Hallo liebe Leute, nachdem ich längere Zeit nicht mehr in diesem Forum hier unterwegs war, möchte ich auch mal wieder ein paar Zeilen schreiben. Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin einer aus der Gruppe, in der sich auch Det befindet, und wir haben beschlossen, dass ich im Namen aller hier mal einen kurzen Abriss über die Entstehung, die Entwicklung und die Perspektiven unserer Truppe gebe, auch um Euch allen auf dieser Seite Mut und Hoffnung zu machen, dass es, so tief das Loch momentan auch sein mag, mit ein wenig Mut und Eigeninitiative einen Weg nach oben gibt. Im August letzten Jahres waren wir alle, wie viele von Euch jetzt, frisch getrennt und auf der verzweifelten Suche nach ein wenig Zuspruch, nach dem Kontakt zu Leidensgenossen, nach Gesprächen mit Menschen, die unseren Schmerz nachvollziehen können. Interessanter- und für mich durchaus auch spannenderweise kann man den damaligen Schriftverkehr hier immer noch nachlesen. Jedenfalls gab es urplötzlich ganz viel Resonanz, so dass wir uns Mitte August letzten Jahres in einer Berliner Lokalität, deren Name uns passend erschien, mit einer Anzahl von ca. 10 Leuten getroffen haben. Wir alle waren anfangs noch etwas befangen, uns völlig fremden Leuten zu offenbaren und unser Herz auszuschütten. Das hat sich aber sehr schnell gegeben, und wir haben schon beim ersten Treffen bemerkt, dass da etwas zwischen uns entstanden ist. Wenige Tage später gab es ein gemeinsames Bowlingspiel mit anschließendem Beisammensitzen, kurz darauf trafen wir uns im Zoo. Seit dieser Zeit kommen wir fast jeden Sonntag zum Brunch zusammen, und für uns alle war das lange Zeit als Struktur für unser Leben und als leuchtender Endpunkt einer deprimierenden Woche wichtig. Unsere Gruppe hat sich im letzten Jahr nicht nur von der Zusammensetzung (einige Leute sind aus persönlichen Gründen ausgeschieden, andere sind dazugekommen) verändert, sondern auch von dem Anspruch, was wir sind und sein wollen. Wir sehen uns nicht mehr unbedingt als Trennungsgruppe, sondern als einen Haufen von Freunden. Wir haben Weihnachten und Silvester zusammen gefeiert, wir helfen uns gegenseitig bei Umzügen und ähnlichem, wir schreiben uns viel und oft über andere Foren, wir treffen uns auch mal privat im kleineren Kreis, kurz, wir tun alles das, was eine Freundschaft ausmacht. Jeder von uns hat seine ganz persönliche Entwicklung genommen, es gibt neue Partnerschaften, andere Sichtweisen, wir alle haben riesige Schritte vom reinen Trennungsschmerz weggemacht. Natürlich gibt es weiter Probleme, aber teilweise in ganz anderen Bereichen, auf ganz anderer Ebene. Und doch sind wir uns alle bewusst, was wir der Gruppe und damit letztlich auch unserer eigenen Initiative zu verdanken haben. Wir wollen uns um Gottes Willen nicht abschotten, und doch sehen wir das Problem, dass es für frisch Getrennte, die den gesamten Berg der Schmerzbewältigung noch vor sich herschieben, zunehmend schwieriger wird, in uns so etwas wie Leidensgenossen zu erkennen, bei uns richtig Fuß zu fassen, da bei unseren Treffen zunehmend viel gelacht und über alltägliche Dinge oder gemeinsam erlebte Ereignisse geredet wird. Und doch ist es uns ganz wichtig, dass die Idee unserer Truppe, und den enormen Schub, den sie jedem von uns gegeben hat, weiterlebt, und auch anderen offen steht. Wir stellen uns eventuell ein Treffen mit Interessierten von Euch Anfang oder Mitte August vor, in dem wir Euch vielleich ein wenig Starthilfe geben, oder in die richtige Richtung schubsen können. Berlin ist so eine große Stadt, mit leider ganz vielen Menschen mit Trennungsschmerz und oder Liebeskummer, da wäre es doch gelacht, wenn es nicht neben uns ähnliche Gruppen gibt, die durch den enormen Sog der entstandenen Freundschaften wenn schon nicht über alles, so doch über vieles hinweghilft. Egal, ob das so klappt, wie wir es uns vorstellen, egal wie es mit uns als Truppe weitergeht, soll dieser Text auch und vor allem dazu sein, Euch Mut zu machen. Wir alle kennen das Gefühl und die Angst, dass der Schmerz und die innere Unruhe niemals nachlassen, und doch können wir ein knappes Jahr nach unserem ersten Treffen guten Gewissens sagen, dass wir in welcher Form auch immer einen Riesensprung nach vorne gemacht haben, und es spricht absolut nichts dagegen, dass nicht jeder einzelne von Euch ähnlich positive Erfahrungen machen kann und machen wird.