1933

Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

P
Und was wäre, wenn sie nur einmal hingebracht und einmal zurückgeholt wird, dazwischen dann länger da ist?

Das doofe ist halt, dass dermaßen feste Vorstellungen bei Einer Person existieren, daß keine Idee über den Tellerrand hinaus in Betracht gezogen wird. Da sollte vielleicht wieder etwas flexibler überlegt werden dürfen.

24.07.2024 21:05 • x 2 #676


Umbra_
Zitat von Perzet:
Und was wäre, wenn sie nur einmal hingebracht und einmal zurückgeholt wird, dazwischen dann länger da ist?

Ja, es könnte sein, dass sie bei nur 1 Besuch pro Tag dann länger bleiben will. Bisher waren es mittags und abends jeweils ca 2 Stunden. Wenn die Besuche zeitlich weiter ausgedehnt werden sollen, muss man mal sehen.

Ich könnte in der Zwischenzeit nach Hause fahren. Bei meiner Schwester lohnt es nicht.

Ich schau mal morgen, wie sie sich das so vorstellt.

24.07.2024 21:39 • x 1 #677


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

x 3


bifi07
Zitat von Umbra_:
gar keinen Fall. Meine Mutter ist ja geistig noch total klar.

Im Seniorenheim sind nicht nur ältere Leutchen, die geistig eingeschränkt sind!
Meine Cousine z.B. ist mit ihrem dementen Mann ins Seniorenheim gegangen, weil sie ihn (körperlich) nicht mehr pflegen konnte, beide sind Mitte 70! Und meine Tante ist zwar schon 95, aber geistig fit. Sie ist vor 3 Jahren ins Pflegeheim, weil sie nicht mehr gut laufen kann.

25.07.2024 10:20 • x 1 #678


Umbra_
@bifi07 , was haben meine Schwester und ich jahrelang geredet, dass sie in eine altersgerechte Wohnung ziehen. Da war nichts zu machen.

Meine Mutter braucht ihren Garten, ihren Garten und nochmals ihren Garten. In einem Heim kann ich sie mir zum jetzigen Zeitpunkt auch absolut nicht vorstellen.

Zitat von bifi07:
Im Seniorenheim sind nicht nur ältere Leutchen, die geistig eingeschränkt sind!

Ja, das weiß ich.

25.07.2024 11:39 • #679


bifi07
Da haben unsere Mütter ja etwas gemeinsam
Meine Mutter konnte schon immer in ihrem Garten am besten abschalten, auch wenn mein Vater immer meinte, dass sie sich zuviel Arbeit damit macht.

25.07.2024 16:36 • x 1 #680


SanDiego1997
Servus @Umbra_
Was gibt es neues? Konntet Ihr euere Mutter überzeugen oder gab es akustische Tiefschläge a la das hätt ich nicht von euch erwartet, ihr seid böse etc. ? Wie dem auch sei, euch ein dickes Fell und viel Glück gewünscht

28.07.2024 12:40 • x 1 #681


Umbra_
Danke, lieber @SanDiego1997 . Wenn ich Zeit habe, melde ich mich heute Abend.

28.07.2024 13:34 • x 1 #682


SanDiego1997
@Umbra_ ich wünsch Dir und deiner Schwester auf alle Fälle viel Kraft

28.07.2024 13:46 • x 1 #683


Umbra_
Ihr Lieben, hier ein Update.

Seit vergangenem Mittwoch ist der Mann meiner Mutter jetzt im Pflegeheim. Sein Zustand ist unverändert. Er liegt fast nur im Bett und redet wirres Zeug. Er hat einen Zimmernachbarn, der auf dem gleichen Level ist.

Meine Mutter besucht ihn jeden Tag. Das heißt, ich fahre an 2 Tagen hintereinander mit ihr dorthin, meine Schwester 1 mal. Wir haben das so verabredet.

Ich war gestern und bin heute dran. Meine Mutter hat von sich aus gesagt, dass ich ja zwischenzeitlich nach Hause fahren könnte. Das habe ich bisher 1 mal gemacht. Das ist eine kleine Erleichterung. Aber der Tag ist trotzdem kaputt, man kann sich nichts vornehmen.

