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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

DieSeherin
Zitat von Vicky76:
Du meinst, ohne zu leiden?

zumindest dann sterben zu dürfen, wenn sie der meinung sind, es ist jetzt genug!

02.12.2021 17:19 • x 1 #166


Vicky76
Zitat von DieSeherin:
zumindest dann sterben zu dürfen, wenn sie der meinung sind, es ist jetzt genug!

Hmmmmm............ Heutzutage ist die Palliativmedizin , viel weiter , als vor 20 Jahren.
Egal, wie alt man ist.
Man muss nicht, auf Teufel komm raus, leben.

Mir ist aufgefallen, dass es mich sehr bedrückt, wenn Leute unter 60, von der SAPV versorgt werden.
Besonders, wenn sie ganz allein, in ihrer Wohnung hausen, weil Ehepartner, oder Kinder, nicht mit der Krankheit zurecht kommen.

02.12.2021 17:37 • x 2 #167


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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bifi07
Zitat von Vicky76:
Oder dass ich zu früh sterbe und nicht für meine Kinder da sein kann

Oder noch schlimmer, dass ein Kind vor mir gehen muss...

02.12.2021 22:01 • x 2 #168


Vicky76
Zitat von bifi07:
Oder noch schlimmer, dass ein Kind vor mir gehen muss...

Da will ich nichtmal drüber nachdenken

03.12.2021 01:03 • #169


Lebensfreude
in den Trauergruppen sitzen fast nur Frauen, die ihre Männer überlebt haben.
Nach 50 oder mehr Jahren.
Das ist hart, der Bezugspartner ist weg.

Meine Mutter hatte Demenz, ein Sterben auf Raten.
Ich war oft wütend auf sie, weil ich die Krankheit nicht verstanden habe, damals.
Die Wut hat aber auch die Ablösung erleichtert.
Ich war oft so hilflos und überfordert.


Ich hoffe einfach, dass meine Generation mit Trauer und Sterben anders umgehen wird.
Dass wir nicht lieber ins Vergessen gehen, als uns mit unserer persönlichen Biografie und Sterblichkeit
auseinander zu setzen. Die Generation meiner Eltern hat den Krieg erlebt und vieles verdrängt.

03.12.2021 01:12 • x 3 #170


bifi07
Für mich stand es immer fest, dass ich für meine Eltern im Alter da bin und sie, so gut es geht, pflegen möchte.
Andererseits möchte ich das für mich und meine Kknder nicht. Ich hätte nichts dagegen in ein Pflegeheim zu gehen, wenn es soweit ist...aber ob ich mir das dann leisten kann?

Meine Mutter z.B. lässt jetzt die Zeit der Betreuungskraft auslaufen, auch auf die Gefahr hin, dass sie bald wieder so weit ist wie vor der Reha, aber sie hat Angst, dass mein Vater doch irgendwann nicht mehr zuhause bleiben kann und will deswegen sparen!

Wir wohnen auf dem Land, dennoch kostet eine Unterbringung in einem Heim mehr als 4000,-Euro mtl.!
Wie sieht es da erst in der Stadt aus...oder gibt es da keine Unterschiede?...

03.12.2021 08:18 • x 2 #171


DieSeherin
Zitat von bifi07:
Wie sieht es da erst in der Stadt aus...oder gibt es da keine Unterschiede?...

eigentlich dürfte es keine unterschiede geben, da es da auch wohl so eine pflege-honorar-verordnung (oder sowas) gibt und quasi alles genau vorgegeben ist - allerdings gibt es ja überall kleine schlupflöcher, damit man z.b. die höheren immobilienkosten wieder reinholen kann!

