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Trauriges Ende nach 18 Jahren

40something
Hallo,

ich bin heute zufällig auf das Forum gestoßen und habe mich ein bisschen eingelesen und mich an dem netten Umgangston hier erfreut.
Wollte kurz meine Geschichte mit euch teilen. Versuche mich kurz zu halten
Vor drei Monaten, am 7 Hochzeitstag und am 18. Jahrestag, haben mein Mann und ich uns getrennt. Ursache war eine E-Mail von mir, in der ich seit einem Jahr immer alles aufschreibe, wenn ich nicht mit ihm reden kann, die ich dann im Affekt abgeschickt habe. Weil er auch abweisend reagiert hat (auch verständlich bei 4 Seiten meiner Sichtweise), haben wir uns auf einen Trennungsmodus geeinigt. Heute sehe ich, die E-Mail war ein Versuch ihm zu zeigen, wie schlecht es mir ging und sein Verständnis und seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Trennung kam dann ziemlich überraschend, gilt jedoch aus seiner Sicht als von mir initiiert. Fast alle um uns rum waren überrascht, weil wir nach außen als gutes Paar gegolten haben.
In unserer Beziehung haben wir einiges durchgemacht und auch geschafft: 2 lebende Kinder (14 und 8 Jahre), 2 Sternenkinder, über 3 Jahre Haus saniert, Corona und mein Long Covid überstanden, 15 Jahre S. mit anderen bei ihm (10 davon mit meinem Wissen).
Am Ende haben wir uns eher ignoriert als gesprochen und eskaliert ist es an einer Hotelbuchung für sich und eine seiner S., die ich gesehen habe, wo es bei mir ausgeflippt ist. In dieser Wut habe ich dann auch die Mail abgeschickt.
Aus meiner Sicht war die Beziehung geprägt davon, dass es nach seinen Bedürfnissen und Wünschen geht und ich zurückstecke. Für mich stark geprägt durch seine außerehelichen S., denen ich wegen Trennungsangst zugestimmt habe, mich aber fast nie wirklich wohl damit gefühlt habe. Auch deswegen habe ich eine Depression entwickelt und eine Fixierung darauf, es ihm recht zu machen. Habe mich also nach seinen Wünschen verbogen und mich dabei selbst verloren.
Seit 1,5 Jahre habe ich eine Therapeutin an meiner Seite, die mir immer wieder Selbstliebe predigt und ich arbeite hart an mir. Mein ganzes Umfeld bemerkt das, nur in der Beziehung hat es keine Früchte getragen. Es ist verdammt schwer, sich wieder zu mögen in einem Umfeld, wo man ständig die kalte Schulter bekommt und das Handy für den Partner eine wichtigere Partnerin ist als man selbst (klar, da drin sind ja auch die netten S. und nicht der Alltag). Und schwer, für sich einzustehen, wenn man ständig das Gefühl bekommt, dass man schwach ist und weniger wert als der Andere (eine Sache, die er kategorisch ablehnt und bestreitet, getan zu haben).
Mein Mann sagt, er habe ein 3. Kind in mir gehabt und dass er ja nicht anders konnte als mit anderen zu schlafen, weil er bei mir nicht bekommen hat, was er braucht. Er hat auch mal eine Weile Pause gemacht und hat mir dann ein Ultimatum gestellt, dass ich mein S. mit ihm in einem Jahr in den Griff kriegen soll, sonst fängt er wieder an, sich mit anderen zu treffen. Das war im Oktober 2020, im März 2022 hat er mir dann gesagt, dass er null Änderung sieht (stimmt auch) und wieder anfängt sich mit Leuten zu treffen. Seitdem ging es mir immer schlechter, ich war viel krank geschrieben und habe dann im September den Mut gefunden, bei meiner Therapeutin, dich mich schon durch die Fehlgeburten begleitet hat, nachzufragen ob sie mich wieder aufnimmt. Zum Glück konnte ich recht schnell anfangen und schnell war Depression das Thema.