Bevor ich gestern meine Mutter abgeholt habe, hab ich noch ein paar Kleinigkeiten für ihn eingekauft. Ich bin um 13:30 losgefahren und war nach 19:30 zu Hause. Meine Mutter sitzt täglich 3,5 bis 4 Stunden am Krankenbett.

Gestern wollte um 15h noch jemand vom Heim mit ihr sprechen. Das ganze zog sich bis kurz vor 16h, so dass es sich für mich nicht mehr gelohnt hat nach Hause zu fahren.

Ich fand es gestern besonders schlimm. Wir hatten das herrlichste Wetter und ich hab stundenlang in dem Krankenzimmer gesessen. Meine Mutter und ihr Mann weinen jedes Mal bitterlich bei der Begrüßung. Der Zimmernachbar schlief fast die ganze Zeit mit offenem Mund und schnarchte. Zwischendurch kam die Schwester und hat die Windeln bei beiden gewechselt. Ach die ganze Situation dort zieht einen total runter.

Eine Unterhaltung mit dem Mann meiner Mutter ist schon lange nicht mehr möglich. Er redet fast nur Unsinn. Gestern war er dazu noch schlecht gelaunt. Irgendwas hat ihm nicht gepasst. Er sagt aber mehrmals täglich, dass er nach Hause will.

Wie soll das bloß weitergehen? Meine Schwester und ich sind fast am Limit. Selbst an unseren freien Tagen haben wir nichts anderes im Kopf, können nicht abschalten. Ich habe den Eindruck, dass mir die Sorgen ins Gesicht geschrieben sind. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal gelacht habe.

Unsere Mutter ist auch nicht gesund. Sie hat viel zu hohen Blutdruck. Ihr Arzt wollte sie in ein Krankenhaus einweisen, was sie abgelehnt hat.

Wir haben schon 2 mal vorsichtig gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Da steigt meine Mutter aber nicht drauf ein.

Meine Schwester und ich telefonieren jeden Abend ausgiebig und suchen nach Lösungen. Es gibt aber keine. Meine Mutter ist ja zu keinem Kompromiss bereit.

Wenn wir z.B. sagen würden, wir fahren dich nur noch jeden 2. Tag und / oder der Besuch wird auf 2 Stunden begrenzt, würde sie mit dem Bus fahren.

Da muss sie erst zur Haltestelle laufen, 1 mal umsteigen und dann nochmal ein ganzes Stück laufen. Das ist eine große Strapaze für die alte Frau. Könnten meine Schwester und ich damit leben? Nein!

Ein Taxi würde hin- und zurück ca 50 Euro kosten, wenn sie überhaupt in ein Taxi steigen würde.

Meine Schwester und ich zermartern uns den Kopf, wie es anders gehen könnte. Es kann doch nicht Wochen, Monate oder vielleicht Jahre so weitergehen. Wir können doch unser Leben nicht ganz dem kranken Mann widmen.

Mit dem Heim sind wir so mittel zufrieden. Da gab es einige unschöne Dinge, aber das ist nochmal ein anderes Thema.

Heute fahre ich kurz vor 14h hier los. Meine Mutter möchte um 14:15 abgeholt werden. Die Zeiten verschiebt sie immer weiter nach vorne. Zuerst war es 15h, dann 14:30, jetzt 14:15. Dabei möchten wir, dass sie wenigstens IHRE Mittagspause/Mittagschlaf einhält. Aber wenn wir nicht spuren, wird sie sauer.

Wenn heute im Heim nichts besonderes anfällt, werde ich zwischenzeitlich durch die Stadt bummeln.
Ich wünsche allen die das hier lesen einen schönen Tag.

31.07.2024 10:41 • #684


DieSeherin
Zitat von Umbra_:
Meine Mutter sitzt täglich 3,5 bis 4 Stunden am Krankenbett.


puh, obwohl die beiden sich nicht mehr unterhalten können? hält sie einfach nur seine hand? liest ihm was vor?

