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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Jetti
Zitat von Vicky76:
Was ist an einem Heimplatz, so furchtbar?
Ich finde solche Einrichtungen sehr sinnvoll und hilfreich

Auch ich denke, dass Pflegeheime sehr hilfreich und gut ausgestattet sind. Und wie schon gesagt, habe ich größte Hochachtung vor den Menschen, die dort arbeiten. Es liegt an den Strukturen und Vorgaben, wenn die Zeit für individuelles Eingehen auf die Bewohner fehlt.

Für meine Mutter liegen die Gründe an anderer Stelle. Vater in ein Heim zu geben, käme einer Abschiebung gleich, bzw. sie würde ihn im Stich lassen. Dahingehend äußerte sie sich gelegentlich, wenn das im Umkreis/Dorf irgendwo der Fall war. (Das Ehepaar XY sind nun beide zu Hause, und trotzdem musste die Mutter ins Heim )
Ich glaube auch, mein Vater könnte das nicht verstehen und akzeptieren.

Zitat von Emily:
Sie war letztes Jahr stationär, da war sie so vollgepumpt mit Medikamenten,

Als mein Vater ebenfalls im letzten Jahr kurzzeitig im Krankenhaus lag, hat er leider Radau gemacht. Vor allem nachts.
Verständlich, dass auch er Beruhigungsmittel bekam.
Im Pflegeheim würde es wohl ähnlich sein.

Insgesamt gesehen, wäre das irgendwo der Anfang vom Ende. Das dann eben schneller kommt, als wenn er zu Hause bliebe. Er würde sich aufgeben.
Zitat:
Es geht darum, was du leisten kannst und auch willst und wo deine Grenzen sind.

Heißt aber auch, die jetzige Situation so nicht zu wollen, dass ich bewusst in Kauf nehme (will), was ich in den letzten 3 Sätzen schrieb.

Es liegt nicht am Pflegeheim als solches, das möchte ich dabei nochmal unmissverständlich sagen.

PS: Heute werde ich wenig Zeit finden, hier noch zu schreiben. Erst in den nächsten Tagen wieder.
Danke Euch allen.

15.12.2021 08:07 • x 1 #226


bifi07
Zitat von Emmallein:
der Nachtschlaf dauerhaft gestört ist, der Dement ständig wegläuft oder vielleicht sogar aggressiv wird,

Nachtschlaf ist bei uns zeitweise sehr unterschiedlich. Mal ruft mein Vater mehrmals, mal nur einmal in der Nacht. Weglaufen könnte er (soll ich sagen, zum Glück?) schon lange nicht mehr, da körperlich sehr geschwächt, mit einigen wenigen leicht besseren Ausnahmen.
Hoffentlich bleibt uns die Aggressivität erspart! Das er kein einfacher Mensch war und auch heute noch zeitweise ist, reicht uns völlig!

Wie es weiter geht, wenn Mitte Januar unsere Pflegekraft geht, steht für mich in den Sternen, denn meine Mutter meint, sie könne das dann mit dem Pflegedienst alleine schaffen, wenn ich auf der Arbeit bin!...

15.12.2021 08:33 • x 1 #227


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

x 3


Vicky76
Zitat von Jetti:
hat er leider Radau gemacht. Vor allem nachts.
Verständlich, dass auch er Beruhigungsmittel bekam.

Das ist leider bei Demenz so.
Ich finde das ja äußerst sympathisch, wenn ich Nachtdienst habe und Gesellschaft bekomme.
Eigentlich ist es üblich, dass die Bewohner, in Heimen, nicht ruhig gestellt werden, wegen der Sturzgefahr.
In der Klinik, ist mir aufgefallen, dass viele Medikamente, gegen Epilepsie bekommen.
Die hauen richtig um, aber sind notwendig.
Zitat von Jetti:
käme einer Abschiebung gleich,

Das glaube ich.
Wenn man so lange verheiratet ist, fällt es tatsächlich schwer.
Ich kann mich schlecht da rein versetzen.
Ich habe ja gar keinen Mann.
Aber verstehen kann ich das.

