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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Wollie
Ja, und auch ich vergesse immer mehr, wie meine Mutter früher war. Das ist wie ein Film, den ich mir anschaue und der Mensch In diesem Film gibt es nicht mehr.

28.06.2024 20:34 • x 1 #616


Amaible
Hallo und kurzes Update in die Runde. Habe heute wie geplant meinen Vater aus dem Pflegeheim abgeholt. Er ist nun wieder zurück im Altenheim, tränenreicher Abschied von Seiten meiner Mutter eben. War soweit aber okay. Allerdings war mein Vater anschließend doch ziemlich überfordert von dem Ortswechsel, man kann es ihm ja auch nicht mehr erklären. Keine einfache Situation und ich weiß nicht, ob das alles so richtig war. Blöde Krankheit

29.06.2024 19:34 • x 2 #617


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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Umbra_
@Amaible waren sie denn gemeinsam im Pflegeheim?

29.06.2024 20:18 • #618


Wollie
Zitat von Amaible:
Keine einfache Situation und ich weiß nicht, ob das alles so richtig war.

also ich erlebe bei meiner Mutter, dass sie ganz schnell mit einer Situation überfordert ist und daher wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig, was solche Aktionen wie heute angeht. Ich bezweifel, ob es gut für ihn war.
Ich wüsste auch nicht, was ich in meiner Mutter auslösen würde, wenn ich mit ihr zu dem alten Haus fahren würde. Ich denke, dies würde ihr nicht guttun, weil ja so Langzeiterinnerungen immer noch da sind, jedenfalls Anteile davon.

29.06.2024 20:49 • x 2 #619


Amaible
@Umbra_ Nein, mein Vater ist seit März da, konnte ihn kurzfristig durch den Unfall meiner Mutter, die die Hauptpflegeperson war, in die Kurzzeitpflege unterbringen. Danach ging es über in die vollstationäre Pflege, wo er immer noch ist. Meine Mutter war nach ihren OPs in der Geriatrie, ist nun wieder zu Hause, wird aber die Pflege rund um die Uhr nicht leisten können. Heute war der erste Tag, den er tagsüber zu Hause verbracht hat. Habe ihn vorhin wieder in die Einrichtung gebracht. Meine Mutter hat geheult ohne Ende. Nützt allerdings nichts. Sie wird es nicht schaffen und ich bin auch nicht ständig da, bin ja auch berufstätig. Nicht so einfach alles. Probiere schon mein bestes und bin jeden zweiten Tag im Pflegeheim nach der Arbeit.

29.06.2024 20:49 • x 1 #620


Wollie
Zitat von Amaible:
wird aber die Pflege rund um die Uhr nicht leisten können.

nein, dies kann niemand. Es geht ja nicht nur um die Pflege an sich, sondern auch ein oft unberechenbares Verhalten kommt dazu. Meine Mutter entwickelte Zwänge, wurde umtriebig, hatte Verfolgungswahn usw.....es war nicht mehr zu verantworten, sie zuhause alleine zu lassen. Was aber nicht anders gegangen wäre, da wir beide voll berufstätig sind und da keine Abstriche machen können.

29.06.2024 20:52 • x 1 #621


Amaible
@Wollie Da stimme ich dir zu, ähnliche Gedanken hatte ich auch. Allerdings muss meine Mutter erkennen, wie es wirklich um ihn steht. Ansonsten wird sie den Heimvertrag kündigen, was sie schon x-mal angekündigt hat. Ich stehe gerade permanent zwischen den Stühlen, weiß aber eben auch, dass, sollte sie ihn wirklich da herausholen, ich wieder permanent gefragt bin, da sie komplett überfordert ist mit der Pflege.

29.06.2024 20:57 • #622


Amaible
Hatten wir alles schon gefühlte tausend Mal

29.06.2024 21:02 • #623


Wollie
Zitat von Amaible:
. Ich stehe gerade permanent zwischen den Stühlen, weiß aber eben auch, dass, sollte sie ihn wirklich da herausholen, ich wieder permanent gefragt bin, da sie komplett überfordert ist mit der Pflege.

an der Stelle kann ich dir nur raten, dich konsequent abzugrenzen, auch wenn es hart ist. Letztendlich bist dann nicht nur du überfordert, deine Mutter sowieso und dein Vater auch.
Ich rate dringend ab, den Heimvertrag zu kündigen. Ich weiß nicht, wie es in deiner Region ist, aber wir haben 7 Monate lang gesucht, bis ein für uns akzeptabler Platz frei wurde. Und dies kurzfristig, mussten uns innerhalb von einem Tag entscheiden.

29.06.2024 21:04 • x 1 #624


Amaible
Ja, das ist das permanente Streitthema zwischen meiner Mutter und mir. Wir hatten auch schon ein gemeinsames Gespräch mit der Pflegedienstleitung, die ihr auch klar gemacht hat, dass der Platz, wenn sie ihn kündigt, sofort wieder vergeben ist.
Habe ihr auch angekündigt, dass ich mich dann komplett herausziehen werde, sollte sie diesen Schritt vollziehen.

