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Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

E
Ich wehre mich auch deshalb so vehement gegen die Unterbringung meiner Mutter in einem Heim, weil ich damals bei meiner Oma schon mitbekommen habe, wie das dort so abläuft. Schon alleine das um 18Uhr schlafen legen...ich weiß, dass es latenten Personalmangel gibt, aber es sind für mich nur Verwahrungsanstalten, mehr nicht.
Und wer nicht spürt, wird mit Medikamenten niedergeknüppelt.
Schlimm.

01.11.2024 18:11 • x 2 #1081


Umbra_
Wohl dem, der Angehörige hat und regelmäßig Besuch bekommt. Das sind leider die wenigsten dort. Und gerade die demenzkranken können sich nur unzureichend oder gar nicht mitteilen.

Ich laufe an einer Art Aufenthaltsraum vorbei. Dort sitzen IMMER ca 6 Damen im Rollstuhl an einem Tisch. Die kriegen keinen Besuch oder werden mal nach draußen gefahren. Ganz laut läuft da der Fernseher oder Musik, zB. Nirwana. Fast schon lustig.

01.11.2024 18:26 • x 2 #1082


A


Treffpunkt für Angehörige/r mit Demenz

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Arhh
Zitat von Emily:
Ich wehre mich auch deshalb so vehement gegen die Unterbringung meiner Mutter in einem Heim, weil ich damals bei meiner Oma schon mitbekommen habe, wie das dort so abläuft. Schon alleine das um 18Uhr schlafen legen...ich weiß, dass es latenten Personalmangel gibt, aber es sind für mich nur Verwahrungsanstalten, ...

Das ist aber arg verallgemeinert. Meiner Mutter ist mittlerweile auch dement und in einem Seniorenheim. Dort ist sie hervorragend aufgehoben, wird wertschätzend behandelt und fühlt sich wohl. Es gibt tatsächlich auch gute Heime

01.11.2024 18:34 • x 1 #1083


Vicky76
Zitat von Umbra_:
Meine Mutter hat tagelang bemängelt, dass ihm 2 halbe Schnitten Brot zum Abendessen nicht reichen


Dann haben sie das Assesment ERNÄHRUNG nicht richtig ausgefüllt. Wir stopfen immer alle zu, bis zum Anschlag, damit sie bloß keinen Gramm abnehmen. Die Bürokratie, bei Abnahme ist uns viel zu viel.


Zitat von Umbra_:
könnte hier, zumindest eine Kurzgeschichte, über die Zustände dort schreiben.

Ich kann ganze Bücher schreiben!

01.11.2024 18:41 • #1084


E
Zitat von Arhh:
Es gibt tatsächlich auch gute Heime

Ich habe nicht geschrieben, dass das Heim meiner Oma ein schlechter Ort war. Schöne Umgebung,
es gab durchaus nettes Pflegepersonal. Es geht um das große Ganze. Es fallen einem einfach Dinge auf, die unangenehm sind.
Jeder dieser Menschen bräuchte einen Pfleger, eine Pflegerin für sich alleine. Das ist logistisch natürlich nicht machbar.
Und dazu kommen auch die alten, kranken Menschen, die immer alleine sind, und in eine Ecke gestellt werden. Furchtbar.

01.11.2024 18:46 • x 2 #1085


Umbra_
Zitat von Emily:
Es fallen einem einfach Dinge auf, die unangenehm sind.

Das stimmt. Auf Anhieb könnte ich zig Dinge benennen. Aber für positives müsste ich laaange überlegen.

01.11.2024 18:50 • #1086


Vicky76
Zitat von Emily:
und in eine Ecke gestellt werden. Furchtbar.

Ich denke oft auch darüber nach und ich denke, der Zustand wird sich ändern. Ich weiß nicht, ob es besser oder schlechter ist.
Man muss warten, was die Zeit bringt. Ich bin mir aber sicher, dass die Menschen in Zukunft, zu Hause bleiben werden. Viele sehen dann morgens und abends, einen Pflegedienst. Bei vielen ist es heute schon so. Das waren oft auch sehr unhaltbar Zustände.

01.11.2024 18:52 • x 1 #1087


Kampfschnake
Zitat von Perzet:
Auch wenn der Aspekt nicht nett ist,.. , manche schielen auch aufs Erbe

Liebe @Perzet

genau das geht jetzt ab. Es sind zwei Immobilien - keine Villen - im Spiel.

Im Fall des an Demenz erkrankten Vaters stemmt unsere Mutter das komplette Pflegeprogramm, mit Hilfe eines Pflegediensts. Ich regel das ganze Drumherum. Ich denke, dass ich nicht ins Detail gehen muss. Stichpunkte: Erkenntnis des Problems und was zu tun ist, um die Nummer irgendwie klar/ hin zu kriegen. Mit/ in Würde für die Beteiligten.

