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Trauerspiel in mehreren Akten: Abschied nehmen

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Ich dreh langsam durch. Liegts an mir? Liegts an Ihr? An uns beiden? Wir können nicht normal miteinander reden.. Sie wird lauter, ich vorwurfsvoll, sie wird boshaft, ich sarkastisch.. 10 Minuten später.. ich will nicht streiten.. ich auch nicht.. alles gut, wir werden Freunde.. blaaaaaa

es ist alles so kompliziert. Ich habe soviel Angst. Mir ist egal was sie mit dem neuen macht, aber der ist´n nen verkappter Fascho und ick dreh durch wenn ich daran denke das der mal mein Kind auf dem Schoß hat...

AHHHHHHH

27.01.2012 11:40 • #16


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Henrik

das ist leider sehr oft s - wenn beide noch nicht miteinander abschliessen konnten. ein auf und ab - wir wollen anders - aber ein wort kann uns dann auf die palme bringen.

erst wenn genügend abstand hergestellt werden konnte ist neutralere kommunikation möglich.

so traurig das ist - irgendwann wird es tatsächlich jemanden geben, der deine tochter auf seinen schoss nehmen wird.

trotzdem ist und bleibt sie deine tochter - immer !

es liegt jetzt an euch - auch zu ihrem wohle - eine möglichst neurale einstellung zu finden, damit die besuche für die kleine wohltuend und förderlich sind !

27.01.2012 12:00 • #17


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Trauerspiel in mehreren Akten: Abschied nehmen

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7 Wochen nach der Trennung:

Sooo, der Umzug ist durch.. 85% aller Möbel stehen, Kleinigkeiten sind noch zu tun. Die Kleine Maus war auch schon 2 Nachmittage dort und fühlt sich wohl. Das war wichtig. Ich bin leider völlig talentfrei was bauen und bohren angeht und habe nicht gesehen, das ich den Schuhschrank an der Wand montieren muss.. toll..

Meine Frau ist auch entspannter, nimmt schön alles mit (Transport von Möbelhäusern nach Hause) was ich noch so zu bieten habe, ansonsten alles neutral. Fragt ab und an wie es mir geht..

Und da sind wir schon beim Thema:
Mir geht es ziemlich fein. Das einrichten der Wohnung macht Spass (Ich verstehe inzwischen völlig was Frauen am shoppen mögen) und in 2 Tagen werde ich das erste mal dort schlafen. Ich denke nicht mehr all zu viel an die Trennung. Ich hatte Angst, die neue Wohnung automatisch mit der Trennung in Verbindung zu bringen, aber dem ist nicht so.

Die Kleine verarbeitet bisher alles sehr gut. Trotz Versprechen meiner Frau hat Sie den neuen aber schon mal kennengelernt. Das hat mich zwar gestresst, aber weit weniger als ich dachte. Nur das Sie Ihn am frühen Morgen kennen gelernt hat, find ich doof. Ich hätte das gerne auf neutralem Boden veranstalltet, aber nein, Frollein muss den Kerl ja unbedingt zum Frühstück vorstellen. Weiß auch nicht, warum ich das soo doof finde.

Aber alles in allem wird alles besser. Meine Frau wird mir zunehmends egal, soll Sie machen was Sie will. Auch meine Bedenken behalte ich inzwischen für mich, nur wenn Sie direkt die Kleine betreffen, sage ich etwas. Es wird noch fiese Momente geben, wenn ich das erste mal dem neuen begegne oder ihn mit meiner Kleinen sehe, ansonsten bin ich glaube ich inzwischen abgehärtet.

Henrik

02.02.2012 09:05 • x 1 #18


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Ich habe heute mal wieder die Zeit und Muse meine Gedanken zu notieren. Fast 2 Wochen nach meinem letzten Eintrag. Es waren turbulente Wochen. Inzwischen habe ich mich in der neuen Wohnung relativ eingelebt. Es fehlt noch an allen Ecken und Enden etwas, aber es wird langsam. Zu den emotionalen Problemen kommt nun auch ein finanzielle Schieflage. Das einrichten der Wohnung war teurer als angenommen.