29.06.2024 21:29 • x 2 #625


P
Wir dürfen nicht vergessen - es geht um ihre Partner und daß sie alles tun würden, daß es denen gut geht. Und die schiebt man gefühlt einfach nicht ab. Da sind große Schuldgefühle dabei.

Und dann der Kostenfaktor. Alleine dort, wo mein Vater war, wurde im Juni 800 Euro pro Monat angehoben. Als letztes Jahr zwei mal die Kosten erhöht wurden um mehrere hundert Euro, wurden viele Leute wieder nach Hause geholt.
Jetzt wäre wieder ne lange Warteschlange, allerdings in erster Linie von denen, die kein Geld hätten. So soll es vorige Woche die Heimleitung gesagt haben.

Egal wie, entweder schlechtes Gewissen oder total überfordert.

29.06.2024 23:10 • x 2 #626


Amaible
@Perzet Ja, es ist krass! Bei meinen Eltern beläuft sich die Zuzahlung auf ca. 3050 Euro pro Monat.
Und wie du es schon sagst, Schuldgefühle und schlechtes Gewissen spielen auch noch eine große Rolle.
Allerdings ging es die letzten Jahre auch sehr viel auf meine Knochen. Irgendwie kam ich auch sehr oft an meine Grenzen. Daher bin ich dankbar, dass er dort ist und gut versorgt wird.

29.06.2024 23:21 • x 3 #627


Wollie
Durch die Rente meiner Mutter sind die Zuzahlungen nicht so hoch, aber über 3000 Euro könnten wir nicht stemmen.

29.06.2024 23:40 • #628


Amaible
Die Rente meines Vaters ist in der Summe mit eingerechnet. Nichts desto trotz ein riesen Betrag monatlich

29.06.2024 23:43 • #629


B
Zitat von Emily:
Ich bin mehr oder weniger alleine, beziehungsweise fühl ich mich so.
Meine Umgebung hört mir zwar mit Empathie zu, aber nachvollziehen kann das keiner. Verständlich.

Zitat von Emily:
Körperlich ist der Verfall vor allem im Gesicht zu sehen, dieser leere Blick oftmals. Grausam. Sie nimmt auch immer weniger an Gesprächen teil, es wird ihr dann verständlicherweise zu viel.

Liebe @Emily, vielleicht kann es dir im Umgang damit helfen, dich mit Menschen im richtigen Leben auszutauschen, die genau diese Themen selbst erleben und erleiden. Denn gerade die Gefühle der Verzweiflung, der Hilflosigkeit brauchen ein Ventil. Wenn du magst, schau dir mal den link an. Die Google-Suche nach Selbsthilfegruppen in AUT wirft einige Treffer aus, vielleicht ist etwas für dich dabei.
https://www.google.com/search?client=sa...8oe=UTF-8

Zitat von Amaible:
Meine Mutter hat geheult ohne Ende.

Zitat von Amaible:
Bei meinen Eltern beläuft sich die Zuzahlung auf ca. 3050 Euro pro Monat.

Deine Mama ist nach der langen Pflege deines Papas wahrscheinlich total wund und emotional durch. Dazu kommen jetzt auch noch die Trauer um den Verlust der Anwesenheit ihres geliebten Mannes, Angst vor dem Alleinsein, Zukunftsängste. Hat sie jemanden -außer dir- mit dem sie das aufarbeiten kann, der sich um die verwundete Seele und das Herzensleid deiner Mama kümmert? Liebe @Amaible, es ist klar, dass du das nicht allein leisten kannst, vielleicht kannst du aber Hilfe organisieren. Denn wenn deine Mama aus ihrer inneren Notsituation heraus, in einer Kurzschlussreaktion deinen Papa zurück nach Hause holt, wirst du dich nur ganz schwer abgrenzen können. Auch wen du rational weißt, dass es nötig wäre. Deshalb würde ich schauen, wo die größte Not deiner Mama liegt und versuchen, ihr darin Linderung zu schaffen.
Zitat von Amaible:
Allerdings muss meine Mutter erkennen, wie es wirklich um ihn steht. Ansonsten wird sie den Heimvertrag kündigen, was sie schon x-mal angekündigt hat.

Meinst du nicht, sie weiß das, tief in ihrem Inneren? Kognitiv. Das hilft nichts, wenn Herz und Seele völlig aufgewühlt sind und schreien und toben. Hat deine Mama die Möglichkeit, Papa häufig zu besuchen, kann sie ihm im Heim nah sein, kleine Ausflüge mit ihm unternehmen, so dass sie das Gefühl hat, ihn nicht ganz zu verlieren? Ich wünsche dir ganz viel Kraft und viel Intuition, um diese schwierige gut Situation zu meistern!

30.06.2024 11:12 • x 7 #630


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