Zitat von bifi07:
Für mich stand es immer fest, dass ich für meine Eltern im Alter da bin und sie, so gut es geht, pflegen möchte.

mein vater hat ausdrücklich bestimmt, dass er das nicht möchte und bestätigt jedes jahr seinen wartelisten-platz in dem pflegeheim seiner wahl. ich denke aber nicht, dass er das jemals in anspruch nehmen wird. er hat ein freies zimmer in seiner wohnung, wo er im ernstfall erst einmal eine pflegeperson aufnehmen möchte und dann schaun mwer mal. er ist arzt und ich bin überzeugt, dass er für sich selber vorgebaut hat...

03.12.2021 09:58 • x 2 #172


P
Ich wurde und werde oft gefragt ob ich meine Mutter pflegen würde, wenn es soweit ist. Und das kann ich bis heute mit einem definitiven Nein beantworten.
Warum? Weil ich Distanz bewahren möchte und ich nicht die Würde meiner eigenen Mutter nehmen kann. Das ist meine Grenze.
Jedoch werde ich mich bemühen, die best mögliche Pflege für sie zu organisieren.

Und was mich betrifft? Ich möchte auch nicht von meinen Töchtern gepflegt werden. Als Pflegefachfrau werde ich ( und all meine Kollegen) bestimmt eine schlimme Klientin werden, wenn es soweit ist.

Mal schauen, wobei ich einst Diakonissen pflegen durfte und die waren Zucker süß. Trotz ihres Schlechten Ruf. Naja

03.12.2021 11:51 • x 2 #173


bifi07
Mein Vater würde im Grunde auch nie weg wollen, obwohl er schon mal gesagt hat, dass wir einen Platz für ihn suchen sollen, wenn es nicht mehr geht.
Das war kurz nach seiner Diagnose Demenz. Seitdem meint er aber, dass er ja keine hat, sondern nur etwas vergesslicher geworden ist. Er kann sich daher auch nicht erklären, warum er körperlich so abbaut.
Leider bestärkt ihn meine Mutter ja quasi darin, in dem sie ihm immer sofort zu Hilfe eilt. Hab deswegen eben noch mal mit ihr gesprochen, natürlich ohne Vorwürfe.
Ich habe ihr gesagt, dass der Unterschied vor und nach ihrer Reha, und während ihrer Abwesenheit sehr deutlich ist. Und da sie ja selbst einsieht, dass man unter der Demenz noch mehr wie ein kleines Kind wird, sollte sie ihn in Punkto Selbstständig und übermäßiges Bemuttern auch so behandeln.
Je mehr sie meint, dass er nicht mehr selbstständig aufstehen und laufen kann, desto weniger kann er und macht das auch.
Naja, vielleicht hat es ja diesmal etwas gebracht, denn sonst hat sie immer gesagt, dass wir ja leicht reden könnten, da wir nicht immer da wären.

03.12.2021 13:00 • x 2 #174


Vicky76
Zitat von bifi07:
dass wir ja leicht reden könnten, da wir nicht immer da wären.

Ich glaube, deine Mutter hat da ein Stück weit recht.
Sie ist ja auch schon etwas älter und kann sich den Gegebenheiten, nicht so gut anpassen.
Jeder hat da auch eine andere Meinung.
Jeder Lehrer für Pflegeberufe sagt, der Patient sollte alles machen, was er noch kann.
Ich denke aber, etwas Hilfe ist immer noch ein Stück Aufmerksamkeit.
Natürlich sollte man nicht gleich alles übernehmen. Trotzdem merke ich im Alltag, dass viele Menschen das genießen.
Die beiden müssen sich ja erstmal aufeinander einspielen.
Aber deine Mutter, sollte selbst nicht leiden.
Geht es ihr gut und sie ist zufrieden, finde ich alles ok.

03.12.2021 13:16 • x 1 #175


P
Zitat von bifi07:
Je mehr sie meint, dass er nicht mehr selbstständig aufstehen und laufen kann, desto weniger kann er und macht das auch.
Naja, vielleicht hat es ja diesmal etwas gebracht, denn sonst hat sie immer gesagt, dass wir ja leicht reden könnten, da wir nicht immer da wären.


