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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Taleja
Zitat von Umbra_:
Vielleicht könnt Ihr ihr einen Rollator schmackhaft machen? Natürlich, selbstverständlich nur vorübergehend, bis sie wieder sicher laufen kann. ...

Den hat sie schon, weil sie vor einigen Jahren nach einer OP nicht richtig laufen konnte.
Als es dann irgendwann mit dem Schwindel anfing und das Laufen schlechter wurde, hat sie ihn wieder rausgeholt und auch jetzt nach dem Krankenhausaufenthalt genutzt.
Zuletzt eben nur noch im Garten.

27.08.2024 13:02 • x 1 #886


DieSeherin
@Taleja dann drücke ich die daumen, dass der arzt da genau hinschaut! kann ja was harmloses sein, wie zu wenig getrunken, irgendein vitaminmangel... aber bei meiner schwiegermutter war es einmal die totale falscheinnahme der tabletten, die sie verwechselt hatte!

deine mutter ist auch ummara 80 rum, oder?

Zitat von Taleja:
Zuletzt eben nur noch im Garten.


mein sorgenkind geht nicht mal in den garten... da gibt es ja keinen fernseher! (wir schauen aber, dass sie jeden abend mit uns rausgeht und mit uns isst, genug trinkt, usw.

27.08.2024 13:59 • x 1 #887


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

x 3


Taleja
@DieSeherin
Dankeschön!

Meine Eltern haben beide diese Woche ihren 79. Geburtstag. ( irgendwie war ich bei 77, warum auch immer )
Sie leben allein in ihrem Haus im Nachbardorf.

Die Tabletten packe ich und mein Papa sorgt dafür, dass sie sie nimmt.
Es könnte auch ein Pflegedienst übernehmen, aber Papa will das nicht.
Er achtet auch drauf, dass sie trinkt, sonst vergisst sie es.

Mama guckt nur selten fern, allerdings liest sie auch kaum noch. Oft sitzt oder liegt sie einfach nur da und starrt in die Luft oder döst.
Es ist echt traurig, das mit anzusehen.

27.08.2024 14:21 • #888


DieSeherin
Zitat von Taleja:
Es ist echt traurig, das mit anzusehen.

oh ja... das ist es!

27.08.2024 14:30 • #889


P
Was ist mit Vitamin B12?
Irgendwann hat der Hausarzt meines Vaters die monatliche Spritze vorgeschlagen. Da hatte er dann ein Depot im Körper und muß die nicht auch noch zu so vielen anderen Tabletten dazu nehmen.
Er fühlte sich dann tatsächlich besser.
Die Ampullen für die Spritzen konnten beim Arzt im Kühlschrank lagern.

27.08.2024 18:03 • x 1 #890


Taleja
Wir waren beim Arzt und meine Mama ist nun wieder im Krankenhaus.
Es war wahnsinnig schwierig, sie ins Auto zu bekommen, obwohl Papa und ich sie gestützt haben. Beim Arzt hat dann eine Helferin mit unterstützt, um sie vom Auto in die Praxis zu bekommen. Es wsr schrecklich zu sehen, wie schwach sie ist..

Die Ärztin hat dann schnell festgestellt, dass sie mal wieder viel zu wenig getrunken hat und gesagt, dass es wohl besser wäre, wenn sie im Krankenhaus wieder aufgepäppelt wird.

Tja, somit ist sie nun das 3.Mal in diesem Jahr im Krankenhaus.
Papa hat nun gesagt, dass er ihr zwar öfter gesagt hat, dass sie trinken soll, sie aber dann häufig mit ihm geschimpft hat und er dann eben nicht drauf bestanden hat.

Drauf angesprochen, dass die Nieren versagen könnten , meinte sie nur, dass sie ja eh nicht mehr will.

Im Krankenhaus ist sie nun erstmal gut aufgehoben, aber letztendlich weiß ich nicht, wie es weitergehen soll, wenn sie entlassen wird. Es wurde dringend geraten, einen Pflegedienst zu beauftragen, nur kann der ihr Trinkverhalten ja auch nicht wirklich kontrollieren bei einem Besuch pro Tag. Im Heim hatte sie sich ja auch nicht wohlgefühlt.

Im Moment ist die Demenz nicht das Hauptthema, obwohl man schon merkt, wie vergesslich und verwirrt sie manchmal ist.

27.08.2024 22:42 • x 2 #891


B
Zitat von Taleja:
Im Krankenhaus ist sie nun erstmal gut aufgehoben, aber letztendlich weiß ich nicht, wie es weitergehen soll, wenn sie entlassen wird.