Die ersten Nächte dort waren ganz OK, mein Tochter schläft viel bei mir und ist ein kleiner emotionaler Anker. Das Leben spielt sich also ein. Leider stelle ich jetzt auch die ersten Stressmomente für meine Kleine fest. Da meine Frau momentan selbst instabil ist, führt das zu hässlichen Momenten mit heulen und Verzweiflung bei beiden Frauen.

Ansonsten ist der Umgang mit meiner Frau kompliziert. Ich erledige den Papierkram mit versorgern versicherungen vermieter etc. weil Sie momentan nicht dazu in der Lage ist. Das verschafft mit natürlich auch nicht viel Freizeit, die ich aber immernoch brauche um zu mir zu finden.
Am Sonntag waren wir bei Ihren Eltern zum Kaffee, Geburtstag meiner Schwiegermutter. Auf Kritik reagierte meien Frau allergisch und mit Weinkrämpfen, die sich erst in meinen Armen wieder legten. Großartige Sache. Ich bin ja gerne für Sie da, auch in Zukunft, den Cut wie andere will ich gar nicht, schon wegen der Kleinen, aber die schrägen Momente häufen sich jetzt.

Am Samstag ist klein Einweihungsparty bei mir, viele Freunde kommen, ich freue mich sehr auf die Ablenkung und das Treffen. Mal schauen.

Ansonsten geht es mir besser. Ich fühle mich auf Arbeit wieder produktiver und manage den Alltag so langsam wieder souveräner. Wenn Sie von Ihrem neuen erzählöt versetzt mir das immernoch nen Stich, zumal der echt... naja egal.. versteh es halt nicht. Aber Liebe ist nun mal nicht logisch.. ich versuche das Thema möglichst zu vermeiden.

Sooo heute abend ALBA- Braunschweig.. klare Angelegenheit hoffe ich

Henrik

15.02.2012 16:09 • x 1 #19


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jetzt sind es ziemlich genau 3 MOnate. Mir gings schon besser. Seit ein paar Tagen kreisen meine Gedanken wieder nur um Sie und unsere beendete Beziehung. Es fühlt sich nicht mehr so schmerzhaft an, eher so leer. So unbefriedigend. So falsch.

Nachdem ich dachte ich wäre auf einem guten Weg, habe ich das Gefühl in einer psychischen Abhängigkeit festzustecken. Ich schaue wieder ständig aufs Handy, ob Sie geschrieben hat und selbst wenn wir uns streiten, find eich das besser als gar keinen Kontakt zu Ihr zu haben.

Der Streit gestern war ein gelungenes psychisches Abild unserer beiden zustände. Ich eröffne das Thema zurückhaltend und fast kleinlaut mit den Worten: Ich glaube unserer Tochter hat mehr Kontakt zu deinem Neuen als du mir erzählst. Das reichte bereits um die Umgebungstemperatur gefühlt auf knapp unter den Gefrierpunkt zu bringen.

Sie stritt nichts ab, meinte , es ließe sich nicht vermeiden udn war fortan beleidigt. Warum auch immer. Ich meinte nur, das ich bei 3-4 Nächten die das Kind jede Woche bei mir ist, nicht nachvollziehen kann, warum es sich nicht vermeiden ließe. Zumal meine Exfrau mir und Ihrer Mutter versprochen hatte, das es vorerst keinen Kontakt gäben würde.

Wir trennten uns nach dem Gespräch und setzen die Diskussion per SMS fort. (beschissene Idee, sowas!). Ziemlich schnell, spielte Sie dann wieder Ihren Joker. Wenn ich keinen Kontakt zu Ihr wolle, dann können wir es bleiben lassen und nur noch die Kleine übergeben. Ansonsten halt funkstille. Sie weiß ganz genau das das meine größte Angst ist. Nur hat das überhaupt nix mit dem Thema zu tun. Ich bin nciht weiter drauf eingegangen und prompt kam eine SMS sie würde jetzt heulend bei Ihrer Mutter sitzen.

