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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

Nebelkrähe
Zitat von Winza:
Untersuchungen bezüglich ihres Gedächtnisses?

Moin.
Beim letzten Krankenhausaufenthalt im Sommer dieses Jahres wurde ein Test durchgeführt.
Zitat von Winza:
Mein Vater sagte zu seinen Lebzeiten oft zu mir: Du weisst doch, wie die Mama ist.
Er hat sie sehr verwöhnt.

Du weißt doch, wie verbohrt Deine Mutter ist.“

Zitat:
[url=/post3721190.html#p3721190]Zitat von Wollie[/url]
Ein Jahr später konnte sie nicht mehr kochen, suchte ständig irgendwas und machte manchmal merkwürdige Dinge.

Die Küche wurde schon mal angekokelt, bzw. die Dunstabzugshaube.

26.11.2024 07:36 • x 2 #1126


Nebelkrähe
Nachtrag: Sie muss immer mehrere Etagen hoch-/ und runterklettern. Fahrstühle werden dort nicht mehr an-/ eingebaut. Mieten sind niedrig, die Alten sollen (endlich) da raus.

Meine Mutter wohnt in einer Puppenstube. Der Pflegedienst kommt gerne zu ihr.
Leider möchte sie nicht umziehen und es könnte gut sein, dass sie eines Tages dort oben gefangen sein wird.

Ich wünsche Euch einen guten Tag.

26.11.2024 07:53 • x 4 #1127


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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P
Das ist ja das Fatale - sie wollen verbergen, daß es ihnen schlechter geht.
Sie sträuben sich mit Händen und Füßen, daß sie adäquate Hilfe bekommen - dies bedeutet für viele, daß sie ja offensichtlich sowas wie'doof' sind. Oder, noch schlimmer, daß sie alt und hilfsbedürftig sind. Das darf nicht sein in ihrem Verständnis.

Und genau wegen dieser Verweigerungen werden die, die bereit sind zu helfen, besonders ausgelaugt. Und damit werden sie evtl früher ins Heim geschickt, weil es eben gar nicht mehr geht.

Aber mach das mal jemandem klar

Auch mein Vater hat da seine Spiele gespielt. Oft dachte ich, es geht ihm darum herauszufinden, wieviel Macht und Einfluss er noch hat. Nur ging jeder dieser Aktionen nach hinten los und sorgte am Ende in Summe für eben diesen Heimplatz - weil mir jeder ihm bekannte Erholungsversuch boykottiert wurde.
Meine kleinen Fluchten habe ich ihm nicht erzählt. Warum wohl!

26.11.2024 10:39 • x 4 #1128


bifi07
Zitat von Winza:
Die Ärztin der PIA hatte ihr während des Gespräche mehrfach angeraten so zweimal die Woche in eine Tagespflege zu gehen.
Die Antwort meiner Mutter war sehr direkt und abweisend, verbunden mit einen abfälligen Schnaufen

Hallo Winza!
Ist die Tagespflegestätte weit von euch entfernt? Gäbe es die Möglichkeit, dass deine Mutter sie sich einfach nur mal ansieht? Vielleicht gefällt es ihr ja doch und es ist idealerweise da auch ein bekanntes Gesicht?

So war das bei uns im Bekanntenkreis. Da ging es um Kurzzeitpflege, die vorher vehement abgelehnt wurde. Danach wollte sie gar nicht mehr heim

LG, bifi

26.11.2024 14:45 • x 4 #1129


Winza
@bifi07
Soweit sind wir noch nicht

Mit pflegegrad 1 ist das nicht bezahlbar.
Wenn es soweit ist, muss ich es versuchen
Ich hoffe, es scheitert nicht an ihrer Sturheit.
Ich glaube, sie ist der Meinung, dass ich zuständig bin mich um alles zu kümmern.
Also sie zu beschäftigen.
Und genau das widerstrebt mir so.

26.11.2024 14:59 • x 4 #1130


blackqueen
@Winza Liebe Winza, fühl Dich gedrückt von mir. Ich weiß wie es Dir geht, das könnte fast eins zu eins meine Geschichte mit meiner Mutter sein. Wenn Du jemand zum Austausch brauchst, dann melde Dich gerne bei mir.

Gestern 18:56 • x 1 #1131


blackqueen
Zitat von Wollie:
Dies konnte ich machen, da ich eine Generalvollmacht habe (hoffe, du hast auch sowas). Nein, sie wollte nie in ein Pflegeheim

Vorsicht bitte. Du hast es gemacht und es wurde nicht hinterfragt, aber im Grunde ist es in Deutschland nicht zulässig einen Menschen gegen seinen Willen in ein Heim zu verbringen. Damit macht man sich strafbar. Man braucht dafür einen richterlichen Unterbringungsbeschluß.

