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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Umbra_
Ihr Lieben, ich muss mir mal wieder meinen Frust von der Seele schreiben.

Am Freitag wollte meine Mutter nach dem Heimbesuch noch einkaufen und meinte dann zu mir, dass sie mich zur Zeit ja sehr in Anspruch nehmen würde.

Das nahm ich dann zum Anlass da einzuhaken. Ich sagte ihr, dass es nicht ewig so weiter gehen kann und wir nach Alternativen suchen müssten. Ich habe ihr erklärt, wie es mir/uns in dieser Situation geht.

Der Mann meiner Mutter ist ja nur dement. Von anderen Krankheiten ist nichts bekannt. Es könnte noch Monate, vielleicht sogar Jahre so weitergehen. Ich habe so gut wie kein eigenes Leben mehr. Alles dreht sich nur noch um meine Mutter und ihn. Alle 3 Tage habe ich frei, aber selbst da kann ich nicht abschalten.

Ich habe vorgeschlagen, dass sie die Besuchstage und/oder Zeiten reduziert. Auch, dass wir schauen könnten, ob wir einen Fahrdienst organisieren könnten. Es ist ja nicht so, dass meine Schwester und ich ihn gar nicht besuchen möchten. Natürlich möchten wir das, nur nicht so oft und stundenlang.

Meine Mutter selbst hat vorgeschlagen, dass ich ja zwischen hinbringen und abholen nach Hause fahren könnte. Ja, das habe ich 2 mal gemacht. Es ist aber nur eine kleine Erleichterung. Ich bin natürlich jeweils für ein halbes Stündchen mit ins Krankenzimmer. Mein Aufenthalt zu Hause sind dann etwa 2 Stunden.

Der Tag ist ja trotzdem im Eimer. Kann ich mir z.B. jemanden einladen oder eine Radtour machen? Ich muss ja kurz vor 18h wieder los und bin um ca 19:30 zu Hause.

Ich habe ihr gesagt, dass ich mein ganzes Leben nicht nur auf ihn und seine Krankheit ausrichten möchte. Habe ihr auch gesagt, dass der fast tägliche Besuch im Heim mich sehr runterzieht, nur Kranke, Rollstühle, Windeln, der starke Uringeruch dort im Zimmer.

Meine Mutter hat reagiert, wie ich es erwartet habe. Sie versteht mich überhaupt nicht. Wir (meine Schwester und ich) hätten doch Zeit. Sie wird die Besuche nicht einschränken und einen Fahrdienst lehnt sie ab. Tja, sie ist zu keinem Kompromiss bereit. Es muss alles so laufen, wie sie es will. Für andere Menschen hat sie null Verständnis.

Warum kann sie nicht mal einlenken? Auf unseren Vorschlag, sich mal zusammen zu setzen eingehen?

Sie hat dann nur noch geweint und geweint. Jetzt, wo sie uns am meisten braucht, wollen wir nicht mehr für sie da sein. Sie sei am Ende.

Ich hab dann noch gesagt, dass erstmal alles so bleibt bis wir eine Lösung gefunden haben, dass wir sie nicht im Regen stehen lassen.

Gestern mittag habe ich sie dann wieder abgeholt. Sie hat während der ganzen Fahrt nur geheult. Sie sagte, dass wir sie heute nicht fahren brauchen, ein Nachbar bringt sie. Ich sollte auch nicht mit ins Krankenzimmer, damit ich den Uringeruch nicht ertragen muss. Als wir angekommen waren, sagte sie das nochmal.

Ich bin dann auch gefahren, wollte aber nicht nach Hause. Hab dann 3 Stunden im Café gesessen. Je näher es auf 18h zuging, desto nervöser wurde ich. Ich sah mich nicht in der Lage sie abzuholen. Hab dann meine Schwester angerufen und sie hat das übernommen.

Sie hat sich meiner Schwester gegenüber beklagt, wie frech ich zu ihr war. Meine Schwester hat ihr aber genau das, was ich gesagt habe, nochmal bekräftigt. Meine Schwester erzählte mir, dass meine Mutter nur geweint hat und sie ihr unendlich leid tat.

Tja, heute fährt sie mit dem Nachbarn hin. Meine Schwester hat ihr gesagt, sie kann anrufen, wenn sie zurück will.

Morgen bin ich dran . Ich weiß gar nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Soll ich wieder zu Kreuze kriechen?