Zitat von Umbra_:
Wir haben schon 2 mal vorsichtig gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Da steigt meine Mutter aber nicht drauf ein.


ich glaube, da muss sie selbst erst über ihre grenze gehen, bis sie das einsieht! eventuell könnt ihr ja vorschläge machen, die es ihr leichter machen, die abstände größer zu gestalten? z.b. ein hörbuch für ihn einlesen, dann ist sie bei ihm, obwohl sie nicht bei ihm ist?

31.07.2024 10:47 • x 1 #685


Umbra_
Zitat von DieSeherin:
puh, obwohl die beiden sich nicht mehr unterhalten können? hält sie einfach nur seine hand?

Ja, sie hält seine Hand, cremt ihn ein, rasiert ihn manchmal, zieht ihn um, füttert ihn, will einfach da sein. Sie hört ihm zu und sagt auch was dazu.
Zitat von DieSeherin:
.b. ein hörbuch für ihn einlesen, dann ist sie bei ihm, obwohl sie nicht bei ihm ist?

Danke für deine Idee, aber das kommt wohl eher nicht infrage.

31.07.2024 10:54 • #686


DieSeherin
es ist ja auch noch recht frisch und die beiden müssen wohl erst noch in dieser neuen lebensphase ankommen... helft ihr, solange das bei euch schulterbar ist und macht euch vielleicht mal schlaub, ob es bei euch auch eine art nachbarschaftshilfe gibt, die mal den fahrdienst übernimmt.

31.07.2024 10:59 • x 1 #687


Umbra_
@DieSeherin , knapp 4 Wochen sind es nun mittlerweile. Bis vergangenem Mittwoch war er im Krankenhaus. Zu der Zeit sind meine Schwester und ich 2 Mal täglich mit ihr dorthin gefahren. Meine Schwester mittags und ich am Spätnachmittag, jeweils für ca 2 Stunden.

Wir hatten gehofft, dass sich mit dem Heim etwas ändert. Aber es ist jetzt nur anders, dadurch, dass sie die tägliche Besuchszeit auf die doppelte Zeit ausgedehnt hat. Für meine Schwester und mich ist es keine Verbesserung.

31.07.2024 11:12 • #688


DieSeherin
Zitat von Umbra_:
Wir hatten gehofft, dass sich mit dem Heim etwas ändert. Aber es ist jetzt nur anders, dadurch, dass sie die tägliche Besuchszeit auf die doppelte Zeit ausgedehnt hat. Für meine Schwester und mich ist es keine Verbesserung.


puh, das ist sicherlich sehr, sehr anstrengend - auch für deine mutter!

trotzdem wird euch nichts anderes übrig bleiben, als mit ihr gemeinsam über alternativen nachzudenken, damit ihr nicht alle drei auf dem zahnfleisch daherkommt.

und ehrlich? deine mutter ist erwachsen, wenn ihr das über die eigene gesundheit geht, dass sie sich z.b. mit dem bus durchschlägt, dann lasst sie!

31.07.2024 11:19 • x 1 #689


Amaible
@Umbra_ Du Liebe, da habt ihr ein ordentliches Paket zu tragen.
Vergiss dich bitte nicht selbst und setz Grenzen. Das musste ich bei meiner Mutter auch, da die Forderungen ihrerseits keine Grenzen kannten.
Ich habe immer nur gehört: Du musst, du sollst...etc, bis ich von mir aus erstmal einen Stopp eingelegt habe.
Ich regele sämtlichen Behördenkram, besuche meinen Vater dreimal wöchentlich im Altenheim und dann ist aber auch mal gut.
Vorteil bei uns ist, dass sie ihren Mann täglich besuchen könnte, da er direkt im Wohnort meiner Eltern im Altenheim ist. Allerdings macht sie es nicht, da sie sich mit der Situation nicht abfinden kann, dass er dort ist, wo er gerade ist.
Ich habe jahrelang das ganze Drama mitgetragen und ich will und kann es auch nicht mehr.
Formulier bitte deine Grenzen ihr gegenüber ganz klar und deutlich. Achte auf dich und lass dich nicht nach Belieben einplanen.
Ich kann meine Mutter verstehen, allerdings finde ich es schade, dass sie sich so wenig in die Situation der Tochter hineinversetzen kann.
Ist bei euch glaube ich ähnlich, habe ich das Gefühl.

31.07.2024 11:51 • x 2 #690


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag