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Trauriges Weihnachten 2013 nach Trennung - wer noch?

M
Liebe Alena,

das mit dem Eigenbedarf haut nicht hin. Habe mich informiert. Denn gegen eine Frau mit Kindern habe ich als Junggeselle kaum Chance. Eigenbedarf kann man zwar geltend machen, aber es würde neun Monate dauern - wenn ich damit überhaupt durchkäme - bis ich einziehen bzw. mich dort anmelden könnte. Exe wohnt nämlich schon neun Jahre dort. Immerhin war es eine Möglichkeit aktiv zu sein.
Rausklagen kann ich sie auch nicht. Sie war auch schon beim Anwalt.

Nächste Woche muss ich sie auf dem örtlichen Jugendamt treffen. Da platzt dann wieder eine Bombe...

Ich brauche eine Strategie(n), meine Gedanken zu kontrollieren. Kann die Gefühle nicht abstreifen. Und gerade jetzt soll der Kopf klar sein. Wahrscheinlich ist ihr Next auch dabei. Ich komm von diesem Gefühlschaos nicht los.
Aber ich danke Euch für die Tipps.

04.01.2014 23:35 • #241


R
Hallo an alle, die 2013 am liebsten aus ihren Leben streichen würden...

Nach 36 Jahren Beziehung genau das erlebt, was ihr beschrieben habt. Alle Tiefs genauso durchlitten. Aber von Anfang an war mir klar: Ich werde am Ende die Sonne wieder sehen. Dahin ist noch ein langer Weg, aber es wird immer besser. Es kostete mich viel Kraft, 25 kg, Geld und jede Menge Tränen und Selbstzweifel.Das hat mir geholfen: Therapie, eine knallharte Analyse der negativen Verhaltensweisen meines Ex, Freunde um Hilfe bitten, am Arbeitsplatz Bescheid sagen, Umzug in ein neues Zuhause, meine Kinder, irgendwann sagen: Schluss mit der Beschäftigung und dem Reden über die Ungerechtigkeiten und den Ex, das machen, was ich immer tun wollte und nie Zeit dazu fand (weil er es nicht wollte oder ich die Zeit ihm opferte). Fazit: Es war das schönste Weihnachten und Silvester seit Jahren, weil ich genau das tat, was mir gut tat. Aktiv werden, aber mit Ruhepausen zum Trauern, sich bemitleiden, wütend sein, im Loch sitzen und depressiv sein. Es ist so wichtig, dass dafür Raum und Zeit ist. Aber genauso wichtig ist es, dass diese Zeit nicht mehr Platz einnimmt als die Zeit, es sich gut gehen zu lassen. Ich habe mir so viele geniale Gemeinheiten ausgedacht, mich zu rächen (und hätte auch viele Gelegenheiten dazu gehabt), habe es aber nur in meiner Fantasie und in Gesprächen mit Freunden umgesetzt. Und glaubt mir, es gibt ein viel besseres Gefühl, sich nicht gerächt zu haben und vorallem die Energie nicht für Hexen und schei. verschwendet zu haben. Ich nenne meinen Ex nur noch kleiner Wicht. Das hilft mir vorallem, wenn er sich wieder eine Gemeinheit ausgedacht hat (Scheidungskrieg). Zu wichtigen Zusammentreffen nehme ich eine gute Freundin mit, die mich vor schlimmsten emotionalen Entgleisungen und Rückfällen bewahrt. Inzwischen fahre ich, wenn ich wieder eine bösartige E-mail erhalten habe, nur noch mit dem Bus/Taxi/Freunden, denn ich war in den ersten Monaten jedes Mal so fassungslos, dass ich bereits 3 kostspielige Unfälle (nur Blechschaden) gebaut habe. Die Zeit heil keine Wunden, aber sie arbeitet für uns. Und an Silvester habe ich mir geschworen, dass ich in einem Jahr das Jahr 2013 zu meinem besten (Entwicklungs)Jahr zählen werde...egal, was noch kommt. Und ich bin mir sicher, dass es mich noch einige Male schwer beuteln wird. Vieles von dem,was ihr geschrieben habt, hat mir geholfen. Da weiß ich, dass ich nicht die Einzige bin, die das durchstehen musste. Das stärkt auch mein angeschlagenes Selbstwertgefühl. Danke an alle hier.