Nunja, jetzt stehe ich mit einem halben verschuldeten Haus vor den Scherben meiner Ehe. Finanziell habe ich keine Probleme, da ich mich mit meinem Gehalt selbst versorgen kann. Sas Haus kann ich mit meinem Gehalt allein nicht halten und pflegen und auszahlen kann ich ihn leider auch nicht.
Nur mein Herz bricht immer wieder. Natürlich trifft er sich jetzt noch mit anderen, so 2-3x pro Woche, und lebt seine S. voll aus. Natürlich geht mich das alles eigentlich nichts mehr an, nur bricht es mir dennoch jedes Mal wieder neu das Herz.

Und alle um mich rum sagen, ich soll mich lösen, dass es gut so ist und dass ich meinen Weg allein gehen soll und nur auf mich achten. Dass er nicht gut für mich ist. Und auch nicht in der Lage oder willens, etwas zu ändern. Rational sehe ich das auch so, auch weil er behauptet, dass bei ihm alles passt und er keinen Bedarf sieht, irgendwas an sich zu ändern. Bekommt ja viel Zuspruch von außen, hilft allen und jedem bei jedem Problem (egal ob er gefragt wurde), bekommt Anerkennung und Wertschätzung bei seinen S. und ist auch im Beruf erfolgreich und beliebt. Nur das ständige Kleinmachen innerhalb der Beziehung sieht er überhaupt nicht.

In mir drin ist die Stimmt (auch befeuert von den jahrelangen Beziehungsdynamiken), die gern zurück möchte. Die sich fragt, ob es doch alles meine Schuld ist. Ich hätte toleranter sein müssen, ob es was geändert hätte, wenn ich stärker gewesen wäre und meine Grenzen erkannt und verteidigt hätte.

Er sagt, er hat mich nie kleingehalten und doch ist das mein Gefühl aus der Beziehung. Oft war seine Meinung einfach richtig, meine dagegen nicht. Jedes Mal, wenn ich versucht habe, was zu sagen, kam ein Konter. So dass ich am Ende Diskussionen umschifft habe und wenn seine Meinung eine andere war als meine, auf seine umgeschwenkt bin (was mir aktuell als Ambivalenz und Schwäche vorgeworfen wird). Ich habe am Ende einfach fast gar nix mehr gesagt, weil ich die Kraft nicht mehr hatte. In mir drin hat sich dadurch eine ungeheure Wut und Aggression ihm gegenüber angestaut, die ich aber nicht gegen ihn sondern gegen mich gerichtet habe.
Er sagt, dass das S. nicht das Problem war und ich fühle es so. Habe mich schon lange nicht mehr wichtig gefühlt, nicht wahrgenommen oder richtig. Das stete du müsstest nur mehr mit mir schlafen, dann müsste ich auch nicht weggehen hat bei mir zu Abneigung geführt. Die Vorstellung, mein Mann schläft jede Woche mit 1-10 anderen und fast jedes Mal verschiedenen Leuten hat mich so verzweifelt gemacht. Auch so angeekelt. Und so minderwertig.

Und nun bin ich so wütend und gleichzeitig traurig. So verzweifelt.
Und mein Kopf weiß, dass die Trennung richtig ist, dass er SO nicht gut für mich ist. Und mein Herz hat Angst davor, allein zu sein, dass es nicht nochmal jemanden da draußen gibt, der mich nimmt und liebt. (ich weiß, viel Minderwertigkeitskomplex und Selbstzweifel, ich arbeite daran).

In Phase kann ich mich auf das neue Leben freuen, aber meist überwiegt das Gefühl, alles verloren zu haben, was ich mir aufgebaut habe. Angst, meine Kinder zu verlieren und Angst, dass er mich irgendwie als psychisch kaputt darstellt und die Kinder bekommt.

Wieso ist es nur so, dass etwas, was rational komplett richtig ist, sich so falsch anfühlt?

Das ist die kürzeste Version, die ging.
Und ich weiß, ihr kennt weder mich noch ihn und das hier ist meine Sichtweise.

