Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

21.03.2022 16:06 • x 1 #466

Zitat von Lebensfreude:
ist am Brokenheart gestorben.

Das tut mir wirklich leid.
Das hört sich, nach einem schimmen Schicksal an..

Zitat von Lebensfreude:
Aber es ist ihre Verantwortung, wie sie damit umgeht.

Da hast du recht, dem ist so.
Aber ich glaube, dass es vielen sehr, sehr schwer fällt.
Ich habe eine Patientin, die ein ähnliches Procedere hat, wie deine Schwägerin.
Ihr fiel es auch sehr schwer, auf sich zu achten und ist jetzt bei uns

21.03.2022 16:47 • x 1 #467

Zitat von Lebensfreude:
für ihre Krankheit kann meine Schwägerin nix.
Aber es ist ihre Verantwortung, wie sie damit umgeht.

Das sehe ich ganz genauso.

Zitat von Lebensfreude:
Sie hat jahrelang gesagt, alle wollten ihr die Krankheit einreden.
Sie kann sich auch nicht mehr erinnern, was vorgefallen ist.
Sie spricht nicht darüber. Tabu.

Deine Schwägerin hat wohl den für sie vermeintlich einfachsten Weg gewählt und überlässt es ihrem Umfeld, irgendwie mit ihrer Krankheit zurechtzukommen, statt sich selber damit auseinanderzusetzen. Es besteht also keinerlei Krankheitseinsicht, das macht eine vernünftige Behandlung ja fast unmöglich. Und ehrlich gesagt finde ich das auch ganz schön egoistisch von ihr...

Zitat von Lebensfreude:
Mein Bruder (ihr Mann) hat irgendwann aufgegeben, ist am Brokenheart gestorben.

Das tut mir sehr leid.

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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

21.03.2022 22:59 • x 1 #468

Liebe Lebensfreude!

Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwer für dich und deine Familie war mit anzusehen, wie es deinem Bruder unter dieser Belastung, die es ja bei aller Liebe auch ist, immer schlechter ging...bis zum Ende...
Das schlimmer daran, ist diese Hilflosigkeit!

Ich hoffe, deine Schwägerin ist bald wieder stabil und bleibt es auch für sehr lange Zeit!

LG,
bifi

21.03.2022 23:26 • #469

ich danke euch allen von .
Meine Nichte bekommt im LKH keinerlei Auskunft. Wie lange dauert der Aufenthalt meiner Schwägerin etc.
Wir setzen uns in 2 Wochen zusammen und entwickeln mal ein paar Strategien und versuchen,
Plan A,B, C auszuarbeiten.
Wie geht's weiter? Vorsorgevollmacht? Betreuungsvollmacht Pflegestufe...etc..
Wer reinigt das vermüllte Haus? (Lieber von einem Putzdienst).
Kann man all die vielen Klamotten entsorgen in Größe S (die nicht mehr passen), und die 50 Paar
Strumpfhosen und dafür ein paar passende Slips kaufen.
Darf man die vielen Schrottsachen , die auf 3 Treppen rumstehen wegwerfen?
Solche Dinge halt.

21.03.2022 23:51 • x 2 #470

@Lebensfreude puh, das ist echt schwierig. Vollmachten müssen ja freiwillig gegeben werden - außer, ein Betreuer wird vom Gericht bestellt. Das können Angehörige sein, müssen es aber nicht. Es gibt ja auch viele unterschiedliche Vollmachten; mir fallen grade die Bereiche Gesundheit, Finanzen, Aufenthalt ein (war bei meiner Schwiegermutter alles gesondert). Es kann übrigens durchaus auch entlastend sein, wenn ein unbeteiligter Dritter die Betreuung übernimmt.

Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch für psychisch Erkrankte. Aber ein Gespräch mit dem behandelnden Klinikarzt sollte trotzdem möglich sein. Eben eher im abstrakten Rahmen, ohne auf die direkte Diagnose einzugehen.

Solange es keinen Betreuer gibt, der sein GO gibt, dürft Ihr rein rechtlich nichts von den Dingen Deiner Schwägerin wegwerfen. Das wäre Diebstahl.

Ein psychisch kranker Angehöriger, der sich nicht helfen lassen will, ist echt ne harte Nummer. Ähnlich wie bei großen Suchtproblemen ist man ziemlich hilflos.