05.01.2014 00:59 • #242


A


Trauriges Weihnachten 2013 nach Trennung - wer noch?

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M
Wenn ich halb so weit wäre...
Respekt, Rote Zora, Respekt...

05.01.2014 01:13 • #243


R
an Mauspapa:
Strategie: Sei gut vorbereitet. Stelle Dir die Situation im schlimmsten Fall vor: Deine Frau im tollsten Outfit mit glücklichem Gesicht (Du stellst Dir die Frage: Warum sah sie für mich nicht so aus? Warum tat sie das nicht für mich, sondern für das Ar., das an ihrer Seite ist). Das Ar. neben ihr ist übertrieben höflich oder arrogant zu Dir, peinlich charmant zur Hexe (Du denkst: Was findet die an diesem peinlichichen Typen), der Amtsschimmel wiehert, aber nicht zu Deinen Gunsten (Du würdest ihn am liebsten schütteln wegen der Ungerechtigenkeiten und Lügen). Also überlege Dir vorher, wie Du ohne Deine Würde und Selbstachtung zu verlieren, gefasst reagieren kannst. Überlege Dir auch Gemeinheiten, böse Sätze, Wutausbrüche u.ä. Aber das schreibst Du nur für Dich auf oder hier auf dieser Seite, oder Du erzählst das einem guten Freund. Wenn es Dir möglich ist, nimm Dir jemanden als Beistand mit. Nimm Dir vorher Zeit, um Dich vorzubereiten, geh spazieren, schlaf Dich aus, treib vorher Sport und zieh was an, wo Du gut aussiehst und Dich wohlfühlst. Hör heitere Musik vorher, sing laut mit, lächle auf dem Weg dorhin alle an, die Dir entgegenkommen. Frag die Leute nach den Weg, sprech Dein Gegenüber an, red übers Wetter oder über die Dokumente...egal, reden, reden, reden. Natürlich kannst Du die Hexe kühl behandeln und ihr Ar. links liegen lassen. Aber mit Höflichkeit. Das ärgert und irritiert sie am meisten. Und Du tust Dir damit was Gutes, weil Du ihnen keine Gelegenheit gibst, über Dich zu lästern. Werde ein gestandener Mäusevater, kein kleiner Mauspapa, den die Hexehnkatze frisst. Viel Erfolg damit! ...Und Emotionen zeigen ist eine Stärke, Rachegelüste aber nicht.

05.01.2014 01:25 • #244


R
an Mauspapa:
Ich arbeite ja schon ein dreiviertel Jahr daran. Und mein Mann hat es mir sehr einfach gemacht. Er hat sich so mies verhalten, dass ich nur noch den Kampf nach vorne (oder aus dem tiefsten Loch nach oben) antreten konnte, wenn ich nicht den Rest an Selbstachtung verlieren wollte. Außerdem hätte ich mich vor meinen Kindern so geschämt, die hätten das nicht mehr verstanden. Mein Mann hatte mir in den letzten Jahren unserer Ehe so viel Energie entzogen und mich so heruntergezogen, dass ich seelisch und körperlich am Ende war. Nach der Trennung hatte ich plötzlich wieder Energie und Lebensfreude, es war wie ein Befreiungsschlag. Vielleicht wie bei einer Geburt: Schmerzhaft, aber der Beginn eines neuen Lebens. Tja, der Vergleich ist vielleicht gar nicht so ganz verkehrt, denn man muss sich auch abnabeln, wird in eine neue kalte Welt geworfen und muss erst mal lernen auf eigenen Beinen zu stehen. o.k., die liebenden, umsorgenden Eltern fehlen. Aber dafür ist man ja schon erwachsen, man hat ja eigentlich schon alles gelernt, muss es halt nur wieder richtig anwenden und auf die neue Situation anpassen. Und das Loslassen und Gekränktsein aufgeben ist wohl das Schwerste. Das kann ich auch noch nicht richtig, sonst wäre ich ja nicht auf dieser Seite.