Meine eigentliche Frage ist:
Kennt es noch jemand, dass man rational weiß, dass die Trennung das Richtige ist, aber irgendwie hängt man doch immer wieder an dem Gedanken, ob (und wie) es ein Zurück gibt?

Wie habt ihr das für euch gelöst?

24.01.2024 16:40 • x 6 #1


brokenforever
Zitat von 40something:
Habe mich also nach seinen Wünschen verbogen und mich dabei selbst verloren.

Seit 1,5 Jahre habe ich eine Therapeutin an meiner Seite, die mir immer wieder Selbstliebe predigt und ich arbeite hart an mir.


Erstmal hallo, tut mir leid, dass du hier gelandet bist.

Was am auffälligsten aus deinem Beitrag hervorgeht, ist, dass diese Ehe für dich offenbar nicht wirklich erfüllend und zufriedenstellend war. Du hast dich für deinen Mann aufgegeben, der dich unterdrückt, dich selbst immer hinten angestellt, alles akzeptiert,...

Das klingt ganz, ganz schrecklich und ich kann und will mir nicht vorstellen, dass eine Therapeutin da nicht mehr zusammen gebracht hat, als dir Selbstliebe zu predigen. Unglaublich, was du die letzten Jahre durchmachen musstest. Das mit den S., das hast du alles ertragen, nur um diesen Widerling nicht zu verlieren? Er hat dich emotional erpresst!
Eine offene Beziehung sollte ausdrücklich von beiden gewollt sein, und funktioniert nur, wenn man sich gegenseitig wertschätzt und auf Augenhöhe begegnet. Von Wertschätzung scheint hier nicht mal annähernd die Rede zu sein, vielmehr von Unterdrückung und Manipulation.

Mit Verlaub, dein Mann ist ein A*schloch, wie es im Buche steht. Widerlich und ekelhaft - Du realisierst es jetzt vielleicht noch nicht, (aber bald), diesen Mann zu verlieren wird der Start in ein besseres Leben sein. Das Leben 2.0, indem du mal deinen Bedürfnissen nachkommen kannst. Und stell dir vor, du hast die Chance, jemanden kennenzulernen, der dich so liebt, wie du bist, und auch möchte, dass du glücklich bist. Deinem Nochmann ist dein Gefühlsleben offenbar komplett egal gewesen, all die Jahre.

Ich wünsche dir viel Kraft für die Trennungszeit und drück dich, es wird besser, auch wenns noch dauert!


...es kann nur besser werden!

24.01.2024 17:05 • x 17 #2


A


Trauriges Ende nach 18 Jahren

x 3


LostFeelings
Zitat von 40something:
Das stete du müsstest nur mehr mit mir schlafen, dann müsste ich auch nicht weggehen

Schuldumkehr as it‘s best!
Klar, und wenn er morgen eine Bank ausraubt bist du auch Schuld, weil du dir ein Brötchen beim Bäcker zu viel gekauft hast.

Da seid ihr wohl in der S. sehr unterschiedlich. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann möchte er regelmäßig S. und du keinen mehr und das schon über ein Jahrzehnt. Dafür habt ihr keine Lösung gefunden und anscheinend auch nicht dran gearbeitet, dass es dafür eine geben wird, die für beide sich gut anfühlt. War das in anderen Bereichen in eurer Beziehung auch so?

24.01.2024 17:11 • x 2 #3


LostFeelings
Zitat von 40something:
Wieso ist es nur so, dass etwas, was rational komplett richtig ist, sich so falsch anfühlt?


Er hat dir ja gesagt du kannst nix, bist nix und nicht liebenswert, weil du seine Wünsche nicht erfüllst und du hast dich versucht ihm anzupassen. Das hat sich auch nicht gut angefühlt, aber da gehörtest zu zu jemandem.

Was soll denn da in dir auch sein außer Platz (erstmal Leere) für Neues für dich? Der will ja auch gefüllt werden - ohne ihn. Veränderung, die Angst macht.

