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Trennen für die Affäre, trotz glücklicher Kinder

M
Guten Morgen,

das ist schon schön, wie hier viele von Verantwortung usw. schreiben. Den Kindern gegenüber, der EF gegenüber. Wieso soll/muss ich mit meinem Partner aus Verantwortungsgefühl zusammenbleiben? Sicher hat der TE nicht vor, sich wegen ein bisschen Herzklopfen und vielleicht gutemS.mal eben zu trennen und seine langjährige Ehe wegzuwerfen. Natürlich fühlt er Verantwortung! Hadert mit sich und der Situation. Und nein, niemand wird dir diese Entscheidung abnehmen können, du wirst fühlen, ob du das wirklich willst. Ich bin( nach dem Auffliegen meiner Affaire) in letzter Instanz gegangen. Mein Mann wollte eine Rettung, doch für mich war sie einfach nicht mehr möglich. Ich habe meinen Mann damit unglaublich verletzt, habe meine Kinder da mit reingezogen (die beide bei mir bleiben wollten), habe aber auch immer mit offenen Karten gespielt, als sie gefragt haben, warum wir uns trennen (zu dem Zeitpunkt waren sie 11 u 13). Heute knapp 2 Jahre später, haben mein Mann und ich ein sehr gutes Verhältnis und er sieht mittlerweile, warum das alles so passiert ist und warum wir als Freunde besser funktionieren, denn als Paar. Meine Affaire? Es gibt ihn immer noch, meine Kindern kennen und mögen ihn. Doch die Situation ist komplizierter als je zuvor.. Und doch bereue ich NICHTS.. Höre auf das, was dein Bauchgefühl dir sagt.

29.08.2018 06:45 • x 1 #16


D
Vielen Dank erstmal für eure Antworten. Die gehen ja durchaus in sehr unterschiedliche Richtungen. Genau so zerrissen fühle ich mich!

Auf einige der Fragen will ich versuchen zu antworten.

Zitat:
Wie alt sind denn die Kinder?

Der Große ist 10, meine Tochter 7. Und wenn ich das sagen darf, beide sind soweit gut gelungen. Das soll natürlich weiter so bleiben. Das geht ganz sicher auch für Scheidungskinder, aber in jedem Fall erfordert es einiges (egal ob getrennt oder nicht), irgendwie ist Kindererziehung ja auch Arbeit. Neben dem Verlust, nicht mehr so viel am Leben der Kinder teilzuhaben finde ich es auch unfair, mich aus der Erziehung einfach so zu einem großen Teil raus zu stehlen. Immerhin waren die Kinder unsere gemeinsame Entscheidung.

Zitat:
Es ist immer dasselbe: du wirst leiden unter dem, was du zerstört hast.

Ist das so? Habe ich auch gedacht. Aber ich habe viel hier im Forum gelesen und bin überrascht, wie viele dann doch glücklich werden. Sieht man u.a. an den vielen Ex-Partnern, die noch nach Jahren auf eine Rückkehr hoffen, obwohl diese aufgrund der immer noch funktionierenden, neuen Beziehung unwahrscheinlich erscheint.

Zitat:
Du hast die Kinder gezeugt, bist verantwortlich für ihre Existenz und ihr Wohlergehen.

Die Kinder unglücklich zu machen, damit du glücklich bist, ist mehr als egoistisch.

Sehe ich ja durchaus genauso. Aber ich bin so hin und her gerissen. Weil es sich einfach auch wieder gut anfühlt zu leben. (diesen Ausspruch habe ich hier im Forum mehrfach gelesen und er beschreibt meine Gefühlslage diesbezüglich sehr gut)

Zitat:
Das liest sich, als hättest du psychische Probleme, zB Depression. Ist dem so?

Du schreibst, insbesondere wegen der Alltagsprobleme vermutest du das. Nein, das habe ich sicher nicht. Klar, durch die Arbeit habe ich aktuell viel Stress. Aber eigentlich bin ich in unserer Ehe eher der psychisch stabilere und meine Frau kann manchmal etwas labil sein. Erstaunlich, dass sie das gerade so stark mit macht. Dabei ist es sicher keine leichte Situation für sie.

