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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Wollie
das tut mir leid.....es ist furchtbar mitanzusehen, wie sie immer weniger werden und so langsam im Nebel verschwinden.
Meine Mutter geht jetzt morgen in die Reha und dies ist auch schon grenzwertig. Besuche sind wegen Corona verboten und ich hoffe, dass sie dort gut versorgt wird. Sie ist einfach grad überfordert mit dem Allen und es gibt leider keine Alternative.

11.01.2022 18:12 • x 1 #301


Catalina
Zitat von bifi07:
Meine Schwester, die erst letzten Freitag bei uns war, war heute wieder erschrocken, wie er in den drei Tagen zusehends abgebaut hat

So ging es uns bei meinem Stiefvater, der sehr lange zwar nicht mit Demenz aber mit Krebs gelebt hat. Zum Schluss konnte man förmlich dabei zusehen, wie er immer weniger wurde, nur noch ein Schatten seiner selbst war. Das war unfassbar traurig und schmerzhaft für die ganze Familie.

Wie alt ist denn dein Vater und seit wann ist er dement? (Hast du bestimmt schon irgendwo geschrieben, aber ich bin gerade auch zu faul zum suchen )
Zitat von Wollie:
Meine Mutter geht jetzt morgen in die Reha und dies ist auch schon grenzwertig. Besuche sind wegen Corona verboten und ich hoffe, dass sie dort gut versorgt wird. Sie ist einfach grad überfordert mit dem Allen und es gibt leider keine Alternative.

Puh, kann ich mir vorstellen, dass das für deine Mutter und auch für euch gerade ziemlich viel ist. Ist diese Reha-Einrichtung denn auf Demenz eingerichtet oder geht es da nur um die körperliche Stabilisierung?

11.01.2022 18:56 • #302


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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bifi07
Zitat von Catalina:
Wie alt ist denn dein Vater und seit wann ist er dement

Mein Vater ist Jahrgang '40, also fast 82 (Ende Mai). Die Demenz wurde im Okt. '20 festgestellt. Da hieß es erst, es wäre nur eine leichte, die aber nach den Tests in eine eher mittelgradige geändert wurde.

Wir haben damals in Ruhe mit ihm über dieses Thema gesprochen, nachdem er eine Zeit lang zur Mobilitätssteigerung in einer Geriatrie war. Er hat es zu diesem Zeitpunkt sehr gefasst aufgenommen und sogar gemeint, wenn seine spätere Pflege für uns zu schwer oder zu viel werden würde, wäre er dafür in ein Pflegeheim zu gehen.
Damals war er überwiegend ruhig und zufrieden und wir hatten gehofft, dass das auch so bliebe. Dieser Zustand hielt leider nur zwei Wochen an. Danach kam öfter, dass er doch nicht dement sei, wir ihn ohne seine Einwilligung ins KH gesteckt, bzw. in Kurzzeitpflege gegeben hätten, er doch noch Auto fahren könne, ect....ect..
Es war eine sehr schwierige Zeit und wir wussten manchmal nicht mehr weiter!
Ich war zeitweise so verzweifelt, dass ich am liebsten die Betreuung abgegeben hätte, zumal meine Mutter auch noch bis letztes Jahr im Sommer ihre angedachte Reha abgelehnt hatte und keine Hilfe wollte. So waren es quasi zwei Leutchen, um die sich ständig die Gedanken drehten!

Zum Glück ist diese vorbei, wobei jede Zeit ihre Herausforderung hat!
Wenn die Betreuungskraft Ende Februar für zwei Wochen in Urlaub geht, wäre es meiner Mutter am liebsten, wenn mein Vater in dieser Zeit in Kurzzeitpflege wäre, damit sie durchschlafen kann, was ich voll und ganz verstehe!
Aber leider wird es wohl nichts, denn es steht zu befürchten, dass mein Vater das nicht nur durch die Demenz schlecht aufnimmt, sondern sogar böse wird, weil er denkt, wir würden ihn abschieben! Und da würde sich meine Mutter Vorwürfe machen, was auch nicht hilfreich wäre.
So hab ich heute schon mal vorsichtig auf der Arbeit angedeutet, dass ich wahrscheinlich in diesem Zeitraum eine Auszeit brauche. Ich werde dann bei der Pflegekasse Pflegeunterstützungsgeld beantragen. Dieses gibt es zwar nur einmalig und auch nur für 10 Tage, aber besser so, als wenn ich unbezahlten Urlaub nehmen oder die Zeit nacharbeiten müsste.