Um nicht wieder den schwarzen Peter in der Hand zu halten, wie bei jeder Meinungsverschiedenheit, die ich anspreche, habe ich dann um Verlegung gebeten und um eine Telefonat am abend. Da ich auch den ganzen Tag mit Freunden unterwegs war, wollte ich dann auch erst mal den Tag nutzen. Abends wollte ich gerade zur verabredeten Zeit anrufen um das Thema zu klären, da bekomme ich eine SMS. Sie wäre jetzt zu müde um solche Themen zu diskutieren und will nciht mehr telefonieren. Wir sprächen ein anderes mal. Ja Super..

Im Endeffekt habe ich erreicht, das Sie sauer ist mit mir, obwohl ich ihr weder Vorwürfe gemacht habe, noch das Thema unsanft behandelt hätte. Außerdem ist meine Thema nicht geklärt udn ich schmore mal wieder, bis Ihre Hochwohlgeboren sich gnädig zeigt und mir eine Audienz gewährt.

Ich könnte nur noch kotzen....

Und trotz allem! Warte ich jede Sekunde auf eine SMS oder einen Anruf von Ihr, irgendein Zeichen das Sie nach den 10 Jahren wenigstens noch an mich denkt. Das ist doch krank. Ich habe mich soweit im Griff, das ich selber keine SMS mehr schreibe oder anrufe unter irgendéinem vorwand, aber ich bin abhängig von Ihren Launen. Sehne mich nach Ihrer Zuwendung.

Gleichzeitig hasse ich mich und Sie genau dafür. Und das ich so machtlos bin. Wie soll man jemandem der einen betrogen und belogen hat jemals wieder so vertrauen, dass man sich wohl dabei fühlt, wenn das Kind in dessen Obhut ist? Und es dann noch in Kontakt mit neuen Leuten bringt, die Sie früher genauso angewiedert hätten wie mich?

Also, die Woche beginnt fantastisch...

12.03.2012 09:09 • #20


U
Hallo Rantanplan,

wenn ich das hier so lese, wird mir wieder einmal bewusst, welch eine HÖLLE so eine Trennung sein kann.
Es tröstet mich kaum, dass unsere Verlasser dieses in keiner Weise nachvollziehen können.
Man muss es erlebt haben. Und irgendwann werden sie es auch!

Selbst meine erwachsenen Kinder kriegen das nicht auf die Reihe. Meinen (wahrscheinlich zu Recht), dass ich doch jetzt nach 6 Monaten da durch sein müsste.
Aber ich habe immer noch sehr schlechte Tage. Diese Leere. Dieser Schmerz.

Trotzdem begleitet mich die Hoffnung, dass es im Frühjahr einen enormen Besserungsschub gibt.

Wir brauchen Geduld...

Fühl dich gefrückt
GLG
Uli

12.03.2012 13:31 • #21


A
Zitat von Rantanplan:
jetzt sind es ziemlich genau 3 MOnate.
Es fühlt sich nicht mehr so schmerzhaft an, eher so leer. So unbefriedigend. So falsch.

Nachdem ich dachte ich wäre auf einem guten Weg, habe ich das Gefühl in einer psychischen Abhängigkeit festzustecken. Ich schaue wieder ständig aufs Handy, ob Sie geschrieben hat und selbst wenn wir uns streiten, find eich das besser als gar keinen Kontakt zu Ihr zu haben.
Ich eröffne das Thema zurückhaltend und fast kleinlaut mit den Worten: Ich glaube unserer Tochter hat mehr Kontakt zu deinem Neuen als du mir erzählst. Das reichte bereits um die Umgebungstemperatur gefühlt auf knapp unter den Gefrierpunkt zu bringen.
Warum auch immer. Ich meinte nur, das ich bei 3-4 Nächten die das Kind jede Woche bei mir ist, nicht nachvollziehen kann, warum es sich nicht vermeiden ließe. Zumal meine Exfrau mir und Ihrer Mutter versprochen hatte, das es vorerst keinen Kontakt gäben würde.

aber ich bin abhängig von Ihren Launen. Sehne mich nach Ihrer Zuwendung.

Gleichzeitig hasse ich mich und Sie genau dafür. Und das ich so machtlos bin.


hallo hendrik

ihr seid jetzt einige zeit getrennt, sie hat einen neuen, eine neue liebe, die sie leben möchte, das ist verständlich - so mies dir der gedanke an die nieren geht - aber ich kann deine frau auch verstehen. letztendlich geht euer aller leben weiter. und die kleine wird auch immer wieder mit dem freund konfrontiert werden. es ist nur wichtig, dass sie wegen ihm nicht vernachlässigt wird und er liebevoll und verständnissvoll mit ihr umgehen kann.

ich glaube nicht, dass du dich wirklich nach IHRER zuwendung sehnst, nach diesen erfahrungen und dem bewusstsein, dass ein anderer jetzt an ihrer seite ist.

wenn wir das gefühl der leere haben - fehlt uns etwas, was jetzt gerade unerfüllt sich anfühlt. deine sehnsucht nach nähe, liebe und zuwendung ist jetzt in dieser schmerzhaften phase besonders hoch. leider ist sie dafür jetzt nicht mehr zuständig, sie hat sich für jemand anderen entschieden. dessen solltest du dir bewusster werden. das wird es mit ihr nicht mehr geben.

schenke dir selbst mehr achtsamkeit, zuwendung, tue dir gut, verwöhne dich mit einem guten essen, treffen mit freunden, sport, gönne dir vielleicht mal einen wellnesstag, eine tolle Massa..

du hast schon eine strecke hinter dich gebracht und kommst auch aus dem leeregefühl wieder raus - wenn du alles dafür tust was dir möglich ist - was dein leben füllen kann.

jetzt, im übergang bist du erstmal allein davor - aber bald wird dir auch wieder jemand begegnen, der dich zu lieben und zu schätzen weiss. je eher es dir gelingt abstand zu bekommen, je eher wird dein herz auch für jemand anderen frei werden - und du hast dein kind - kannst deine liebe überfliessen lassen und geben.

alles liebe!

12.03.2012 17:42 • x 1 #22


R
Hallo Alena, wenn auch verspätet, noch mal danke für deinen Beitrag, du findest oft die richtigen Ansätze und Worte. Das wollte ich nur mal hier schreiben, nicht nur im Namen von mir denke ich.

Jetzt ist es mal wieder Zeit etwas zu schreiben, es ist viel passiert und ich möchte das auch hier gerne etwas aufarbeiten. Wie lange es her ist kann ich nur noch erkennen wenn ich auf den kalender gucke, es ist mir einfach nciht mehr bewusst und ich zähle die Tage nicht mehr. Ich habe auch weiter Abstand gewonnen und es geht mir im Normalfall gut.

In den letzten Wochen habe ich es für meine Verhältnisse ganz schön krachen lassen und ich fiebere den Wochenenden entgegen anstatt Sie zu fürchten. Ich unternehme viel, sowohl mit der Maus, als auch alleine mit Freuden. Es macht unendlich Spass und neue Eindrücke ersetzen langsam die alten Erinnerungen. Also ich vergesse nicht, sondern ich erlebe neues und das bestimmt im Normalfall mein Denken und meine Gefühlswelt.

Gestern waren wir allerdings gemeinsam bei meinen Schwiegereltern und ich war mit der vollen Breitseite konfrontiert, der Neue gott sei dank nicht. Das meine Frau unsere Tochter mit Ihrem Neuen zusammenbringt stört mich immer noch stark. Ich weiß dass ich das auf Dauer eh nicht hätte verhindern können, aber trotzdem kann ich das noch nicht besonders gut verarbeiten.