Und noch ein Hinweis zu der Generalvollmacht, diese macht Dich auch für alle Dinge mitverantwortlich, wenn durch den Betreuten Schäden entstehen. Meine Mutter hat fröhlich neben dem Sauerstoffgerät geraucht, wäre hier etwas passiert, hätte man mich in die Verantwortung genommen. Ich habe mich damals rechtlich von einem Anwalt beraten lassen.
Zitat von Winza:
Ich glaube, sie ist der Meinung, dass ich zuständig bin mich um alles zu kümmern.
Also sie zu beschäftigen.
Und genau das widerstrebt mir so.

Ja, auch das kenne ich. Meine Mutter hat mir auch ins Gesicht gesagt, dass sie dafür ja wohl eine Tochter groß gezogen hat. Ich hätte damals ausrasten können. Im Grunde darf man die Aussagen von Menschen mit Demenz nicht mehr ernst nehmen, aber auch wenn man das weiß, es trifft trotzdem.

Gestern 19:13 • x 2 #1132


P
Zitat von blackqueen:
im Grunde ist es in Deutschland nicht zulässig einen Menschen gegen seinen Willen in ein Heim zu verbringen.


Hmm, interessanter Punkt. Ich kenne Leute, die wurden durch ihre offiziellen Betreuer ins Heim verfrachtet - definitiv gegen ihren Willen.

Andere Personen kommen vom Krankenhaus aus direkt ins Heim, wenn sie zu Hause keine adäquate Betreuung aufweisen können.

Das sind Erfahrungswerte, keine rechtlichen Informationen.

Gestern 19:26 • x 1 #1133


Jane_1
Zitat von blackqueen:
Meine Mutter hat mir auch ins Gesicht gesagt, dass sie dafür ja wohl eine Tochter groß gezogen hat. Ich hätte damals ausrasten können. Im Grunde darf man die Aussagen von Menschen mit Demenz nicht mehr ernst nehmen, aber auch wenn man das weiß, es trifft trotzdem.

Sowas habe ich auch schon gehört. Ohne dass Demenz vorlag.

Gestern 19:36 • #1134


blackqueen
Zitat von Perzet:
Hmm, interessanter Punkt. Ich kenne Leute, die wurden durch ihre offiziellen Betreuer ins Heim verfrachtet - definitiv gegen ihren Willen.

Andere Personen kommen vom Krankenhaus aus direkt ins Heim, wenn sie zu Hause keine adäquate Betreuung aufweisen können.

Auch der Betreuer braucht einen richterlichen Unterbringungsbeschluss, ohne kann er das nicht machen. Aber bei einem offiziellen Betreuer läuft das beim Betreuungsgericht natürlich wesentlich geschmeidiger.

Und ja ich weiß, dass Menschen vom Krankenhaus direkt ins Heim verfrachtet werden. Allerdings funktioniert das auch nicht gegen deren Willen, denn auch dann bräuchte es einen Unterbringungsbeschluss. Ich hab die ganze Thematik durch.


Zitat von Jane_1:
Sowas habe ich auch schon gehört. Ohne dass Demenz vorlag.


Schlimm sowas und eine absolute Frechheit. Die diese Aussagen tätigen konnten sich ja damals proaktiv dafür entscheiden, Kinder in die Welt zu setzen. Uns hat aber nie jemand gefragt ob wir denn gerne der Kümmerer unserer Eltern sein wollen.

Gestern 19:51 • x 2 #1135


Kampfschnake
Zitat von Perzet:
Andere Personen kommen vom Krankenhaus aus direkt ins Heim, wenn sie zu Hause keine adäquate Betreuung aufweisen können.


So muss es bei meinem Onkel (83) laufen. Er ist zwar (vielleicht) nicht dement, aber ansonsten pflegebedürftig. Er war immer ein kompletter Eigenbrötler, der klassische Hagestolz - würde sich auch selbst so bezeichnen - und hat sich aus allen familiären Angelegenheiten total rausgehalten.

Bis er die Treppe runtergefallen ist und das ist noch eine der kleineren Baustellen. Er hat sich um nichts gekümmert und jetzt haben wir den Salat. Er liegt seit Oktober im Krankenhaus. (Privatpatient und auf der Comfort Station). Sein Haus ist in keiner Weise auf seine Bedürfnisse abgestellt.

Der soziale Dienst hat Pflegestufe 2 festgestellt. Der definitive Pflegegrad wird dann in der Kurzzeitpflege von seiner Kasse festgestellt. In der Zwischenzeit können mein Bruder und ich die Bude in den Zustand bringen, der es ihm möglich macht, dort zu leben. Gleichzeitig müssen wir einen Pflegedienst finden, der seinen Alltag mit gestaltet.

Ich spreche hier von einem Volljuristen mit Snobhintergrund, inclusive Golfkenntnissen. Null Praxis im realen Dasein. Unfassbar. Der Vorteil ist: Er kann es sich leisten. Finanziell.

Ich habe dem Mann seit Wochen erklärt, warum, wieso und vor allem wie und was wir tun, damit er wieder nach Hause kann. Er begreift es nicht, oder will es nicht begreifen. Er hat nichts. Er will nach Hause und auf der Couch schlafen. Der Rest regelt sich von alleine. Weil er ja nichts braucht. Weit gefehlt - Entschuldigung, ich wollte mir Luft machen.