15.12.2021 13:18 • x 3 #228


bifi07
Nachdem mein Vater nun einen Aufschwung nach der ersten Spritze gegen seine Rückenschmerzen erlebt hat, ist es nun noch viel schlimmer geworden...
Der HA war zwar am Dienstag da und hat ihn diesmal gequaddelt (mehrere kurze Injektionen im unteren Rücken), aber es scheint so, als wäre der Aufschwung der Anfang vom Ende seiner Mobilität gewesen! Denn selbst nach diesen Spritzen, die noch wirksamer sein sollen, geht gar nichts mehr...
Wir haben selbst zu zweit Mühe, ihn aus dem Bett, ect. zu bekommen, denn er hilft kaum noch und ist überaus wackelig. Auch an der Intensität seiner (gefühlten) Schmerzen scheint sich nichts geändert zu haben.
Am Donnerstag wurde er geröntgt, wobei zwar eine Schiefstellung, aber kein Bruch diagnostiziert wurde. Ich weiß nicht, wie das gehen soll, sollte er ins MRT müssen, denn allein für seine Luft, wären 20min. still auf dem Rücken liegen unmöglich...
Was ich aber nicht verstehe ist, dass in der Anamnese steht, dass er mit Hilfe gehen kann...
Das ist, zumindest zuhause, schon kurz nach der vorletzten Spritze nicht mehr möglich!
Mal abwarten, was der HA am Montag zu der Diagnose sagt.

18.12.2021 11:18 • #229


bifi07
Guten Morgen!

Wie geht es euch? Gibt es etwas neues?

Ich liege wach, weil wir eben zu dritt meinen Vater auf eine Matratze gerollt haben, nachdem er aus dem Bett gefallen ist... (zum heben ist er leider zu schwer und er kann auch nicht mehr wirklich mithelfen).
Zum Glück hat er sich nicht verletzt, aber er ist seit Tagen noch verwirrter...
Eben hat er von Blumen gesprochen, die er gepflanzt hat (hat früher nur gemäht), dann wieder von einer Akte (er war Vers.-Vertreter).
Wir werden uns wohl spästens Anfang des Jahres um ein Pflegebett kümmern müssen.
Ich weiß allerdings nicht, ob das reicht, denn er möchte sehr oft auf Toilette und selbst das Umsetzen auf dem Toi-Stuhl ist für alle eine körperliche und emotionale Herausforderung. Er ist so wackelig und dadurch ängstlich, dass er eher dagegen arbeitet als mitzuhelfen.

Ich hoffe, dass sich bald alles fügt, denn so kann es auf Dauer nicht weiter gehen.

Ich wünsche euch eine schöne, besinnliche und vor allen Dingen gesunde Weihnachtszeit!
LG, bifi

23.12.2021 03:56 • x 2 #230


E
Hallo Bifi! Tut mir leid, daß deine Nacht so unruhig war.

Beim Pflegebett achte darauf, daß es ein Niederflurbett ist. Die kann man bis fast zum Boden absenken, so daß ein Sturz nicht mehr so gefährlich ist. Und es gibt spezielle Matten, die man davor legen kann, um den Boden zu polstern.

Auch gibt es Hüftprotektoren, die man in die Hose steckt, um den Oberschenkelhals zu schützen.

Es gibt viele Hilfsmittel. Mach dich schlau!

23.12.2021 07:48 • x 2 #231


Jetti
@bifi07
Guten Morgen!
Hoffentlich konntet Ihr alle noch ein bisschen Schlaf finden nach diesem Schreck und der Unruhe der letzten Nacht.
Habt Ihr jetzt Unterstützung, Deinen Vater wieder ins Bett, aufs Sofa oder eben eine für ihn angenehmer Position zu bringen?

Zitat von bifi07:
für alle eine körperliche und emotionale Herausforderung.

Ich kann Dich so, so gut verstehen. Für mich ist das Emotionale die größere Schwierigkeit, und ich finde einfach keinen Weg damit umzugehen. Einen Toi-Stuhl kann mein Vater nicht mehr benutzen. Was das heißt, brauche ich nicht zu schreiben.
Als meine Mutter jetzt zuletzt so krank war, hat sie trotz allem diesen Teil immer übernommen. Teilweise haben meine Geschwister oder ich unseren Vater entsprechend mit gedreht und gehalten, damit es leichter ging. Ich habe jedes Mal alles herbeigeholt und weggeräumt, aber diese eigentliche Aufgabe, davor scheue ich mich extrem. Selbst beim nur Helfen überkam mich Brechreiz. Muss ich mich dafür schämen? Ich tue es.
Wie gesagt, ich habe allergrößten Respekt vor Menschen, die dies beruflich tagein, tagaus tun.

Du hattest in einem vorherigen Beitrag geschrieben, dass Eure Pflegekraft im Januar geht. Besteht keine Möglichkeit, dass ihr neue Unterstützung bekommt?

Ich umarme Dich mal aus der Ferne, und wünsche Dir und Euch viel Kraft.

23.12.2021 07:49 • x 2 #232


bifi07
@Jetti
Ganz lieben Dank für den Drücker und deine lieben Worte...

