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Trennung Abschlussgespräch ja/nein - eure Erfahrungen

LostFeelings
Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal euer Schwarmwissen:
Ich habe mich vor über einem Jahr von meinem damaligen Freund getrennt. Die Beziehung hielt 1 Jahr, war turbulent, weil er sehr frisch getrennt war, 2 Kids hat und ich mit Fernbeziehung auch nicht gut umgehen kann. Ich hatte nach der Trennung mit Wut zu kämpfen und keinen Kontakt gehabt, weil ich Angst hatte ihm eine rein zu hauen. Ich litt sehr unter meinen unerfüllten Erwartungen etc. Jetzt gerade fühle ich mich soweit, dass ich ein Abschlussgespräch gerne hätte. Warum ?
Sagt mein Bauchgefühl immer wieder ich brauche das, ich hatte schon viele solcher Gespräche und sie halfen mir (weniger das Gesagte, mehr dass es statt fand), tlw. auch 1 Jahr nach der Trennung. Da passiert irgendetwas „Energetisches“… ich kann’s nicht besser benennen. Auf jeden Fall ist davor „noch etwas offen“ und danach ist es „abgeschlossen“.

Mein Ex möchte ein Zwiegespräch führen als Abschlussgespräch - online, dh wir schicken uns abwechselnd gegenseitig Audio-Nachrichten, in denen ich mein Herz nach einer bestimmten Gesprächsmethode öffnen soll. Es geht ums Zuhören weniger ums miteinander reden u. Fragen stellen. Da mir viele Infos fehlen ist das für mich unglücklich so - ich hoffe mit ihm einen Konsens in der Methode zu finden, mit der sich beide wohl fühlen. Auch die zeitlichen Abstände zw. den Nachrichten können Wochen betragen - das möchte ich nicht.

Insgesamt kann ich mir es nur schwer vorstellen, vor allem würde ich mich lieber mal 2h hinsetzen und einfach quatschen…das wird aber glaube ich nichts. Dazu fühlt er sich nicht bereit. Ein Zwiegespräch hingegen kann ich mir von Angesicht zu Angesicht vorstellen.

Hat jmd. von euch schon mal ein Zwiegespräch geführt und wie sind eure Erfahrungen damit?
Welche Erfahrungen habt ihr mit Abschlussgesprächen und welche Bedürfnisse erfüllt ihr euch damit ?
Wieso würdet ihr von Abschlussgesprächen abraten?

Mich interessieren eure Kopf- und herzlastigen Antworten dazu und alles was euch dazu in den Sinn kommt.
Lieben Dank.

15.07.2024 00:28 • x 1 #1


LostFeelings
@Forenleitung
Könntet ihr das Thema bitte in die Kategorie „Trennung, Scheidung, Loslassen etc.“ stecken?
Danke !

15.07.2024 00:54 • x 1 #2


A


Trennung Abschlussgespräch ja/nein - eure Erfahrungen

x 3


Dok
ich finde Abschlussgespräche sinnvoll, man kanns so sehen: man hat monate, eventuell Jahre miteinander verbracht, und dann kann man auch dem Gegenüber Fragen beantworten wenn das gewünscht wird, ein Abschlussgespräch zu verweigern finde ich feige und dann ist da meistens auch was im Busch, wie du bereits sagst, es geht gar nicht direkt darum, was gesagt wird, sondern, dass es stattfindet

15.07.2024 00:58 • x 3 #3


M
Zitat von LostFeelings:
Da passiert irgendetwas „Energetisches“… ich kann’s nicht besser benennen. Auf jeden Fall ist davor „noch etwas offen“ und danach ist es „abgeschlossen“.



Das sehe ich auch so. Wenn man das gut (aus)nutzt und sich nochmal richtig über alles
ausspricht, kann das sehr befreiend sein.
Außerdem besteht die Möglichkeit, dass man so auch eher im Guten auseinandergeht,
eventuell sogar in Kontakt oder befreundet bleibt.

Zitat von LostFeelings:
vor allem würde ich mich lieber mal 2h hinsetzen und einfach quatschen…


Das halte ich auch für am sinnvollsten.
Das kann z.B. auch bei Kuchen und Kaffee und gern in angenehmer Atmosphäre sein!
Es ist eigentlich auch ein schöner würdiger Abschied.
Immerhin hat man mit dem anderen Menschen eine Zeit lang sein Leben geteilt!
Da finde ich es nur recht und billig, ein irgendwie rundes Ende zu bauen. -Für sich
und den anderen!
(wenn es möglich ist)
Dann kann man auch leichter damit abschließen.

