Trennung auf Zeit - wie verhalte ich mich?

Allein die Tatsache, an den Kopf geknallt zu bekommen, er hat nur noch freundschaftliche Gefühle, reichen schon für eine Trennung.

Jetzt will er sich austoben mit seiner Kollegin, den S. genießen und wenn er da genug hat (vielleicht), wieder zurück kommen?

Welche Frau ist so bedürftig /abhängig von dem Mann, dass sie so etwas mitmacht?

Zitat von tina1955:

Welche Frau ist so bedürftig /abhängig von dem Mann, dass sie so etwas mitmacht?

Deshalb hab ich sie ja gefragt, ob sie wirtschaftlich unabhängig ist .
Obwohl das kein Grund sein sollte. Zur Not halt das Haus verkaufen oder jemand zur Untermiete mit reinnehmen. Lösungen gibts ja irgendwie immer. Nur muß man das Wirtschaftliche halt auseinanderklamüsern.

Vielen, vielen Dank ihr Lieben!

Zitat von tina1955:

Er zieht sofort aus dem gemeinsamen Haus aus , nur weg von zu Hause ?

Ihm wäre es vermutlich am liebsten gewesen, wenn er hätte bleiben können. Er bot das Ausziehen zwar an, reagierte aber sehr gestresst, als ich ihn auch darum bat. Vermutlich hatte er mit der Entscheidung am wenigsten gerechnet.

Zitat von tina1955:

Was wird aus dem gemeinsamen Haus?
Kann es einer von euch allein halten ?
Kann notfalls einer den anderen ausbezahlen?

Wie werden jetzt eventuelle Kredite bedient ?

Das steht noch in den Sternen, für mich wird es schwer (wenn auch nicht unmöglich), das Haus auf Dauer zu halten. Er könnte es eher schaffen. Finanziell bleibt erstmal alles, wie bisher, so sagte er zumindest.

Zitat von Plentysweet:

Fragen: Waren bei Euch auch mal eigene Kinder im Gespräch? Hat ihm das evtl. gefehlt und will er das vielleicht mit der neuen Liebe nachholen?

Er kann keine Kinder bekommen, unsere Tochter ist für ihn wie seine eigene.

Zitat von Plentysweet:

Er war Dein Fels in der Brandung, was warst Du für ihn?

Er schätze mich vor allem dafür, dass er bei mir so sein konnte, wie er ist.

Zitat von Laciny:

Er schätze mich vor allem dafür, dass er bei mir so sein konnte, wie er ist.

Und das ist er doch jetzt auch. Er durfte schon immer tun was er wollte. Weil du ihm vertraut hast.

Zitat von Laciny:

Vermutlich hatte er mit der Entscheidung am wenigsten gerechnet.

Ja logisch, du kümmerst dich weiter um seine Wäsche usw und er hofiert die Kolleg/in

Hallo liebes Forum,
meine Trennung ist nun schon fast 3 Monate her und ich komme immer wieder in diese schmerzhafte Traurigkeit. Ich versuche so viel, verabrede mich mit lieben Menschen, versuche meine Tage zu strukturieren, Hobbys nachzugehen, versuche mich an Achtsamkeit... wann hört dieser Schmerz endlich auf?
Mein Mann ist sehr kaltherzig und aggressiv, wohnt nun bei seiner Neuen, versucht mich unter Druck zu setzen, damit ich eine schnelle Entscheidung bzgl. Haus treffe und unterstellt mir taktisches Kalkül, weil ich noch keine Entscheidung treffen kann. Er will mich so schnell wie möglich loswerden, austauschen. Ich erkenne diesen Menschen nicht mehr und vermisse den, den ich mal geliebt habe. Meine Schwiegereltern haben den Kontakt zu mir stillgelegt, weil er emotionalen Druck auf sie ausgeübt hat - er sei ihr Kind, nicht ich. Meine Eltern versuchen mich zu unterstützen, wo sie können, fordern mich dazu auf, endlich nach vorne zu schauen und diesen Menschen zu vergessen. Es fällt so schwer, von meinem alten Leben loszulassen, ihn nicht mehr an meiner Seite zu wissen... wie seid ihr denn aus diesem Tief herausgekommen? Was kann helfen?

Hallo Laciny,

dein Noch-Mann hat die Trennung ausgesprochen, dies gilt es wohl zu akzeptieren. (Laut Statistik hält heute nahezu jede zweite Ehe nicht bis ans Lebensende - so nüchtern es klingt - du bist nicht alleine)

Die Anfangszeit ist schmerzhaft. Es muss alles begriffen, verdaut und neu sortiert werden. Aber es wird besser, nach und nach immer mehr ins eigene Leben zurück kommen.

Warst du schon beim Anwalt für Familienrecht? Fühlst du dich dort gut beraten und unterstützt?

Ansonsten stöbere hier auch etwas im Forum. Du wirst unterschiedliche Trennungssituationen und Lebensgeschichten lesen. Kopf hoch, damit dein Leben möglichst bald besser weitergeht! Alles Liebe und viel Kraft!