05.01.2014 01:42 • #245


M
Hallo rote zora,

deine Strategie liest sich gut und ist mit Sicherheit wirkungsvoll. Gedanken, die sich in so einer Richtung orientieren, habe ich auch. Bei dir hat es sich zweifellos nach vielem Üben durch Praxisdurchläufe bewährt. Ich danke dir vielmals für diese wertvollen Tipps und Erfahrungen, die du mir hier an die Hand gibst!

Jeder hat beim Scheitern sein individuelles Paket zu tragen. In einem weiteren schmerzlichen Punkt hast du auch zu 100% Recht:
Das Loslassen und Gekränktsein ist wohl das Schwerste... Und das ist genau meine Baustelle. Manchmal denke ich an mein Leben vor der Beziehung und vor der Geburt des Kindes zurück. Und dann wird mir jedesmal klar, dieses Dasein will ich nicht mehr führen. Was ich an eigentlichem Reichtum in der Beziehung hatte, habe ich nicht immer zu schätzen gewusst. Das bekommt seit ein paar Monaten jemand anders in vollstem Umfang.
Aber ich bin weit entfernt davon, mir allein die Schuld daran aufzuladen. Auch und gerade das, was nun passiert bzw. bei Exe abläuft, führt mir das vor Augen. Aus subjektiver Sicht glaubt jeder, das Recht auf seiner Seite zu haben. Dinge werden dann im Geiste so hingebogen, wie man es braucht. Man läuft zum RA, der für Geld alles zu Papier bringt, und schon denkt man, man ist auf der richtigen Seite.
Dabei liegt das Meiste Ungemach doch im Charakter des Einzelnen. Ich habe Exe vor Monaten geschrieben, dass das, was sie da seit Wochen tut, aus meiner Sicht nur ein Dummer Mensch tut. Dies war dann der erste Anlass für einen Brief ihrerseits mit teils heftigen Abgrenzungen, Distanzierung von allem und darüber hinaus auch u. a. Drohungen mit bereits in alle Dinge involvierte Fachanwälte. Darüber war ich aufs Äußerste fassungslos und abermals in Schockstarre, denn es zeigte mir, wie weit bereits alles gediehen war, während ich völlig abgemeldet war (Klinikaufenthalt) und in tiefster Verzweiflung.
Immerhin haben wir denk kürzesten Tag des Jahres (22.12) mit Dunkelheit hinter uns. Es wartet viel Arbeit auf mich, und oft drehe ich mich im Kreis, verbringe Zeit mit rauchen und grübeln, mit grübeln und rauchen... Gedanken driften in die Vergangenheit, Emotionen kehren immer wieder.
Dann kommt demnächst wieder der Tag, an dem ich Exe beim Amt gegenüber sitzen muss. Und da, liebe rote zora, werde ich an deine Zeilen von heute denken. Ruhig und freundlich bleiben, Exe und Next in Gedanken ärgern etc. Ich glaube dir nämlich, denn deine beschriebene Strategie ist ja eigens erprobt. Darüber hinaus habe ich auch noch die Baustelle Haus. Auch das wird beim Kampf um Kindsumgang vermengt werden. Exe führt diesen Punkt mit Schärfe an, zusätzlich Behauptungen, die mich als Vater diffamieren.
Liebe rote zora, ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und dass du deinen Weg weiter gehen wirst.

