Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Zitat von Hola15:

um eine weitere Schädigung bestmöglichst zu reduzieren, alles was Gefäße schützt- Blutdruck einstellen, Diabetes, Übergewicht, etc.

Das wurde gemacht, ja.
Danke!Hoffe, das Alzheimer Telefon gibt es auch in Õ.

Habe diesen Thread gerade erst entdeckt. Bin auch Betroffene. Der Mann (81 Jahre) meiner Mutter (88 Jahre) ist dement. Bei ihm hat es vor ca 7 bis 8 Jahren angefangen.

Ob den beiden eine ehrliche Diagnose gestellt wurde, weiß ich gar nicht. Ich habe auch keine Ahnung, welche Form der Demenz er hat. Meine Mutter hat es ja immer herunter gespielt. Es gibt auch keine Pflegestufe! Sie hat bisher jegliche Hilfe von außen abgelehnt.

Ein reden darüber mit meiner Mutter ist auch schwierig, weil er so gut wie immer dabei ist.

Aber es gibt einen kleinen Lichtblick. Am Donnerstag hat meine Schwester mit den beiden einen Termin bei einer Pflegeberaterin. Meine Mutter möchte nun auch, dass er vielleicht 2 mal wöchentlich in eine Tagespflege kommt. Irgendetwas gravierendes muss vorgefallen sein!

Ich hoffe, dass es wenigstens dazu kommt ( Tagespflege). Aber es liegt dort ja noch so vieles andere im argen.

Vor ca 4 Wochen sagte er in Gegenwart meiner Schwester und mir: Hauptsache, im Kopf ist noch alles klar. Wenn ich es nicht selbst gehört hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Kann es denn wirklich sein, dass er denkt im Kopf sei noch alles ok?

Liebe @Emily , auch von mir ganz viel Kraft. Gibt es etwas Neues?

Zitat von Hola15:

Sie selbst möchte immer noch wieder in eigene Wohnung.

Lebt sie bei dir, deinem Bruder oder im Heim?

Zitat von Umbra_:

Kann es denn wirklich sein, dass er denkt im Kopf sei noch alles ok?
Meine Mutter nimmt das Wort Demenz nie in den Wort. Sie entschuldigt sich bei Fremden immer für ihre Schlaganfälle...

Liebe , auch von mir ganz viel Kraft. Gibt es etwas Neues?

Danke dir.
Ja, Überweisung für MRT bekommt er morgen, dann muss ich zeitnahe an einen Termin kommen. Ich befürchte aber, dass das vor August nichts wird.

Liebe @Kampfschnake , danke dir.

Ach, heute ist es wieder besonders schlimm. Ich war am späten Nachmittag bei ihnen. Meine Mutter öffnete mir weinend die Tür. Er ist wieder mal gestürzt, zuerst gegen den Wohnzimmerschrank und dann rücklings auf den Marmortisch. Dieser ist in der Mitte zerbrochen!

Augenscheinlich ist ihm nichts schlimmeres passiert. Aber seit Montag hat er nochmal extrem abgebaut. Er geht noch wackeliger als sonst und war sehr durcheinander.

Ach, ich bin fertig heute. Wir machen uns große Sorgen. Morgen ist der Termin bei der Pflegeberaterin. Hoffentlich spielt meine Mutter da mit.

Zitat von Umbra_:

Wir machen uns große Sorgen.

Ich weiß, es klingt schrecklich, aber hast du schon mal überlegt, die Vormundschaft über deine Eltern zu beantragen? Oder deiner Mutter das zumindest anzudrohen?
Sie ist es ja gewohnt, dass du kuscht.
Wenn du mal eine andere Seite aufzieht, knickt sie vielleicht ein.
Verstehen wird sie es nicht, aber es ist zu ihrem eigenen Besten.

Ich glaube für den Umgang mit dieser sch... Erkrankung und den betroffenen Angehörigen ist es wahnsinnig hilfreich, sich selbst ganz viele Informationen über die Krankheit und die Unterstützungsmöglichkeiten zu holen, um Nicht selbst völlig zu verzweifeln. Kennt ihr das Buch von Michael Schmieder Dement, aber nicht bescheuert? Darin sind aus meiner Sicht sehr hilfreiche Ansätze, auch für den eigenen Umgang mit den erkrankten Menschen.

@Umbra_ Du hast auch selbst erstmal die Möglichkeit, dich als pflegende Angehörige beraten zu lassen. Auch wenn deine Mama das nicht will. Ich fand es wahnsinnig hilfreich, Impulse zu bekommen, zu wissen, ich steh nicht allein da und kann meine Fragen stellen, meine Hilflosigkeit loswerden und Tipps bekommen. Schau mal in deiner Stadt oder im Kreis nach Caritas oder Diakonie oder sonstigen Stellen, die eine solche kostenlose Beratung anbieten. Wenn es dann um Themen wie Pflegegrad geht, unterstützen die auch, eben so wie die den Krankenkassen angeschlossenen Pflegeberatungen. Dafür musst du allerdings meist die versicherte Person mit ins Boot holen, bei staatlichen und kirchlichen Beratungsangeboten geht es erstmal um dich und deine Ängste und Unsicherheiten. Ich empfehle dir wirklich, alle Hilfe anzunehmen, die du bekommen kannst, der Weg kann lang und steinig werden. Gerade wenn deine Sorgenmenschen nicht mitziehen, ihre eigenen Ängste ein Eingeständnis nicht zulassen. Du stehst nicht allein mit diesen Problemen und musst da auch nicht allein durch!

Zitat von Vicky76:

Und was berät die?

Sie zeigt Möglichkeiten auf, die da sind. Ich weiß, meine Schwester und ich haben es schon 100 mal angesprochen und es tat sich nichts. Jetzt aber haben sie von seinem Arzt einen Flyer bekommen, von welcher Organisation weiß ich nicht. Das hat anscheinend gewirkt, wenn das vom Arzt kommt! Dass sie das Gespräch überhaupt annimmt ist schon ein kleiner Fortschritt.

Meine Schwester fährt ja morgen mit den beiden dorthin. Wir versprechen uns davon, dass endlich eine Pflegestufe beantragt wird und meine Mutter Hilfe annimmt, z.B. Tagespflege, Lift für die Badewanne, Treppenlift. Das sind nur Beispiele. Da ist noch viel mehr im argen. Unserer Meinung nach bräuchte er auch Hilfe beim Duschen und waschen. Er kann wirklich nichts mehr alleine.

Zitat von Emily:

Oder deiner Mutter das zumindest anzudrohen?

Nein, das geht gar nicht. Ich glaube, dann bräuchten wir uns da nicht mehr sehen lassen.