Zitat:
aber ich würde meine Kinder nie im Stich lassen, es sei denn die Ehesituation wäre unerträglich. Das ist aber bei dir nicht der Fall

Sehe ich ja genauso. Vom Verstand her. Da wusste ich nicht, wie es sich anfühlt, wirklich in so einer Situation zu sein.

Zitat:
Für die Frau ist es also ok, auseinandergelebt zusammenzuleben wegen der Kinder.
Prima.

Um ehrlich zu sein, da war ich etwas überrascht, als sie das auch so deutlich gesagt hat. Siehe allerdings noch nächste Antwort.

Zitat:
zu unterstellen, dem TE sei S. wichtiger als seine Familie, ist anmaßend, vor allem wenn eine der möglichen Alternativen an der Stelle heißt, ins eheliche Zölibat einzutreten

Womit ich nicht gerechnet hatte. Im Rahmen der Diskussionen mit meiner Frau würde sie dieses Zölibat durchaus beenden. Hätte sie die letzten Wochen schon, wenn ich dazu bereit gewesen wäre.

Zitat:
Und denkst Du dann nicht, dass sich diese Charaktereigenschaften auch in der Beziehung zur neuen Frau bemerkbar machen würden?

Ja und nein. Nein, weil ein Teil dessen ist, dass es auch stark auf mich zurück geht, dass wir das Wohl der Kinder höher als unser eigenes gestellt haben. In der Situation wäre ich ja in der neuen Beziehung nicht. Aber auch ja, kann sein. Ich bin normalerweise eher auf körperliche Distanz aus (leider auch zu meinen Kindern). Wenn man es so psychologisieren will, ich bin wahrscheinlich einer von denen, wo sich die Eltern mal besser hätten scheiden lassen sollen. Ob ich dann irgendwann auch in der neuen Beziehung wieder die Distanz suchen würde, kann ich nicht abschätzen.

29.08.2018 06:47 • x 1 #17


A


Trennen für die Affäre, trotz glücklicher Kinder

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6rama9
Zitat von Mausebär77:
Ich bin( nach dem Auffliegen meiner Affaire) in letzter Instanz gegangen. Mein Mann wollte eine Rettung, doch für mich war sie einfach nicht mehr möglich. Ich habe meinen Mann damit unglaublich verletzt, habe meine Kinder da mit reingezogen

Ich weiß nicht, was an diesem Beispiel von mangelnder familiärer Verantwortung jetzt positiv sein soll. Du hattest eine Affäre hinter dem Rücken deines Mannes und redest von Verantwortung? Nicht wirklich, oder?

29.08.2018 06:49 • x 3 #18


T
Zitat von Aramis:
aber ich vertrete die Meinung, dass wir nur dieses eine Leben hier und jetzt haben und wir nicht verpflichtet sind, uns wegen unserer Kinder zu geißeln. Natürlich tragen wir Verantwortung, das steht vollkommen außer Frage und ich denke, dass der TE sich dessen bewusst ist.

Es ist nun mal so, dass nichts für die Ewigkeit ist und das Leben ein ständiger Prozess ist. So traurig das für alle Angehörigen ist, aber das ist das Leben.


Und wegen genau dieser Laissez-Faire Einstellung plus der Verlockungen hinter jeder Ecke ist die Scheidungsrate so hoch. Eine Ehe bedeutet für mich Verantwortung, Kompromisse und gemeinsames entwickeln. Liest du vom TE, dass er diese Arbeit angehen will um seine zu retten und zu kämpfen? Ich nicht. Ich lese Flucht und Angst vor dem eigenen Schatten. Seine Frau ist sich aber der Verantwortung bewusst und hat die Verantwortung für die Familie vor ihre eigenen Bedürfnisse gestellt. In meinen Augen vorbildlich. Wenn man nicht als Paar daran arbeitet, wie soll man wieder dahin finden?

Zitat von Aramis:
Ansonsten lese ich einen Mann der versucht sein inneres Chaos zu reflektieren.