05.01.2014 12:21 • #246


P
Zitat von Rote Zora:
Und glaubt mir, es gibt ein viel besseres Gefühl, sich nicht gerächt zu haben und vorallem die Energie nicht für Hexen und schei. verschwendet zu haben.


Hallo Rote Zora,
hier geht es nicht darum dass er sich rächt, oder hasst,
sondern darum, dass sich mp das zurück holt, was ihm zusteht.

05.01.2014 13:59 • #247


A
Zitat von mauspapa:
Liebe Alena,

das mit dem Eigenbedarf haut nicht hin. Habe mich informiert.

Nächste Woche muss ich sie auf dem örtlichen Jugendamt treffen. Da platzt dann wieder eine Bombe...

Ich brauche eine Strategie(n), meine Gedanken zu kontrollieren. Kann die Gefühle nicht abstreifen. Und gerade jetzt soll der Kopf klar sein. Wahrscheinlich ist ihr Next auch dabei. Ich komm von diesem Gefühlschaos nicht los.
Aber ich danke Euch für die Tipps.
hallo mauspapa

klarer kopf ist immer gut, du kannst versuchen dir mental eine emotionale schranke/wand zwischen ihr und dir vorzustellen und für das thema, was dich beschäftigt, was du klären willst, einen imaginären raum, in den du alles hineinpackst, was für dich wichtig ist, darauf kannst du deinen fokus setzen.
kommt aus dem mentaltraining, menschen in stressituationen können davon profitieren.

wenn du glaubst, dass du sie wegen eigenbedarf nicht rausbekommst kannst du versuchen sie wegen der mietschulden rauszusetzen, egal, was du versuchst, du wirst damit geduld haben müssen.
letztendlich ist auch das kind davon betroffen und bekommt vieles mit.

schaue nach vorn und plane du dein leben, kümmere dich regelmäßig und liebevoll um dein kind
und lass deine ex mit dem neuen glücklich werden,
kümmere du dich um dein glück und deinen seelenfrieden,
sich für etwas aufreiben worauf du keinen einfluss haben kannst, zieht dir nur unnötige kraft raus.

die brauchst du jetzt um klare verhältnisse zu schaffen,
bleibe mehr bei dir, mache dir einen plan was du alles ordnen musst und arbeite ihn step by ab.

alles gute !

05.01.2014 17:57 • #248


M
Liebe rote zora, peppilotta und alena,

ich bin euch so dankbar, dass ihr mir helft und mich mit Rat unterstützt. Wenn ich eure Beiträge lese, geht es mir sofort etwas besser.
Das mit dem Mentaltraining und dem klaren Abgrenzen scheint mir ein sehr geeigneter Weg zu sein, um aus dieser ganzen Misere heraus nach vorne zu sehen. Das was ihr mir mit auf den Weg gebt, nehme ich sehr ernst und werde es versuchen bestmöglich umzusetzen.
Gerade weil ihr solche Situationen schon selbst erlebt habt, nehme ich eure Ratschläge für bare Münze. Ich danke euch nochmals für die aufmunternden Worte.
Habe eben wieder einen Anflug von Traurigkeit und Verzweiflung über den Verlust von allem gehabt (Exe, Beziehung, regelmäßig Kind sehen etc). Dagegen stelle ich Wut und Klarheit über die Realität. Ich vermag diese Gedanken und Gefühle dann teilweise unter Kontrolle zu haben. Es braucht noch viel Arbeit und Training.
Lasst ihr euch bitte auch nicht unterkriegen!