15.07.2024 02:30 • x 3 #4


T
Zitat von LostFeelings:
Es geht ums Zuhören weniger ums miteinander reden u. Fragen stellen. Da mir viele Infos fehlen ist das für mich unglücklich so - ich hoffe mit ihm einen Konsens in der Methode zu finden, mit der sich beide wohl fühlen. Auch die zeitlichen Abstände zw. den Nachrichten können Wochen betragen - das möchte ich nicht.

Könnte ich mir so, auf diese Weise, absolut nicht für mich vorstellen. Würde ich nicht machen - mit Wochen zwischen den Nachrichten, das fände ich eher absolut kontraproduktiv anstatt hilfreich.

Wäre es denn nicht eine Option, dass ihr euch gegenseitig einen Brief schreibt..?
Diesen gleichzeitig austauscht, lest, auf euch wirken lasst.
Und dann nochmal 1-2 Stunden persönlich von Angesicht zu Angesicht miteinander sprecht?

Vielleicht wäre das mit dem Brief vorweg - müssten eben nur beide mitmachen - ganz gut, damit im Gespräch nichts unerwartetes kommt und es nicht in einen Streit ausartet.

Ggf. müsste nur akzeptiert werden, falls der Andere nach der Lektüre des Briefes doch nicht mehr reden möchte.
(- Je nachdem was ihr euch auf diese Weise noch mitteilen wollt... manchmal kommen in so einer Situation ja auch nochmal alte Vorwürfe und Schuldzuweisungen aufs Tablett... auf so etwas hätte ich ein Jahr nach der Trennung keine Lust mehr...)

Schwieriges Thema. Aber so, wie oben vorgeschlagen mit ausschließlich Nachrichten zum Zuhören ohne die Möglichkeit nachzufragen und dann auch noch mehrere Wochen dazwischen... würde ich niemals machen.

Für mich klingt das eher so als ob dein Ex nicht richtig abgeschlossen hat und dir a) Dinge mitgeben möchte auf die er nach Möglichkeit keinen Kommentar wünscht, und b) dich offensichtlich wochenlang auf Trab halten möchte - vielleicht in der Hoffnung, so noch einmal Gefühle zu erwecken..?
Anders kann ich mir so etwas kaum erklären.
Warum einen endgültigen Abschluss so komisch künstlich herauszögern..? Irgendwie seltsam.

15.07.2024 03:07 • x 4 #5


Rebec20
Ich würde das machen mit dem Audiosprachnachrichten. Regeln festlegen und oder das mit dem Briefe austauschen und dann reden. Viel Erfolg

15.07.2024 04:10 • x 1 #6


Heffalump
Zitat von LostFeelings:
vor über einem Jahr von meinem damaligen Freund getrennt

Ob du da nicht Wunden wieder aufreißt? Seine? Deine?
Zeitnah nach der Trennung hätte ich es verstanden, aber n Jahr später?

15.07.2024 05:13 • x 5 #7


Tara1705
Das Bedürfnis, mit dem Ex nochmal ein persönliches Gespräch zu führen, kommt auch ganz oft daher, weil man insgeheim unbewusst oder bewusst noch hofft, dass es da eine zweite Chance gibt. Dass sich in einem abschließenden Gespräch ergibt, dass beide es doch nochmal versuchen wollen, anstatt die Beziehung hinter sich zu lassen und eine Trennung zu akzeptieren. Ganz oft ist das aber einfach nicht der Fall. Es gab ja meist gute Gründe, warum das - was da mal war - zwischen zwei Menschen einfach nicht funktionieren wollte. Deswegen sollte man sich vorab Gedanken machen, um aus dem abschließenden Gespräch nicht eigentlich eins zu machen, das alte Narben wieder aufreißt....Es reicht, sich nochmal daran zu erinnern, was alles komplett falsch gelaufen ist - und dann versuchen, weiterzumachen. Nicht jeder Mensch ist immer ein abschließendes Gespräch wert. Denn es ist vor allem für einen selbst immer eine emotionale Belastung.....

