Zitat von Heinefrau123:schockverliebt auf beiden Seiten!
Hallo, Heinefrau, das Schockverliebstsein ist eigentlich schon ein erstes Anzeichen , dass es nicht gut enden wird. Ein gesundes Kennenlernen fängt eigentlich sehr langsam an, mal ein erstes Kaffeetrinken, dann ein zweites und auch weitere Treffen sollten bei einer Beziehungsanbahnung zunächst darauf angelegt sein, sich langsam kennenzulernen, zu schauen , ob es passen könnte. Sowas hat es bei euch gar nicht gegeben. Er hat dich besucht und von da an wart ihr dann offiziell zusammen. Das Vorstellen deines Sohnes kam m.E. auch viel zu früh. Da gibt es sicher geteilte Meinungen drüber, aber nach 2,5 Monaten ist man eigentlich noch in der allerersten Kennenlernphase und da würde ich meine Kinder noch nicht dem Partner vorstellen.
Eure gegenseitigen Liebesbekundungen mögen für euch wunderschön gewesen sein, aber solche absolut übertriebenen, überromantisierten filmreifen Liebesschwüre haben nichts mit echter Liebe zu tun. Es sind von Hormonen geleitete, unrealistische Worte, die dann den Übergang in die echte Beziehung meistens nicht schaffen. Denn diese ist dann im Gegensatz zu der Anfangsphase die echte Bewährungsprobe. An dieser Stelle entscheidet sich, ob man zusammen bleibt oder nicht. Weil viele Menschen das Ausbleiben der Schmetterlinge im Bauch verwechseln mit nicht mehr vorhandener Liebe. Dabei ist das völlig normal, die Hormone normalisieren sich langsam wieder. Die Beziehung wird ruhiger aber auch fester und übersteht auch den ein oder anderen Sturm.
Dein Ex hat zusammen mit seiner stressigen Situation diesen Übergang leider nicht geschafft, nach dem Abflauen der Hormone sah er sich plötzlich mit der Realität konfrontiert, als Mann, dessen Kinder junge Erwachsene sind, nun wieder ein kleines Kind und eine wesentlich jüngere Frau in seinem Leben zu haben. Als 56jähriger mit super stressigem Job zieht er es womöglich vor, abends einfach nur noch auf seine Couch zu sinken und sich nicht noch um ein Kleinkind kümmern zu müssen. Die Tatsache an sich kann ich als Ü50 Frau mit erwachsenen Kindern durchaus nachvollziehen. Als ich noch gedatet habe, war ein Kandidat mit einem 9jährigen Sohn dabei, der sehr viel Zeit unter der Woche und am WE bei seinem Vater verbrachte. Ich gebe ehrlich zu, dass ich das nicht mehr wollte. Ich bin durch mit der Kindererziehung, habe alles für meine Kinder getan, alles von der Krabbelgruppe über Schulprobleme, Liebeskummer, Wehwehchen... das alles nochmal mit verantworten zu müssen, wäre mir zu viel. Dass dein Ex diese Tatsache aber in seinem ersten Hormonrausch verdrängt hat und nun zu feige ist, es ehrlich zu bekennen, das ist eines gestandenen Mannes unwürdig.
Ich wünsche dir viel Kraft beim Überwinden des Liebeskummers und drücke die Daumen, dass du bald wieder glücklich wirst.
30.08.2020 19:17 •
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