06.01.2014 00:37 • #249


A
Zitat von mauspapa:
Habe eben wieder einen Anflug von Traurigkeit und Verzweiflung über den Verlust von allem gehabt (Exe, Beziehung, regelmäßig Kind sehen etc). Dagegen stelle ich Wut und Klarheit über die Realität. Ich vermag diese Gedanken und Gefühle dann teilweise unter Kontrolle zu haben. Es braucht noch viel Arbeit und Training.
Lasst ihr euch bitte auch nicht unterkriegen!
hallo mauspapa

es ist wichtig diese aufkommenden gedanken und gefühle anzunehmen, sie wahrzunehmen und auch zu fühlen, nur so können wir das langsam verarbeiten.
aber der master for my life bin ich selbst, deshalb lasse ich diese gefühle auch zu, einfach weil sie ja schon da sind. akzeptanz ist wichtig. wir sind ja menschen, keine maschinen, die wir mal eben per knopfdruck ein- oder ausschalten können.
wichtig ist es dann aber auch weiter nach vorn zu schauen und sich wieder darauf zu konzentrieren.
trauer braucht wie wut ihre zeit, und unser leben ausserhalb davon auch.

du wirst es auch schaffen langsam wieder land zu sehen !

06.01.2014 18:41 • #250


R
an Peppilotta:
Du hast natürlich recht, dass man sich holen soll, was einem zusteht. Allerdings muss man bei solchen giftigen Auseinandersetzung immer Federn lassen. Und man muss sich immer fragen, ob das die Sache wert ist. Bei mir spielten da ja schon oft Rachegelüste mit. Und da hat es mir geholfen, dass ich mir dessen bewusst wurde, dass mich das nur vergiftet, auch wenn ich am Schluss der Gewinner bin. Das kostet so viel Energie, die ich lieber positiv eingesetzt hätte.
An Mauspapa: So ging es mir heute: Bin gesundheitlich etwas angeschlagen, das Wetter ist trüb und nasskalt, genau die Stimmung, um in Traurigkeit zu versinken. Hab dann ein paar Minuten geweint, alte Bilder aus glücklichen Tagen angesehen, aus Frust jede Menge Süßigkeiten gefuttert und noch mehr geheult. Die Zeit traurig zu sein, muss sein, alles andere wäre unmenschlich. Und es zeigt, dass ich Gefühle habe und sie zeigen kann. Das ist für mich auch sehr beruhigend. Denn genau das konnte mein Ex nicht, behauptete das aber von mir.
Aber dann habe ich STOPP gesagt, habe mich angezogen und bin spazieren gegangen, habe beschlossen, den Nebel und die Stimmung nicht mehr düster, sondern geheimnisvoll zu finden. Dann habe ich mir ausgemalt, wie der Weg im Frühling an einem Sonnentag sein wird und ich habe mich bei einem Lächeln ertappt. Es hat doch tatsächlich heute mal geklappt, meine negativen Gedanken in positve unzuleiten. Das funtioniert nicht immer, aber immer öfter, wenn man es probiert. Mauspapa, denk an Dein Kind und glaube daran, dass es deine Liebe spürt, auch wenn du nicht bei ihm bist. Du musst für dein Kind stark sein, und das musst du auch beim Jugendamt ausstrahlen. Du bist auf einem guten Weg.

06.01.2014 21:34 • #251


S
Vielen lieben Dank, liebe Rote Zora, für deine Darstellung von Strategien. Ich gebe zu, sowas gehört auch zu meinen Aufwertungstaktiken. Du hast das sehr schön beschrieben und ich finde mich darin wieder!

Und dir, liebe Alena_52, kann ich auch nur beipflichten! Bravo - ihr beiden!

