9

Trennung an Weihnachten nach 3-jähriger Beziehung

singstein
Hallo,

ich habe gar keine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen, denn so geht es ja ganz vielen von Euch hier; aber ich habe das Gefühl, ich kann nicht den ganzen Tag meine armen Freunde, Mitbewohner und Familie volljammern und muss mir einfach von der Seele schreiben, wie es mir geht...
Ich war drei Jahre mit meinem Freund zusammen (bin jetzt 31) und zwar eine Fernbeziehung. Er hat sich vor anderthalb Jahren schon einmal getrennt, weil er Zweifel an einer gemeinsamen Zukunft hatte, hat sich dann aber nach vier Wochen plötzlich entschieden, dass er sich jetzt doch sicher ist und mich liebt und nur mit mir zusammen sein will... Naja, damals ging es mir noch gar nicht sooo schlecht; ich bin eher jemand, der sich mit der Zeit immer mehr auf jemanden emotional einlässt und das war damals noch nicht ganz so extrem. Und trotzdem habe ich ihm eine zweite Chance gegeben, auch wenn mir alle davon abgeraten haben und ich natürlich Bedenken hatte. Es hat auch ewig gedauert, bis ich ihm wieder vertrauen konnte, aber langsam habe ich dann doch gedacht: Wir haben es überstanden, und nun starten wir wirklich in ein gemeinsames Leben. Wir haben durchaus unterschiedliche Ansichten zu Dingen im Leben, aber vieles hat auch sehr gut gepasst und ich bin niemand, der glaubt, dass es einen 100% perfekten Partner gibt (ich bin ja auch weit von perfekt). Wir haben viele Urlaube zusammen verlebt und uns jeden Tag gehört, trotz Fernbeziehung; wir konnten sehr gut miteinander reden, was mir sehr wichtig ist. Nun ja, jedenfalls dachte ich das. Und nun am zweiten Weihnachtsfeiertag, nachdem Weihnachten so schön und harmonisch war, ergab es sich in einem Gespräch, dass er immernoch Zweifel hat an einer gemeinsamen Zukunft; er weiß nicht warum, er liebt mich ja und ich bin das beste, was ihm je passiert ist, aber... Da habe ich die Reißleine gezogen; ich kann das psychisch nicht mehr. Es folgten noch einige dramatische Nachrichten von beiden Seiten (mit ganz viel Ich liebe dich und du bist einzigartig von seiner Seite) und ein furchtbares Telefonat mit viel Weinen, aber seit zwei Wochen haben wir keinen Kontakt mehr...

Ich bin wie vor den Kopf gestoßen und kann mich auf nichts anderes konzentrieren. Ständig versuche ich mir zu sagen STOP, wenn ich wieder in seinen Kopf kriechen möchte um endlich zu verstehen; dann sage ich mir: er liebt mich einfach nicht mehr oder nicht genug, das ist die simpelste Erklärung. Natürlich hoffe ich innerlich dann immer, dass er es sich doch anders überlegt; schaue ständig auf mein Handy oder in meine E-Mail; gleichzeitig denke ich das nicht (weil er das ja schon mal abgezogen hat) und ob ich das überhaupt jemals noch mal könnte und wollte ist ja auch die Frage ... Am schlimmsten ist es nachts und morgens und trotz aller Pläne für dieses Jahr, die ich mir jetzt schon gemacht habe, ist einfach alles so öde und sinnlos...

Ich habe mich jetzt auch für eine Therapie angemeldet, um mein fehlendes Selbstwertgefühl endlich mal anzugehen. Das führt in meinen Beziehungen nämlich immer dazu, dass ich Verlustängste entwickel und mich oft mal dämlich verhalte (auch wenn mir mein Ex-Ex-Freund lange nach unserer sechsjährigen Beziehung gesagt hat, ich war eine tolle Freundin). Momentan suche ich die Schuld für alles natürlich bei mir und nehme in Gedanken alle Handlungen auseinander, die falsch waren, hättehättefahrradkette...

