So, ein kleines Update von mir, nach ein paar Tagen voller Höhen und Tiefen, einfach um mir meinen Ballast von der Seele zu scheiben, vielleicht wieder ein paar Gedanken eurerseits zu ergattern um wieder klar zu sehen/denken zu können.
Sein Geburtstag war am vergangenen Donnerstag. Was habe ich gemacht? Ihm gratuliert. Besonders für mich, weil ich mir selber niemals vorwerfen möchte, ihn einfach weggeschoben zu haben. Natürlich war ein Funke von Hoffnung dabei, dass er vielleicht fragen könnte, wie es mir geht, oder er sich freut! Danke:) war seine Antwort. Aber ehrlich gesagt habe ich damit gerechnet. Ich denke er hängt sich noch immer darauf auf, dass ich einen Tag nach der Trennung gesagt habe, er hat mich mehr verletzt alles jeder anderer zuvor, dass ich mich im Stich gelassen fühle und freundschaftlich keinen Kontakt ertrage. Aber kompliziert wie ich bin, würde ich mir natürlich wünschen er würde nachfragen wie es mir ergeht.
Vorgestern hatte ich nachts ein ziemliches Flashback von der Geburt. Sie kam mir im Traum unter, ich war schweißgebadet und musste stundenlang danach heulen. Das war so ein Punkt, wo er mir unendlich gefehlt hat. Ich habe mir nichts mehr gewünscht, als dass er bei mir wäre, mich in den Arm nimmt und mit mir diese unerträgliche Situation durchsteht. Ich vermisse ihn wirklich sehr und das wird mir mit jedem Tag mehr bewusst.
Immer wieder gehen mir Gedanken durch den Kopf ihn zu kontaktieren, direkt anzusprechen was ich mir wünschen würde. Gerne würde ich soviele Dinge, die er als Trennungsgründe angeführt hat widerlegen und erklären, weil ich im Trennungsgespräch die Kraft dazu nicht gefunden habe. Beispielsweise, als er angedeutet hat er hätte sich mehr gemeinsame Zeit gewünscht. Das hat er nie angesprochen in der Beziehung, und weil ich wusste, dass er viele Hobbys hat und täglich nach der Arbeit wo anders war, habe ich diese Zeit vor Beginn des Mutterschutzes genutzt und in heimlicher Mission meine Eigentumswohnung (die wir als Überraschung von meinen Eltern überschrieben bekommen haben, ich ihm aber davon erst zu seinem Geburtstag wenn sie fertig renoviert war erzählen wollte) renoviert, ohne dass er davon Wind bekommen hat. ich wollte ihm eine riesengroße Überraschung damit machen, weil sie in den Bergen direkt am See liegt und er diese Gegend so gern hat.
Dauernd plagen mich die Gedanken, dass ich unsere Beziehung hätte retten können, hätte ich ihm gleich davon erzählt. Aber ich dachte ja in absolut guter Absicht, dass es eine große Geburtstagsüberraschung werden würde und wir bald als Familie unsere Zweitwohnung am See nutzen könnten.
Im weiteren Trennungsgespräch hat er diese Gründe dann aber wieder weggeworfen und andere genannt. Die dann wieder nicht die richtigen Gründe waren. Es liegt nicht an dir und du musst dich auch nicht verändern sonst hätte ich mich ja nie verliebt in dich wenn es da ein Problem geben würde... Natürlich liegt es an mir. Natürlich bin ich der Grund, sonst würde er mich nicht 10 Tage nach der Entbindung unserer Tochter alleine lassen, mich noch lieben und mich vermissen wie ich ihn.
Ich verstehe seinen Schmerz, ich weiß, dass auch er ein Kind verloren hat, auf das er die letzten Monate seine Zukunftspläne etc. ausgelegt hat, dass er mit Freude erwartet hat. Ich weiß Gefühle können durch so eine Totgeburt verblassen, oder die Beziehung ins Wanken kommen.
ich habe das Gefühl, ihn nicht richtig aufgefangen zu haben. Weil ich dachte, er bräuchte Abstand und Distanz, weil er gleich nach der Totgeburt auch wieder zu seinen Freunden fuhr, ins Training ging nach ein paar wenigen Tagen etc. Dann aber sagt er, es hat ihn verletzt, dass ich nicht mehr bei ihm war, dann wieder doch nicht.
Ich habe ihm 2 Tage vor der Trennung geschrieben, dass ich verunsichert bin, wie ich mit ihm umgehen soll, weil ich nicht weiß, was er gerade zum Trauern braucht, weil es einmal so und einmal so ist. Weil ich nicht weiß, wie ich ihn am besten unterstützen soll und er sich bitte darüber klar werden soll, wie er das handhaben möchte, dass ich bei ihm sein werde, wenn er das will und ihm Abstand geben werde, falls er diesen braucht.
Diese Nachricht hat auf laut ihn so einen Druck ausgeübt, und hätte ich sie nicht verfasst, hätte er sich nicht sofort für die Trennung entschieden. Aber so sind seine Gefühle gestorben.
Und genau das nagt so sehr an mir, dass ich Schuld bin, auch wenn er dann danach gesagt hat, die Nachricht war doch nicht der Grund. Aber indirekt hat er mir mit den Punkten gesagt, dass ich es kaputt gemacht habe.
Oje oje.. ich sehe da wohl noch länger kein richtiges Licht am Ende des Tunnels.
Findet ihr, ich sollte ihn kontaktieren, dass klären... nicht um ihn zurück zu gewinnen sondern um ihm zu zeigen, dass ich die ganze Zeit an uns gearbeitet habe...
Oder einfach Füße still halten und sollte er irgendwann einmal doch Kontakt suchen, ihm dann alles erklären?
01.05.2023 10:32 •
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