert, aber es wurde schon so viel kluges gesagt. Wüsste nicht, was ich da groß hinzufügen kann.
Mir tut es nur echt leid, wie es dir geht. Ich kann es nachfühlen und mein Impuls ist Das hast du nicht verdient!
Ja, du bist nicht perfekt. Aber du du gibst dir verdammt nochmal echt Mühe und du bist wirklich nicht für ALLES verantwortlich.

Ich würde dir wünschen, dass du aus der Not auch mal in die Wut gerätst und dich abgrenzt. Länger. Und es dir gut dabei geht. Ich habe hier lange gehofft, dass es mit euch beiden klappt. Weil ich gesehen habe, wie sehr du es dir wünschst. Und ich kenne sowas (in der Art) natürlich auch. Aber ICH werde wütend, wenn ich sowas lese:

Zitat von Odette:

Er möchte nicht länger für mich zuständig sein und sein Leben wieder selbst gestalten.

Zitat von Odette:

Ich weiß nicht, wie ernst es ist, da es sein Muster scheint und er sagte, dass wir nächstes Wochenende noch mal reden können.

Zitat von Odette:

ich alles kaputt gemacht habe

ich wünsche dir so oder so alles Gute. Und Nachsicht mit dir.

@Jane_1

Danke liebe Jane. Ich freue mich, dass du dich immer mal wieder zu mir verirrst, und danke dir für die Lieben Worte.

Update:

Ich werde morgen weiter schreiben hier, muss mich etwas distanzieren.
Ich habe meine beste Freundin über die Situation informiert, und das auch ganz sachlich. Sie ist eine unglaublich toughe Frau mit dem Herz auf der Zunge, und sie und ihr Ehemann sind immer 'Team Odette'.
Das hat geholfen. Auch um die Dramatik rauszunehmen. Soll nicht heißen, dass sie es gut heißt, aber mir meine Ängste nehmen konnte. Bzw. rational wieder auf sein Muster verwies. (Wir sprachen natürlich auch über Änderungen, die im Falle, passieren müssen, etc.)

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin müde. Habe geduscht, angefangen zu packen, und sitze jetzt mit vollem Magen und mit Tee auf dem Sofa und klicke mich durch die ZDF Videothek. Räucherstäbchen qualmt auch so vor sich hin. Augenpads sind auch am Start. @Kleeblatt99
Hab keine Angst vor Stille, bzw höre ganz normal Musik. (Ging sonst nicht und ich lag teilweise stundenlang nur rum.) Irgendwie ist es einfach okay gerade.

Der Zustand ist neu, aber ich habe aktuell gar keine Lust Tränen und Energie in etwas oder jemanden zu verschwenden, der es auch nicht in mich tut, bzw. eine Situation, die ich aktuell nicht ändern kann.

Abgesehen davon, kann ich bei einem Gespräch nicht stark auftreten und sein, wenn ich mich nicht gut um mich kümmere und ein Häufchen Elend bin. Dann doch lieber in guter Verfassung. Das macht ja auch so einiges aus.

Also nutze ich die Ruhe und antworte morgen. Lasse alles erstmal sacken.

Ich danke euch nur dennoch schon mal. Jedem einzelnen. Ohne Euch wäre ich verloren. Es ist schön, dass es eine Community gibt, die einen so auffängt.
Habt einen schönen Abend.

Zitat von Odette:

Möchte ihn mein Zuhause zurück haben.

Hallo liebe Odette

Dieser Satz ist mir heute entgegen gesprungen.
Wahrschenlich viele und auch ich hatten dieses tiefe Verlustgefühl des zu Hauses.
Ich erinnere wie ich zeitweise bei einem Kumpel wohnte und weinte vor mich hin, ich möchte nach Hause.
Ja verloren fühlt man sich.

Und es ist beängstigend.
Augenscheinlich verlorene Sicherheit ist eine Ohnmacht.
Und ich habe bei dir immer Mal das Gefühl von Ohmacht.
Im Wort - ohne Macht - vom Sinn gemeint, dass du nicht aus deinem eigenen Wert agierst.
Und ja, wie schwierig ist das, wenn alles in einem ruft, man möchte doch nur wieder mit dieser Person sein; sich in dieser vertrauten unsicheren Sicherheit wiegen. (Wiege - Baby - Mama - Sicherheit)
Du hast geschrieben du wünschst dir jetzt keine Worte für ein Danach.
Aber dann gab es ja heute doch noch einen kleinen feinen Gedanken, ob du das möchtest.
Und ich frage, sage, mute einmal an, ohne das eigenerlebte Gefühl des Selbstagierens wird das mit einem sicheren Zu Hause mit dir und ihm schwer möglich.
Und ist es nicht das was wir uns wünschen? Eine kleine Sicherheit, ein Gefühl des Daheimseins in uns selbst?
Diese kleine eigengeliebte sichere eigensinnige Welt, in der wir einen geliebten Menschen einladen wollen, sie ihm zu zeigen wünschen?