Ich sitze wieder hier und starre auf den Boden. Es ist alles so ausweglos. Ich will keinen Streit mit meiner Mutter. Uns ist so sehr an einem guten Verhältnis zu ihr gelegen. Das geht aber nur, wenn wir uns so verhalten wie sie es will. Es ist zum verzweifeln.

04.08.2024 10:07 • #691


E
Ich hab dir das schon einmal geschrieben, deine Mutter ist höchst manipulativ unterwegs, und du scheinst wenig abgenabelt zu sein. Fällst immer wieder auf ihre Opfertour rein. Warum lässt du dir das gefallen?

Ich kenne diese Schuldgefühle bis zu einem gewissen Grad auch, aber meine Mutter akzeptiert immer, dass ich auch ein Leben habe.
Bitte suche dir professionelle Hilfe, selber wirst du da nicht raus finden.

04.08.2024 10:34 • x 3 #692


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

x 3


Amaible
@Umbra_ Ich empfinde das auch als Manipulation. So ähnlich geht es mir auch mit meiner Mutter.
Sie probiert mir ständig ein schlechtes Gewissen einzureden und weiß genau, welche Knöpfe sie dafür drücken muss. Lass dich nicht drauf ein, auch wenn das Gewissen triggert. Das wird von deiner Mutter indirekt vorausgesetzt. Das ist ja eben die Manipulation, die dahinter steckt.
Es ist niemanden damit geholfen, wenn du dich völlig vereinnahmen lässt und du dich damit kaputt machst.
Ich musste meiner Mutter auch Grenzen setzen, ich weiß wie hart das ist.
Trotzdem darf und muss man auch an sich selbst denken.

04.08.2024 10:41 • x 4 #693


Catalina
Ohje Umbra, fühl dich mal lieb umärmelt. Die ganze Situation muss für deine Schwester und dich sehr schwer und belastend sein und ich verstehe, dass ihr mittlerweile am Ende seid. Eure Mutter sieht wohl leider nur sich selbst und ihr eigenes Leid und ist vollkommen blind dafür, dass auch ihr leidet. Das finde ich eigentlich mit das Traurigste daran.

Ich verstehe gut, dass deine Mutter darunter leidet, dass ihr Mann jetzt im Pflegeheim ist, das ist bestimmt sehr hart für sie. Und es ist verständlich, dass sie möglichst viel Zeit mit ihm verbringen möchte. Aber doch nicht ausschließlich auf eure Kosten. Dass sie das ernsthaft von euch verlangt finde ich - bei allem Verständnis für ihre Situation - sehr egoistisch. Vor allem, wenn sich dieser Zustand noch über Jahre hinziehen kann.

Ich finde es gut und richtig, dass du deiner Mutter gegenüber angesprochen hast, dass du das nicht mehr lange so schaffst. Und auch gut, dass deine Schwester dich da unterstützt. Es bringt ja auch niemandem was, wenn eine von euch beiden auch noch zusammenklappt.

Die Reaktion deiner Mutter...naja...war sie schon immer so, dass alles nach ihrer Nase gehen musste?

Zitat von Umbra_:
Ich weiß gar nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Soll ich wieder zu Kreuze kriechen?

Nein, zu Kreuze kriechen würde ich nicht. Dein Standpunkt ist klar und verständlich und wenn es die Möglichkeit gibt, den Fahrdienst zumindest teilweise extern auszulagern um euch zu entlasten sehe ich keinen Grund, warum das nicht gehen sollte. Wenn deine Mutter das partout nicht will, kann sie ihren Mann eben nicht mehr so oft besuchen. Kann ja nicht sein, dass das so dermaßen auf eure Kosten geht und deine Mutter zu keinem Kompromiss bereit ist.

04.08.2024 10:47 • x 2 #694


Umbra_
Zitat von Emily:
, deine Mutter ist höchst manipulativ u

Zitat von Amaible:
Ich empfinde das auch als Manipulation

Ja, ich weiß das. Meine Mutter ist 89. Wir haben das mitgemacht, weil wir keinen Streit wollen. Sie war auch schon immer so. Jetzt hat sich ihre Bockigkeit und Starrsinnigkeit noch verstärkt.
Zitat von Emily:
Ich kenne diese Schuldgefühle bis zu einem gewissen Grad auch, aber meine Mutter akzeptiert immer, dass ich auch ein Leben habe.

Meine akzeptiert das anscheinend nicht.

Sie sagt immer, ihr Mann hat jetzt Priorität und da müssen wir jetzt durch. Ich habe ihr gesagt, dass es ihr Mann ist. Es ist ihr Problem, bei dem wir gerne helfen, aber nicht bis zur Selbstaufgabe. Aber das prallt alles ab und sie nimmt es einem übel.