Natürlich weiß ich, dass Liebeskummer wieder vergeht, aber mit Anfang 30 habe ich auch viel mehr Angst, allein zu bleiben und niemals jemand so tollen zu finden - naja, ihr kennt das ja

Vielen Dank fürs Zuhören/Lesen! Es hilft schon, das alles mal losgeworden zu sein... Liebeskummer ist wirklich grausam

Anna

13.01.2015 16:54 • #1


singstein
Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass bei der ersten Trennung auch eine andere Frau im Spiel war, bei der er die Sachen gefunden hatte (dachte er), die er bei mir vermisst...

Hat jemand von euch einen Tipp, wie man diese verfluchte Hoffnung auf ein Happy End irgendwie zertreten kann? Ich habe das Gefühl, solange ich das noch denke, kann ich nicht richtig trauern, weil ich mir selbst was vormache (da er letztes Jahr zurückkam, fällt mir das natürlich leicht)... Bitte!

13.01.2015 17:31 • #2


A


Trennung an Weihnachten nach 3-jähriger Beziehung

x 3


N
Zitat von singstein:
...aber mit Anfang 30 habe ich auch viel mehr Angst, allein zu bleiben und niemals jemand so tollen zu finden ...


Hallo Anna,

ja, Liebeskummer ist grausam.
Lass dir jedoch gesagt sein, dass auch seine Tage gezählt sind. Wie viele es sein werden, bestimmst du allein.

Fernbeziehungen bergen immer eine gewisse Gefahr, sich eher weiter voneinander zu entfernen, statt zusammen zu finden. Und ich darf das sagen, weil ich hier auch wegen einer Fernbeziehung gelandet bin, die über zwei Jahre ging.
So sehr man sich auch bemüht, so gibt es doch wenig,was miteinander verbindet, da jeder ja doch sein eigenes Leben führt und der andere wegen der räumlichen Distanz nicht wirklich mit eingebunden werden kann. Wirkliche Nähe kann dabei nicht entstehen. Jeder muss seinen Alltag allein bewältigen, Entscheidungen allein treffen,Unternehmungen allein tätigen, allein schlafen gehen und allein wieder aufwachen...
Die Beziehung lebt nur von täglichen Telefonaten und Nachrichten und den wenigen Momenten, in denen man sich sieht. Da gibt es kaum ein gemeinsam. Da kann nichts zusammenwachsen.

Als mich mein Ex am Telefon (!) vor vollendete Tatsachen stellte, war ich schon 45 und dachte ähnlich wie du, nur dass ich noch zusätzlich gehandycapt war durch Kinder.
Jetzt bin ich seit 1,5 Jahren wieder in einer Beziehung . Uns trennten ebenfalls etliche hundert km, aber er entschloss sich schnell, zu mir zu ziehen und da ist er heute noch.

Deine Ängste sind unbegründet, denn zu gegebener Zeit wird sich auch für dich der richtige finden.
Irgendwo steht ein verbeulter Topf, der zu deinem zerkratzten Deckel passt.

Nur nicht aufgeben.

14.01.2015 09:20 • x 4 #3


singstein
Ja, da hast du wahrscheinlich recht Ein bisschen ist das mit der Fernbeziehung auch das Problem, dass ich jetzt denke: Wäre ich doch einfach zu ihm gezogen, vielleicht wäre dann alles anders gelaufen.. das weiß man natürlich nie, aber solche Gedanken machen einen ganz verrückt...

Vorher hatte ich noch nie eine Beziehung, bei der ich wirklich eine Zukunft mit dem anderen geplant hatte. Ich glaube, daher ist das jetzt besonders hart, da gleich alle Pläne mit baden gehen. Nun sitze ich hier und denke Dass er sich wirklich einfach überhaupt nicht mehr meldet, nachdem er mir noch so oft gesagt hat, dass er mich liebt; wie schafft er das? Hat er mich schon vergessen? Das macht mich ganz irre ´

Vielen Dank für deinen Beitrag!