Nochmals: ich lese einen flüchtenden Mann im mittleren Alter, der Angst hat was zu verpassen und nochmal per Endorphinen und Testosteron durchstarten will - ohne Rücksicht auf Verluste. Paartherapie wird kategorisch ausgeschlossen, weil er seine Freundin will.


Zitat von Aramis:
Keiner von uns ist vollkommen und ganz ehrlich, was ist eine Ehe?


Siehe oben. Ehe ist Verantwortung! Für sich, für den Partner und für die Familie. Viele flüchten und denken beim Kinder in die Welt setzen nicht daran, dass das eine Verantwortung fürs Leben ist und nicht nur solange, wie die Kleinen in die Windeln knattern und knuffig-dusselig lächeln.

Aber nein! Laissez-Faire und die Indoktrination von lebe jeden Tag als wenn es dein letzter wäre per medialem Dauerfeuer lassen die Menschen mit verwaschenem Blick nach links und rechts schauen... Das Gras ist überall grüner. Mich nervt sowas, aber ich will daraus kein Grundsatzthema machen.

29.08.2018 06:54 • x 4 #19


A
Heidenei Tin, ich frage mich manchmal allen Ernstes was dir schon alles widerfahren ist, dass du sehr oft in solch einer Härte schreibst, echt jetzt...

Ich weiß auch nicht genau worum es dir geht. Du schreibst, dass Ehe Verantwortung ist und dass viele Menschen beim Kinder-in-die-Welt setzen nicht darüber nachdenken. Und genau das denke ich nicht. Ganz sicher gehen nahezu 100% der normalen Menschen davon nicht aus, dass sie sich eines Tages trennen werden, wenn sie heiraten und/oder Kinder in die Welt setzen. Ich glaube niemand von uns hat das vor, aber genau das unterstellst du hier.

Gehen wir einen Schritt weiter und klammern wir Kinder mal aus: Was ist denn eine Ehe? Das liegt durchaus im Auge des Betrachters Für den einen ist es ein Versuch jemanden bis ans Lebensende an sich zu binden und Monogamie einzufordern, für den anderen ist es einfach nur eine kirchliche Institution, für den 3. ist es vll. einfach nur doe Möglichket Steuren zu sparen und für den 4. ist es was weiß ich nicht alles...

29.08.2018 07:03 • x 2 #20


E
Euer Zusammenleben liest sich für mich ,trotz fehlender Streitigkeiten, gruselig.Ihr könnt zuhause in Ruhe feststellen,dass ihr zwar noch zusammen lebt, aber eben nicht mehr wirklich miteinander? Wie lange ist eure Paarebene schon dahin?Klingt nach einem längeren Prozess,wann fing es ungefähr an?Gab es Versuche,als Paar wieder zusammen zu finden?
Alleine wegen der Kinder an einer Ehe festzuhalten, fühlt sich für mich nicht richtig an.Wenn die Elternebene funktioniert, können die Kinder trotz Trennung gut aufwachsen. Das Bild Mama und Papa spielen auf Verdeih und Verderb heile Welt,während Papa auswärts essen geht wäre für mich persönlich kein Konzept.

29.08.2018 07:11 • x 1 #21


6rama9
Zitat von Aramis:
Was ist denn eine Ehe? Das liegt durchaus im Auge des Betrachters


Ob Ehe oder Partnerschaft spielt doch keine Rolle. Aber als Partner und Vater geht man eine Verantwortung für andere Menschen ein. Und die leichtfertig wegzuwefen, nur weil man sich mal verliebt hat, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Dass die Verliebtheit den TE temporär aus der Bahn wirft, verstehe ich. Vor allem wenn er Probleme mit körperlicher Nähe (sogar zu den eigenen Kindern) hat. Dann empfindet er die Affäre vielleicht noch viel intensiver.

Sehr interessant wäre zu erfahren, ob die Affäre denn überhaupt eine echte Beziehung mit ihm will. Nach gerade mal 2 Monaten hormongeschwängerter Alltagsvermeidung wage ich das zu bezweifeln. Was sagt die Statistik noch mal über Warmwechsel? 20% Erfolgswahrscheinlichkeit?

