Zitat von volker1712: Ich kann nicht mehr leben ohne Sie, weine Tag für Tag und wünsche mir so sehr, daß Gott sie aufgenommen hat im Paradies- aber ich weiß, daß es keine Antworten gibt. Auch keine auf die Frage: treffe ich meine Frau wieder wenn ich jetzt gehe?
Erst mal mein herzliches Beileid für den Verlust Deiner geliebten Frau.
Natürlich hinterläßt der Tod eines so vertrauten Menschen eine Lücke, die das Leben zunächst sinnlos erscheinen lässt. Man fühlt sich einsam, traurig und leer und fragt sich, wofür man jetzt noch aufstehen und weiterwandern soll durch diese Wüste, die sich Leben nennt.
Nimm Dir bitte Zeit, zu trauern. Lass den Schmerz raus, zur Not schrei die Wände an, oder die Bäume im nächsten Wald!
Denk an die schönen Momente mit ihr und frag Dich, was Du von ihr erwarten würdest, wäre es umgekehrt gelaufen. Hättest Du etwa gewollt, daß sie Dir in den Tod folgt? Oder wäre es nicht viel schöner für Dich gewesen, ihr vom Himmel herunter zuzuschauen, wie sie irgendwann aufsteht und weiterlebt - und sie dabei sanft als Schutzengel zu umschweben?
Ich kannte die Verstorbene nicht. Aber die Intuition sagt mir, sie hätte Dich lieber los- und Dein Leben weiterleben gelassen, als Dich mit sich in den Tod zu ziehen. Dafür habt Ihr einander doch viel zu sehr geliebt.
Sie ist jetzt an einem besseren Ort, wo es weder Leid noch Schmerz mehr gibt und alles Irdische im weiter Ferne verschwommen ist. Eines Tages wirst Du sie dort wiedersehen. Aber erst, wenn Deine Zeit gekommen ist und Gott Dich in all seiner Güte zu sich gezogen hat - nicht, indem Du selbst Hand an Dich legst, um Dich ihr hinterherzudrängeln.
Du mußt ihren Körper jetzt bestatten lassen, aber in Deinem Herzen wird sie immer einen festen Platz haben. Und sie lebt fort, aber anders. Sie ist Dir nur vorausgegangen. Der Tag wird kommen, an dem Ihr einander wiederseht; dann wird es nie wieder einen Abschied geben.
Es gibt Trauerbegleiter und sicher auch Selbsthilfegruppen für Menschen in Deiner Situation. Vielleicht kann schon das Beerdigungsinstitut Dir Zugang zu einem Trauerkreis vermitteln. Ansonsten kannst Du es auch über Deine Kirchengemeinde oder - falls Du keiner fest angehörst - die Telefonseelsorge versuchen; sicher haben die entsprechende Kontaktdaten.
Achte jetzt sehr auf Deine Gesundheit, aber ohne den Schmerz einfach wegzudrängen. Nochmal: Lass ihn raus, schrei, weine oder schlag gegen eine Wand, wenn Dir danach sein sollte. Vielleicht fühlst Du Dich aber auch nur versteinert, dann horch in Dich hinein und beginne ein Tagebuch, in dem Du morgens und abends folgendes festhältst:
- Gedanken (die Dir gerade durch den Kopf gehen)
- Körper (etwa Druck in der Brust)
- Gefühle (die Du gerade wahrnimmst)
Du kannst Deiner Frau auch Briefe schreiben darin und so mit ihr in Kontakt bleiben.
Nimm Dir alle Zeit die Du brauchst und jede Hilfe, die Du bekommen kannst! Es gibt ein Leben da draußen, auch wenn es ohne sie jetzt ein anderes sein wird. Sie hätte Dir sicher alles Liebe und Gute dafür gewünscht und das tue ich jetzt auch!
Alles Gute für Dich.