Ein kleines Gedichtchen für die Nacht, für eine dir sicherlich einmal kommende Nacht


Mag ich Heimat finden
Im wandelnden Lauf
Meiner Lebenszeit

Mag ich die Zeit überdauern
heitertraurig singend
Die lodert,
flammenwühlt,
lebenstaumelnd ruft
Sehnsucht
Zuhause

Mag ich die Zeit erinnern
Jedes erste Mal
In der du mir Liebe wirst

Mag ich werden
Mag ich sein
Eine Heimat mir
Ein Zuhause

Mag ich werden
Mag ich sein
Heimat
Zuhause
Um zu gehen

Bin ich eine Ewige
Eine ewig sinnfragend
Spürende

Mag ich gehen
Aus der Zeit
Wirst du mir Liebe sein
Leben
Meine Zeit?

Zitat von Femira:

Schau, er macht Schluss und ist ganz offensichtlich bereit, dich für immer zu verlieren.

Autsch. Aber ist er das wirklich? Also ist er sich dessen bewusst? Es scheint mir wieder dieses Affekt-Ding. Ich weiß, es sind nur Mutmaßungen. Aber Ende November war die Trennung anders. Ernst. Auf Augenhöhe und mit Absprachen für eine miteinander so lange wir in der Wohnung waren. Ist nachvollziehbar, was ich meine?

Zitat von Femira:

lso ich sag nicht, dass du ihn verlassen musst, aber ebenso bereit sein, ihn gehen zu lassen, wie er es ist.

Ende November war ich es. Es fühlte sich real an. Aktuell ist es einfach wieder ein Schock. Aus dem nichts. Nachdem ich vertraut habe.
Daher kann ich es einfach nicht glauben.

Zitat von Femira:

Ich fragte dich, was dich fester ins Gespräch mit ihm gehen lassen würde.

Ich weiß es nicht. Habe schon überlegt einen Brief zu schreiben. Rational. Für den Fall, dass ich merke nicht gefasst genug zu sein zu erklären, was er mir jeden mal antut.

Zitat von Femira:

Vielleicht wenn er um dich kämpfen müsste, so wie du es immer in den Trennungen tust.

Er würde niemals um mich kämpfen denke ich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand um mich kämpft. Warum auch? Ich hab so viel Mist gebaut.

Zitat von Femira:

Ich schreib das in diesem Thema nicht zum ersten Mal.

Und ich bin ein sturer Angstkopf.

Zitat von Femira:

Du meinst, du brauchst eine Beziehung um Forderungen zu stellen?

Zitat von Femira:

Du kannst Trennungen. Du kannst dir einen neuen Safe Place suchen und einrichten. Du kannst allein für dich sorgen. Ih kenn dich da

Jein. Mein Gedanke war eher, dass wenn er die Trennung dieses Mal ernst meint, ich ja gar nicht reden brauche. Also bräuchte ich ja immerhin seine Bereitschaft weiter zusammen zu sein, und das weiß ich eben nicht.

Zitat von Femira:

Was du nicht kannst, sind missbräuchliche Beziehungen zu verlassen. Und da kannst du dran arbeiten, indem du dich bereit machst.

Zu 100%. Bei meinem Alk. mit der häus. Gewalt blieb ich auch noch weitere 1 1/2 Jahre.
Hier muss ich irgendwann mit Unterstützung hinsehen, wo das herkommt.

Es ist ja irgendwie alles zusammenhängend:

-keine Grenzsetzung
-Angst vor Ablehnung
-fehlender Selbstwert

Zitat von Femira:

Was hältst du von dem Vorschlag?

Habe ich auch schon überlegt. Sollte er noch wollen, machen wir das, aber der Rest wird am 07.03. besprochen.
Nicht wir beide alleine, sondern in einem geschützten Raum mit der PT.