14.01.2015 10:08 • #4


Joey14
Aus welchem Grund hat er denn keine Zukunft gesehen, Anna? Hättet ihr irgendwann in einer Stadt zusammenleben können?

Ich bin leider auch fernbeziehungserfahren. Gerade hat sich mein Ex nach nur wenigen Wochen getrennt, weil er ebenfalls keine Perspektive gesehen hat. Wir waren nur kurz zusammen, aber mich hat es trotzdem wie ein Schlag getroffen.

14.01.2015 14:58 • #5


singstein
Oh je, das tut mir leid für dich Ich glaube, manche Leute kommen mit Fernbeziehungen auch viel schlechter klar als andere. Meine sechsjährige Beziehung vorher war auch eine Wochenendbeziehung, hat aber aus anderen Gründen nicht funktioniert.

Bei ihm weiß ich eben nicht, warum er Zweifel hatte. Er selbst konnte mir keine Antwort darauf geben (wer weiß, vielleicht traut er sich auch nur nicht zu sagen, warum, aber es klang ehrlich). Er sieht einfach keine Familie mit mir. Er hat gemeint, wir hätten jetzt sicherlich noch ein paar schöne Jahre, aber dann hat er Angst, dass er sich trennt und ich Ende 30 bin und ihn dann dafür hasse. Gleichzeitig kam aber da auch wieder, ich liebe dich, du bist einzigartig, so eine Beziehung habe ich mir immer gewünscht, vielleicht stimmt mit mir was nicht und ich bin nicht bindungsfähig ... Da soll einer schlau draus werden
Ich denke, wir haben unterschiedliche Charaktere (er sehr extrovertiert, ich eher introvertiert), daraus haben sich schon Probleme ergeben, wie: Er wollte am liebsten alles in Gruppen machen, ich sehr gern was mit ihm alleine. Aber ich dachte, da hätten wir uns mit arrangiert. Oder er ist sehr karrierebewusst und ihm sind Macht, Geld, Status recht wichtig; mir gar nicht, ich möchte nur etwas arbeiten, was mir Spaß macht und was ich gut kann (danach hatte ich auch mein Bio-Studium ausgewählt ). Er ist vom Charakter her auch jemand, der immer neues braucht und immer neue Herausforderungen (z.B. immer neue krasse Risikosportarten für den Adrenalinkick) und vielleicht färbt das auch auf seine Beziehungen ab... das war jetzt schließlich seine längste mit den 3 Jahren Und natürlich versuche ich mir dann zu sagen, vielleicht ist er einfach nicht beziehungsfähig (von der Scheidung der Eltern nach seiner Aussage auch traumatisiert) und findet nie jemanden, mit dem er lange zusammen bleiben will; das rede ich mir ein, damit es mir bisschen besser geht. Wirklich glauben tu ich es aber nicht; ich nehme an, er liebt mich einfach nicht genug... Daher war aber die Fernbeziehung sicher ein negativer Faktor, aber nicht der auslösende. Ich hoffe nur, er findet nicht in den nächsten Monaten die große Liebe und heiratet, diese Vorstellung macht mich ganz verrückt

Wie war das denn bei dir? Gab es sonst nichts, was gestört hätte? Mein früherer Freund hatte sich am Anfang auch wegen der Fernbeziehung getrennt und es sich dann aber zwei Wochen später anders überlegt und meinte, lieber so als gar nicht (und danach hat es ja sechs Jahre gehalten); ich will dir hier nicht unnötig Hoffnung machen. Aber es kommt wohl darauf an, ob sonst noch etwas vorlag und ob man die Fernbeziehung auf Zeit sieht und dann irgendwann ein Ende in Sicht ist...

