Wiedermal ein Hallo und ein kleines Update von mir!
Ich hoffe bei euch ist alles gut und vielleicht kann mir der ein oder andere helfen, meine Gedanken etwas zu sortieren. Ich habe das Gefühl, ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
In meinem Kopf herrscht gerade wieder Chaos. Hängt wahrscheinlich mit dem bevorstehenden Datum des errechneten Geburtstermins zusammen, der Ende Juni wäre und mich wieder ein paar Schritte zurück versetzt. Vor diesem Tag graut mir noch etwas. Zu wissen eigentlich sollte ich gerade kugelrund sein und mich auf mein Baby freuen tut furchtbar weh. Fühlt sich fast unrealistisch an.
Ich habe sehr viel reflektiert, und denke, teilweise bin ich weiter, als ich sein müsste, was Druck aus der Situation nimmt. Die Therapie tut mir sehr gut, ich lenke mich gut ab, bin viel in der Natur unterwegs, reise viel, richte mir unsere Wohnung am See schön gemütlich als zu Hause ein.
Ich habe mir alle Kommentare zu meinem Thema nochmal angeschaut und durchgelesen, ein paar Dinge möchte ich da einfach nochmal aufgreifen, weil sie in der ersten Emotion vielleicht negativer angekommen sind als sie waren...
lese ich mir alles durch, kommt unsere Beziehung sehr oberflächlich und auf das Wochenende beschränkt rüber. So war es garnicht. Die Wochenenden verbrachte ich bei iohm, unter der Woche gingen wir in meiner Wohnnähe essen, ins Kino, etc.
Er war viel aus das stimmt, hat die Sonntage mit Freunden dann oft so begründet, dass er möchte, dass ich bei ihm Anschluss finde, dass ich mich mit seinen Freunden, Familie wohl fühle.
Es war sicher nicht alles richtig, nicht alles so empathisch und vielleicht war er innerlich auch noch zu sehr mit seiner Freiheit verbunden, als dass er sich sofort wie 100%in die Pflichten eines werdenden Vaters hineinversetzen konnte. Aber nichts desto trotz weiß ich, dass er sich sehr bemüht hat, sich aufrichtig auf das Kind gefreut und mich geliebt hat. Ich glaube nicht, dass er mir dieses Ausmaß an Zuneigung und Liebe hätte vorspielen können. Das war schon alles sehr aufrichtig und ehrlich.
Aber ich möchte sein Handeln natürlich nicht schönreden. Ich finde es noch immer zu früh und zu überstürzt wie alles geendet hat. Ich sehe in so einer Situation, egal wie lange man vorher zusammen ist, eine gewisse Verpflichtung, in der ersten Zeit füreinander da zu sein. So negativ können die Gefühle dem Partner gegenüber von heute auf morgen nicht sein, dass ich den Partner in so einem Schicksallschlag alleine lasse.
Aktuell bin ich einfach an dem Punkt, wo häufig Selbstvorwürfe kommen, nicht gut genug als Freundin gewesen zu sein. Ich denke aktuell häufig daran, was ich anders hätte machen können und ob ich etwa falsch gehandelt habe. Ihm vielleicht nicht genug gezeigt habe, wie wichtig er mir ist.
Die letzten 2 Monate seit der Trennung, hat sich unterbewusst in mir der Wunsch festgehalten, dass er zurück kommen könnte. Das es vielleicht eine Kurzschlussreaktion war und er irgendwann vielleicht wieder mehr in uns sehen könnte, als unseren Kindverlust.
Vor ein paar Tagen hatte ich ihn kontaktiert. Garnicht um Vorwürfe oder Schuld zu streuen, nicht um zu betteln oder ihn zu etwas zu überreden. Einfach, weil er mir als Mensch so wichtig ist, ich am Tag nach der Trennung gesagt hatte, wir hätten uns nichts mehr zu sagen und ihm zeigen wollte, dass es mich durchaus interessiert, wie es ihm ergeht. Auf meine Frage wie es ihm geht, kam ja mir geht es gut, viel Stress in Arbeit und Hobbys, wie geht es dir? zurück. Auf eine erneute Nachricht, wie seine Ausbildungen nebenbei laufen kam nichts mehr zurück.
Natürlich hat es mich verletzt. Aber mir war wichtig, die Wogen da etwas zu glätten, irgendwann die Weichen zu stellen und als Papa und Mama normal kommunizieren zu können.
Doch ich glaube mittlerweile, er hat entweder wirklich jegliche Gefühle für mich mit unserer Tochter verloren und hat alles verarbeitet und abgeschlossen oder ist vielleicht auf eine Art und Weise sauer auf mich oder er verdrängt den Verlust, indem er auch mit mir keinerlei Kontakt hat. Ansonsten würde er ja mich nicht einfach ignorieren oder? Gerade wenn eine Beziehung wegen sowas endet und nicht aus Frust, Betrug, Fehlverhalten etc., könnte man ja normal miteinander kommunizieren oder sehe ich das so falsch?
Vor allem kommt meinerseits immer mehr Mitgefühl hoch und ich habe das Gefühl, ich muss sein Verhalten verstehen und darf ihm nicht böse sein, weil er ja auch sein Kind verloren hat. Aber irgendwie verstehe ich garnichts.
Ich habe das Bedürfnis mich zu erklären bei ihm, wahrscheinlich um zu wissen, dass es nicht an mir liegt/lag und das ich mir selber beweisen kann, alles gegeben zu haben. Andererseits zeigt er mir, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will. Ich habe mein Verhalten in der Beziehung selber reflektiert und viel darüber nachgedacht. Da sind mir schon ein paar Dinge auf- und eingefallen, die bei ihm vielleicht dazu geführt haben können, dass er dachte, er sei mir nicht so wichtig. Beispielsweise meine geheime Arbeit an unserer Zweitwohnung als Geburstagsüberraschung. Ich möchte nicht, dass er denkt, er wäre für mich nicht Priorität gewesen aufgrund des Missverständnisses, dass ich ihm über Wochen diese Geburstagsüberraschung vorbereitet habe, von der er nie erfahren hat. Deswegen frage ich mich dauerhaft, ob es mir selber helfen würde, wenn ich ihm diese Dinge, und einige andere, erklären würde.
Seine Familie beharrt noch immer darauf, dass er mich wegschiebt, um nicht an den Schmerz erinnert zu werden, und das er ihnen gegenüber nie erwähnt hat, dass er mich nicht mehr liebt. Da waren es die Trennungsgründe, die er mir anfangs gegeben hat: er kennt meine ganze Familie noch nicht, Ich habe nie Makeup, toilettsachen etc. bei ihm gelassen,....
Und irgendwann dementierte er all diese Gründe, sagte seine Gefühle wären gestorben, er vermisst mich nicht mehr. Nur diesen Grund erwähnte er anderen gegenüber nicht.
Vielleicht interpretiere ich auch zu viel in das Verhalten hinein und es war zu früh, dass ich mich gemeldet habe.
Ich möchte nur nicht, dass es ewig so zwischen uns läuft, dafür verbindet und unsere Tochter zu sehr.
Übersehe ich in meinem Kopf- und Gefühlschaos da Dinge, die für Außenstehende ganz klar sind?