Hinsichtlich des Onkels sieht die Sache so aus, dass er nicht an Demenz erkrankt ist, aber an anderen Krankheiten, die jetzt eben auch eine vollumfängliche Pflege nötig machen. Er hat keine eigene Familie, mein Bruder und ich haben uns bereit erklärt (Vollmacht/ Betreuer*innen), alles in die Hand zu nehmen, wenn es eben sein muss. Patientenverfügungen und der ganze Kram liegt vor/ ist geregelt.

Die finanzielle Lage des Onkels ist besser, als die unserer Eltern. Den Eigenanteil für eine Unterbringung in einer Einrichtung kann sie nicht stemmen. Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass wir zusammen schmeißen, damit sie in dem Haus - keine Villa - wohnen bleiben kann. In aller Ruhe. Großer Fehler.

Dazu muss ich anmerken, dass meine Geschwister - insbesondere meine Schwestern - sich in ausgesprochen kommoden finanziellen Verhältnissen befinden und die geteilte finanzielle Unterstützung aus der Portokasse leisten könnten. Bei mir sieht es dezent anders aus, ich bin im Kultursektor unterwegs, aber kann den gleichen Anteil - Gott sei Dank - problemlos leisten.

Jetzt werden aber psychologische Befindlichkeiten und andere Geschichten ausgepackt, die einer Unterstützung der Eltern im Wege stehen und in gleicher Weise auf das Erbe des Onkels gelauert, die mich wirklich sauer machen.

Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe. Ich bin zutiefst verunsichert. Und auch angewidert. Ich gebe es zu. Ich bin nicht ohne Fehl. Definitiv nicht. Aber irgendwas ist hier sehr unangenehm. Und auch deprimierend.

02.11.2024 00:07 • x 2 #1088


VictoriaSiempre
Zitat von Kampfschnake:
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe.

Ja, für mich schon.

Zum Glück hab ich sowas weder in meiner (hab einen Bruder) noch in meiner Schwiegerfamilie (da waren es 4 Geschwister) erleben müssen, aber oft genug ähnliches im Bekanntenkreis mitbekommen.

Es scheint zu Murphys Gesetzen zu gehören, dass diejenigen am meisten jammern, die a) finanziell am besten aufgestellt sind, b) sich am wenigsten kümmern (damit meine ich auch Zuwendung, nicht nur die reinen Pflege- und Versorgungstätigkeiten) und c) on top auch oft noch zu den Goldkindern in der Familie gehörten (Sabine ist zwar mehrmals wöchentlich da und guckt nach dem Rechten. Aber wenn Peter 2 x im Jahr vorbei kommt, dann schlachten wir ein Kalb. Okay, diese Geschichte steht schon so in der Bibel)

Verstehe ich es richtig, dass Deine Geschwister es eher in Kauf nehmen würden, dass Deine Mutter noch mal umziehen und vom Erlös des Hauses Miete und Pflegekosten für den Vater zahlen muss, statt finanziell ein wenig aufzustocken?

Ich würd kotzen!

02.11.2024 00:30 • x 4 #1089


E
Zitat von Kampfschnake:
Und auch angewidert. Ich gebe es zu. Ich bin nicht ohne Fehl. Definitiv nicht. Aber irgendwas ist hier sehr unangenehm. Und auch deprimierend.

Was glaubst du, wie es mir geht?
Ich stemmen die gesamte geschwisterliche Verantwortung alleine. Meinen beiden Brüdern ist die Mutter sch...egal.
Der eine hat ein Haus und ist sogar Doktor, hat schon geäußert, dass er nichts bezahlen würde. Unter anderem deshalb habe ich mit ihm gebrochen. Interessiert mich nicht mehr. Der andere ist arbeitslos, könnte ab und an wenigstens einkaufen gehen oder sonstiges, nichts. Begründung Mutter war ja so gemein. Mimimi.
Das fast schon Lustige ist, dass sie in der Kindheit meiner Brüder psychisch noch relativ stabil war, diese hatten auch einen Vater.
Erst als ich kam ging es mit den Süchten richtig ab.
Aber sie waren immer so arm und geknechtet, typische Ausreden, um sich der Verantwortung zu entziehen!

Also kränke dich nicht, es gibt solche Familienkonstrukte öfter, als du denkst.

02.11.2024 07:04 • x 2 #1090


Umbra_
Zitat von Kampfschnake:
damit sie in dem Haus - keine Villa - wohnen bleiben kann.