Lieber mauspapa, ich hätte noch eine andere Idee. Manchmal kann man auch von seinen Exen lernen - in dem man sich deren/dessen Verhalten abschaut. Ich neige sehr zu Grübeleien, analytischen Wenns und Abers dieser Welt. Alles dreht sich ständig nur darum.
Mein Ex ist ein Meister der Verdrängung. Ich habe mir das mal näher überlegt (schon wieder grübel, grübel) und dann habe ich mir gesagt: dem gehts besser wie mir, weil der mich einfach verdrängt und rausschmeißt. Ich habe das versucht und du wirst es mir nicht glauben, es hat tatsächlich funktioniert. Es ist nicht so, dass ich nun keinen Schmerz mehr habe und nicht mehr an ihn denke - nein, weiß Gott nicht!
Aber, ich verdränge von Zeit zu Zeit die Gedanken an mein Elend und widme mich anderen Menschen, so wie denen hier im Forum. Oder auf Arbeit - ich bin Schulsekretärin für 7.-10. Klassen. Ich schiebe die negativen Gedanken ganz fest und mit eisernem Willen weg - und freue mich mit den Schülerinnen und Schülern. Da wird die Welt für ein ganz bisschen Zeit so weit und schön. Davon ernährt sich dann meine Seele, weil es mir spiegelt, dass ich wohl eine ganz Nette sein muss, wenn man soviel Zuneigung entgegengebracht bekommt.

Während dieser Zeit geht es mir gut! Der Vorteil davon ist, dass man sich nicht ununterbrochen runterziehen lassen hat, sondern die schönen Dinge des Lebens sieht.
Auch wenn einem das Leben, so wie dir, übel mitgespielt hat...
Man kann es nicht ändern, aber man kann etwas gelassener damit umgehen.

oder, kein schei., ich habe 2007 durch einen Zufallsbefund erfahren, dass ich in der Stirnhöhle einen Tumor habe. Einen gutartigen. So - erste Reaktion war, zu heulen, bis der Arzt kommt. Ich dachte, mein Leben sei zu Ende (und ich wollte doch noch erlegen, bis meine Kinder erwachsen sind). Wirklich schrecklich!
Aber dann habe ich mir gesagt: weißt du, du kannst jetzt jeden Tag heulen und dein Leben nur noch grau in grau sehen, du kannst dich am besten auch gleich umbringen oder, du ignorierst es einfach. Dann ist es zwar nicht weg, aber ich leide inzwischen nicht so dermaßen. Es hat bis heute geklappt. Ick schwörs!
Ich kann es ja nicht ändern, aber mir deswegen jetzt jeden Tag so zu versauen, ist nur der eine Weg.

Ich hoffe, du kannst mir folgen. Was ich damit sagen will: du gewinnst immer dann an Lebensenergie, wenn du dir die Sonnenhappen des Lebens organisierst. Damit ist nicht gemeint, dass man nicht trauert. Jeden Abend kann man für eine gewisse Zeit trauern, sauer sein, Hass und Wut ausleben - ja, gewiss - aber es kommt eben auch was Gutes rein.

Was meinste, wie blöd deine Ex guckt, wenn du völlig relaxt und wirklich mit der Welt zufrieden das nächste Mal vor ihr stehst! Dann versteht nämlich sie die Welt nicht mehr!
Wenn du dann zeitweise innerlich lächelst, lächelst du nach außen auch.
Und du sagst das nächste Mal: ja, ja, alles gut so, ich schaue es mir nachher an. Aber hättest du jetzt was dagegen, wenn ich einfach nur mit meiner Tochter gehen will? Wir haben noch was vor - schönen Tag dir noch!

Wichtig bist du!

Liebe Grüße Saxana

06.01.2014 21:58 • #252


H
ich wurde am 26.12.2013 verlassen von meiner Freundin.war ein schock und nur weil sie in mein bett weiße flecken gesehen hat.ich hoffe ihr wist was das heißt.wollte mit ihr reden hat voll dicht gemacht seit den kein Lebenszeichen.bin am ende.

06.01.2014 22:37 • #253


S
Lieber Hari,

weiße Flecken bedeuten auch, dass du es dir gemütlich gemacht hast in Gedanken an sie.
Kann aber auch Eis gewesen sein

Es muss nicht zwangsläufig das sein, was sie vielleicht denkt. Oder besteht vielleicht ein begründeter Verdacht?
Wie lange wart ihr zusammen?

