Hi, danke ersteinmal für die Antworten.
Also, es handelt sich dabei um eine chronische Depression, also das was man früher als neurotische Depression verstanden hat.
Nein, und ich verstecke mich nicht hinter der Krankheit, sondern bin ständig in Behandlung, um vieliecht doch endlich mal frei von der Krankheit zu sein!
Stationäre Aufenthalte hatte ich bereits hinter mir mit mäßigem Erfolg.
Ich hatte ja auch das Gefühl, dass ich es wohl geschafft habe, aber Ende des letzten Jahres wurde ich eines besseren belehrt.
Mittlerweile habe ich in den Jahren auch einige Psychologen, Psychotherapeuten udn Psychater kennengelernt.
Der Tenor war eigentlich immer der gleiche.
In meinen Fall ist eine 100% Heilung nicht möglich, aber ich kann mittels
Psychohygiene lernen die Krankheit in den Griff zu bekommen.
Was bedeutet das.
Ich habe gelernt mein Leben so einzurichten, dass ein Ausbruch der depressiven Episoden praktisch nicht mehr passieren kann.
Ähnlich wie ein Diabetiker, der ständig seiner Zuckerhaushalt kontrolliert, sein Nahrung dementsprechend einrichtet usw.
Das klappt bei mir auch ganz gut bei Dingen, die ich kontrollieren kann.
Beispiel:
Wenn ich merke, dass ich mir schlechter zu gehen droht, dann treffe ich mich mit Freunden, pflege soziale Kontakte und versuche soviel Sonne zu bekommen wie möglich. Desweiteren treibe ich regelmmäßig Sport.
Auf der Arbeit an sich kann ich aber nicht jede Streßsituation abwenden und fühle mich halt sehr schnell überfordert.
Die Maßnahmen, die ich dann ergreife bringen dann leider nicht so viel.
Ähnlich wie ein Diabetiker, der seine Krankheit zwar im Griff hat, aber dann doch mal zuviel Sahnetorte zu sich genommen hat und einen Zuckerschock erleidet.
Was ich persönlich tun kann, damit ich meiner Freundin helfe, ist, dass ich ihr zu verstehen gebe, wie sehr ich sie liebe und dass ich weiterhin versuche eine Lösung zu finden, die meine Zukunft positiver aussehen lässt.
Das reicht ihr aber halt nicht.
Ach so, noch ein Wort zu kochsen:
Ehrlich gesagt nehme ich dir absolut nicht ab, dass du weißt, was es bedeutet despressiv zu sein.
Du schreibst von wehleidig, davon, dass man sich am Kracken packen muss und sich selbst rauszuziehen.
Das funktioniert bei den allerwenigsten Patienten!
Wenn es so einfach wäre, warum erkranken dann immer mehr Menschen an Dpressionen und warum ist bei leider immer mehr Menschen mit dieser Krankheit mit einem Selbstmord zu rechnen?
Erst im Januar ist eine gute Freundin verstorben, die sich das Leben genommen hat.
Sie hatte mindestens 10 Klinkaufenthalte hinter sich!
Ein Klinikaufenthalt ist sicherlich für manche gut aber meist nur kurzfristig.
Zu meiner Zeit damals waren einige dabei, die schon des öfteren in verschiedenen Einrichtungen waren.
Ich empfehle diesbzgl. auch mal den Film Helen.
Der zeigt eigentlich sehr gut, was es bedeutet depressiv zu sein.
Vor allem in einer Partnerschaft.
In dem Fall hatte die Hauptdarstellerin allerdings sehr viel Glück, da ihr
Mann ihr bedingungslos geholfen hat, obwohl sie sehr stark betroffen war.
Das das nicht jeder kann, ist mir aber leider auch klar.