Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Herzliches Beileid @Wollie. Gut, dass deine Mama jetzt friedlich gehen durfte und sich nicht weiter quälen muss.
Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit und dass ihr den Verlust gut verarbeiten könnt.

@Wollie mein herzlichstes Beileid. Auch wenn es schmerzhaft ist, euer Wunsch wurde erhört und sie durfte friedlich einschlafen. Ich schließe mich an und wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Zitat von Jetti:

Aber ich stelle es mir schwierig vor, den Zeitpunkt dann auch zu finden.

Stimmt, man verpasst den Zeitpunkt, wenn man noch eigene Entscheidungen treffen kann. Außerdem greift bei jedem Lebewesen der Überlebenswille, der ganz unbewusst wirkt und den Körper noch am Leben hält, auch wenn der Geist bereits gestorben ist..

Leider leben die Menschen schon aufgrund der medizinischen Möglichkeiten viel länger als früher. Früher starben viele mit 70 und eine Lebenserwartung von 80 + war schon eher selten. Tja, das macht es für die nachfolgende Generation oft nicht leichter, sondern schwerer.

Zitat von Wollie:

Meine Mutter ist gestern morgen friedlich eingeschlafen sie ist von ihrem Leiden erlöst.

Mein Beileid. Es macht einen immer traurig, auch wenn es jetzt besser so ist.

Meine Mutter litt ab ca. 40 an einer schweren Autoimmunerkrankung, die schubweise auftritt. Nach Konsolidiierungsphasen, in denen sich ein Status quo einpendelte, der im Lauf der Jahre immer schlechter wurde, flammte die Erkrankung wieder auf und griff ein Organ an. Es war für mich - ich war ja noch recht jung - durchaus belastend, auch wenn ein junger Mensch das nach Kräften verdrängt.
Ich fing dann mit dem Studium in einer anderen Stadt an, fuhr am WE oft nach Hause und rief natürlich öfters zu Hause an. Und jedes Mal, wenn ich den Telefonhörer in die Hand nahm, fragte ich mich, was wird jetzt wieder sein? Oder ist vielleicht gar nichts? Dann war ich für den Moment wieder froh und erleichtert, bis ich dann wieder hörte, die Mutti ist wieder im Krankenhaus ....
Dann kam der Kloß im Bauchbereich. Das war die Angst.
Wie oft gingen wie die endlosen Gänge in der Klinik und mit jedem Schritt wuchs die Angst?. Wie wird es heute sein? Es war schwer und belastend. Noch Jahre später konnte ich nicht an dem Krankenhaus vorbei fahren ohne wieder dieses flaue und zugleich schwere Gefühl zu empfinden.
Einmal, Jahre später, musste ich zu einem MRT dorthin. Gleich danach verließ ich das KH fluchtartig und rannte fömrlich raus, weil ich nur noch weg wollte. Erinnerungen ....

Sie starb dann doch überraschend zu einem Zeitpunkt zu dem keiner damit gerechnet hatte. Multiples Organversagen. Jeder wusste, dass die Lebenserwartung nicht allzu hoch war, aber als der Tod kam überrollte er uns doch förmlich.
Nach einiger Zeit merkte ich,dass die Beschwernis weg gegangen war und erst da wurde mir, trotz meines schlechten Gewissens, dass ich über ihren Tod auch erleichtert war, klar, wie sehr mich das alles belastet hatte.

Mein aufrichtiges Beileid, lieber Wollie.