Liebe Gemeinde,
same here. Ich habe mich dafür entschieden, eine Egoistin zu sein.
Der Alte ist dement und nervt - aber jedes professionelle Angebot wird abgelehnt. Keiner soll in die Bude und so weiter und so fort.
Meine Mutter ist volles Programm in der selbstaufopfernden Heldinnenhaltung mit Riesenseufzern in Kombination mit Abwiegelung des Grauens.
Gleichzeitig werden sämtliche Freveltaten des Alten in langen Ehejahren aufgelistet und so wird das harte Los noch mal verdeutlicht. Gebetsmühlenartig habe ich - schon früher - darauf aufmerksam gemacht, dass durchaus die Möglichkeit besteht, an sich selbst zu denken - NO CHANCE. Wirft wahrscheinlich das Lebensmodell über den Haufen.
Ist alles bitter und extrem unschön, aber wenn auf Autonomie bestanden wird, dann sollen sie die auch leben.
Ich weiß, dass ich Ihnen mit meiner Haltung auf den S.ack gehe bzw. Ihnen mein Benehmen ihnen nicht in den Kram passt, aber das ist normal unter Erwachsenen und kann geklärt werden.
Was ich damit sagen möchte: Mir ist irgendwann klar geworden, dass ich in diesem Demenzgedöns bis kurzen immer das uralte Modell Kind - Eltern gefahren/ bedient habe. Und das mit den ganzen gewachsenen und kruden Mechanismen innerhalb meiner/ unserer Familie. Rollenzuteilungen und dem ganzen Sch.eiß.
Die Demenznummer hat das Gedöns noch verstärkt - aber alles hat mindestens zwei Seiten - und kann auch positive Auswirkungen haben. Erwachsen werden im mittleren oder post-mittleren Alter zum Bespiel.
Unangenehm ist bei der Sache auch der Gedanke, dass sich die Geschichte mit einem selbst und den eigenen Kindern wiederholen könnte.... Aber das hat ja noch ein bisschen Zeit.
Ich bitte im Vorfeld um Entschuldigung für eventuelle verbale Unflätigkeiten oder eine flapsige Ausdrucksweise.
Viele Grüße
06.08.2024 19:15 •
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