Guten Morgen... habe hier schon viel gelesen und bräuchte nun mal einen Rat
Mein Freund hat vor ungefähr einer Woche Schluss gemacht. Teilweise kam es überraschend, weil ich nicht gemerkt habe wie ernst es ist. Teilweise hing schon seit einigen Wochen irgendwie der Haussegen schief, ich konnte es damals nur einfach nicht wirklich einordnen was jetzt plötzlich passiert war, denn beziehungstechnisch war alles eigentlich wie immer, außer dass wir uns aus beruflichen Gründen nur ein oder zwei Tage die Woche sehen konnten.
Er meinte, er hat einfach keine Gefühle mehr. Hat das aber gleich relativiert: er ist in den letzten Wochen permanent gereizt von allem und jedem, auch von mir, und da hat es sich für ihn oft nicht richtig angefühlt, ich liebe dich zu sagen. Wohlgemerkt oft, nicht immer. Er hat zum Beispiel ein paar Stunden vorm Schlussmachen noch geschrieben, dass er mich da gerade von ganzem Herzen liebt und das auch ohne schlechtes Gewissen sagen kann.
Naja, so viel dazu. Sagt mir irgendwie nichts. Liebt er mich jetzt einfach nicht mehr, und diese Liebesanflüge waren einfach nur Momente, wo es nicht ganz so furchtbar war?
Wie auch immer, mein eigentliches Problem liegt woanders:
Ich hab in der Woche natürlich viel nachgedacht, ob Liebe einfach so weggeht oder ob was falsch lief. Und ja, es lief einiges falsch was mir erst jetzt richtig auffällt.
Ich kann es nicht anders sagen: Er hat mich angehimmelt, schon immer. Anfangs (sogar noch in der Beziehung) war ich skeptisch, ob ich mich erwärmen kann. Aber er war einfach nur die pure Lebenslust, hat mir seine Liebe quasi mitten ins Gesicht geworfen. Ich hingegen habe ihn zwar mit der Zeit immer mehr in mein Herz geschlossen, aber! Diese gigantische bedingungslose Liebe seinerseits habe ich nie wirklich wertschätzen oder gar zurückgeben können. Ich muss im Nachhinein gestehen, ich habe wirklich nicht viel in die Beziehung investiert. Quasi alles kam von ihm aus... wann wir uns treffen, was wir machen usw. (auch weil ich immer am liebsten die Sachen machen wollte, auf die er Lust hatte - hab mich da wohl etwas zurückgehalten, da mir seine bloße Nähe das einzig wichtige war. Bin aber generell ziemlich, sagen wir zurückhaltend und wollte es ihm immer recht machen).
Von daher denke ich, dass eigentlich ich die Trennung verschuldet habe. Ich habe ihn immer geliebt und ihm das auch oft gezeigt, aber ich glaube, ich habe ihm nie gezeigt dass ich ihn auch wertschätze. Wie wichtig er mir ist. Wie unglaublich viel er mir gegeben hat. Ich hab einfach vergessen, dass er und seine Liebe nicht selbstverständlich sind, sondern gepflegt werden müssen...
Und das macht mich gerade wirklich fertig. Man muss wohl immer erst etwas verlieren, bevor man weiß was man daran hatte. Ich habe gerade wirklich Sorgen, dass ich nie jemanden finden werde, der mich auf so intensive Art lieben kann, denn alles was ich vorher hatte war nicht annähernd so innerlich wärmend wie diese Beziehung.
Er hat noch nicht damit abgeschlossen - wie gesagt, er hat mich vergöttert und Schluss zu machen fiel ihm sehr schwer, daher geht es ihm momentan vor allem körperlich nicht so gut. Aber er sieht momentan auch keine Hoffnung mehr. Ich hoffe gerade einfach, dass er in einigen Wochen oder Monaten merkt, dass er mich vermisst ... und mir eine zweite Chance gibt.
Die Trennung hat mich wirklich (positiv) verändert, ich würde mich jetzt echt reinknien... denn ich merke jetzt erst, dass er ein Glücksgriff war, den man vielleicht einmal in 100.000 Männern findet. Ich frage mich wirklich, warum mir das jetzt erst auffällt.
Ich bin für alle Tröstereien, Ratschläge usw. dankbar... ich weiß, (zu viel) Hoffnung ist böse und hält auf. Aber ich würde am liebsten um ihn kämpfen, und wenn es Jahre dauert.
31.05.2015 14:11 •
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