Du warst so lange mit deinem Mann zusammen das so was länger braucht das der Schmerz etwas vergeht, es tut furchtbar weh wenn der Mann den man liebt eine andere hat !

Aber dir muss bewusst sein das den Mann den du liebst es nicht mehr gibt, und das weisst du auch und darum darfst du auch trauern, wenn der Ehemann stirbt sagt dir auch keiner das es nun vorbei sein muss mir der Trauer nach 3 Monaten!

Es wird leichter werden, und in einem Jahr bist du über das gröbste hinweg!

Mir hat geholfen, sofort aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen.
Eine eigene kleine Wohnung in einer komplett anderen Wohngegend.

Zitat von Laciny:

meine Trennung ist nun schon fast 3 Monate her

18 Jahre kann man nicht binnen 5 Monaten abhaken. Wenn dir das Haus bleibt, wo ich noch Zweifel habe, weil finanziell es dir nicht so leicht von der Hand geht - dann gibt es auf, verkaufe - und leg dir ne Wohnung zu, ohne Erinnerungen und ohne Altlasten.

Wenn du schon beim Anwalt warst, eine rechtsbindende Unterschrift von deinem Nochmann hast, es zu behalten, (ihn aus zu zahlen?) - dann würde ich jeden Raum streichen, tapezieren, um dekorieren, Ihn aus dem Haus entfernen, da hängt doch jede Ecke voll Erinnerungen, oder?

Pro Jahrzehnt kann es ein Jahr dauern, los zu lassen.

Da ihr keine gemeinsamen Kinder habt, kann eure Kommunikation über Anwalt laufen, da er dir ja nicht freundlich gesinnt ist - und wenn ihr es ohne Anwalt macht, wird er sich dir ggü nicht ändern, wird weiterhin der Freischütz im alten Revier geben und auf alles schießen, was sich bewegt.

Am besten, sich nicht provozieren zu lassen, egal was er dir an den Kopf knallt - lass ihn wissen, das Kommunikation keine Einbahnstraße ist und leg besser auf.

Zitat von Laciny:

Hallo liebes Forum, meine Trennung ist nun schon fast 3 Monate her und ich komme immer wieder in diese schmerzhafte Traurigkeit. Ich versuche so viel, verabrede mich mit lieben Menschen, versuche meine Tage zu strukturieren, Hobbys nachzugehen, versuche mich an Achtsamkeit... wann hört dieser Schmerz endlich auf? ...

Hallo liebe Laciny,

es tut mir wirklich leid für dich, das es dir momentan so schlecht geht.
Du steckst mitten in dieser berüchtigten Durststrecke drin. Der Schmerz, den du fühlst, kennen wir hier alle und ich kann dir auch nur sagen: Du brauchst jetzt viel Geduld und eine große Portion Sitzfleisch. Du kannst das aussitzen. Es wird besser.. so nach und nach. Nicht gleich sofort.
Es ist schon richtig, für jedes Jahr der Partnerschaft, rechnet man so als Faustregel einen Monat Trauerarbeit.

Und bei 18 Jahren Ehe hast du in etwa eine grobe Vorstellung, wo du gerade stehst.
Diese Phase der Trauerarbeit, so nenne ich das jetzt einfach, ist für dich aber auch sehr wichtig.
Dein neues Leben hat begonnen. Auch wenn du das vielleicht gar nicht wolltest. Doch man kann sich ja nicht alles aussuchen.
Aber nun liegt es an dir, was du aus deinem neuen Leben machen willst, was du anders machen möchtest.. ect.
Welche Menschen werden dich auf diesen neuen Abschnitt begleiten, wohin soll dein Weg gehen?

Wenn du manchmal denkst, dass du diesen Schmerz gerade nicht aushalten kannst, empfehle ich dir meinen damaligen Stimmungsaufheller. Nein, keine Medikamente. Mir hat gerade in dieser akuten Phase und noch lange danach die Selbstmeditation von Paul Mc Kenna geholfen. Kannst du dir kostenlos bei Youtube anhören. Sie heißt: Ich heile dein gebrochenes Herz.
Probiere es ruhig mal aus. Du brauchst Kopfhörer dafür, 30 Minuten Zeit und einen guten gemütlichen Platz, an dem du dich sicher und geborgen fühlst. Kann man jeden Tag machen und danach habe ich mich um Längen besser gefühlt.

Dein Ex ist also bei dir ausgezogen und wohnt jetzt wonanders?
Du solltest dringend mit einem Anwalt sprechen. Wenn Eheleute ab einer bestimmten Dauer nicht mehr im gemeinsamen Haus wohnen, haben sie auch kein Recht mehr, in die gemeinsame Wohnung zurück kehren zu dürfen.
Stress würde ich mir an deiner Stelle gar keinen machen. Versuche die komplette Kommunikation über einen Anwalt zu regeln und lass dem ein Kontaktverbot deinem Ex gegenüber aussprechen. Zumindest so lange dein Ex dich so sehr bedrängt. Was mit dem Haus wird, entscheidet nicht dein Ex allein.
Und wenig, am besten gar keinen Kontakt wird diese ekelhafte Trauerphase um einiges abkürzen.
Es gilt das Motto: Augen zu und durch!