Herrje, ist das schwierig. Nimm frühzeitig mit dem sozialen Dienst im Krankenhaus Kontakt auf. Rede mit der Pflegeberatung. Früher oder später wird es wohl auf stationäre Pflege hinauslaufen. Kann sie in die Tagespflege -Caritas, Diakonie, RK, Malteser- in eurer Umgebung, vielleicht zusammen mit Papa? Dein Papa wird das auf Dauer nicht mehr stemmen können. Informiere dich umfassend, lass dich beraten, hol dir jede Hilfe ins Boot. Da werden ganz schwierige Gespräche auf dich zukommen. Schau, dass du für dich einen gangbaren Weg in den Kopf bekommst. Hat die Begutachten des MD euch das Ergebnis der Begutachtung genannt, kennt ihr den Pflegegrad? Ich wünsche dir viel Kraft!

28.08.2024 07:49 • x 5 #892


P
@Brightness2 hat es gut gesagt. Danke.

Als Angehörige(r) ist es unglaublich schwer und schlimm mitansehen zu müssen, wie andere abbauen, wie andere aus tausend Gründen gegen den eigenen Vorteil kämpfen.
Das im gewissen Rahmen akzeptieren zu lernen war hart für uns Geschwister.
Einmal ging es Vatern gar nicht gut. Er hatte Temperatur. Er wollte, daß man sich um ihn kümmert, n Tee macht, so in der Art. Aber auf keinen Fall nen Arzt rufen oder Krankenhaus.
Ich hatte das Internet genutzt und genügend gelesen, daß, egal was er hat, einfach aufgrund seines Alters, Temperatur gefährlich werden kann. Also beschwerte ich mich bei ihm, daß er mich mit seiner Sturheit über meine Grenzen fordern würde. Ich sei kein medizinisches Personal.
Zur gleichen Zeit telefonierte sich mein Bruder durch alle möglichen Nummern durch, während ich inzwischen bei Vatern war.
Er bekam folgende Antworten:
- vom Hausärztlichen Notdienst: ist er bei Bewußtsein? Will er ins Krankenhaus? Nein? Dann können wir nichts machen. Wäre er bewusstlos, dann können wir ihn mitnehmen. Aber nicht, wenn er sich äußern kann (und nicht genügend dement ist)
- von Notärzten: (gleiches wie oben plus) wenn er sich nicht helfen lassen will, dann kümmern wir uns lieber um die, die Hilfe haben wollen (!). Von denen gibt es genug.

Das war eine harte Nuss zu schlucken. Seitdem begleitete uns dieser letzte Satz durch den Rest der Zeit. Das schien Papa zu merken. Denn er wurde kooperativer an vielen Stellen und an anderen mußten wir Schultern zucken und akzeptieren lernen. (Spoiler, zur Erinnerung, er wurde fast 101. Das wußte aber niemand, wie lange diese Spiele gehen werden).
Auflösung obiger Situation - an dem Abend bzw in der Nacht blieb er zuhause. Da die Situation und Telefonate sich bis spät hingezogen hatten, hatte ich dort übernachtet. Und bis früh am Morgen merkte Vatern, daß es ihm schlechter geht als nur für nen Tee und war bereit fürs Krankenhaus, wo er ne gute Woche blieb.

Dass er lieber zu Hause geblieben wäre, daß es ihm lieber nicht so schlecht geht - alles verständlich.
Aber daß ich dann auch meine Konsequenzen und Grenzen ziehen muss und auch dann mal alleine lassen muß , das war eine harte und notwendige Lehre. Nach dem Motto: Bis hierhin kann ich dir helfen. Da wo mehr gefordert wird und du verweigerst, bin ich auch weg, da du mich weit über meine Grenzen hinweg überforderst und adäquate Hilfe ablehnst.

28.08.2024 08:05 • x 6 #893


DieSeherin
vor allem ist es ja gaaaanz was anderes, ob ich als schwiegertochter sage, dass sie viel mehr trinken muss (mit all den begründungen), als wenn dann plötzlich der arzt sagt sie müssen viel mehr trinken - weil der nämlich studiert hat!

manche dinge lasse ich mittlerweile meinen vater machen (der 90jährige, der der fittest von den drei elternteilen ist und studierter arzt )

rollotaor? nur über meine leiche! als dann aber mein vater einen geschenkt hat, mit einem selber dran montierten mercedesstern, war das natürlich was ganz anderes!

vitaminpräparate? brauche ich nicht! wenn mein vater allerdings erzählt, dass er dieses und jenes nimmt und sie das auch machen solle, bekomme ich eine einkaufsliste!

anstrengend, nervig, aber immerhin habe ich eine koryphäe an der hand

28.08.2024 10:27 • x 2 #894


Taleja
Die Dame vom MD hat nichts zur Einstufung gesagt, sie meinte, das Ergebnis kommt schriftlich.

Ich habe jetzt gestern erstmal ein klärendes Gespräch mit meiner kleinen Schwester geführt. Hatte ihr aus dem Krankenhaus geschrieben, dass ich mich alleine fühle, woraufhin sie dann angerufen hat.
Sie war wohl erschrocken, dass ich das so empfunden habe und meinte, ich hätte ja auch mal was sahen können.....
Naja, ich denke, das ist jetzt geklärt.