Solidarische Grüße an alle

Gestern 20:05 • x 5 #1136


P
Zitat von blackqueen:
Und ja ich weiß, dass Menschen vom Krankenhaus direkt ins Heim verfrachtet werden. Allerdings funktioniert das auch nicht gegen deren Willen, denn auch dann bräuchte es einen Unterbringungsbeschluss.


Ich zweifle nicht Deine Kenntnis an. Ich habe Probleme, Deine Kenntnis mit den mir bekannten Fällen in Einklang zu bringen.
Denn ich weiß von diversen Fällen, daß das gängige Praxis ist vom Krankenhaus nur in ein Heim zu entlassen. Ich weiß aber auch, daß viele im Heim nicht dort sein möchten, also gegen ihren Willen dort sind, sich aber nicht wehren können aufgrund ihres desolaten Zustands.

Heime kontrollieren zumindest nicht alle die Freiwilligkeit bzw Gerichtsbeschlüsse.

Heute 00:26 • #1137


Taleja
Zitat von blackqueen:
Und ja ich weiß, dass Menschen vom Krankenhaus direkt ins Heim verfrachtet werden. Allerdings funktioniert das auch nicht gegen deren Willen, denn auch dann bräuchte es einen Unterbringungsbeschluss. Ich hab die ganze Thematik durch.

Ich möchte dir deine Erfahrungen nicht absprechen, denke aber dass die Pflege einfach gesichert sein muss.
Wenn das zuhause nicht der Fall ist, schaltet das Krankenhaus den Sozialen Dienst ein und der kümmert sich, in unserem Fall damals , in Absprache mit den Angehörigen. Bei uns ging es erstmal um Kurzzeitpflege, die aber in Dauerpflege hätte erweitert werden können, laut Heim.

Wenn Demenz im Raum steht, ist es ja mit dem Willen der pflegebedürftigen Person auch wieder so eine Sache, weil eben heute so und morgen anders geredet wird.

Heute 08:00 • x 3 #1138


Winza
Die Erfahrungen, die ich als Beschäftigte in einem Heim gemacht habe sind unterschiedlich.
Mal gab es eine Übereinstimmung zwischen den Senioren und deren Kindern bezüglich des Umzuges in ein Heim.
Es kam allerdings auch oft vor, dass vor Jahren eine Generalvollmacht bei einem Notar unterschrieben wurde, die auch die Vollmacht beinhaltet, in der Angehörige über die Unterbringung in einem Heim entscheiden dürfen.
Besonders nach vorherigem Krankenhausaufenthalt waren die Ärzte froh über eine schnelle Überleitung ins Heim.

Wenn dann der betroffene alte Mensch nach einer OP noch nicht so fit war, wurde ihm der Aufenthalt als vorübergehend untergeschoben und die Wohnung/Haus von den Kindern bereits geräumt.
Besonders bei einer beginnenden Demenz wurde der Betroffene überhaupt nicht gefragt, es gab eine Übereinkunft zwischen der Heimleitung und den Angehörigen.
Dann saß die/der Betroffene plötzlich da, in seinem Zimmer ohne Telefon, weil das die Angehörigen nicht wollten oder es als zu teuer erschien.
Dem Pflegepersonal wurde durch die Demenz begründet, dass der Heimbewohner kein Telefon erhalten darf und das Personal auch nicht die Kinder anrufen soll.
Die dementen Menschen, die noch selbst gehen oder in einem Rollstuhl herum fahren können werden von den Pflegern oft nicht sehr beachtet, es wird sich mehr um die schweren Pflegefälle gekümmert, die bringen den Heimen auch mehr Einnahmen durch die höhere Pflegestufe.

Die Vermischung von Dementen und nicht Dementen führt im Alltag oft zu Problemen aufgrund des unterschiedlichen Verhaltens, speziell bei den Mahlzeiten.

Diese Menschen haben wenn sie einmal ins Heim gezogen sind oder dorthin gebracht wurden keine Chance mehr.

Und durch die Verknappung der Pflegeplätze schauen die Heimaufsichten bei Beschwerden gerne weg.

Heute 18:42 • x 1 #1139


Wollie
Zitat von Taleja:
Wenn Demenz im Raum steht, ist es ja mit dem Willen der pflegebedürftigen Person auch wieder so eine Sache, weil eben heute so und morgen anders geredet wird.

Meine Mutter hätte alleine gar nicht mehr leben können aufgrund ihrer fortschreitenden Demenz und die damit verbundene Selbstgefährdung. Ich hätte meinen Job aufgeben müssen, was völlig unmöglich ist. Und was das Thema Vollmacht angeht, ich habe lt. der Vollmacht auch das Recht, sie gegen ihren Willen in einem Heim unterzubringen, wenn ihr Zustand dies nötig macht.

Heute 19:24 • x 1 #1140


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