Und wieder einmal brauche ich dieses Forum, um meine Gedanken etwas zu ordnen, deshalb wieder ein hallo von mir!
Ich bin so unendlich verwirrt. Meine Gefühle und Emotionen spielen mir gerade einen riesen Streich und arbeiten als perfektes Team gegen mich. Seit Montag bin ich dauerhaft am Grübeln, ob ich dem Vater meines Kindes unrecht getan habe. Und ob ich nicht Verständnis für die Trennung haben sollte, immerhin hat auch er einen schweren Schicksalsschlag erlitten und wenn für ihn die Totgeburt zum vollständigen Verlust jeglicher Chance für unsere Beziehung geführt hat und er von heute auf morgen seine Liebe zu mir verloren hat, müsste ich ihm dankbar sein, dass er mich nicht belügt und hinhält. Aber dennoch kreisen meine Gedanken darum, dass wir eigentlich zusammen sein sollten. Uns unterstützen, telefonieren, nach dem Wohl des anderen fragen und darum bemüht sein, dass wir füreinander da sind.
Aber es herrscht absoluten Funkstille. So als hätte es den jeweils anderen nicht gegeben.
Ich würde mir so sehr wünschen, dass er sich meldet, vielleicht doch Gefühle hat, er an mich denkt und vielleicht doch merkt, dass er mich vermisst.
Tage zuvor schwebten wir noch im 7. Himmel, haben uns auf unser Baby gefreut, haben über unsere Zukunft als Familie geredet, er hat mir gesagt wie sehr er mich vermisst, hat sich jeden Tag mehrmals gemeldet, mich angerufen, sich nach mir und unserem Zwerg erkundigt und von dieser Liebe soll durch die Totgeburt nichts mehr übrig sein?
Ich vermisse ihn ungemein. SO gern würde ich nochmal mit ihm reden, ihm sagen, dass es mir Leid tut sollte ich ihn mit meiner Art des Trauerns von mir weggestoßen haben.
Macht mein Kopf mir gerade einen Strich durch die Rechnung wenn ich nur das gute sehen?
Ich will nicht glauben, dass nicht mehr zwischen uns ist als die Erinnerung an ein totes Baby. Das 16 Tage nach der Geburt unserer Tochter leben, als hätte es ein WIR nicht gegeben und jeder geht so seinen Weg.
Er ist eigentlich ein guter Kerl. Hat mich und das Baby ja sofort in sein zu Hause aufgenommen, hat sich so darauf gefreut.
Andererseits kann ich sein Verhalten nicht nachvollziehen. Ja er war ehrlich. Ja er war so gut es ging aufrichtig und offen beim Trennungsgespräch. Aber nachvollziehen kann ich die Trennung ja trotzdem nicht ganz.
Es ist ein einziges Hin und Her in meinem Kopf und meinem Herzen und obwohl es mich so kränkt, habe ich Mitleid mit ihm, möchte bei ihm sein. Obwohl mir jeder sagt, egal was er einen Tag vorher gesagt hat, es zählt nur, was er mit der Trennung gemacht hat.
Es anzunehmen und zu akzeptieren ist aber gerade extrem schwer. Ich habe von einen auf den anderen Tag meine Familie verloren, auch den Teil, der nicht verloren gehen müssen hätte.
Nun habe ich erfahren, was mir aber wirklich gelegen kommt und wofür ich sehr dankbar bin, dass ich ein kleines, älteres Häuschen im Grünen geerbt habe, und nun bei all dem Chaos die Chance auf ein eigenes kleines zu Hause mit großem Garten habe. Natürlich kommen da jetzt auch finanzielle Aspekte hinzu und ich muss wohl oder übel Kontakt mit ihm bzgl. meines Geldes aufnehmen. Davor habe ich wirklich Angst, weil ich weiß, wie überaus nett er sein wird und ich mir vorkommen werde, als wäre ich ein kleines Kind und er bietet mir liebevoll seine Hand, aus Mitleid.
Hach Gott...