1. Was ist meine wirkliche Intention für das abschließende Gespräch? Will ich für mich einen Abschluss finden oder geht es nur darum, den Menschen wiederzusehen, weil ich ihn vermisse?

2. Gibt es noch Dinge, die bisher nicht angesprochen wurden und die es überhaupt wert sind, ausgesprochen zu werden?

3.
Hat der Mensch überhaupt ein abschließendes Gespräch verdient?

4. Habe ich mir auch genug Zeit gelassen,alles komplett zu reflektieren?

Und sollte es dann zu einem komplett abschließenden Gespräch kommen, dann sollte man es auch als solches wahrnehmen, anstatt erneut Hoffnungen in etwas zu setzen, das schon längst vor langer Zeit vorbei ist.....

15.07.2024 07:36 • x 4 #8


Heffalump
Und nicht selten lässt ein solches Gespräch, dich mit mehr Fragen zurück, als bevor es zum Gespräch kam

15.07.2024 07:38 • x 12 #9


Tara1705
Also mir haben Abschlussgespräche selten was gebracht. Der Gegenüber wollte dann wieder etwas bestimmtes von mir....Oder ging danach komplett extrem auf Distanz...Es gab auch den Fall, wo ich komplett blockiert wurde, als ich ein Abschließendes Gespräch wollte.
Mir dann unter die Nase gerieben wurde, dass derjenige vergeben sei und null Interesse am weiteren Kontakt mit mir hat....

Den Fall hatte ich auch, dass derjenige mir auch anbot sich mit mir doch zu treffen, aber mich dann wieder ghostete oder sperrte....

Bei einem endete es in unschönem Streit und extremen Vorwürfen....

Nur mit einem meiner damaligen Exfreunde habe ich freundschaftlichen, also rein platonischen Kontakt bis heute....Ohne dass er oder ich was von dem anderen will....Jedoch hat es viel Zeit und Abstand gekostet. Das geht nicht bei jedem so gut aus....Dies sollte man auch akzeptieren. Radikale Akzeptanz der Ist-Situation...Das musste ich hart lernen, nach dem Tod meines Mannes.....Da ist mein damaliger Exfreund, von dem ich mich vor 11 Jahren getrennt habe, jetzt ein guter Freund geworden....Wir haben nur telefonisch Kontakt. Er wohnt zu weit weg. Mit den anderen Exfreunden könnte ich mir so einen Kontakt niemals vorstellen....
Dir alles Gute!

15.07.2024 07:57 • x 4 #10


LostFeelings
Zitat von Heffalump:
Ob du da nicht Wunden wieder aufreißt? Seine? Deine?
Zeitnah nach der Trennung hätte ich es verstanden, aber n Jahr später?


Direkt nach der Trennung war ich si emotional wütend, dass ich nicht garantieren konnte ihm keine reinzuhauen. Sowas habe ich noch nie vorher erlebt so wütend auf jmd. zu sein.

Zitat von Tara1705:
weil man insgeheim unbewusst oder bewusst noch hofft, dass es da eine zweite Chance gibt.

Hm, ich hatte bei den vielen Abschlussgesprächen, die ich schon geführt habe, nicht die Absicht wieder mit dem anderen zusammen zu kommen. Bei ihm war ich mir trotz der Wut lange nicht sicher, ob ich da klar genug bin. Ohne diese Klarheit getrennt zu bleiben würde ich so ein Gespräch nicht führen.


Zitat von Heffalump:
Und nicht selten lässt ein solches Gespräch, dich mit mehr Fragen zurück, als bevor es zum Gespräch kam

Ja, davor habe ich auch Angst. Deshalb möchte ich ein Gespräch und kein Zwiegespräch. Ich möchte Informationslücken schließen und das wird ohne Fragen stellen zu dürfen, die der andere auch beantwortet, schwierig. Ich erlebe ihn auch nicht besonders kooperativ aktuell, sondern sehr dominant und auch mir ggü. unklar. Er will meine Fragen beantworten, wenn er kann, will aber keine Frage-Antwort-Runde. In der Methode soll man auch keine Fragen stellen und vom Herzen her sprechen. Ich werde aus seinen Widersprüchen nicht schlau.
Zitat von Tara1705:
Es gab auch den Fall, wo ich komplett blockiert wurde, als ich ein Abschließendes Gespräch wollte.

