Hallo ihr Lieben.
Ich bin vollkommen neu hier. seht es mir nach, wenn ich irgendwas falsch oder zu ausführlich mache.
Zuerst mal möchte ich Euch meine Geschichte erzählen. so kurz und knapp wie nur möglich:
Ich (36) lernte ihn (44) völlig zufällig über Quizduell kennen. Wir hatten eigentlich beide gar nicht gesucht und chatteten mehr so zufällig. Daraus entwickelte sich nach und nach immer mehr Interesse auf beiden Seiten. Er (seit 20 Jahren verheiratet mit 14 jährigem Kind), für mich eigentlich ein absolutes no go. aber wir haben uns eben ineinander verliebt (falls das übers schreiben möglich ist, ich dachte nicht, aber es ist passiert).
Noch bevor wir uns das erste Mal trafen, trennte er sich von seiner Frau, nicht meinetwegen (das hätte ich auch unter keine Umständen gewollt). Ich war nicht der Grund, ich war wenn überhaupt der Auslöser.
Frau und Sohn wissen bis heute nichts von mir. Er hat Angst, dass sie ihm dann Probleme macht. Sein Sohn ist sein Ein und Alles, die Angst ihn zu verlieren riesig.
Das erste Treffen war ganz wunderbar und entgegen all meiner Bedenken kamen wir daraufhin zusammen. Wir waren so verliebt! Ich hatte ihm mehrfach gesagt, er solle doch erstmal seinen Kram regeln, Luft holen, aber er wollte mich unbedingt. Da ich mich auch in ihn verliebt hatte, war Widerstand irgendwie zwecklos.
Er wohnte die ersten Wochen noch bei Frau und Kind (auf dem Sofa), weil sie natürlich erstmal nach Wohnungen suchen mussten etc. Wir konnten nur während der Arbeitszeit sprechen/schreiben, und eben Spätabends, wenn alle im Bett waren. Eigentlich wars ne gute Zeit, auch wenn wir uns selten nur sehen konnten (Fernbeziehung ca. 300 km). Aber wir hatten praktisch jede freie Minute Kontakt.
Alles wird besser, wenn ich erstmal in der neuen Wohnung bin, hielt mich am Leben in Zeiten des Wartens.
Dann konnte er endlich die eigene Wohnung beziehen, aber irgendwie wurde es gar nicht besser. Das schlechte Gewissen wegen des Kindes, die eigene Firma, das erstmal nach 20 Jahren wieder alleine wohnen-lernen....all das hat nicht wirklich bewirkt, dass es besser wurde.
Bei unserem letzten Treffen bat ich darum, dass wir irgend ne Lösung finden, uns öfter zu sehen, als nur alle 4-6 Wochen. Irgendwie fingen dann die Probleme an. Habe das Gefühl, dass er dann erst richtig angefangen hat, über alles nachzudenken.
Ende vom Lied: da ich spürte, dass er offenbar doch erstmal Zeit für sich alleine benötigt um mit seinem Leben (losgelöst von mir) klar zu kommen, schlug ich vor, dass wir es erstmal sein lassen und uns in 4 Monaten treffen, um zu sehen, wie wir fühlen, wenn wir einander gegenüber stehen (4 Monate deshalb, weil er da sowieso beruflich in meiner Stadt sein wird). Hatte einfach das Gefühl, dass ihm alles über den Kopf wächst. Dieser Voschlag hat mich so Überwindung gekostet! ICH wollte das eigentlich gar nicht. Ich habe das für ihn getan. Da ich darin die einzige Chance für eine gemeinsame Zukunft sehe. Er weiß das auch alles und rechnet es mir hoch an, dass ich dieses Zugeständnis mache.
Es ist wirklich schwer, das alles in Kürze zu schildern. Wenn ihr Details wissen wollt: gerne fragen.
Ich habe nach der Trennung gemerkt, wie SEHR ich ihn nach so kurzer Zeit schon liebe. (Es waren übrigens nur 6 Monate). Ich wusste vorher schon, dass er THE ONE sein könnte, aber irgendwie hat es mich dann wie ein Schlag getroffen!
Er scheint sehr erleichtert zu sein. Ich schätze, ich habe ihm eine Entscheidung abgenommen, die er selbst nicht fähig war zu treffen. Ich weiß auch, dass er sehr verliebt in mich ist oder auf jeden Fall war, momentan glaube ich, hat er keinen Raum in seinem Leben für eine neue Beziehung, so sehr er es auch gewollt hatte. Kind, Hund, eigene Firma, Exfrau, die er zwangsläufig täglich sieht (wegen Kind und Hund)...Es geht gerade einfach nicht.
Aber ich vermisse ihn so sehr. Ich glaube einfach, dass bei uns nur das Timing nicht gepasst hat.
Nun haben wir spärlich Kontakt (die Trennung ist jetzt ungefähr 5 Wochen her)...davon war er 10 Tage mit seinem Sohn im Urlaub, da habe ich überhaupt nichts von ihm gehört, weil er das Handy ausgelassen hat.
Ich versuche ihm nicht hinterher zu laufen, manchmal schreibe ich ihm, er antwortet auch immer, wir telefonieren ungefähr einmal in der Woche. Das ist immer sehr nett, aber eben NETT. Die Trennung und die Gefühle sind wie ein rosa Elefant im Raum, wir sprechen nicht darüber. Wir sprechen über das Leben, den Job, Erlebnisberichte eben.
Ich habe so Angst.
Angst, dass er doch wieder mit seiner Exfrau zusammen kommt (was ich zwar nicht glaube, aber sie sehen einander TÄGLICH), Angst, dass er jetzt einfach auf einsamen Wolf machen will. Sohn, Firma und Hund sind ihm einfach wahnsinnig wichtig und fressen eigentlich seine ganze Zeit auf.
Angst, dass unser Treffen am Ende doch nicht stattfinden wird. Ich glaube, dass es gut war, ihm den Raum und die Zeit zu geben, aber ich habe auch Angst davor, dass die 6 Monate zu kurz waren, um eine 4 monatige Pause zu überstehen.
Ich ringe mit mir, ob ich ihn um ein früheres Treffen bitten soll. Ich würde so gerne wissen, wie es wäre, wenn wir uns gegenüber stehen würden. Bisher (auch bei unserem letzten Treffen), war das immer so wahnsinnig schön. Aber ich habe auch Angst, dass es zu früh wäre, und ich dann alles verspielen würde, weil er eben nach 20 Jahren Zeit für sich benötigt.
Jetzt habe ich beschlossen, mich gar nicht mehr zu melden, aber das ist so verdammt schwer!
Ach, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich will ihn. aber ich will auch alles richtig machen. Er war derjenige, der immer von gemeinsamer Zukunft gesprochen hat. Nur gegen Ende, da hat er sich plötzlich von mir entfernt.
Was soll ich tun? Ihn in Ruhe lassen? Ein Treffen erbitten? Würde mich sehr freuen, von Euch zu hören.
Ich bin so verzweifelt.
04.09.2014 22:04 •
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