14.01.2015 15:17 • x 1 #6


Joey14
Zitat von singstein:
Oh je, das tut mir leid für dich Ich glaube, manche Leute kommen mit Fernbeziehungen auch viel schlechter klar als andere. Meine sechsjährige Beziehung vorher war auch eine Wochenendbeziehung, hat aber aus anderen Gründen nicht funktioniert.


Danke dir. Ich hatte vorher auch eine Fernbeziehung (ist ebenfalls aus anderen Gründen gescheitert...) und habe prinzipiell kein Problem damit, wenn man sowas auf Zeit führt. Aber es gibt ja Menschen, die können sowas nicht und das hat mein Ex scheinbar gemerkt und für sich entschieden

Bei deinem Ex klingt es wirklich ein wenig so, als wisse er nicht, was er will. Will er denn allgemein keine Familie? Oder kann er sich das mit dir nicht vorstellen? (was ich krass fände...) Das mit den Unterschieden klingt doch eigentlich nicht so dramatisch, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gegensätze in gewissen Dingen eigentlich ganz gut sind.

Dass es dir morgens und abends/nachts immer so schlecht geht, kenne ich. Ich hatte in den ersten Wochen ganz schreckliche Schlafprobleme und lag nachts stundenlang wach. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, zum Einschlafen Podcasts zu hören (kann dir Domian empfehlen), das mache ich auch nachts an, wenn das Kopfkino mal wieder angegangen ist. Das hilft mir sehr gut.

Ich glaube, an deiner Stelle könnte ich die Hoffnung nicht so einfach aufgeben. Ich meine, er hat ja noch Gefühle für dich. Lass ihn doch einfach mal ein paar Wochen grübeln. Vielleicht meldet er sich wieder? (oder steckt vielleicht doch eine andere dahinter?)

Zitat von singstein:
Wie war das denn bei dir? Gab es sonst nichts, was gestört hätte? Mein früherer Freund hatte sich am Anfang auch wegen der Fernbeziehung getrennt und es sich dann aber zwei Wochen später anders überlegt und meinte, lieber so als gar nicht (und danach hat es ja sechs Jahre gehalten); ich will dir hier nicht unnötig Hoffnung machen. Aber es kommt wohl darauf an, ob sonst noch etwas vorlag und ob man die Fernbeziehung auf Zeit sieht und dann irgendwann ein Ende in Sicht ist...


Ich war ehrlich gesagt noch gar nicht soweit, großartig darüber nachzudenken, was mich stört oder wie ich die Zukunft sehe. Nach zehn Wochen waren wir genaugenommen ja noch mitten in der Kennenlernphase, zudem wir uns nur alle paar Wochen sehen konnten. Er hat wohl irgendwann mal genauer darüber nachgedacht und für sich entschieden, dass er keine Perspektive sieht. Und dann haben sich seine Gefühle plötzlich verabschiedet. Er ist leider Kopfmensch, daher glaube ich nicht, dass er seine Meinung noch ändert.

Zwischen uns lagen 500km (ich wäre allerdings perspektivisch in seine Stadt gezogen, wäre auch jobmäßig praktischer gewesen). Außerdem ist er knapp zehn Jahre jünger (ich bin Mitte 30, er ist aber sehr, sehr reif für sein Alter, hätte ich auch nie gedacht, dass mich so ein junger Kerl mal reizen würde...). Problematisch ist sein Job, er arbeitet oft sieben Tage die Woche durch und dann gerne mal 16 Stunden. (Medienbranche) Da sieht er einfach gerade keine Zeit für eine Beziehung. Langfristig wäre das alles vielleicht auch schwierig gewesen, auch wenn ich in seine Stadt gezogen wäre.

Das Schlimmste ist der Gedanke, dass ich ihm nicht mal ansatzweise soviel bedeutet habe, wie er mir, wenn er bei den kleinsten Zweifeln sofort die Gefühle verliert und alles hinwirft... Dabei habe ich genau gespürt, was er empfunden hat, als wir zusammen waren. Wie das auf einmal alles weg sein kann...