Ja, das könnte mir auch passieren. Ist mir bisher tatsächlich noch nie!

Zitat von Tara1705:
Den Fall hatte ich auch, dass derjenige mir auch anbot sich mit mir doch zu treffen, aber mich dann wieder ghostete oder sperrte....

Genau, so scheint es bei ihm auch zu entwickeln. Es ist wirklich zäh mit ihm etwas zu vereinbaren. Wenn er mir sagen würde ich will das nicht, dann wäre es voll ok und ich habe meine Antwort. Wenn er aber eines in Aussicht stellt und sich Gedanken über das wie macht und dann Wochen nicht mehr antwortet auf eine Nachricht von mir, dann finde ich das ziemlich Ar. mir ggü.

Zitat von Tara1705:
Radikale Akzeptanz der Ist-Situation.

Puh, über den Begriff bin ich schon oft gestolpert, meinem Hirn fällt das schwer. Ich denke man kann doch nach einer Beziehung noch miteinander sprechen und im Guten auseinander gehen. Ich bin dafür soweit. Er scheint nicht soweit zu sein…das schreibt hier auch jmd.

Wie hast du dir diese Akzeptanz denn erarbeitet?

15.07.2024 08:38 • x 2 #11


Heffalump
Zitat von LostFeelings:
sondern sehr dominant und auch nur ggü. unklar. Er will meine Fragen beantworten, wenn er kann, will aber keine Frage-Antwort-Runde. Ich werde aus seinen Widersprüchen nicht schlau.

Dann würd ich es lassen, dann hilft nur Akzeptanz. Scheinbar will er ja nur zu seinen Bedingungen

15.07.2024 08:40 • x 4 #12


LostFeelings
Zitat von Heffalump:
Scheinbar will er ja nur zu seinen Bedingungen

Ja, so scheint es mir langsam auch. irgendwie ist die Auseinandersetzung mit ihm wie ein solches sein kann schon „Abschlussgespräch“ genug. In der Beziehung hat er mir in Gesprächen oft zugestimmt und dann hinterher doch das gemacht was er wollte und ich blieb verwirrt zurück. Auch auf Nachfragen beteuerte er es so zu wollen wie wir es vereinbart hatten und dass er selbst nicht verstünde wieso er so handelt. Ich hab das später als passiv-aggressives Verhalten ausgemacht, das ihm laut ihm nicht bewusst war.
Jetzt zeigt er wenigstens direkt in Worten seine kontrollierende Art und auch wie wenig er auf mich eingehen kann/will. Ich hab ihn jetzt mal gespiegelt und wenn er nicht kooperativ ist, dann muss ich es akzeptieren.

15.07.2024 08:50 • x 3 #13


Heffalump
Wie kam es denn zu beendigung?

15.07.2024 08:52 • x 1 #14


LostFeelings
Zitat von thegirlnextdoor:
a) Dinge mitgeben möchte auf die er nach Möglichkeit keinen Kommentar wünscht, und b) dich offensichtlich wochenlang auf Trab halten möchte - vielleicht in der Hoffnung, so noch einmal Gefühle zu erwecken..?

Das ist erst mal Balsam auf meinen Ohren, denn so ein Gedanke kommt schnell. Tatsächlich hat er sich nach unserer Trennung mit sich beschäftigt und versucht herauszufinden was er eigtl will und möchte. Ich glaube, dass er es nicht schafft bei sich zu bleiben und deshalb das per Audio-Nachricht möchte und Zeit versetzt. Das fällt ihm leichter. Und ich glaube er will sich keine Fragen von mir anhören, weil er „unangenehme Wahrheiten“ und „Fehler, die er begangen hat, aussprechen müsste. Sich entschuldigen und in den Spiegel schauen waren nicht gerade seine Stärke. vielleicht will er das einfach auch nicht vor mir. Ich hab halt in dem Jahr viel rumgedacht und möchte irgendwie Klarheit und die bekomme ich besser in der Auseinandersetzung mit ihm. Aber das werde ich sicher nicht in Audio-Nachrichten über Wochen machen. Dazu bin ich nicht abgegrenzt genug und ich würde wie in der Beziehung „auf Antwort von ihm warten“. Und die kommt ja dann ggf. erst Wochen später so wie ich es gerade schon erlebt habe.

15.07.2024 09:03 • x 3 #15


A


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