Dass du zweifelst könnte auch daran liegen, dass du selten wertgeschätzt wurdest und auch keine Grenzen und Raum für dich und deine Bedürfnisse gesetzt hast. Und dadurch auch kaum glaubst das zu schaffen.

Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Das schaffst du
Bist ja sogar finanziell unabhängig und du wirst dich von einigen Sachen lösen, aufs Haus vielleicht verzichten müssen, aber überlege mal was für Möglichkeiten du dadurch auch hast !

24.01.2024 17:18 • x 3 #4


LostFeelings
Sei erstmal feste gedrückt ! Sich so zu fühlen wie du ist erstmal relativ normal. Alles Gute Dir ! 3

24.01.2024 17:21 • x 3 #5


Milly85
Zitat von 40something:
eskaliert ist es an einer Hotelbuchung für sich und eine seiner S., die ich gesehen habe, wo es bei mir ausgeflippt ist. In dieser Wut habe ich dann auch die Mail abgeschickt.

Ok. Und er versucht es jetzt so zu drehen, dass der trennungsgrund diese Mail und dein Unmut über die Ehe ist? Siehst du nicht, dass das absolute Manipulation ist? ER ist der Grund, weshalb die Sache zwischen euch nicht funktioniert hat! Nicht dein Long-Covid, oder dass du anhänglich warst oder du ihm im Bett nicht das geben kannst, was er braucht!

du solltest deine Freunde hören, es ist das Beste, dass es zu Ende ist.

24.01.2024 17:25 • x 3 #6


Birkai
Zitat von 40something:
Angst, meine Kinder zu verlieren und Angst, dass er mich irgendwie als psychisch kaputt darstellt und die Kinder bekommt.

So einfach funktioniert das auch nicht. Wenn du unsicher bist, suche eine Beratungsstelle auf.

Deine Beziehung war nach dem gelesen schon sehr toxisch für dich. Wichtig ist dich erstmal auf dich und deine Kinder zu konzentrieren.

Ich wünsche dir dafür viel Kraft.

24.01.2024 17:26 • x 4 #7


S
@40something: Meine Liebe, ich denke, Du warst eine sehr gute Gefährtin, mit der man(n) etwas aufbauen konnte. Damals wusste es Dein Ex vermutlich auch zu schätzen, nunmehr dürfte das anders sein. MMn ist Dein Ex ein notorischer Fremdgänger, der die „Verantwortung“ für das „Fremd vög***“ auf Dich schiebt, um selbst nicht völlig schlecht dazustehen. Zieh Dir den Schuh nicht an. Sein notorisches Fremdgehen ist sein Problem. Nicht Deines.
Du warst und bist beziehungsfähig, er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Lass ihn ziehen und baue Dir rund um Deine Familie ein neues Leben mit Job, Hobbies und Familie auf. Letztlich wirst Du diejenige sein, die in einigen Jahren im Rückblick das bessere Leben hat und rundherum anerkannt ist. Dein Ex wird mit seinen Frauengeschichten Schiffbruch erleben und grandios scheitern. Glaube mir.

24.01.2024 17:43 • x 3 #8


H
Liebe Te, ich persönlich wundere mich, dass du mit diesem Mann überhaupt verheiratet bist und Kinder gezeugt hast.
Ihr passt in keinster Weise zueinander, trenn dich, Ärmel hoch und ranklotzen, hin oder her, du musst auf die Beine kommen, ich kenn das, zu Anfang 2 Jobs um die Immobilie zu halten, aber dann läuft es.
Da muss man echt beißen können, es lohnt sich.
Niemals kannst du bei diesem Typen bleiben, warum du nur 1 Gedanken daran verschwendest versteh ich nicht.
Er kann ein gute Vater sein, aber dir niemals ein liebender Ehemann.

