Gerne
Das ganze war bei mir sehr kompliziert und komplex und würde hier den Rahmen sprengen. Grob umrissen:
In meinem Fall hat sich in der 7 SSW heraus gestellt, dass ich eine sehr seltene Form der extrauterinen Schwangerschaft hatte (außerhalb der Gebärmutter, genauer gesagt im Muskelgewebe der Gebärmutter).
Seitens der Ärzte wurde angeraten die SS zu beenden. (Es kommt in dem Fall auf die Dicke der Gebärmutterwand an, welche bei mir etwas zu dünn war. Da ein Riss der Gebärmutter folgen kann).
Erstmalig wurde in der 7 SSW interveniert,
ohne Erfolg, ein weiteres Mal in der 10 SSW, erneut ohne Erfolg.
Wirklich beendet war es in der 16 SSW.
Mein Expartner (der zuvor unbedingt ein Kind wollte) schwankte täglich zwischen ja, nein, ja, nein, ja. Mir wurde als aller erste Tat, 10 Sekunden nachdem ich sagte, dass der SS Test positiv war, mein Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt. Für mich war das der Moment, an dem ich für mich innerlich bereits Abschied genommen habe. Von ihm und auch von meinem Kind.
Die Worte und Taten gingen hier auch meilenweit auseinander. Von sobald das erledigt ist bin ich weg und ich bin nur aus Mitleid da über wir schaffen das. Lass es uns behalten zu stell dich nicht so an, das Kind ist doch schon tot und muss nur noch raus . Nur um wenige Beispiele zu nennen.
Es war eine Tortur, ihn da zu haben, die ich mir rückblickend lieber erspart hätte.
Ich hoffe ich triggere hier nichts an, mit den Sprüchen, die ich zu hören bekam.
Ich glaube, dass bei ihm nie wirklich ankam, dass da ein Leben in mir heranwächst, ein Kind von ihm, noch was das für mich körperlich, psychisch, hormonell, auf Paarebene etc. pp. Für mich, und natürlich auch für ihn, bedeutet. Abgesehen von dem Risiko, das zeitweilig für mich bestand. Null Verständnis, null Verantwortung.
Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass er das alles nicht im geringsten erfasst hat und wahrscheinlich auch nicht erfassen kann.
Da ich mich parallel zu der SS und dem Abgang, mit zwei anderen Frauen, die er brauchte um sein Ego zu pushen, auseinandersetzen musste, war danach für mich Schluss.
Wie es ihm geht, kann ich dir nicht sagen, da er extrem gleichgültig war und ich nie wieder etwas gehört habe.
Mir ging es 3 Monate lang nach dem Abgang und der Trennung miserabel! Mit Hilfe meiner Familie und Freunde und verschiedenen Therapien (Verhaltenstherapie als Kassenleistung und Körperpsychotherapie aus eigener Tasche), sowie einer Selbsthilfegruppe bei emotionalem Missbrauch, geht es mir seit wenigen Wochen wieder recht gut. Aber es war und ist ein steiniger Weg.
Der Verlauf unserer SS, und auch das Verhalten unserer Expartner, unterscheiden sich zwar, aber ich glaube, das Gefühl dass dadurch bei uns entstanden ist, ist sehr ähnlich.
In solchen Zeiten brauchen wir einen Fels in der Brandung und kein Fähnchen im Winde!
In solch einer Zeit geht es um Dich und um dein Kind! Punkt!
Weißt du, der eine Verlust wird bleiben und dafür darfst du dir alle Zeit nehmen und trauern. Der andere Verlust war aber vielleicht, wie du selbst ja auch schon folgerichtig schreibst, eher ein Gewinn.
Jetzt der unangenehme Part: man reitet sich teilweise selbst in die schei**e. Wahrscheinlich gab es bei euch auch schon viel früher Anzeichen, dass dieser Mann nicht verlässlich ist oä, die wir gekonnt übersehen. Da gilt es anzusetzen.
10.04.2023 23:47 •
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