Hallo saxana und alle anderen Traurigen,
seit Oktober lese ich bei euch mit und ich verstehe euch gut. Auch für mich ist es das erste Weihnachten ohne meinen Mann.
Dazu kommt noch das unser Kennenlerntag der 24.12. ist, so ein Mist auch.
Wir sind seit 23 Jahren ein Paar (gewesen muss ich ja jetzt wohl schreiben) und seit 20 Jahren verheiratet.
Seit einiger Zeit hat sich bei uns der Alltag eingeschlichen, wie es sicher in vielen langjährigen Beziehungen so passiert. Wir haben uns ein wenig aus den Augen verloren und hinzu kam das meine Lust auf S. immer weniger wurde. Er hat dann Druck gemacht, ich habe aus Pflichtgefühl( oh Gott hört sich das schlimm an) mitgemacht und dann hat er aufgehört zu drängeln und hat mich in Ruhe gelassen.
Da war ich erst mal froh und wir haben weiter unseren Alltag gelebt mit den Kids in Urlaub gefahren und was man so macht.
Unsere persönliche Kommunikation beschränkte sich auf das alltägliche, über unsere Probleme haben wir nicht wirklich gesprochen.
Er hat nur angedeutet ich solle doch mal zum Frauenarzt gehen da gebe es doch sicher Pillen gegen Unlust in den Wechseljahren
und ich solle doch mal zu einem S.. (aus heutiger Sicht wäre das sicher nicht die schlechteste Idee gewesen mit dem Therapeuten, aber da mein Mann unsere Probleme nur auf mich schob war ich total sauer und habe abgeblockt).
Ich hatte mir vorgestellt das ich dort in der Therapie aufgedrückt bekomme das ich mich aufhübschen solle, mich in Stimmung bringe damit es wieder besser klappt, also ich michbessern solle.
Das wollte ich in der damaligen Zeit (ist so 3-4 Jahre her) überhaupt nicht und habe unsere Probleme ausgesessen.
In dem letzen Jahr habe ich mich irgendwie befreit gefühlt, und habe vorsichtige Annäherungsversuche gestartet, die aber unbeantwortet blieben.
Hätte ich doch den Mut aufgebracht offen mit ihm zu sprechen, aber ich muss wohl sagen das ich anscheinend da noch eine Baustelle habe was die Konfliktfähigkeit angeht. Ich werde erst tätig wenn ich total in die Enge getrieben werde.
So nun kommt es. Anfang Oktober, an einem Samstag hat er mich angesprochen das er was mit mir besprechen will.
ich dacht na ja jetzt kommt es wieder das ich mehr Sport machen soll und abnehmen, da sagt er das er seit 3 Jahren eine Freundin hat, in die er sich jetzt verliebt hat und von der er nicht lassen will, die Liebe seiner zweiten Lebenshälfte. Und sie wolle sich nicht mehr verstecken mit ihm und sich nicht mehr heimlich mit ihm treffen (was ich aus ihrer Sicht ja sogar verstehe) und deshalb sage er mir das jetzt.
Ich war wie versteinert und konnte erstmal gar nicht reagieren. Ich war ganz ruhig. Und dann sagte er mir wie er sich das weitere Vorgehen vorstelle : er würde weiter bei mir und unseren Kids ( 12 und 16 Jahre) wohnen, jedes zweite Wochenende mit ihr verbringen und weiter mit uns in Urlaub fahren und 2 Wochen im Sommer mit ihr verreisen. Das sei doch eine gute Lösung.
Ich glaube ich habe ihn nur fassungslos angestarrt. Auf das Angebot eines Neuanfangs mit Ehetherapie hat er nur müde ab gewunken.
Er sagte noch er würde mir ja nichts wegnehmen was ich sowieso nicht mehr hätte.
Das restliche Wochenende habe ich wie in Trance verbracht, nur geheult, konnte nicht schlafen und essen, und montags auf der Arbeit saß ich mit feuerroten Augen und bin sofort wieder in Tränen ausgebrochen. Ich habe dann erst Resturlaub genommen und bin zu meinem Hausarzt der mich dann krankgeschrieben hat. Sein Kommentar war nur The show must go on. Den hätte ich auch killen können in dem Moment. (Männer sind manchmal furchtbar unsensibel)
Und die ganze Zeit liegt mein Angetrauter neben mir im Bett und sitzt mit am Essenstisch. Ich konnte ihn nicht mehr neben mir haben und habe gesagt er soll ausziehen, was er dann Gott sei dank nach 4 Wochen auch getan hat, nur 3 km weiter damit die Jungen weiter Kontakt halten können. Ich hätte ihn am liebsten auf den Mond verschickt.
Das da was nebenbei läuft s.uell habe ich mir schon gedacht, mein Nochmann ist beruflich viel unterwegs, aber das er sich aktiv aus dem internet eine neue S.partnerin sucht und dann noch glaubt das das alles ohne Gefühle, just for Fun geht, und alles hinter meinem Rücken das hat mich zutiefst verletzt. Und er hat gedacht das ich sein vorgeschlagenes Arrangement nur abwinke unde weiter zur Tagesordnung übergehe
Er wollte dann auch noch Weihnachten mit seiner Mutter und Schwester bei mir feiern als wenn nicht wäre, wie holzköpfig und gefühllos kann man nur sein.
Ja das ist das Ende vom traurigen Lied, ich bin dabei das alles zu verarbeiten was passiert ist und werde heute alleine mit meinen --Jungs Weihnachten verbringen, ich will versuchen es uns einigermaßen schön zu machen mit Weihnachtsbaum gutem Essen und so, ich hoffe ich fange nicht wieder an zu weinen, will meinen Jungs nicht das Fest versauen.
So, ist doch eine langer Text geworden, musste wohl mal raus.
Allen Traurigen, Verzweifelten wünsche ich das ihr gut die Festtage übersteht, ihr seid es wert das ihr gut zu euch selbst seid( ich weiß wie sich das anhört, bin auch noch im Übungsmodus) fühlt euch von mir gedrückt
LG
denimsoul
24.12.2013 15:33 •
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