Außerdem konnte ich gestern etwas merkwürdiges feststellen. Nachdem Sie mir erzählte, dass Sie Samstag mit der Kleinen und Ihm im Park unterwegs war um das Wetter zu geniessen, erzählte ich Ihr, dass ich mit einer gemeinsamen Freundin in einem anderen Park gelegen habe. Mit dieser Freudin war Sie Freitag noch unterwegs und diese erzählte Ihr offensichtlich nichts davon für Samstag mit mir verabredet zu sein. Ich will hier verdeutlichen, dass da zwischen der Freundin und mir nicht mal ansatzweise etwas stattfindet, wir sind einfach nur Freunde.. Jedenfalls wurde meine Frau plötzlich sehr still..

Nachdem Sie mich nach einem eigentlich sehr schönen Sonntag dann vor meiner Wohnung herauslies machte ich mir so meine Gedanken und fragte Sie per SMS an, ob alles in Ordnung wäre.
Nach etwas Geplänkel schrieb Sie dann: Sie weiß nicht, ob Sie das verarbeiten könnte, wenn ich mit einer gemeinsamen Freundin was anfangen würde.

Mal davon abgesehen, dass das total aus der Luft gegriffen ist, verstehe ich nicht, was Sie das noch angehen würde. Ich meine was soll das? Wir haben einen großen gemeinsamen Freundeskreis und jetzt macht Sie mir vorab schon mal nen schlechtes Gewissen? Andereseits werte ich das als Vertrauensbeweis, dass Sie mir sowas auch mitteilt. Aber warum sie dann schon mal gleich wieder die kalte Schulter auspackt ist mir nicht klar..
Jedenfalls ist da auch gar nix in Sicht, ich knabbere immer noch an unserer Trennung und Sie weiß das auch. Deshalb verstehe ich gar nicht, das Sie über sowas nachdenkt.

Ostermontag wird es dann vermutlich zum ersten Treffen zwischen uns allen kommen. Unserer Freundeskreis und wir planen ein Frühstück/Brunch im Park. Sie fragte schon an, ob es jemanden stören würde , wenn Sie Ihren Neuen mitbringt. Alle außer mich. Naja is irgendwie egal. Ich habe halt Angst vor der Begegnung. Ich will den nicht sehen. Und schon gar nicht, wenn unsere Kleine dabei ist. Habe Angst vor Momenten, wo Sie mit Ihm spielt oder sich zu Ihm setzt. Wir haben unsere Tochter sehr offen erzogen und Sie genießt solche Tage auch, weil Sie immer etwas im Mittelpunkt steht. Sie kennt alle und hat zu allen ein gutes Verhältnis und kann sich dementsprechend an solchen Tagen auch frei bewegen. Das will ich Ihr nicht nehmen, aber ich will auch nicht, das ich mit anschauen muss, wie Sie vielleicht bei Ihm sitzt oder mit Ihm spielt..

Aber nicht hinzugehen würde ich genauso blöd finden… naja gut, is ja noch was hin, vielleicht habe ich bis dahin weniger Probleme damit. Da Sie aber mit mir noch nicht darüber gesprochen hat, weiß ich gar nicht, ob Sie sich klar darüber ist, das ich weiß, dass er mitkommt. Lässt Sie mich absichtlich im unklaren? Also, weiterhin Zündstoff in allem. Andererseits mache ich mir einfach zu viele Gedanken über das ganze. Ich glaube mir würde es besser gehen, wenn ich nicht ständig darüber reflektieren würde, was ich wie wo gemacht habe und wie meine Gefühlswelt aussieht..

26.03.2012 12:12 • #23


A
hallo henrik

es ist schön zu erfahren, dass du so langsam wieder in die freude und neugierde aufs leben kommst.