LG Saxana

06.01.2014 22:54 • #254


M
Hallo saxana, alena, rote zora,

habe heute auf der Arbeit - während Arbeitszeit - erfahren, dass Exe nicht im Entferntesten daran denkt, aus dem Haus auszuziehen... Wehrt sich mit allen rechtlichen Mitteln. Meine Chancen gehen gegen Null, sagt der Rechtsverdreher...

Dann wieder in Gedanken gewesen und zwei Stunden später heftigen Rückfall gehabt, der bis jetzt anhält. Hört nicht auf. Ich habe alle meine Hoffnungen daran gesetzt, dass sie, wenn der Druck größer wird, irgendwann die Segel streicht und aus der Hütte auszieht. Denn wenn ich dort nicht mehr hin muss, nicht nur weil ich das Kind holen will, geht es mir besser.
Es ist wieder da: diese bittere Mixtur aus Verzweiflung, Trauer, Verlust. Der größte Schmerz entsteht aber aus dem Wissen, dass sie es sich mit ihrem Partner in dem Haus gut gehen lässt.
Inzwischen glaube ich, dass Exe wirklich denkt, ich sei krank. Und das erzaehlt sie auch der Tante beim Amt.
Okay, es ist seit über drei Monaten ein absoluter Ausnahmezustand. Und es ist einiges in meiner Vergangenheit falsch gelaufen. Dann kriege ich auch noch Mitleid von diesem Satan. Und gut gemeinte Ratschläge, denn ich bin ja krank, wie sie sich selber bestätigt. Daher ist es absolut in Ordnung, dass sie alles macht, was ihr zum Vorteil gereicht.

Wenn ich nur mit irgendwas Gegendruck machen könnte. Es fällt mir nicht sonderlich schwer, ein kaltes Lächeln aufzusetzen. Lange hält das aber nicht. bin mir auch nicht sicher, ob das überzeugend wirkt. Das Aas hat ja keinen Grund Angst haben zu müssen.

Ich denk schon wieder, ich pack das einfach nicht. Denn mir ist klar, dass die größte Pein aus eben dieser Demütigung immer wieder aufs Neue wachsen wird. Über den Verlust kommt man irgendwann hinweg. Das braucht Zeit. Aber das, ständig die Exe wieder treffen zu müssen, die im eigenen Haus ihr neues Liebesleben auslebt, das ist eine so heftige Kränkung, dass ich nicht damit umgehen kann.
Als ich erfahren habe, sie verweigert mit aller Entschlossenheit gegen einen Auszug, bin ich wieder in diesem schei... Loch gewesen, sofort. Genau dieser Umstand, dieses Wissen, ist es, was mir das Leben schwer macht. Zwischendurch dachte ich Hexe, nimm das Kind und geh bitte einfach nur... Dann wieder: so geht's auch nicht.
Und das ist das Dilemma.
Beide Seiten weichen nicht. Die eine will nicht (Exe und Kerl), die andere (ich) kann nicht. Wegen des Kindes. Aber sie muss raus, sie muss, sie muss...! Ich komme sonst nicht zur Ruhe, ich komme sonst nicht runter. Ein Kind über zwei bis drei Tage zu versorgen krieg ich in so einem Zustand schon gar nicht hin.
Ich rauche schon wieder wie ein Schornstein, bin schlaflos, verzweifelt etc. Ich kann ja loslassen. Aber dazu brauche ich auch Abstand von dem ganzen Zeug. Kind erzählt mir dann beim möglichen nächsten Umgang wieder alle Sachen.
Ich werde mir morgen wohl Anti-Depressiva-Pillen beim Doc holen. Mal probieren, wie die wirken. Jemand Erfahrung damit und kann mir sagen, ob es zu empfehlen ist? Ich muss ja auf Arbeit funktionieren. Kann mich nicht schon wieder einweisen lassen und krank machen. Obwohl ich mich jetzt gerade so fühle.

07.01.2014 01:30 • #255


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