Zitat von 40something:
dass es nicht nochmal jemanden da draußen gibt, der mich nimmt und liebt

Was ist das denn für ein Unsinn? Du definierst dich doch nicht durch einen Typen, du bist eine starke Frau, die es nicht nötig hat den Hosen hinterherzulaufen. Sortier dich, du brauchst keinen Mann um dein Leben auf die Kette zu bekommen.

24.01.2024 17:46 • x 3 #9


S
Zitat von Haeschen:
aber dir niemals ein liebender Ehemann

Er wird niemanden ein guter Partner sein. Wenn einer einmal notorischer Fremdgänger (geworden) ist, wird er es bleiben. Das ist bei solchen Typen ein „Lösungsmuster“. Sowas braucht man, wie ein Furunkel.

24.01.2024 17:51 • x 3 #10


H
@Seneca22 das hat nichts mit Fremdgehen zu tun, S. ist das Eine, Liebe das andere.
Ein Mann, der nicht liebt, aber S. NUR mit dir hat,.... geschenkt.

24.01.2024 17:54 • x 1 #11


40something
Zitat von brokenforever:
Was am auffälligsten aus deinem Beitrag hervorgeht, ist, dass diese Ehe für dich offenbar nicht wirklich erfüllend und zufriedenstellend war. Du hast dich für deinen Mann aufgegeben, der dich unterdrückt, dich selbst immer hinten angestellt, alles akzeptiert,....

Am Ende nicht mehr, nein. Eher belastend und für mich schwierig, weil ich überhaupt nicht mehr ich selbst war. Oder ganz vergessen habe, wer ich eigentlich bin.

Zitat von brokenforever:
Das klingt ganz, ganz schrecklich und ich kann und will mir nicht vorstellen, dass eine Therapeutin da nicht mehr zusammen gebracht hat, als dir Selbstliebe zu predigen. Unglaublich, was du die letzten Jahre durchmachen musstest. Das mit den S., das hast du alles ertragen, nur um diesen Widerling nicht zu verlieren? Er hat dich emotional erpresst!
Eine offene Beziehung sollte ausdrücklich von beiden gewollt sein, und funktioniert nur, wenn man sich gegenseitig wertschätzt und auf Augenhöhe begegnet. Von Wertschätzung scheint hier nicht mal annähernd die Rede zu sein, vielmehr von Unterdrückung und Manipulation.

Meine Therapeutin hat schon mehr gemacht, das ist die Quintessenz. Erstmal musste sie mich von meiner lebensverachtenden Einstellung wegbringen und mir wieder beibringen, dass ich eine eigene Person bin, außerhalb von Frau von XY.
Interessant ist, dass er auch behauptet, ich hätte ihn emotional erpresst, weil ich nach seiner Aufmerksamkeit gebettelt habe und immer von ihm Bestätigung wollte. Und weil er meine Depressionen nicht mehr ertragen konnte, hat er sich dann emotional von mir abgeschottet.
Wertschätzung habe ich nicht mehr wahrgenommen. Laut seiner Aussage hat er nur versucht, mir meine Freiheit zu geben, dass ich entscheiden kann, was ich machen will.
Gibt ja noch mehr Themen als S., wie z.B. Familienorga (Mental Load ist hausgemacht von mir).

24.01.2024 20:48 • #12


40something
Zitat von LostFeelings:
Da seid ihr wohl in der S. sehr unterschiedlich. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann möchte er regelmäßig S. und du keinen mehr und das schon über ein Jahrzehnt. Dafür habt ihr keine Lösung gefunden und anscheinend auch nicht dran gearbeitet, dass es dafür eine geben wird, die für beide sich gut anfühlt. War das in anderen Bereichen in eurer Beziehung auch so? ...