28.08.2024 12:27 • #895


B
Zitat von Taleja:
Die Dame vom MD hat nichts zur Einstufung gesagt, sie meinte, das Ergebnis kommt schriftlich.

Blöd. Schade.
Zitat von Taleja:
Ich habe jetzt gestern erstmal ein klärendes Gespräch mit meiner kleinen Schwester geführt. Hatte ihr aus dem Krankenhaus geschrieben, dass ich mich alleine fühle, woraufhin sie dann angerufen hat.
Sie war wohl erschrocken, dass ich das so empfunden habe und meinte, ich hätte ja auch mal was sahen können.....
Naja, ich denke, das ist jetzt geklärt.

Hm, ich weiß nicht, welches Verhältnis ihr habt, wie nahe ihr euch steht. Schiebe dir ganz vorsichtig den Vorschlag hin, euch mal auf einen Kaffee oder ein Glas Wein zu treffen und in Ruhe zu reden und zu planen. Ihr steht vor einem Marathon. Keinem Sprint. Da kann es hilfreich sein, wenn ihr besprecht und plant, wie ihr das gemeinsam meistert. Was jede leisten kann, ohne selbst unter zu gehen. Es wird Enttäuschungen geben, wenn eine mal nicht präsent ist, kurzfristig nicht kann, die Situation ist manchmal so schwierig und schmerzhaft, da kann es passieren, dass eine mal untertauchen muss. Die andere enttäuscht ist. Sich alleine gelassen fühlt. Wenn ihr das jetzt schon mal besprecht und euren Umgang damit, kann das hilfreich sein. Reden. Mit allen Emotionen, Ängsten, Tränen, Schuldgefühlen. Nicht per WhatsApp. Nur als Anregung...

28.08.2024 12:48 • x 3 #896


Taleja
Vorhin war ich im Krankenhaus.
Ich habe mit einer Schwester gesprochen, die mir bestätigte, dass Mama den Eindruck macht, als würde sie nicht mehr wollen. Sie ist total schwach, wollte aber auch nicht essen. Gefühlt tut jede Bewegung weh.
Wir haben dann über die Patienten-Verfügung und Vollmacht gesprochen und ich habe erfahren, dass sie es durchaus verweigern darf, versorgt zu werden.

Ich hab mich danach erst nicht getraut zu meiner Mama reinzugehen und habe stattdessen mit meiner Schwester telefoniert. Wir haben beide geweint, weil wir Mama natürlich noch gern behalten würden.

Ich bin dann zu Mama und sie sah soo schlecht aus, hatte auch kaum Stimme und wohl ziemliche Schmerzen. Sie ist total ausgemergelt und schwach.

Ich habe versucht, ihr Hoffnung zu machen und Mut zuzusprechen, kann aber eigentlich verstehen, dass sie nicht mehr mag.

Mir laufen die Tränen, jetzt wo ich das schreibe und ich konnte sie auch bei ihr kaum zurückhalten. Sie hat mich immer so angeguckt, irgendwie anders als sonst, so als wolle sich sich mein Gesicht ganz genau einprägen.

Ich habe solche Angst!

28.08.2024 13:15 • x 8 #897


DieSeherin
oh du... lass dich drücken

ich weiß, dass ich mich aus der ferne leicht tue mit einem wenn sie nicht mehr mag, dann lasst sie gehen! aber wenn ihr das irgendwie schafft, dann stützt euch gegenseitig und lasst sie selbstbestimmt bleiben oder gehen

28.08.2024 13:19 • x 2 #898


SanDiego1997
@Taleja ich wünsch Dir viel Kraft

28.08.2024 13:25 • x 1 #899


B
@Taleja Es ist schwer. Lass die Tränen laufen
Zitat von Taleja:
Wir haben dann über die Patienten-Verfügung und Vollmacht gesprochen und ich habe erfahren, dass sie es durchaus verweigern darf, versorgt zu werden.

Wer steht als Bevollmächtigter in der Patientenverfügung?
Zitat von Taleja:
Ich bin dann zu Mama und sie sah soo schlecht aus, hatte auch kaum Stimme und wohl ziemliche Schmerzen.

Kannst du dir einen Arzt krallen, dass er ihr Medikamente gegen die Schmerzen gibt? Was hat deine Mama für diesen Fall verfügt, was will sie?
Zitat von Taleja:
Ich habe mit einer Schwester gesprochen, die mir bestätigte, dass Mama den Eindruck macht, als würde sie nicht mehr wollen. Sie ist total schwach, wollte aber auch nicht essen. Gefühlt tut jede Bewegung weh.

Es kann ein Akt der Liebe sein, einen Menschen in Frieden gehen zu lassen. Eine solche Entscheidung ist schwer. Fragt euch, was die Mama sich selbst wünscht. Ich hoffe, ihr könnt euch gegenseitig stützen und euren Papa in die Mitte nehmen.

28.08.2024 13:38 • x 1 #900


A


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