14.01.2015 15:40 • #7


singstein
Oh weh Ja, das macht einem dann am meisten zu schaffen, wenn man plötzlich infrage stellt, ob man dem anderen überhaupt so viel bedeutet hat wie man dachte. Aber wenn er so ein Kopfmensch ist (kenne ich auch in meinem Umfeld), dann kann es ja wirklich sein, dass er alle Gefühle richtig verdrängt. Vielleicht ändert sich bei ihm ja auch nochmal was, wer weiß..? Obwohl ich bei mir selbst die Hoffnung auch gern einfach ausstellen würde. Natürlich denke ich, das letzte Mal ist er ja auch zurückgekommen, aber gerade deshalb: Er hat das ganze schon einmal durchgezogen, und dann nochmal, da müsste ich doch sagen: Es reicht. Beim letzten Mal war ja eine andere mit im Spiel, vielleicht diesmal auch, obwohl ichs nicht glauben kann. Aber ich denke, entweder kann er die Unterschiede nicht ertragen d.h. meine Eigenschaften nerven ihn zu sehr (er ist auch sehr perfektionistisch und hat die Vorstellung von einer perfekten Partnerin glaube ich noch nicht aufgegeben). Oder seine Gefühle reichen eben einfach nicht. Und beides lässt sich nicht ändern. Auch wenn er am Anfang so sicher war, dass es DAS ist. Wie sich das so krass ändern kann, das verstehe ich immer noch nicht; mir ging das noch nie so. Aber wohl auch Typsache...

Ich bin momentan sehr glücklich über meinen Mitbewohner, der jeden Abend mit mir auf der Couch abhängt und B. kauft, statt mit seiner Freundin zu telefonieren und über meine Freunde, die ich reihum, um niemanden zu überlasten, mit Telefonanrufen nerve.

Ich wünschte, ich wäre Mitte 20, dann hätte ich nicht noch dieses Altersproblem (Torschusspanik). Die meisten haben bei mir schon Kinder oder wohnen zumindest zusammen. Wie ist das bei dir? Denkst du da auch drüber nach?

Ich habe mir alle seine negativen Eigenschaften aufgeschrieben und lese mir das immer zwischendrin durch (wie jetzt auf Arbeit, wenn ich mich nicht konzentrieren kann). Hilf wenig, aber immerhin. Nach drei Wochen merke ich jetzt langsam auch, dass immerhin der Schockzustand ein bisschen nachlässt.

14.01.2015 16:24 • #8


Joey14
Zitat von singstein:
Ich wünschte, ich wäre Mitte 20, dann hätte ich nicht noch dieses Altersproblem (Torschusspanik). Die meisten haben bei mir schon Kinder oder wohnen zumindest zusammen. Wie ist das bei dir? Denkst du da auch drüber nach?

Ich habe mir alle seine negativen Eigenschaften aufgeschrieben und lese mir das immer zwischendrin durch (wie jetzt auf Arbeit, wenn ich mich nicht konzentrieren kann). Hilf wenig, aber immerhin. Nach drei Wochen merke ich jetzt langsam auch, dass immerhin der Schockzustand ein bisschen nachlässt.


Er ist Mitte 20, ich bin Mitte 30. Familiengründung ist allerdings bei mir kein Thema, ich glaub, ich will keine Kinder. Das haben wir aber auch noch nicht thematisiert, dafür kannten wir uns zu kurz.