Das darf sie. Das Haus, das sie selbst bewohnt muss NICHT verkauft werden. Sie muss nicht umziehen. Bei Barvermögen ist es so, dass sie 20000 Euro behalten kann.
Zitat von Kampfschnake:
Den Eigenanteil für eine Unterbringung in einer Einrichtung kann sie nicht stemmen

Das braucht sie auch nicht. Das übernimmt die Krankenkasse.

Ich weiß das aus erster Hand. Meine Mutter und ihr Mann verfügen über Rücklagen. Diese werden für den Eigenanteil für das Heim bis zu einem Restbetrag von 20000 Euro verbraucht. Das Eigenheim muss nicht verkauft werden. Sie bleibt dort wohnen.

Der Zimmernachbar und Frau haben keine finanziellen Mittel. Hier zahlt die Krankenkasse den kompletten Betrag für das Heim. Sie besitzen auch ein kleines Haus. Das muss ebenfalls nicht verkauft werden. Die Frau bleibt dort wohnen.

Die beiden haben einen Sohn, der nicht zu irgendwelchen Zahlungen herangezogen wird. Kinder müssen nicht für die Heimunterbringung der Eltern zahlen.

02.11.2024 10:15 • x 2 #1091


Hola15
Das Schonvermögen ist mittlerweile bei 10k pro Person. Bis zu diesem Betrag wird (außer Immobilien, aber da bitte auf die Voraussetzungen schauen) das Vermögen abgeschmolzen, also auch KFZ, etc. Sind die 10K erreicht, zahlt das Sozialamt. Nach Antrag, ist eh klar. Renten etc. gehen natürlich ans Sozialamt. Dafür gibts die gesamte Unterbringung inkl. Taschen- und Bekleidungsgeld.


Ab 100k Einkommen im Jahr werden auch die Kinder herangezogen. Aber nicht mehr die Schwieger“Kinder“.

02.11.2024 10:28 • x 2 #1092


P
Zitat von Kampfschnake:
Liebe

genau das geht jetzt ab.

Was denkst Du warum ich das bereits angedeutet habe? Yep, ich bin zur Zeit an dem Punkt, wo das Erbe aufgeteilt wird. Ich kenne es also.
Du glaubst gar nicht wie oft das von Dir beschriebene vorkommt. Habe es selber gelebt und erlebt und hätte das im Vorfeld nie erwartet, weil ich bin das ungewollte, unerwartet letzte Kind. Und je mehr sie die Sonnenscheinkinder sind, desto weniger war kümmern angesagt gewesen.
Es kann einem in der Seele weh tun, wenn man das so mitbekommt.

Auf der anderen Seite meine ich es ziemlich ernst mit dem Hinweis daß Du die aktuelle Situation als Vorwarnung und Hinweis verstehen darfst was passieren kann wenn es zum Ernstfall kommen sollte.

Vor zwei Jahren hatte ich diese 'Vorwarnung' als Vatern doch ins Pflegeheim kam. Ich war dermaßen fertig, überrollt, perplex und so einiges mehr. Einfach, weil sich das bis dahin nicht in der Form abgezeichnet hatte. Der Selbstdarstellung war ne andere. Oder ich hatte noch nicht den Blick dafür gehabt. Denn die Geschwindigkeit und Intensität, mit der sich bei Ernstfall plötzlich gekümmert werden konnte, war immens.

Jetzt bin ich soo froh, daß ich diesen emotionalen, psychischen, und sozialen Schock bereits vor zwei Jahren erlebt hatte. So hatte ich Zeit gehabt, mich damit auseinander zu setzen und meine neue innere Position dazu zu finden und da schon meinen inneren Frieden mit denen zu machen.
Das hilft unter anderem deswegen so ungemein, weil ja im Ernstfall noch so viel anderes auf einen einprasselt, daß es ansonsten viel zu viel geworden wäre.

Mit kürzeren Worten - @Kampfschnake Ich verstehe Dich. Ich lasse Dir nen virtuellen Drücker da

02.11.2024 10:31 • x 4 #1093


Umbra_
Zitat von Hola15:
. Renten etc. gehen natürlich ans Sozialamt.

Das doch aber nur bei Alleinstehenden und nicht, wenn noch ein Ehepartner da ist!?

02.11.2024 10:32 • #1094


Hola15
Zitat von Umbra_:
Das doch aber nur bei Alleinstehenden und nicht, wenn noch ein Ehepartner da ist!?

Wie das da ist weiß ich nicht. Ich denke das wird irgendwie aufgeteilt. Weiß auch nicht in welchem Umfang Ehepartner zu Unterhalt verpflichtet sind. Gibt bestimmt Infos im Netz dazu.

02.11.2024 10:37 • #1095


A


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