Zitat von Femira:

Und da sprichst du dann alles an. Ungeschönt.

Das wäre mein Wunsch.


Gerade ist morgen. Die sind schlimm. Und mein Gefühl sagt mir, es war ernst und ich sollte mich abfinden. Aber ich weiß auch, dass ich das schon sooo oft gedacht habe. Und ich weiß nicht, ob ich meinem Gefühl trauen kann.

Zitat von Odette:

Und ich weiß nicht, ob ich meinem Gefühl trauen kann.

Nö. Aber Du solltest auch nicht dem Gefühl vertrauen, dass Du ihn brauchst.
Wenn schon, denn schon.
Trennungen beinhalten i.d.R Lernlektionen für die beteiligten Individuen. Bei ihm seh ich nicht, dass er das überhaupt begreift. Bei Dir, sorry für die Direktheit, nicht dass Du Dich an die Kernpunkte (Grenzziehung, Selbstwert, Bindungsstil) rantraust.
Vllt. wäre ein Anfang, dass Du Dir eingestehst, dass Du Deinen Gefühlen und Gedanken nicht trauen solltest, schon gerade nicht im Schmerz?

Ich stell mir gerne ein paar Fragen, wenn ich was nicht verstehe.
Ist das wirklich so, wie ich das sehe?
Kann ich mir 100% sicher sein?
Das war die logische Ebene. Jetzt die emotionale.
Was, wenn ich den Gedanken umdrehe? Z.B. aus Er will mich nicht ein Ich will ihn nicht mache.
Wie fühlt sich das an?

Zitat von HerrZ:

Bei Dir, sorry für die Direktheit, nicht dass Du Dich an die Kernpunkte (Grenzziehung, Selbstwert, Bindungsstil) rantraust.

Genau, traue ich mich auch nicht. Dieses ganze Bewusstsein kommt ja auch gerade erst nach dem Auszug im November. Und ich taste mich langsam ran. Mit Hilfe der Paartherapie, ganz viel Arbeit mit mir und meinem Therapeuten. Es das tut weh.

Zitat von HerrZ:

Was, wenn ich den Gedanken umdrehe? Aus Er will mich nicht ein Ich will ihn nicht mache, z.B.
Wie fühlt sich das an?

Schlimm. Weil es gelogen ist. Ich will ihn so nicht. Ich möchte den Partner wieder, den ich letzte Woche noch hatte. Und der war ja nicht nur stur und schuldzuweisend, sondern hat ja mit mir zusammen gearbeitet. Sich selbst auch reflektiert. Bis dann der Stress im Job kam, und der letzte Krümel, in dem Fall meine Angst, ihm den Rest gegeben haben.

Zitat von Scheol:

trennen trennen trennen , das hat in einer gesunden Beziehung doch gar nichts zu suchen.

Ich weiß. Und ich behaupte nicht, dass es gesund ist.

Zitat von Scheol:

hier wird Kampf , Verlustangst , haben wollen , mit Zuneigung und großer Liebe verwechselt.

Nein. Diese Dynamik ist furchtbar und hat nichts mit Liebe zu tun, das ist mir vollkommen klar.

Zitat von Scheol:

wenn der mal normal reflektiert wäre würde er sich sagen , was tue ich meiner Freundin die ich ja angeblich liebe mit meinem Verhalten an . Der hat doch gar kein verantwortungsbewusst. Wo sind den meine Defizite bei der Geschichte. Weil so gut ist der Typ nicht wie er denkt und du ihn siehst.

Nach jedem Mal in der Vergangenheit tat er das. Mein Fehler war nur, dass ich zu schnell verziehen habe, weil ich so in der Angst untergegangen bin. Das wäre ja zumindest ein Punkt, den ich dieses Mal anders machen würde.

Man! Die Woche kommt mir irrsinnig lang vor. Und auf der anderes Seite habe ich Angst vor dem Wochenende. Auch wenn es erlösend ist. Egal in welche Richtung.

Zitat von Scheol:

Wenn er grundsätzlich nett oder grundsätzlich kacke wäre , würdest du nicht so dadrin hängen.

Weiß ich nicht. Ich habe noch nie Grenzen gesetzt. Bei meinen FG habe ich das ja auch nie. 5 Jahre Ghosting aus dem nichts. 6 Mal oder so. Und da habe ich nicht von Liebe gesprochen. Fand ihn nicht so mega toll. Bin trotzdem immer wieder zurück.