Zitat von Rantanplan:
Gestern waren wir allerdings gemeinsam bei meinen Schwiegereltern und ich war mit der vollen Breitseite konfrontiert, der Neue gott sei dank nicht. Das meine Frau unsere Tochter mit Ihrem Neuen zusammenbringt stört mich immer noch stark. Ich weiß dass ich das auf Dauer eh nicht hätte verhindern können, aber trotzdem kann ich das noch nicht besonders gut verarbeiten.
das ist auch nicht so einfach und braucht seine zeit weil es mit vielen gefühlen behaftet ist. aber es wird langsam auch besser werden.
Zitat:
Nach etwas Geplänkel schrieb Sie dann: Sie weiß nicht, ob Sie das verarbeiten könnte, wenn ich mit einer gemeinsamen Freundin was anfangen würde.

Mal davon abgesehen, dass das total aus der Luft gegriffen ist, verstehe ich nicht, was Sie das noch angehen würde. Ich meine was soll das? Wir haben einen großen gemeinsamen Freundeskreis und jetzt macht Sie mir vorab schon mal nen schlechtes Gewissen?
auch die, die uns verlassen können uns nicht so schnell abhaken, wenn sie schon einen anderen haben sind sie abgelenkter als wir, können deshalb besser damit umgehen und durch irgendwelche infos spüren sie dann wieder, dass auch in ihnen noch etwas unverarbeitet ist - so geht es sicher auch deiner frau.
ein schlechtes gewissen brauchst du deshalb nicht haben - ihr seid ja getrennt und du bist frei zu tun was du willst. sie macht es ja auch.
Zitat:
Ostermontag wird es dann vermutlich zum ersten Treffen zwischen uns allen kommen. Ich habe halt Angst vor der Begegnung. Ich will den nicht sehen. Und schon gar nicht, wenn unsere Kleine dabei ist. Habe Angst vor Momenten, wo Sie mit Ihm spielt oder sich zu Ihm setzt.

ich vermute hier kommen deine verlustängste zum vorschein - du wirst immer ihr paps bleiben - sie wird dich immer lieben.
ich kann natürlich auch verstehen wenn allein die vorstellung dein herz bluten läßt, auf der anderen seite wäre es aber auch ein gutes zeichen, denn es würde bedeuten, dass deine tochter sich auch mit ihm wohlfühlen kann - es ist doch für das kind viel besser - wenn es mit diesem menschen auch zurecht kommt.
Zitat:
Aber nicht hinzugehen würde ich genauso blöd finden… naja gut, is ja noch was hin, vielleicht habe ich bis dahin weniger Probleme damit.
konfrontation ist das beste gegen die angst - du wirst dann vielleicht feststellen, dass er sogar gut für dich war, so bekommst du vielleicht neue eindrücke, die dir helfen könnten besser mit der situation umzugehen.

ich wünsche dir eine gute zeit und hoffe, dass es auch ein schöner ostermontag für alle geben wird - vielleicht ist das der moment der akzeptanz und der erkenntnis - alles geht weiter - anders - aber nicht schlechter als man es befürchtet hat ...

31.03.2012 02:03 • #24


R
erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Tja, was soll ich sagen, das Leben ist komisch. In dem Augenblick, wo ich mich von der Hoffnung los sagte, mich selber und mein Gefühle akzeptierte und mich auf mich konzentrierte, da kommt meine Frau um die Ecke.

Um es kurz zu machen, ich hatte das Wochenende verplant, meine Frau hatte die Kleine Maus und auch vieles geplant, sodass ich die Maus hätte das ganze WE nicht gesehen. Um mir die Möglichkeit zu geben die Maus abends noch einmal zu sehen, haben wir uns auf neutralem Boden noch einmal Treffen wollen..