Er möchte einfach viel mehr S. als ich. Wir hatten schon bis zum Schluss so 1x pro Woche S., jedoch für mich eher als Pflicht, nicht weil ich Bock drauf hatte. Und auch meistens für ihn langweilig im Bett, das reicht ihm nicht, ist nicht aufregend genug. Und probiert haben wir einiges, von wöchentlichen S., Paartherapie (allerdings in einer Phase, wo er grad nicht mit anderen S. hatte) und auch ich habe versucht, mehr Lust zu empfinden mit Rollenspielen und so. Hatte auch mal eine Weile über ne Dating Plattform mit Männern geschrieben, was mir für meinen Selbstwert gut getan hat, sich dann aber für mich als falsche Lösung rausgestellt hat. Hab mich da doch objektifiziert gefühlt und ich wollte ja gern echte Gefühle, echte Zuneigung und Wertschätzung. In der Zeit hatte ich auch mehr Lust auf S., aber trotz dass es 6 Wochen wirklich gut lief, ist er weiter weggegangen mit der Begründung das hält eh nicht an, also halte ich mir meine Kontakte warm. Ja, S. passt es bei uns einfach nicht, daher ist er ja auch nach 3,5 Jahren das 1. Mal fremdgegangen, während ich schwanger war und alles andere im Kopf hatte. Das hab ich halt erst 5 Jahre später rausgefunden und dann war das Schlimmste, dass ich in sein Handy geguckt habe, nicht dass er fremdgegangen ist. Und seitdem fühle ich mich weniger wert als er. Dieses Kleinmachen sieht er halt für sich überhaupt nicht, das wurmt mich ungemein. Keine Einsicht, nur immer wieder Was hätte ich denn anderes machen sollen? So habe ich Entspannung in die Beziehung gebracht, auch wenn du das nicht einsehen willst. Ich brauche es halt und du gibst es mir nicht so, wie ich es brauche.

In den anderen Bereichen war letztlich ein Hauptproblem, dass ich nichts mehr sagen konnte. Wenn er auch nur die kleinste Kritik geäußert hat, habe ich dicht gemacht, da kam mein inneres trotziges Kind hoch. Und war damit nicht mehr gleichwertig. Ansonsten habe ich mich um die Familienorga gekümmert, fast jeden Nachmittag unsere Kleine aus Kita/Hort abgeholt, damit er seine Freiheit hat wegzugehen. Als ich es mal angesprochen habe, war die Antwort, dass ich ja nur sagen müsste, was er machen soll. Quasi wieder die Verantwortung übernehmen und das konnte ich nicht, weil ich nicht die Kraft hatte, gegen ihn aufzustehen.

24.01.2024 20:59 • x 3 #13


40something
Zitat von LostFeelings:
Dass du zweifelst könnte auch daran liegen, dass du selten wertgeschätzt wurdest und auch keine Grenzen und Raum für dich und deine Bedürfnisse gesetzt hast. Und dadurch auch kaum glaubst das zu schaffen.

Ich bin irritert, weil das was ich sage, auch er mir vorwirft (keine Wertschätzung gezeigt z.B.)
Grenzen habe ich nicht gesetzt, nein. Lange Zeit, weil so viel dran hängt. Kinder Haus, eigentlich meine ganze Vorstellung von der Zukunft, die ich haben wollte.
Kenne auch, ehrlich gesagt, meine Grenzen nicht wirklich. Bin gerade erst dabei, zu lernen was ich will und was nicht und was ich ertragen will und was nicht. Klappt in allen anderen Lebensbereichen auch schon ganz gut, eben nur nicht bei ihm. Manchmal mittlerweile schon, was er als Anschuldigungen und Vorwürfe bezeichnet, die ich bitte lassen soll, weil wir uns ja getrennt haben.

24.01.2024 21:05 • #14


40something
@Birkai Ja, Beratungsstelle habe ich auf dem Schirm. Auch, weil es um das Haus und die Kinder geht. Wir gehen auf meinen Wunsch hin auch zu einer Trennungsberatung, die grenzen sich jedoch klar von rechtlichen Tipps ab, weil sie keine Juristen sind.

Auch hier ist es wieder so, dass wir beide sagen, dass der Andere toxisch für uns war. Es erscheint mir manchmal, als wäre meine Wahrnehmung der letzten Jahre völlig falsch und dass ich mich irgendwie reingesteigert habe...

24.01.2024 21:07 • #15


A


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