Gute Freunde sind wirklich Gold wert. Ich werde auch immer fleißig von meinen Freundinnen abgelenkt. Ablenkung ist echt das einzige, was gegen den Kummer hilft. Glaub mir, es wird besser. Bei mir ist es jetzt schon 2 Monate her und es geht merklich aufwärts. Weihnachten und Silvester waren allerdings sehr schlimm

Die Hoffnungen habe ich begraben. Von seiner Seite aus kommt einfach nichts mehr und wenn nicht ein Wunder geschieht, werden wir uns auch nicht mehr wiedersehen. Ich habe den Kontakt mittlerweile abgebrochen, die Hoffnungen haben mir einfach zu weh getan, die ich mir immer wieder gemacht habe. Er kam auch gerade aus einer sehr langen Beziehung, ich schätze, die muss er erstmal verarbeiten. Die beiden waren erst drei Monate getrennt, als wir uns getroffen haben, und er hat sich nach der Trennung so in die Arbeit gestürzt, dass ich vermute, dass das irgendwann einfach hochkam und ich dann vergessen war.

Was hast du jetzt vor? Vielleicht solltest du ihn in ein paar Wochen mal kontaktieren, wenn er ein wenig ins Grübeln gekommen ist...

14.01.2015 19:21 • #9


singstein
Mmh, ich weiß nicht. Ich will ihm noch mal eine Abschieds-Mail schreiben, aber einfach eine, in der ich stark und sicher klinge und nichts mit ich vermisse dich, das weiß er ja eh. Ich will nur nicht, dass er mich als das hysterische Häufchen Elend in Erinnerung behält und trotz allem will ich auch nicht, dass er Schuldgefühle hat oder denkt, ich hasse ihn. Aber das mache ich vielleicht erst am Wochenende und dann wird mich seine Antwort (egal was er schreibt) wieder verletzen und es geht mir nochmal schlecht. Da fürchte ich mich ein bisschen. Danach werd ich sehen, dass ich die Kontaktsperre weiter halte. Wenn er das letzte Mal nach vier Wochen nicht wusste, was er will, dann wird er es ja jetzt auch nicht wissen. Klar hab ich irgendwie die Hoffnung, dass er vielleicht in einem halben Jahr die Dinge anders sieht, aber ganz ehrlich: Ich denke eher, er wird jemanden treffen, mit dem es dann eben aus seiner Sicht 100%ig passt, das ist ja bei den meisten bindungsunfähigen Männern so. Es war meist doch die falsche Frau oder aber der falsche Zeitpunkt Da bin ich realistisch genug, um mir das verstandesmäßig einzugestehen (nur gefühlstechnisch, naja)...

14.01.2015 20:19 • #10


singstein
So, es ist morgens um 5 und ich muss kurz alles hier loswerden, sonst dreh ich durch Ich habe ihm gestern doch eine Abschluss-E-Mail geschrieben, wie ich wollte, und er hat auch gleich geantwortet, aber eben auch sehr gesammelt und vernünftig und kein Wort, dass er mich vermisst oder dass er an seinen Entscheidung noch zweifelt. Natürlich habe ich auf etwas anderes gehofft, so innerlich emotional, und jetzt haut mir das wieder den Boden unter den Füßen weg. Obwohl ich es mit dem Kopf ja gehofft hatte um die Hoffnung endlich zu verbannen. Jetzt tut es nur unglaulblich weh und fühle mich wieder wie in den ersten Tagen... Ich hoffe, dass es bald besser wird. Auf jeden Fall denke ich, hilft das bestimmt dabei, langfristig nicht mehr zu hoffen... Ich will doch damit abschließen
Blöderweise habe ich morgen eine wichtige Sitzung und nun bin ich hellwach und kann nicht mehr schlafen, weil ich natürlich beim ersten aufwachen sofort die E-Mail gelesen habe... Mist...

15.01.2015 05:41 • #11


Joey14
Das tut mir wirklich sehr leid. Aber versuch es positiv zu sehen: Du hast nun die Gewissheit, dass es vorbei ist, und kannst anfangen, abzuschließen! Ich hätte das mit der Mail vermutlich genauso gemacht. Man braucht ja auch für sich das Wissen, dass man alles versucht hat. Und ich finde es sehr fair von ihm, dass er dir so schnell und deutlich geantwortet hat.