Da ich beschlossen hatte, meine Gefühle nicht von Ihren abhängig zu machen trug ich meinen Ring, da Sie immer noch viel bedeutet. Zu meine, erstaunen musste ich feststellen, dass Sie auch Ihren Ring trug. Blödsinniger Weise sprach ich Sie nicht drauf an. Nachdem ich in der NAcht dann doch etwas aufgekratzt war, fuhr ich nach meinem Turnier (ruhmreicher Sieg ) spät noch zu Ihr.

Sie war nicht überrascht. Wir nahmen uns in die Arme und sprachen unglaublich viel.. ich will nicht verheimlichen, dass wir auch in der Kiste gelandet sind, aber statt die Sache kompliziert zu machen, haben wir danach einfach weiter gesprochen. Am nächsten Morgen haben wir alle Pläne über den Haufen geworfen, die Kleine bei Meinen Schwiegereltern geparkt und sind ins Grüne gefahren. Wieder stundenlange Gespräche.

Also alles in allem, nennt mich dumm, verzeihe ich alles und wir versuchen es noch einmal. Wir machen langsam, ich behalte meine Wohnung und wir schauen was draus wird. Aber ich habe ein kribbeln im Bauch wie seit Jahren nicht. Ich bin verliebt in meine Frau. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Liebe ist blind, Liebe verzeiht alles.

Wenn es nix wird, dann ist es so, und dann war es ein Fehler es erneut zu versuchen, aber das ist ein Risiko, was ich gerade eingehen möchte. Ich will Ihr jetzt die Chance geben, die Sie mir nicht gab und habe die Hoffnung das wir vieles besser machen.

Gruß Henrik

07.05.2012 10:45 • #25


A
Zitat von Rantanplan:
In dem Augenblick, wo ich mich von der Hoffnung los sagte, mich selber und mein Gefühle akzeptierte und mich auf mich konzentrierte, da kommt meine Frau um die Ecke.
hi henrik

was soll ich dazu schreiben - genauso erlebte ich es auch - meinen beiden beziehungen - erst das komplette loslassen sorgte dafür, dass wir uns auf einer anderen ebene neu begegnen konnten. allerdings dauerte der zweite start bei beiden nur einige monate. egal - er war richtig und wichtig für uns gewesen. wir konnten sehr viel klären gemeinsam aufarbeiten und uns dann später als gute freunde verabschieden. wir es sich bei euch entwickeln kann ist noch offen und wer nichts wagt, kann auch nicht gewinnen!
Zitat:
Ich bin verliebt in meine Frau. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Liebe ist blind, Liebe verzeiht alles.

Wenn es nix wird, dann ist es so, und dann war es ein Fehler es erneut zu versuchen, aber das ist ein Risiko, was ich gerade eingehen möchte.
wie wahr! zu lieben bedeutet auch immer die bereitschaft in sich zu haben und das risiko eingehen zu können verletzt und ent-täuscht zu werden - das ist nach unseren erfahrungen oft nicht einfach und dennoch lohnt es sich den mut dafür aufzubringen. deine erfahrungen werden es zeigen und nur so kommen wir zu neuen erkenntnissen.

dazu fällt mir Khalil Gibran ein, aus der Prophet : von der ehe :

Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil.....

Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,
auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann
wie der Nordwind den Garten verwüstetet.
Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich....

Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.
Sie drischt dich, um dich *beep* zu machen.
Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
Sie mahlt dich, bis du weiss bist.
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist ....

ein bischen Poesie schadet nie ...

ich wünsche euch von herzen, dass ihr es schafft !

alles gute dafür !

07.05.2012 11:50 • #26


R
So, 5 Monate seit unserem Comeback. Ich weiß nicht warum ich das hier schreibe, vielleicht um denjenigen Mut zu machen, die in einer ähnlichen Situation stecken und steckten.