22.03.2022 00:06 • #471

@VictoriaSiempre danke, das mit dem Wegwerfen wußte ich nicht

meine Nichte will auch nicht die Betreuung übernehmen.
Und einer Betreuung wird meine Schwägerin wohl nicht zustimmen.
Evtl. kann man sie austricksen, indem man ihr sagt, sonst würden ihre Kinder keine
Auskunft bekommen.
Sie wissen ja nicht mal, wie lange meine Schwägerin im LKH sein wird.
Wenn sie im Krankenwagen zurückkommt, steht sie vor verschlossener Tür, #weil keiner da ist und niemand informiert ist.
Alles eine große Kagge.

22.03.2022 00:11 • x 1 #472

Ich hatte mal einige Monate einen gesetzlichen Betreuer, der vom Gericht bestellt war.
Zuständig für Finanzen, Wohnung etc.

22.03.2022 00:38 • x 1 #473

Zitat von Lebensfreude:
meine Nichte will auch nicht die Betreuung übernehmen.
Und einer Betreuung wird meine Schwägerin wohl nicht zustimmen.

Ich kann Deine Nichte verstehen - es ist eine große Belastung. Gibt es Geschwister, die das vielleicht übernehmen wollen?

Aber auch das geht nicht, wenn Deine Schwägerin nicht will. Ich würde vermutlich ein wenig Geld in die Hand nehmen und mich bei einem Fachanwalt für Sozialrecht/Betreuungsrecht beraten lassen. Alternativ beraten aber auch Sozialverbände dazu. Eine Betreuung beantragen kann jeder; es braucht halt nen Amtsarzt und nen Richter dazu, die das unterstützen.

Zitat von Lebensfreude:
Evtl. kann man sie austricksen, indem man ihr sagt, sonst würden ihre Kinder keine
Auskunft bekommen.

Jein. Versuchen kann man es. Wie weitreichend dann diese Vollmachten sind (z. B. nur auf die Gesundheitsfürsorge bezogen) und ob und wie lange sie Gültigkeit haben mögen, steht auf einem anderen Blatt. Ich würde da wohl einen gerichtlich bestellten Betreuer bevorzugen.

Zitat von Lebensfreude:
Alles eine große Kagge.

Ja, definitiv!

Für mich waren die Erfahrungen mit meiner Schwiegermutter und meinem Vater (kurzzeitige Demenz aufgrund Gehirntumors) Anlass, diese Dinge rechtzeitig zu regeln. Mein Kind hat alle Vollmachten, auch "über den Tod hinaus", wichtig. Damit hat es noch lange nicht aktuell Betreuungsvollmacht , auf das Erbe muß es noch warten ; aber wenn was sein sollte, hab ich das geregelt.

Für viele Menschen ist es offensichtlich ein Tabu-Thema, mit dem man sich nicht beschäftigen möchte…

22.03.2022 00:44 • #474

@VictoriaSiempre da ich ehrenamtlich beim Hospizdienst tätig bin, habe ich schon lange eine Vollmacht ausgestellt und alles geregelt.
Danke für deine Infos, haben mir sehr geholfen.

22.03.2022 08:20 • x 1 #475

Guten Morgen!

Ich hatte auch eine Zeit lang die Betreuung meines Vaters übers Gericht, da er keine Patientenverfügung, ect. hatte.
Auslöser war die Unterbringung in einer Geriatrie, wo er aufgepäppelt wurde. Der Sozialdienst hatte sich bei uns gemeldet und gemeint, dass es dem Gericht und ihnen immer lieber wäre, wenn ein Angehöriger diese übernimmt.
Als mein Vater dann zuhause war, haben wir uns zusammen gesetzt und alles in Ruhe durchgesprochen.

Da gibt es zum einen die Patientenverfügung, wo drin steht, was im Kankheitsfalle, oder bei Unfall gemacht werden darf und was nicht.
Die Gesundheitsvollmacht, ganz wichtig, dass diejenigen, die dort genannt werden, auch die Patientenverfügung im seinem Sinne umsetzen dürfen und über alle Schritte der Klinik, ect. Bescheid bekommen!
Eine Vorsorge-Vollmacht für diejenigen (in der Regel stehen drei drin), die alles rechtliche regeln dürfen, wie Geldangelegenheiten, Unterbringung, ect..
Und eine Ergänzung zur Patientenverfügung im Falle Corona und deren erwünschte Behandlung.