29.08.2018 07:12 • #22


H
An deiner Stelle würde ich mindestens 6 Monate warten, bevor ich meine nicht unglückliche Familie zerstöre und auf den Müll werfe.

Dann wird der Hormonrausch der ersten Verliebtheit abgeklungen sein und dann kannst du wieder sinnvolle Entscheidungen treffen.

29.08.2018 07:15 • x 4 #23


M
@6rama9 Nein, ich rede natürlich nicht von VERANTWORTUNG! Ich bin einfach mal morgens aufgestanden und hab mir überlegt, alles aufs Spiel zu setzen.. Ja, genau! Ein Stück weit war das sogar so. Ich war genervt, frustriert und unsere Ehe war eine Freundschaft mit Kindern, ohne 6uelle Komponente. Und ja, ich dachte damals, vielleicht könnte ich meine Ehe retten, indem ich genau diesen Aspekt einfach auslagere.. Japp! So einfach! Das ich das dann wirklich TUE, das ich mich wirklich verliebe und auf einmal auch nach fast 4 Jahren Affaire noch jedes Mal so fühle, als wäre ich 15. Nein, das hatte ich nicht geplant. DAS ist einfach passiert. Aber deswegen bin ich weder ein schlechterer Mensch noch eine schlechte Mutter. Und weniger VERANTWORTUNG habe ich schon mal garnicht!

29.08.2018 07:16 • #24


A
Ich lese hier in keinem einigen Posting, dass der TE seine Ehe leichtfertig wegwirft. Oder ich überlese es schlichtweg.

29.08.2018 07:18 • x 1 #25


E
Zitat von Aramis:
Ich lese hier in keinem einigen Posting, dass der TE seine Ehe leichtfertig wegwirft. Oder ich überlese es schlichtweg.


Ich habe die Stelle auch gerade gesucht.

29.08.2018 07:19 • #26


Vegetari
Donnerstag,

Weiss Deine Frau nun wirklich von der anderen Frau?

29.08.2018 07:20 • x 1 #27


6rama9
Zitat von Mausebär77:
Nein, ich rede natürlich nicht von VERANTWORTUNG!

Stimmt. Aber welche Aussage hatte dann dein Beitrag über deine eigene Affäre?

Zitat von Mausebär77:
Ich war genervt, frustriert und unsere Ehe war eine Freundschaft mit Kindern, ohne 6uelle Komponente. Und ja, ich dachte damals, vielleicht könnte ich meine Ehe retten, indem ich genau diesen Aspekt einfach auslagere

Ich hätte nicht gedacht, dass jemand so naiv sein kann und glaubt durch eine Affäre seine Ehe retten zu können.

Zitat von Mausebär77:
4 Jahren Affaire

Ich frage mich, wie man es fertig bringt, 4 Jahre lang seinen Lebenspartner und seine Kinder bestädnig anzulügen, zu täuschen und zu hintergehen. Ich glaube das kann ich nicht nachvollziehen. Da fehlt mir irgendwie ein spezielles Gen oder meine Sozialisierung ist anders abgelaufen.

29.08.2018 07:24 • x 1 #28


M
@6rama9 meine Affaire dauert nun 4 Jahre. Erfahren hat mein Mann es nach einem Jahr. Ich bin also schon 3 Jahre getrennt.

29.08.2018 07:28 • #29


Vegetari
Zitat von Mausebär77:
Meine Affaire? Es gibt ihn immer noch, meine Kindern kennen und mögen ihn. Doch die Situation ist komplizierter als je zuvor. Und doch bereue ich NICHTS. Höre auf das, was dein Bauchgefühl dir sag


Tolles Ergebnis : es ist komplizierter als je zuvor

Hat sich für dich trotzdem gelohnt? Bist du mit dem Ergebnis zufrieden?

Deine Kinder lernen von Dir, wie man eine Affäre lebt?

29.08.2018 07:28 • #30


A


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