Ich bin jetzt bereits mehrere Monat zurückgezogen, habe meine Wohnung aufgegeben. Ich bin glücklich mit meiner Frau. Mehr Verständnis, mehr Zuneigung aber auch mehr Raum für mich. Mehr Pläne. Es ist nicht alles perfekt, aber wir arbeiten dran. Wir streiten auch. Ich will fast sagen endlich. Vorher war diese unheimliche Stille, diese unausgesprochenen Probleme die immer mitschwangen. Jetzt gibt es kein Tabus mehr. Alls kommt auf den Tisch. Emotionale Probleme, Streitfragen, s.uelle Wüsche.. erstaunlich wie viel sich in Luft auflöst, wenn man miteinander spricht und keine falsche Rücksichtnahme einen einengt.

Ich kann nur sagen, mir geht es jetzt gut. Ich fühle mich geborgen. Ich trage Ihr nichts nach und ich gehe davon aus, dass das so bleibt. Ich ermutige also alle, wenn Ihr das Gefühl habt, da geht noch was.. kein falscher Stolz, keine Vorwürfe.. sprecht über das Geschehene.. vielleicht mit Mediator.. seit ehrlich zu euch und zu eurem Partner.. wenn ihr die Konflikte ansprechen könnt, ohne das einer bockig davon läuft oder sich völlig verschließt, dann habt Ihr den halben Weg bereits geschafft…

Ich will euch keine falsche Hoffnung machen, ich selbst musste erst alle Hoffnung fahren lassen… aber ich glaube, manchmal, wenn die Liebe nicht stirbt, obwohl die Partnerschaft beendet ist, dann gibt es eine Chance noch einmal etwas neues zu starten.

Also alles gute,
Rantanplan

01.10.2012 15:06 • #27


R
Danke, für den Funken Hoffnung!

01.10.2012 15:38 • #28


R
So, ein kleines Update, auch wenn hier bestimmt keiner mehr ist, der das mitliest. Vorab: Wir sind nach unserem Comeback nach wie vor verliebt und weiterhin zusammen. Ich hatte Ende des letzen Jahres eine schwere Krise, hat so etwas wie Versagensängste und war völlig blockiert. mehr als 3 Monate war ich krank geschrieben. Das hat bei mir natürlich wieder auch Ängste in der Beziehung ausgelöst, aber meine Frau hielt mir den Rücken frei und Nachts die Hand, wenn ich nicht schlafen konnte. Inzwischen mache ich einen weniger aggressiven Job und bin deutlich entspannter. Seit Februar Arbeite ich wieder..

Vor 5 Wochen sind wir umgezogen. Auf zu neuen Ufern. Nachdem ich in die alte gemeinsame Wohnung zurückgezogen war, haben wir uns entschieden auch das hinter uns zu lassen. Ein neues Nest bauen.. was soll ich sagen, wir wollen noch mal ein Kind zeugen. Vermutlich hat es sogar schon geklappt, aber wir halten mal den Ball flach, bis der Arzt uns bestätigt.

Aber deshalb schreibe ich nicht. Nachdem ich am Anfang sehr misstrauisch war und wir durch meine Krankheit durch eine schwierige Zeit gegangen sind, fasse ich mehr Mut. Die Seele heilt doch. Egal was euch alle anderen sagen. Ihr könnt dafür sorgen das eure Schmerzen aufhören. Egal ob endgültige Trennung oder ein Comeback, ihr könnt selber für eure seelische hygiene sorgen. Ihr müsst das sogar, denn sonst geht Ihr kaputt. Also, egal wieviel Qual euch angetan wurde oder ihr euch selbst auferlegt.. packt es selber an. Schritt für Schritt.. Ihr schafft das!

11.06.2013 14:17 • #29


S
Hallo Rantanplan

Ich habe soeben deinen ganzen Thread gelesen und bewundere deine Situation.

Ich finde es ganz toll, wie ihr eure zweite Chance angepackt habt.

Weisst du, wo liebe ist, ist auch ein Weg.

Well done sag ich da nur und wünsche euch noch viele Kinder und glückliche Momente.

In Liebe
Soraya

11.06.2013 14:31 • #30


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