Ich drück dich.

Vielen Dank für eure lieben und auch tröstenden Worte und die Zeit, euch mit meiner Geschichte zu beschäftigen - ihr seid alle so toll!
Die Trennung zu akzeptieren, fällt echt verdammt schwer. Mittlerweile hat er sich endgültig von mir getrennt und ist zu seiner Neuen gezogen, offiziell zu einem Freund...
Mein Verstand sagt ganz klar, dass ich so einen Menschen zum Glücklichsein nicht brauche, mein Herz protestiert noch dagegen. Ich werde ihn nicht zurück nehmen, soweit bin ich schon, dafür hat er selbst mit seinem hässlichen und unattraktiven Verhalten gesorgt.
Meine Anwältin hat mich gut beraten, ich hatte nicht zuletzt aufgrund eures Anratens recht flott einen Termin. Sie rät mir eben auch, mich nicht unter Druck setzen zu lassen und würde sofort einen Trennungsunterhalt einfordern. Da er aber bisher noch ein wenig zahlt, will ich da nicht extra stressen. Bisher bin ich gut damit gefahren, mich nicht provozieren zu lassen und höchstens mit Gelassenheit zu reagieren. Da halfen mir natürlich die Informationen meiner Anwältin. Aber gerade die vorgelebte Gelassenheit macht ihn scheinbar immer wütender.
Er wollte, dass ich mich mit ihm gemeinsam von seinem Anwalt beraten lasse, damit es nicht zu teuer für uns beide wird. Das habe ich abgelehnt, ohne dabei preiszugeben, dass ich mich selbst schon informiert habe. Zudem hat er nun angekündigt, gar nichts mehr für das Haus zu zahlen, da er ja schließlich nicht mehr hier wohnt. Auch meinte er, ich solle das lieber akzeptieren, da es für mich lt. seinem Anwalt sonst teurer werden würde, aufgrund des Wohnvorteils. Sobald er das wahr macht, werde ich den Unterhalt wohl einfordern, dann geht für mich auch nichts mehr ohne Anwältin.
Ich kann mir noch nicht vorstellen, hier mal nicht mehr wohnen zu können. Aber ich habe mir mittlerweile die Räume so gestaltet, dass ich mich wohler fühle und nicht mehr überall seinen Kram sehen muss. Bisher hat er ja nur ein paar Klamotten mitgenommen.
Man sollte meinen, die Richtung stimmt bei mir, wenn da nur die traurigen, anstrengenden Sequenzen nicht wären.
Ich habe tatsächlich schon die chemischen Stimmungsaufheller vom Arzt angeboten bekommen, mich aber bisher erfolgreich dagegen entschieden. Lieben Dank für den Meditationstipp, das probiere ich auf jeden Fall aus, denn für Meditation bin ich ohnehin offen.
Aus dem Haus verbannen kann ich ihn erst im November, bis dahin muss er sich zumindest anmelden, bevor er kommt, bzw. er darf nicht einfach ins Haus, wenn ich nicht da bin. Das habe ich ihm ruhig und besonnen erklärt, dennoch hat es seine Aggression nur noch verstärkt. Puh, so wie er sich gibt, könnte das ein Rosenkrieg werden und ich verstehe es nicht, denn er hat doch alles erreicht, was er wollte. Ich habe mich immer gefragt, wie es zwischen ehemaligen Liebenden so weit kommen kann, nun erlebe ich es selbst - unfassbar...

Zitat von Laciny:

Auch meinte er, ich solle das lieber akzeptieren, da es für mich lt. seinem Anwalt sonst teurer werden würde, aufgrund des Wohnvorteils

was sagt dein Anwalt dazu?

Zitat von Laciny:

Aber gerade die vorgelebte Gelassenheit macht ihn scheinbar immer wütender.

Ja logisch, er erwartete, die gramgebeugte, tränenreiche, liebeshungrige Gattin - und trifft auf eine fröhlich pfeiffende. Sein Pech, da hat er Dich falsch eingeschätzt.

Zitat von Laciny:

ich verstehe es nicht, denn er hat doch alles erreicht, was er wollte.

Scheinbar nicht, deswegen droht er dann gern mit den Schritten, die sein Anwalt unternimmt.

Zitat von Heffalump:

was sagt dein Anwalt dazu?

Meine Anwältin sieht das nicht so. Ich habe noch nichts explizit berechnen lassen, aber sie meinte, bummelig an der Hälfte des Darlehens wird er sich beteiligen müssen.

Zitat von Heffalump:

Sein Pech, da hat er Dich falsch eingeschätzt.

Er schätzt mich in so vielen Situationen falsch ein, ich vermute, er hat auch nicht damit gerechnet, dass ich sein Angebot, auszuziehen, annehme. Ich glaube, das hat ihn ordentlich getroffen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob das richtig war und ob ich ihn damit nicht noch extra in die Arme der Neuen getrieben habe.

Vermutlich wäre aber alles noch schlimmer gekommen, wenn er noch hier gewohnt hätte...