Gestern fand ich sie richtig gemein und böse zu mir. Hat mir quasi untersagt mit ins Krankenzimmer zu kommen.

Ich habe sie gefragt (als Beispiel) ob sie auch fast täglich stundenlang am Krankenbett meines Schwagers sitzen würde. Dann kam, ich könnte ja in der Zwischenzeit nach Hause fahren. Das ist ihre Lösung.

04.08.2024 10:57 • x 2 #695


Catalina
Zitat von Umbra_:
Sie sagt immer, ihr Mann hat jetzt Priorität und da müssen wir jetzt durch. Ich habe ihr gesagt, dass es ihr Mann ist. Es ist ihr Problem, bei dem wir gerne helfen, aber nicht bis zur Selbstaufgabe. Aber das prallt alles ab und sie nimmt es einem übel.

Ja, dann nimmt sie es euch eben übel. So what? Es ist schließlich ihr Ehemann, der weder euer Vater ist, noch die Rolle eines Stiefvaters bei euch eingenommen hat, wenn ich das richtig verstehe? Wie sie dann überhaupt zu dieser Erwartungshaltung kommt, verstehe ich nicht wirklich.

.

04.08.2024 11:12 • x 3 #696


Umbra_
Zitat von Catalina:
Eure Mutter sieht wohl leider nur sich selbst und ihr eigenes Leid und ist vollkommen blind dafür, dass auch ihr leidet. Das finde ich eigentlich mit das Traurigste daran.

Zitat von Catalina:
bei allem Verständnis für ihre Situation - sehr egoistisch.

Verständnis für uns hat sie null und wir sehen es auch, dass das egoistisch ist. Sowas darf man ihr aber nicht sagen. Sie muss immer wie ein rohes Ei behandelt werden.

Ich habe ihr gestern nur gesagt, wie ich mich in dieser Situation fühle. Hab ihr gesagt, dass wir uns mal zusammensetzen sollten und nach einer Lösung suchen, die für alle akzeptabel ist. Wie kann man darauf hin so böse sein?
Zitat von Catalina:
Wenn deine Mutter das partout nicht will, kann sie ihren Mann eben nicht mehr so oft besuchen. Kann ja nicht sein, dass das so dermaßen auf eure Kosten geht und deine Mutter zu keinem Kompromiss bereit ist.

Dann sagt sie, sie fährt mit dem Bus. Das möchten meine Schwester und ich nicht. Die Busverbindung ist ganz schlecht. Sie muss umsteigen und noch ein ganzes Ende laufen. Sie hat immer einiges an Gepäck dabei, Wäsche, Essbares. Was ist in der dunklen Jahreszeit? Vielleicht wird die alte Frau noch überfallen. Solche Sorgen machen wir uns dann. Sie ist auch mindestens 1,5 Stunden (einfache Fahrt) unterwegs.

04.08.2024 11:20 • #697


Umbra_
Zitat von Catalina:
Es ist schließlich ihr Ehemann, der weder euer Vater ist, noch die Rolle eines Stiefvaters bei euch eingenommen hat, wenn ich das richtig verstehe?

Richtig, er kam in unsere Familie als meine Schwester und ich schon längst erwachsen waren. Wir hatten/haben aber ein gutes Verhältnis mit ihm.

04.08.2024 11:23 • #698


E
Liebe @Umbra_,

Das ist echt übel, was bei dir gerade geschieht. Mein volles Mitgefühl dafür. Wie belastend so eine Situation ist, kenne ich auch. Nicht mal die Zeit, wo man nicht aktiv gebraucht wird, kann man genießen. Man kann gar nichts mehr genießen.

Es gab Zeiten, wo ich hochgeschreckt habe jedes Mal, als das Telefon geklingelt hat. Und auch nachts mehrmals aufgewacht bin mit dem Gefühl, meine Mutter ruft nach mir. Obwohl sie schon im Heim war..... Schlimm ist das.....

Zitat von Umbra_:
Morgen bin ich dran . Ich weiß gar nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Soll ich wieder zu Kreuze kriechen?

Das würde ich auf keinem Fall machen. Ihr habt eine Chance nur dann, wenn ihr beide (du und deine Schwester) konstant seid in eurem Verhalten, ein Stückchen eigenes Leben zurück zu gewinnen. Es geht nicht anders. Liebe hin oder her....

