Hallo, ihr Leidensgenossinnen und -genossen,ich stieß neulich nachts auf diese Seiten, als ich mich auf die Suche nach einer Selbsthilfegruppe Trennungsschmerz (in München) machte.
Ich fand nichts - kann aber auch an mangelndem investigativem Eifer liegen. Stattdessen fand ich diese site, gottlob.Seither geht mir aber die Idee nicht mehr aus dem Kopf, selbst so eine Gruppe ins Leben zu rufen. (Nicht virtuell, sondern leibhaftig) Eine Gruppe zum Jammern, zum Schreien, zum Haareraufen, zum Sich-gegenseitig-Mut machen, zur Unterstützung, auch mal zum lachen (und zum Machen) - kurz, halt alles, was man unter Gleichgesinnten so tun kann.
Die Idee kam mir, weil ich a. schon mal in einer anderen Sache an einer Selbsthilfegruppe teilgenommen habe - damals war es eine echte Trauergruppe - und damals feststellen mußte: so dreckig es mir ging, so um ein winziges Quentchen besser ging es mir, als ich wußte, ich bin mit Menschen zusammen, die erleben zwar nicht das gleiche, aber das ähnliche. Ich war nicht mehr hinter einer Wand (hinter der es allen anderen besser geht), sondern mit den anderen gemeinsam in einer Art Reagenzglas, in dem wir anfangen konnten, sehr vorsichtig uns wieder zum richtigen Leben herauszutasten.b. hängt eigentlich total damit zusammen. Ich merke einfach, daß ich, auch wenn ich gute, kluge, liebe FreundInnen habe, und wenn sie auch allesamt die Erfahrung des verlassenwerdens oder einer Trennung kennen - die meisten machen sie eben gerade nicht im Augenblick durch und haben (was dazu kommt) Probleme mit ihrem Partner, das heißt, sie sind einfach in einem solch anderen Aggregatszustand, daß es manchmal doch eben sehr viel Anstrengung kostet, eine Brücke zu schlagen.
Dies sind meine Motive.Zu meiner Geschichte lässt sich folgendes sagen: Ich bin 51 Jahre alt und sitze gerade mittendrin und knüppeldick in der Traurigkeit über das Ende einer nicht mal zweijährigen Beziehung. Von der allerdings jederman behaupten kann, sie habe nie wirklich begonnen, da sie geprägt war von ständigen Crashs und Auseinandersetzungen. Dennoch war da beiderseits sehr viel Hoffnung da, und zunächst die irrsinnige Freude über das Gefühl einer großen gegenseitigen Anziehungskraft. Es war eine Zeit der ständigen Versuche, miteinander eine Form zu finden - das Ende vom Lied war: Es geht nicht. Dieses Ende hat er nun gesetzt, und je stärker ich realisiere, daß es so ist, je mehr die Hoffnung in mir schwindet bzw je stärker ich mir sagen muß lasciate ogni speranza (lasst alle Hoffnung fahren), desto heftiger übermannt mich die Traurigkeit und der Schmerz.Manch einer von euch mag sagen: peanuts.
Mit großer Bewegung und inneren Anteilnahme habe ich Berichte gelesen, wo der Partner nach 10, 15, zwanzig Jahren geht. Dennoch muß ich sagen: auch wenn ich mich quantitativ von weniger verabschieden muß - die Hoffnung und die Investition waren doch sehr stark. Dazu kommt, aber das möchte ich nicht hier groß thematisieren, daß vor vier Jahren mein Lebensgefährte unter dramatischen Umständen gestorben ist und ich dmals dachte, ich werde niemals mehr jemanden lieben können. So gesehen war der Beginn dieser meiner Liebe zu S. damals wie ein Wunder - und vielleicht ist dies ja auch mit ein Grund, weshlab ich ihr nachhäng wie die Ente Konrad Lorenz.
Wie auch immer es ist, ich stelle jetzt diesen Beitrag hier hinein. Noch was Praktisches: Ein Raum wäre kein Problem, da ich eine sehr große Wohnung habe, die sich freut, wenn sie sich mit Menschen füllt.
Elisabeth
26.06.2006 14:57 •
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