Zitat von bifi07:
Leider bestärkt ihn meine Mutter ja quasi darin, in dem sie ihm immer sofort zu Hilfe eilt.


Ich sehe es wie Vicky.
Ich glaube nicht dass ihr da stinkig auf eurer Mom sein solltet. Sie tut es, weil sie ihn liebt. Sie wird damit nicht aufhören und das ist absolut nachvollziehbar. Ich gehe davon aus, das deine Mom schon immer alles selber geregelt hat und immer sofort gemacht und getan hat, damit es ihrem Mann/eurem Vater an nichts fehlt.

Erwarte nicht das sie eure Perspektive versteht, tut sie gewiss, aber eben nur bis dahin wo ihr Herz sagt ... So ich mach das für dich, damit du dich nicht abrackern musst.
Sie meint es ja nicht böse. Und ja, sie kennt ihren Mann auf eine andere Art und Weise, wie ihr euren Vater nicht kennt.

03.12.2021 14:28 • #176


bifi07
Zitat von Vicky76:
Ich glaube, deine Mutter hat da ein Stück weit recht.

Natürlich hat sie recht, aber diese Aussage gilt jetzt nicht mehr. Das ist eigentlich das, was ich damit sagen wollte.
Und es geht auch nicht darum, dass sie ihm nicht helfen soll! Sie sollte ihm aber nicht immer sofort eine helfende Hand reichen, sondern ihn versuchen lassen.
Ich hab ihn eher beobachtet oder gefragt, war aber auch immer in seiner Nähe. Das ist das, was ich mir wünschen würde, denn das er irgendwann gar nicht mehr alleine kann, wird wohl nicht mehr allzu lange dauern...

03.12.2021 15:19 • #177


bifi07
Zitat von PuMa:
Ich glaube nicht dass ihr da stinkig auf eurer Mom sein solltet.

Wir waren nie stinkig auf sie, aber es sollte ja auch für sie eine Entlastung sein, körperlich wie mental, wenn sie sieht, dass es doch noch gut gehen kann, auch wenn er alleine aufsteht oder zumindest ein paar Schritte geht.

03.12.2021 15:21 • x 1 #178


P
Zitat von bifi07:
auch wenn er alleine aufsteht oder zumindest ein paar Schritte geht.


Ich weiß, entschuldige ich wollte dich nicht angreifen.
Aber sie ist alt genug zu wissen, was man ihr zumuten kann und was nicht. Und hey, du kennst niemanden helfen, der keine Hilfe will.

Aber glaub mir, ich verstehe dich soooo gut. Akzeptieren, ist das einzige was für übrig bleibt. Auch wenn es sehr schwer fällt.

03.12.2021 15:37 • x 1 #179


Vicky76
Zitat von bifi07:
denn das er irgendwann gar nicht mehr alleine kann, wird wohl nicht mehr allzu lange dauern...

Ich verstehe absolut, was du meinst.
Mein Vater, hat einen riesigen Garten, in dem er machen darf, was er will.
Der Garten ist wirklich wunderschön, aber mittlerweile, total verhunzt.
Überall ist was kaputt, oder abgesägt, durcheinander usw.
Meine Mutter stört sich nicht daran, daß ist der Bereich meines Vaters, der ohne seinen Garten, 100% schon viel weiter in seinem Verfall wäre.
Zu Hause, würde sie aber ne Krise kriegen, würde er sich so verhalten.
Frauen in der Generation, haben auch irgendwie ein Perfektgen.
Die Pflege war früher auch noch so.
Alles musste ordentlich und sauber sein, die Bedürfnisse der Dementien, waren immer Nebensache.
In jeder Stadt, gibt es Kurse, für Angehörige, von Dementen, oder Vorträge.
Vielleicht wäre das was, für deine Mutter.

03.12.2021 21:22 • #180


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