Deine Mutter empfinde ich als schlimm, scheint null Empathie mit euch zu haben. Sie könnte ihre Marotten ablegen und in ein Taxi steigen. Ist weder gefährlich noch sonst was. Eine Marotte eben. So eine krasse Rücksichtslosigkeit muss man nicht mitmachen. Ich weiß, dass es schwer ist und man sich auch selbst mit Schuldgefuehle erpresst, aber es ist nicht gesund, sich darart aufzuopfern. Du bist meiner Meinung nach zuständig, dich abzugrenzen und das für dich Machbar zu bestimmen. Bitte sorge gut für dich. Deine Mutter und auch ihr Mann haben ihr Leben gelebt, dir steht noch einiges davon vor. Und du hast das Recht dafür zu sorgen, dass du wieder Unbeschwertheit und Freude empfinden kannst. Ich weiß, dass es schwer ist, dich dieses Recht zu nehmen, aber es nützt niemandem, wenn du zugrunde gehst.

Wenn deine Mutter weint, kannst du ihr Mitgefühl entgegenbringen. Ihr sagen, wie leid es dir tut, dass sie es so schwer hat und auch wie Leid es dir tut, dass ihr Mann so krank ist. Aber dass du das nicht mehr auf Dauer machen kannst, weil es dich kaputt macht. Als Information, nicht als Appell, ohne zu erwarten, dass sie dich entlastet. Nur du kannst dich entlasten, indem du das für dich Vertretbare herausfindest und nur noch das leistet, was für dich machbar ist.

Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass du einen Weg findest, der für dich ohne Selbstaufopferung geh ar ist.

04.08.2024 11:41 • x 6 #699


Catalina
Zitat von Umbra_:
Ich habe ihr gestern nur gesagt, wie ich mich in dieser Situation fühle. Hab ihr gesagt, dass wir uns mal zusammensetzen sollten und nach einer Lösung suchen, die für alle akzeptabel ist. Wie kann man darauf hin so böse sein?

Das geht, wenn man sich selbst für den Nabel der Welt hält. Sie empfindest es offensichtlich als absolute Unverschämtheit, dass ihr ihr nicht uneingeschränkt zur Verfügung steht, dazu passt auch, dass sie sich bei deiner Schwester darüber beschwert,, wie frech das von dir war ihr zu sagen, dass du das auf Dauer nicht mehr schaffst. Das klingt schon ziemlich narzisstisch.
Zitat von Umbra_:
Dann sagt sie, sie fährt mit dem Bus. Das möchten meine Schwester und ich nicht.

Ich kann nachvollziehen, dass ihr nicht wollt, dass die alte und gebrechliche (?) Frau sich abquält, um ins Pflegeheim zu kommen. Was da alles passieren könnte. Andererseits macht ihr euch damit erpressbar. Wenn ihr nicht spurt, dann müsst ihr euch halt Sorgen machen. Obwohl ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, dass sich eine 89-jährige Dame noch mit großem Gepäck auf so eine beschwerliche Tour begibt. Das würde sie vermutlich auch nur einmal machen, wenn sie merkt, wie anstrengend das ist.

Schwierige Situation, vor allem, weil deine Mutter so alt ist und dazu komplett uneinsichtig. Ich weiß ehrlich gesagt, auch nicht, wie ich in der Situation handeln würde. Aber irgendwann ist einfach die Grenze deiner Belastbarkeit erreicht, das ist Fakt und damit wird deine Mutter sich letzten Endes abfinden müssen.

04.08.2024 11:49 • x 3 #700


Umbra_
Danke dir, liebe Ella.
Zitat von Ella:
. Nicht mal die Zeit, wo man nicht aktiv gebraucht wird, kann man genießen. Man kann gar nichts mehr genießen.

So ist es leider. Meine Schwester hätte am Samstag einen Ausflug mit Freundinnen. Den hat sie schon abgesagt, weil ihr einfach nicht danach ist. Außerdem will sie den anderen nicht den Spaß verderben.

Ich nehme seit einigen Monaten Gitarrenunterricht. Das könnte ich eigentlich kündigen. Ich hab keine Lust, die Gitarre in die Hand zu nehmen. Zur Zeit sind Ferien, aber ich hab seit Wochen nicht geübt. Ich traue mich gar nicht, zur nächsten Stunde zu gehen.
Zitat von Ella:
Deine Mutter empfinde ich als schlimm, scheint null Empathie mit euch zu haben.

Da muss ich dir leider recht geben.