11.01.2022 22:55 • x 3 #303


Jetti
@bifi07
Deine Mutter ist im Zwiespalt. Verständlich ihr Wunsch, mal durchschlafen zu können. Andererseits würde sie sich Vorwürfe machen....
Aber sie hat doch auch das Recht, sich mal auszuruhen!

Mit Demenz kenne ich mich nicht so aus, habe also keinen Schimmer, was eine Kurzzeitpflege für Deinen Vater bedeuten könnte. Aber dass Euer Leben so umfassend davon bestimmt wird, was für ihn das Beste ist, das finde ich schwierig.

Ich kenne es ja selbst. Meine Mutter ordnet ihr Leben komplett der Pflege meines Vaters unter. Bei ihm wurde noch keine Demenz diagnostiziert, aber aufgrund der vielen Medikamente ist er auch oft verändert. Dennoch macht es mich teilweise wütend, wie fordernd und auf sich bezogen er ist. Rücksichtslos. Dann wird gesagt, es ist seine Krankheit, der Schlaganfall, der aus ihm einen anderen Menschen gemacht hat.

Als meine Mutter im Dezember selbst sehr krank war, hatte sie gesagt, dann im neuen Jahr doch eine Pflegedienst hinzu zu ziehen. Damit sie entlastet wird und wir für eine ähnliche Situation besser gerüstet sind. Das Thema ist inzwischen wieder vom Tisch. Sie bewältigt wieder alles allein......

11.01.2022 23:46 • x 1 #304


Jetti
@Wollie
Für Deine Mutter und für Euch hoffe ich, dass die Reha gut verläuft. Zum einen die Stabilisierung und Mobilisierung nach der OP. Aber eben auch im Hinblick auf die Demenz ohne größere Schwierigkeiten.
Die fehlende Möglichkeit, sie zu besuchen, macht Euch sicher allen schwer zu schaffen.

12.01.2022 00:02 • x 1 #305


Catalina
Puh @bifi07 und @Jetti , lasst euch mal drücken. Das klingt sehr anstrengend und belastend, bei euch beiden. Vor allem auch, dass eure Väter sich so egoistisch und unkooperativ verhalten, was es besonders für eure Mütter noch schwerer macht. Das wäre für mich glaube ich auch schwer auszuhalten. Ist halt auch die Frage, inwieweit das Teil der Krankheit ist, ob sie vorher anders waren.

Mein Vater war schon immer schwierig. Er hat sich immer allem, was ihm unangenehm war, entzogen und sich geweigert, Verantwortung zu übernehmen. Das war auch der Grund, warum sich meine Mutter kurz nach meiner Geburt von ihm getrennt hat. In meiner Kindheit war er kaum präsent, viel mehr als hin und wieder ein Telefonat (meistens von meiner Seite) und ganz selten ein Treffen waren nicht drin. Ich habe mehrfach versucht, den Kontakt zu intensivieren, zuletzt mit Anfang 30, das endete jedes Mal damit, dass ich noch verletzter war als vorher, weil sich einfach nichts geändert hatte. Naja, was hatte ich auch erwartet?

Ich hab schließlich eingesehen, dass das nichts bringt und akzeptiert, dass er offensichtlich nicht anders kann. Vieles, was ich als Erwachsene über seine (und damit auch meine) Familiengeschichte erfahren habe, macht das für mich ein Stück weit auch verständlicher. Ich hab ihm verziehen, aber vergessen kann ich es nicht. Aufgrund dieser Vorgeschichte wundert es mich selber, wie sehr sein Zustand mich jetzt beschäftigt und mir Sorgen macht...

12.01.2022 00:22 • x 2 #306


bifi07
Wieder mal eine sehr unruhige Nacht...
Decke raus, Kissen raus, er will raus, sucht den Schlüssel (?), muss auf die Toilette (3xFlasche angelegt)...und ist mit kurzen Unterbrechungen am erzählen...

Mein Vater kann eine ganze Flotte beschäftigen...

12.01.2022 01:06 • #307


bifi07
Zitat von Catalina:
Puh und , lasst euch mal drücken.

Drücker zurück...

12.01.2022 01:08 • x 1 #308


Wollie
Zitat von Catalina:
Ist diese Reha-Einrichtung denn auf Demenz eingerichtet oder geht es da nur um die körperliche Stabilisierung?

guten Morgen erstmal an alle Pflegenden ...und euch allen ganz viel Energie und Durchhalten.
Ja, diese Einrichung ist eine geriatrische Reha und auf Demenz eingerichtet. Trotzdem ist es ein Unding, dass nicht mal ein Besuch eines Angehörigen trotz kompl. Impfung und Test nicht möglich ist. Meine Mutter ist aufgrund ihrer Demenz sehr schnell überfordert, weil überhaupt jede Veränderung einen Demenzkranken an seine Grenzen bringt. Kann nur hoffen, dass das Personal dort gut ist und die Bedürfnisse sieht.
Meine Mutter war 2018 das erste Mal in Reha wegen ihrer COPD, die Erfahrungen dort waren nicht besonders gut.
Kann nur hoffen, dass es diesmal besser wird.

12.01.2022 05:55 • x 3 #309


DieSeherin
guten morgen und umarmungen für alle!

mein vater hat sich durchgesetzt und wird morgen vom neurologen operiert (war mir aber eh klar!)

dafür ist ihm sein bettnachbar quasi unter den findern weggestorben. während des abendessens ist er einfach im bett umgekippt und mein vater hat ihn kurz untersucht und dann festgestellt, dass er nicht reanimieren wir, bzw. nicht sofort die schwestern ruft... der war sehr alt, sehr krank und sehr dement und ist dann gottseidank einfach so gestorben - das ist so typisch für meinen pa!

12.01.2022 08:57 • x 2 #310


Wollie
kleines Update...meine Mutter ist gut in der Reha angekommen, ich war zeitgleich mit dem Transport auch vor Ort und habe einer Pflegekraft eine kleine Übergabe gemacht, da das KH es nicht mal fertig gebracht hat, einen Arztbrief mitzuschicken muss man ja auch nicht, meine Mutter hat ja nur eine frische Oberschenkelfraktur und ist dement, alles halb so wild
Zum Glück habe ich am Montag alle aktuellen Befunde usw. an die Station geschickt, so dass sie wenigstens diese Infos haben.
Jetzt schauen wir mal wie es weitergeht.

12.01.2022 11:42 • x 3 #311


bifi07
Wir haben auch immer geschaut, dass alle notwendigen Unterlagen vor Ort waren und standen ständig mit den Ärzten und dem Pflegepersonal in Kontakt.
Früher hat das mein Vater immer alles selbst regeln können. Da musste am besten immer der ganze Ordner mit!

Schwierig, wenn es in solchen Fällen keine Angehörigen gibt, die sich darum kümmern (können).

12.01.2022 12:01 • x 2 #312


Wollie
ja, ich habe hier auch einen dicken Ordner mit allen Berichten und Diagnosen der letzten Jahre, wird immer aktuell gehalten.
Aber klar, meine Mutter wäre mit sowas komplett überfordert, sie ist mittlerweile schon bei ihren Kontoauszügen überfordert.

12.01.2022 12:04 • x 1 #313


E
Meine Mama wird auch Mitte Februar operiert. Bin schon gespannt, wie sie das auf der Augenklinik tagelang mit der Demenz handeln. Hoffe, ohne Benzos... Und leider darf momentan nur ein Angehöriger generell auf Besuch, da wird wieder alles bei mir hängen bleiben. Aber wahrscheinlich hab ich zu diesem Zeitpunkt frei, dann wird es schon nicht sooo schlimm werden.

12.01.2022 12:07 • x 2 #314


DieSeherin
dabei fällt mir auf, dass ich mit meinen eigenen sachen da total sträflich umgehe! bei mir fliegt ein teil der (wenigen) arztbrife irgendwo rum (keine ahnung wo) und die meisten sachen habe ich entsorgt!

12.01.2022 14:32 • #315


A


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