Meine Mutter hat vor einigen Tagen zum Glück eingesehen, dass sie es nicht alleine schafft, wenn unsere Pflegekraft schon Mitte Januar geht, daher bleibt sie bis zum Schluss ihres Vertrages bis Ende Februar....GsD!
Für mich ist das auch eine große Beruhigung, selbst wenn meine Mutter weiterhin den Löwenanteil übernimmt, bzw. übernehmen will.

Ich zolle auch den Menschen meinen größten Respekt, die sich diese Tätigkeit ausgesucht haben, kenn es aber auch etwas aus deren Sicht, da ich jahrelang meine Seniorchefin mit betreut habe. Auch wenn wir ein viel engeres Verhältnis über das berufliche hinaus hatten, konnte ich in der Regel sehr gut abschalten, wenn ich wieder zuhause war.
Und das finde ich enorm wichtig, denn sonst könnte man so etwas nicht machen!

Das du Probleme in einer Hinsicht der Pflege deines Vaters hast, kann ich verstehen, wenn es mir auch zum Glück nicht so geht.
Das einzige mal war, dass ich zu ihm gesagt habe, dass er das Thema wechseln soll, als ich kurz vor der Arbeit zu Mittag essen musste und er mir ständig erzählen wollte, wie gut der Toilettengang geklappt hat...
Das ist noch gar nicht so lange her...aber der Unterschied zu heute ist gewaltig...
Jetzt wünschte ich, es wäre so, denn da konnte er mit Hilfe noch gehen, jetzt kann er selbst mit Hilfe kaum noch stehen und knallt sich an allem möglichen fest, wenn er nur zwei Schritte gehen soll, z.B. vom Bett auf den Toi-Stuhl.

Der Pflegedienst war eben mit zwei Leuten da. Jetzt liegt mein Vater wieder in seinem Bett, wo er auch heute bleiben soll. Ich hoffe er tut es, mit kleinen Ausnahmen auch, denn er hat sich natürlich viele blaue Flecke beim Fallen zugezogen...

So gerne ich helfe; leider bin ich körperlich seit Wichen auch nicht fit...
Erst hatte ich eine Außenbandruptur am rechten Knöchel und jetzt macht mein rechtes Knie nicht mehr so mit. Ich denke, dass es an der wochenlangen Fehlhaltung durch die Orthese liegt. Aber egal woher das kommt, es ist mehr als hinderlich und leider sehr oft auch schmerzhaft... ...gerade jetzt...
Aber meckern nützt nix! Man muss aus allem das Beste machen!

23.12.2021 09:09 • x 1 #233


bifi07
Zitat von Emmallein:
Beim Pflegebett achte darauf, daß es ein Niederflurbett

Da muss ich mal schauen, denn der Pflegedienst will das beantragen!

23.12.2021 09:16 • #234


Catalina
Ohje @bifi07, das klingt echt anstrengend und ich kann mir gut vorstellen, dass das die ganze Familie belastet.Besonders für deine Mutter muss das schwer sein, gut, dass sie eingesehen hat, dass sie das nicht alleine schafft. Bekommt ihr denn dann im März eine neue Pflegekraft?

Fühl dich mal gedrückt und gute Besserung für dein Knie.

23.12.2021 15:20 • x 2 #235


E
Zitat von bifi07:
Da muss ich mal schauen, denn der Pflegedienst will das beantragen!

Dann wird es wohl auf ein normales Bett mit eher hoher Position hinaus laufen. Niederflurbetten sind teurer, werden also von der Kasse nicht komplett übernommen. In Einrichtungen findet man sie dennoch häufiger. Sie ersparen das Bettgitter, das ja eine Freiheitseinschränkung darstellt. Außerdem bringen Bettgitter eine zusätzliche Unfallgefahr, denn sie schüren Ängste bei dementen Menschen. Die versuchen dann möglicherweise hinüber zu klettern und fallen dann erst recht.

23.12.2021 15:57 • x 1 #236


L
Die Beantragung von Hilfsmitteln ist wohl echt ein Dschungel (leider)

Da kommt bei mir der Gedanke......Abwarten, bis sich das von alleine erledigt.

Gute Nerven und viel Kraft an alle, die an dieser Stelle stehen!

23.12.2021 19:12 • x 1 #237


bifi07
Hallo zusammen!

Ich hoffe, ihr habt eine doch schöne und erholsame Weihnachtszeit!