04.08.2024 11:56 • x 1 #701


Amaible
@Umbra_ Oh man, ich kann dich so gut verstehen. Man fühlt sich schuldig, wenn man nicht so agiert und funktioniert wie erwartet.
Mein Trigger war und ist immer diese Aussage: Schließlich ist es dein Vater!
Habe so oft versucht meiner Mutter meine Sichtweise darzulegen und sie daran erinnert, was ich bislang alles gemacht habe für beide. Es kommt nichts an.
Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter weitestgehend herunter geschraubt, was mir nicht leicht fällt.
Allerdings bin ich auch an meine Belastbarkeitsgrenze gestoßen bei den ganzen Forderungen.
Setz es durch, Fahrmöglichkeiten bzw. andere Alternativen habt ihr angeboten. Mehr könnt ihr nicht machen. Lass dir keine Schuldgefühle einreden, das ist Taktik, so wie bei meiner Mutter auch.

04.08.2024 12:07 • x 2 #702


Umbra_
Danke, liebe Catalina,
Zitat von Catalina:
Sie empfindest es offensichtlich als absolute Unverschämtheit, dass ihr ihr nicht uneingeschränkt zur Verfügung steht,

Ja, das ist richtig. Dementsprechend hat sie ja auch mir gegenüber reagiert.

Meine Schwester ist verheiratet und hat ein Haus. Ihr Mann hat es bis jetzt mitgetragen, aber so langsam stinkt es ihm auch. Das darf man meiner Mutter aber auf gar keinen Fall sagen.

Sie sagt grundsätzlich, ihr kranker Mann geht jetzt vor. Ich habe noch angemerkt, dass er es doch gar nicht mitkriegt, ob sie 4 Stunden oder 2 Stunden bei ihm ist. Das hat sie natürlich auch dementiert. Wenn sie z.B. von 14:30 bis 16:30 da sitzt, wäre uns doch schon ein bisschen geholfen. Dann hätte man noch ein bisschen vom Nachmittag.

04.08.2024 12:12 • #703


Umbra_
Zitat von Amaible:
Schließlich ist es dein Vater!

Das trifft ja bei uns nicht zu. Wir sehen es auch so, dass wir es hauptsächlich für meine Mutter machen.
Zitat von Amaible:
Allerdings bin ich auch an meine Belastbarkeitsgrenze gestoßen bei den ganzen Forderungen.

Etwas ähnliches habe ich ihr auch gesagt. Dann kam, dass es für sie ja noch viel schlimmer ist als für uns.

04.08.2024 12:18 • #704


VictoriaSiempre
Oh jeh, liebe Umbra - was für eine schlimme Situation für Deine Schwester und Dich. Für Eure Mutter sicherlich auch, aber da diese ihre Wünsche und Forderungen sehr deutlich macht und durchsetzt (ohne Rücksicht auf Verluste und Empathie für Eure Belastung) hält sich mein Mitgefühl da tatsächlich in Grenzen.

Alleine, dass sie die einfachste Lösung - nämlich ab und zu mit dem Taxi zu fahren - so rigoros ablehnt, ist bei Lichte betrachtet einfach unverschämt. Was hätte sie denn gemacht, wenn Ihr beide nach Kanada ausgewandert wärd?

Ich weiß, dass vieles dem Alter und dem Starrsinn geschuldet ist. Aber ist das für alles eine Entschuldigung?

Zitat von Umbra_:
Dann sagt sie, sie fährt mit dem Bus. Das möchten meine Schwester und ich nicht.

Natürlich weiß und zählt sie darauf, dass Ihr das nicht möchtet. Funktioniert ja auch.

Zitat von Umbra_:
Die Busverbindung ist ganz schlecht. Sie muss umsteigen und noch ein ganzes Ende laufen.

Und doch sollte sie diese Erfahrung vielleicht einmal machen? Ich würde wohl einmal so eine Tour mit ihr gemeinsam auf mich nehmen und es positiv verkaufen; so nach dem Motto „Damit Du weißt, wie Du fahren und laufen musst und was Du dann mitnehmen und auch tragen kannst“. Vielleicht bringt es sie zur Einsicht, dass sie das nicht regelmäßig alleine schafft?

Sie kann nicht erwarten (und doch tut sie es), dass Deine Schwester und Du Euer eigenes Leben ruhen lasst und Euch nur noch um ihre Befindlichkeiten dreht. Und das, obwohl Ihr beide so viel für sie und ihren Partner macht.

Keine Ahnung, ich kann ja nur als Außenstehende mehr oder weniger schlaue Tipps geben und stecke zum Glück selber nicht in Euren Schuhen

04.08.2024 12:29 • x 2 #705


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