Und ganz wichtig! All diese Unterlagen könnten für nichtig erklärt werden, wenn sie nicht von einer öffentlichen Person (Hausarzt, Pfarrer, ect.) beglaubigt wurden!
Wenn es gerade in der Familie Streitigkeiten gibt und sich die Kinder nicht einig sind, wäre das auf jeden Fall angeraten.
Ich könnte mir vorstellen, für so manchen Arzt wäre das auch wichtig.

Nachtrag!
Ich hab die Betreuungsverfügung vergessen! Diese hatte ich dann im Falle meines Vaters, als wir meine Betreuung über das Gericht löschen ließen.

23.03.2022 06:57 • x 2 #476

Meine Oma hatte Demenz, bei ihr ging es spät los, sie ist 98 geworden.

Meine Mutter hat damals ihren Job aufgegeben und sie gepflegt zu Hause, bis sie gestorben ist.

Eine Geschichte, die uns noch immer zum Lachen bringt.. Sie hat immer ihren Pfefferminztee in einer Kanne verlangt und wir waren begeistert, das sie für ihr Alter viel trinkt.
Mein Vater hat eines Tages unter ihrem Fenster etwas an der Hauswand repariert. Das Fenster ging auf, sie hat rausgeschaut, geschnauft und die Kanne Tee direkt über meinen Vater gegossen, ihn danach angeschaut und gefragt heu, es regnet wohl?

Sie meinte die Frage ernst und hat es nicht mehr gewusst, daß sie den Tee raus geschüttet hat. Aber sie hat es noch ein paar Mal danach gemacht

24.03.2022 11:10 • x 1 #477

Zitat von Lebensfreude:
meine Nichte will auch nicht die Betreuung übernehmen.
Und einer Betreuung wird meine Schwägerin wohl nicht zustimmen.
Evtl. kann man sie austricksen, indem man ihr sagt, sonst würden ihre Kinder keine
Auskunft bekommen.
Sie wissen ja nicht mal, wie lange meine Schwägerin im LKH sein wird.
Wenn sie im Krankenwagen zurückkommt, steht sie vor verschlossener Tür, #weil keiner da ist und niemand informiert ist.
Alles eine große Kagge.

Ich kann Deine Nichte da gut verstehen, das ist bei solchen Erkrankungen ein Nervenkrieg.

Die Frage ist, ob eine JETZT unterschriebene Vollmacht überhaupt so ohne weiteres anerkannt wird, da man ja mutmassen könnte, sie wäre zum Zeitpunkt der Unterschrift schon nicht mehr ganz bei sich gewesen.

Letztendlich kann man über das Betreuungsgericht eine Betreuung anregen, die dann die Notwendigkeit prüfen und im Bedarfsfalle einen Betreuer einsetzen. Wobei da natürlich erstmal die näheren Angehörigen gefragt werden. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass die Betreuung in unterschiedliche Bereiche gesplittet werden kann und beispielsweise die Angehörigen sich um die finanziellen Dinge und ein Berufsbetreuer sich um z.B. die gesundheitlichen Aspekte kümmert. Hierzu kann man sich auch bei den verschiedenen Sozialverbänden beraten lassen.

Für das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist jedoch in jedem Fall ein richterlicher Beschluss notwendig, soweit etwas gegen Ihren Willen geschehen soll (Heimaufenthalt o.ä.) .

24.03.2022 12:07 • #478

@blackqueen ja das meiste weiß ich. Hatte die Betreuungsvollmacht für meine demente Mutter.

27.03.2022 20:47 • x 1 #479

Hallo ihr Lieben!

Hattet ihr ein schönes Wochenende?

Ich hab mich jetzt doch dazu entschlossen, mich am Knie operieren zu lassen. Ich hoffe, dass es danach wieder ganz in Ordnung ist!

Da nun mein Papa nicht mehr da ist... ...möchte meine Mutter in diesem Jahr mit uns Kindern abwechselnd in Urlaub fahren.
Los geht es an diesem Samstag mit meiner Schwester für einige Tage in den Schwarzwald und im Mai für länger an die Ostsee.
Das wird für mich auch eine große Umstellung, da mein Lg seit diesem Jahr auch während der Woche überwiegend in Mainz wohnt, wo er arbeitet.
In unserem großen Haus wird es für diese Zeit noch ruhiger...

LG,
bifi

27.03.2022 21:05 • x 1 #480

Hallo @bifi07!
Für Deine OP wünsche ich Dir nur das Beste. Gibt es schon einen Termin?

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