Mein Großer war zwei Tage bei uns. Als er seinen Opa gesehen und ihm geholfen hatte, kam er zu uns und brach in Tränen aus...
Das letzte Mal war er Anfang Oktober da, und da konnte mein Vater noch draußen mit dem Rollator eine kurze Strecke mit ihm gehen.
Für ihn war es auch sehr schlimm, dass ihn sein Enkel so gesehen hat (war in einer sehr unangenehme und feuchten Situation, um es mal so auszudrücken). Daher wollte er auch nicht, dass mein Großer ihm in dieser Zeit noch mal hilft...
Natürlich stehe ich mit meinen Kindern in dieser Hinsicht in Kontakt, und sie auch mit ihren Großeltern, aber es ist doch etwas ganz anderes, wenn man es hautnah miterlebt.

Anfang der Woche kommt nun ein *normales* Pflegebett, da, wie Emmallein schon schrieb, ein Niederflurbett zu teuer ist. Es wird in unserem Fall auch nicht von der Kasse getragen.
Wir werden dicke Isomatten zu beiden Seiten des Bettes legen, aber hoffen, dass er nicht raus klettert. An sich könnte er das auch körperlich nicht, da mein Vater sich noch nicht einmal mehr alleine im Bett umdrehen kann, aber man weiß nie, was der verwirrte Wille bewirkt.
Und seine Verwirrung nimmt leider merklich zu!

Gestern hat er aber auch viele Weihnachtslieder deutlich, wenn auch leise mitgesungen, was uns sehr gefreut hat...

Leider wird er aber auch in letzter Zeit wieder oft ungerecht, gerade meiner Muttter gegenüber, ...
Angeblich wäre das eine Reaktion des starken Schmerzpflasters, aber wir kennen das teilweise auch schon von früher. Durch die Demenz hat sich aber der Ton deutlich verschärft...
Wir können nur hoffen, dass das nicht schlimmer wird!

Meine Mutter meinte gestern, dass wir bei der Agentur ja mal anfragen könnten, ob unsere Pflegekraft nach ihrem Urlaub wieder zu uns kommen kann. Finde ich gut, da die beiden mittlerweile ein eingespieltes Team sind und mein Vater ihr vertraut, aber ich weiß nicht, wie sie die, zum Glück nur, zwei Wochen überbrücken will!
Ich spiele schon mit dem Gedanken, mir dann diese Zeit entweder frei oder unbezahlten Urlaub zu nehmen, aber ich warte erst mal ab, was noch auf uns zu kommt...auch wegen meinem Knie...
Gestern war es viel besser. Weniger dick und schmerzhaft, aber auch das scheint seine Zeit zu brauchen!

Was ich aber jedem empfehlen kann ist, von Zeit zu Zeit die Beine mal baumeln zu lassen...im wahrsten Sinne des Wortes...die reinste Wohltat...

In diesem Sinne, noch eine ruhige und gesunde Rest-Weihnachtszeit und lasst euch morgen nicht wieder gleich stressen...

LG, bifi

26.12.2021 08:08 • x 1 #238


Jetti
Liebe @bifi07!
Heute ist wenig Zeit zu schreiben, aber eine kurzen Gruß möchte ich Dir trotzdem senden.
Zitat von bifi07:
Ich spiele schon mit dem Gedanken, mir dann diese Zeit entweder frei oder unbezahlten Urlaub zu nehmen,

Da gibt es Möglichkeiten, sich von der Arbeit für einen begrenzten Zeitraum freistellen zu lassen. Genutzt habe ich es auch noch nicht, aber schon mal darüber gelesen.

https://www.aok.de/fk/sozialversicherun...en-pflege/

Gegebenenfalls erfolgt eine Lohnfortzahlung, aber wie gesagt, über Einzelheiten und die entsprechende Vorgehensweise bin ich nicht genau informiert. Vielleicht kann die Krankenkasse dazu beraten.

Und natürlich sollte Du auch schauen, dass Du selbst gesundheitlich dazu in der Lage bist. Nicht, dass sich die Knieprobleme dadurch dann verstärken. Damit wäre niemandem geholfen.

Genieße trotz allem die Weihnachtszeit!

Viele Grüße
Jetti

26.12.2021 13:56 • x 1 #239


bifi07
Zitat von Jetti:
eine kurzen Gruß möchte ich Dir trotzdem senden.

Danke liebe Jetti...

Heute ist das neue Bett, was auch sehr tief gestellt werden kann, angekommen.
Für meinen Vater allein schon eine große Umstellung, da dieses nun im Wohnzimmer steht!
Als er das erste Mal darin gelegen hat, hatte er das Gefühl, dass er gefangen und niemand in seiner Nähe wäre ...dementsprechend konnte er nicht schlafen.
Ich hoffe sehr, dass das heute Nacht anders aussieht!
Alles nicht so einfach...

27.12.2021 22:54 • x 1 #240


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