(Ich kenn das, mitten in der Nacht aufgewacht und Mails gelesen... Ging mir auch so und ich habe mich nach solchen Nächten wie gerädert gefühlt. Aber es wird besser, glaub mir! Viel Glück für deine Sitzung!)

Ich kann dir nur empfehlen, jetzt den Kontakt abzubrechen und zu versuchen, die Trennung zu akzeptieren. Mir hat es geholfen, mir folgenden Satz immer wieder aufzusagen:

Ich liebe ihn. Aber ich brauche ihn nicht, wenn er mich nicht mehr will.

Irgendwann geht das in den Kopf.

Anfangs hatten wir immer noch Kontakt per SMS, das hab ich jetzt abgebrochen - und seitdem geht es mir langsam aber stetig besser. Eben weil ich nicht ständig auf Antwort warte oder tagelang über seine Formulierung grübele.

Und schreib einfach hier, wenn es dir ganz schlecht geht, ja?

15.01.2015 07:55 • x 1 #12


singstein
Danke, das ist wirklich sehr lieb von dir, dass du so schnell geantwortet hast. Mir geht's grad wirklich wie an Anfang, mit herzrasen und Panik.. Ich weiß, es kann nur wieder besser werden, aber jetzt fallen mir wieder verstärkt die ganzen schönen Seiten der Beziehung ein; ich wünschte, es gäbe wenigstens richtig negative Punkte, an denen ich mich festhalten könnte... Oh man, ist das furchtbar!

Ich werde es ab jetzt auf jeden Fall wieder wie du machen und nichts mehr schreiben, das wühlt nur unnötig wieder auf und man hört ja doch nicht, was man gern hören möchte...

15.01.2015 08:09 • #13


Joey14
Ja, versuch einfach, es so hinzunehmen, wie es ist. So traurig, wie das auch ist. Irgendwann hat auch der Kopf das verstanden. Das traurige Gefühl bleibt, aber wenn man es erstmal akzeptiert hat, wird es leichter. Ich denke trotzdem immer noch rund um die Uhr an ihn, aber die Zeiten, in denen ich den ganzen Tag heulen könnte, sind zum Glück vorbei.

Das ist einer der Vorteile an einer Fernbeziehung: Man hat keine gemeinsame Wohnung o.ä., die man auflösen müsste, und läuft sich auch im Alltag nicht über den Weg. Wenn ich mir vorstelle, ihn täglich sehen zu müssen...

15.01.2015 13:45 • x 1 #14


singstein
Ja, ich sage mir auch: Es waren nur drei Jahre und nur eine Fernbeziehung; die Schwester meiner Freundin wurde nach acht Jahren Knall auf Fall von ihrem Freund verlassen für seine Arbeitskollegin. Oder die ganzen schlimmen Scheidungsgeschichten hier im Forum... So hab ich zwar noch Erinnungen an ihn hier in der Wohnung, aber es war nicht unsere gemeinsame. Und Kontaktsperre funktioniert hervorragend, wenn man sich dazu zwingt. Keine gemeinsamen Kinder.... da sind wir doch noch super dran

Ich habe jetzt mit einem Freund vom Studium telefoniert und lange mit meinen Eltern und jetzt muss ich mich dazu zwingen, was zu essen. Das ist wirklich wie ganz am Anfang, nur das Herzrasen hat etwas nachgelassen... Ab morgen ist Schluss mit Trauerkloß, da muss ich dann wirklich wieder präsent auf Arbeit sein und mein Jahr in die Hand nehmen, dann vergeht es vielleicht schneller. Ich wünschte nur, ich könnte dem Single-Dasein bisschen mehr abgewinnen, das war ich nie gern, bin schon eher der Beziehungstyp *seufz*

15.01.2015 14:17 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag