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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Wollie
Leider ist das Verhalten von Demenzkranken irgendwann selbstgefährdend. Du solltest dir Gedanken machen, ob eine Heimaufnahme für dich machbar wäre. Bei meiner Mutter war es unumgänglich, ansonsten hätte ich meine Arbeitsstelle stark reduzieren müssen. Was aus anderen Gründen völlig unmöglich war.

04.09.2024 20:55 • x 3 #946


Umbra_
Liebe @Catalina , liebe @Taleja , ich habe zur Zeit leider nur meinen eigenen Kummer im Kopf und übersehe zu oft, dass auch andere Menschen große Sorgen haben. So wie ihr zwei.

Deshalb möchte ich euch auch einen ganz großen lieben Drücker hier lassen.

04.09.2024 21:16 • x 4 #947


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

x 3


Taleja
Zitat von Wollie:
Leider ist das Verhalten von Demenzkranken irgendwann selbstgefährdend. Du solltest dir Gedanken machen, ob eine Heimaufnahme für dich machbar ...

Mein Papa wollte meine Mama nach Hause haben und sie wollte es auch.
Darum sollen sie es versuchen.
Morgen kommt eine Dame vom Pflegedienst, der dann 1x täglich kommen wird. Sollte das Ganze nicht klappen, bleibt wohl nur ein Heim.

Allerdings graut mir davor!
Denn als sie vor meiner Reha in Kurzzeitpflege war , hat sie sich ganz und gar nicht wohlgefühlt im Heim. Bei einem der letzten Besuche, saß sie draußen als ich kam, fing an zu weinen und sagte, sie will nicht mehr.
Daraufhin habe ich sie nach Hause geholt.

04.09.2024 21:28 • x 3 #948


Taleja
Zitat von Umbra_:
Liebe @Catalina , liebe @Taleja , ich habe zur Zeit leider nur meinen eigenen Kummer im Kopf und übersehe zu oft, dass auch andere Menschen große ...

@Umbra_ Vielen Dank.
Ist ja wirklich alles nicht einfach.
Ich drück dich auch!

04.09.2024 21:30 • x 2 #949


Kampfschnake
Liebe Alle,

ich bin vielleicht ein schlechter Mensch. Ich möchte, dass es allen gut geht - aber mir am besten. Nur so bin ich stabil genug, um anderen Leuten beizustehen, wenn es hart auf hart kommt.

Solidarische Grüße

04.09.2024 21:45 • x 7 #950


Catalina
Zitat von Umbra_:
Liebe @Catalina , liebe @Taleja , ich habe zur Zeit leider nur meinen eigenen Kummer im Kopf und übersehe zu oft, dass auch andere Menschen große Sorgen haben. So wie ihr zwei. Deshalb möchte ich euch auch einen ganz großen lieben Drücker hier lassen.

Das ist doch nur menschlich, liebe Umbra. In solch belastenden Zeiten ist es manchmal schwer, nicht nur an die eigenen Sorgen zu denken, eben weil sie einen teilweise rund um die Uhr beschäftigen.

Ganz lieben Drücker zurück.
Zitat von Taleja:
Sollte das Ganze nicht klappen, bleibt wohl nur ein Heim.

Allerdings graut mir davor!

Das kann ich gut verstehen, aber ab einem gewissen Punkt gibt es dazu leider keine Alternative. Vor allem, wenn man selber noch berufstätig ist und/oder Familie und Kinder hat und der Demenzkranke rund um die Uhr betreut werden muss, weil er sich sonst selbst gefährdet. Oder wie mein Vater Weglauftendenzen hat und man ihn ständig wieder irgendwo einsammeln muss. Das kann man als Angehöriger kaum stemmen. Vor allem aber auch, weil man emotional so nah dran ist.

Vielleicht gibt es in eurer Nähe ja eine Demenz-Wohngruppe, das hat nicht so den Pflegeheim-Charakter und ist familiärer. Eventuell würde sich deine Mama da ja wohler fühlen.

04.09.2024 21:52 • x 5 #951


Umbra_
Ihr Lieben, ich war heute bei meiner Hausärztin wegen einer Routinesache. Dabei habe ich auch mein innerfamiliäres Problem angesprochen. Ja, einen Therapeuten befürwortet sie, aber sagte auch, dass ich mit langen Wartezeiten zu rechnen habe.

Sie hat sich meine Geschichte angehört und ein paar Sachen dazu gesagt. Zum Beispiel, dass ich das nicht lange durchhalten werde, dass Perspektivlosigkeit, Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit schon auf eine Depression hinweisen. Ein Satz, der mir überhaupt nicht mehr aus dem Kopf geht ist: 'Sie leben ja zur Hälfte das Leben ihrer Mutter'. Wenn ich daran denke, kommen mir die Tränen.

Ja, so ist es. Die nächsten Wochen werden wieder hart. Dann bin ich 4 bis 5 Tage die Woche im Einsatz. Das sind 24 bis 30 Stunden.

Ich kann vorerst einmal pro Woche zu der Hausärztin kommen und mit ihr darüber reden.

Hab schon versucht, mehrere Therapeuten anzurufen, aber noch nichts erreicht. Die haben so komische Öffnungszeiten.

Ebenso habe ich bei der Diakonie angerufen und nach einer Selbsthilfegruppe oder Einzelgesprächen gefragt. Ja, da könnte man mir weiterhelfen, aber die verantwortliche Frau ist erst am Montag wieder zu erreichen.

Mal schauen, in wie weit man mir helfen kann. Denn meine Mutter wird nicht mitspielen. Sie hat gestern nochmal bekräftigt, dass sie nicht mit dem Taxi fährt. Am Geld fehlt es nicht. Da ist sie gut aufgestellt. Wir 'opfern' so viel Zeit für sie. Kann sie uns nicht auch etwas entgegen kommen?

05.09.2024 15:21 • x 7 #952


DieSeherin
Zitat von Umbra_:
Denn meine Mutter wird nicht mitspielen.

aber genau das ist doch das problem - dass du dann das spiel deiner mutter mitspielst! ach mesnch du.... ich drücke dich einfach mal

05.09.2024 15:25 • x 2 #953


B
Uff. Liebe @Umbra_, toll dass bei dir Bewegung reinkommt, dass du Unterstützung einholst, bravo! Darf ich dir einen Drücker dalassen?
Zitat von Umbra_:
Kann sie uns nicht auch etwas entgegen kommen?

Hm, ich fürchte, das kann sie gerade wirklich nicht. Aktuell funktioniert sie nur. Für ihren Partner. Sie kann da nicht links und rechts schauen, welche Bedürfnisse anderer notleiden. Sie kann das nicht leisten. Was löst das aus, wenn du das als Fakt verinnerlichst und diese Erwartung an deine Mutter als unerfüllbar anerkennst? Passiert da was, ändert sich deine Haltung, hör mal rein bei dir, wenn du magst.

05.09.2024 16:15 • x 1 #954


Umbra_
Zitat von Brightness2:
Darf ich dir einen Drücker dalassen?

Danke dir.
Zitat von Brightness2:
Was löst das aus, wenn du das als Fakt verinnerlichst und diese Erwartung an deine Mutter als unerfüllbar anerkennst?

Dann ist leider noch nicht das Problem gelöst, wie sie dorthin kommt. Oder meinst du etwas anderes und ich habe dich falsch verstanden?

05.09.2024 16:21 • #955


B
Zitat von Umbra_:
Dann ist leider noch nicht das Problem gelöst, wie sie dorthin kommt. Oder meinst du etwas anderes und ich habe dich falsch verstanden?

Hm, ich vermute, dass es bei euch sehr vielschichtig ist. An diesem verzweifelten kann sie und denn nicht entgegen kommen hängen vermutlich sehr viel untergelagerte Konflikte der kleinen Umbra, die gesehen werden will. Das vermischt sich mit der aktuellen Situation, in der du als erwachsene Tochter immer wieder auf die kleine umschaltest. Mein Gedanke war, wenn du in deinem erwachsenen Ich nun völlig akzeptierst und annimmst, dass deine Mutter eben nicht mehr die große, starke Mama ist, sondern nun ängstlich und unsicher, die gerade nicht die Bedürfnisse ihrer Töchter wahrnehmen kann (!) -nicht will- dass du damit einen besseren Umgang findest. Mehr Klarheit. Haltung. Und dies deiner Mutter auch als erwachsene Tochter transportieren kannst. Unmissverständlich, auch für deine Mutter.

Das sind nur Gedanken, die mir beim Lesen kommen. Schieb es weg, wenn du damit gerade nichts anfangen kannst. Ich hoffe, du bekommst nächste Woche schnell einen Termin für die Caritas Beratung, die dir dann hoffentlich ein bisschen Last von den Schultern nehmen.

05.09.2024 16:33 • x 5 #956


Umbra_
Zitat von Brightness2:
hängen vermutlich sehr viel untergelagerte Konflikte der kleinen Umbra,

Das stimmt, und auch der großen Umbra.
Zitat von Brightness2:
Mehr Klarheit. Haltung. Und dies deiner Mutter auch als erwachsene Tochter transportieren kannst. Unmissverständlich, auch für deine Mutter.

Ich fürchte, das muss ich machen. Denn diesen Zustand halte ich noch maximal 2 Wochen aus, wenn überhaupt.

05.09.2024 17:00 • x 1 #957


C
Wenn ein naher Angehörige ernsthaft erkrankt oder hochbetagt sich auf den Weg macht, kommt es zu Herausforderungen.
Natürlich ist die Ehefrau, die ihren Mann liebt, kaum vom Krankenbett wegzubekommen, sie sieht, dass ihnen nicht mehr viel gemeinsame Zeit bleibt und versteht nicht, warum sie ihr Verhalten rechtfertigen muss, es geht nicht um sie, jetzt muss sie für IHN dasein, egal ob sie dabei in die Knie geht.
Sie würde es sich selbst niemals verzeihen, wenn sie das Gefühl haben müsste, nicht für ihn dagewesen zu sein, sie möchte sich kümmern, ihm Essen anbieten, ihm gutes tun, dadurch spürt sie sich selbst, sie zeigt ihm, ich bin bei dir, ich komme jeden Tag, ich lass dich nicht allein.

Diese Zeit der langsamen Verabschiedung ist schwer, man sieht den Abbauprozess, versucht aufzuhalten und weiss im Grunde, dass Gevatter Tod schon anklopft.
Freizeit wird auf ein Minimum gedrosselt, man ist für sie oder ihn da.
Es ist schwer, ich weiß das, dennoch, man gibt eine gute Zeit und dieses Wissen beruhigt und lässt versöhnlich werden.
Ich habe immer gedacht, Oma, Jahrzehnte konnte ich zu dir kommen, deinen Rat einholen, das was du mich alles gelehrt hast,..... einen Teil werde ich dir jetzt zurückgeben.
Egal wie es kommt, du bleibst bei mir.....es war sehr schwer, aber,..... ich wusste damals bis heute, dass es richtig und gut war.
Allen hier, die kranke oder hochbetagte Menschen versorgen, viel Kraft und Zuversicht.

05.09.2024 17:14 • x 5 #958


Wollie
Zitat von Umbra_:
Ich fürchte, das muss ich machen. Denn diesen Zustand halte ich noch maximal 2 Wochen aus, wenn überhaupt.

dies rate ich dir aus meiner Sicht dringend, weil sonst DU zusammenbrichst und davon hat niemand was.
Ich arbeite seit über 30 Jahren in der Pflege und habe meine demenzkranke Mutter ein paar Jahre noch in ihrem Haus versorgt, bis es nicht mehr ging.
Du hast auch ein Recht auf ein eigenes Leben. Wenn deine Mutter dies so durchziehen möchte, dann lass es zu. Aber grenz dich in gesunder Weise ab. Und wenn sie genug Geld hat, dann soll sie halt das Taxi bezahlen, erzähl ihr, damit hält sie eine Familie am Leben, weil auch Taxifahrer nicht wirklich viel verdienen. Vielleicht bekommst du sie damit zum Umdenken.

05.09.2024 17:18 • x 6 #959


SanDiego1997
@Umbra_
Guten Abend die Dame. Hast du schon mal bei Alzheimer-NRW. De
Probiert ? Telefonisch oder email möglich.
Oder Demenz kriesendienst googeln.
Ich wünsch Dir trotz al dem Irrsinn ein

05.09.2024 19:23 • x 1 #960


A


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