Hallo ihr lieben,
Ich bin gerade durch Zufall auf das Forum gestoßen und dachte ich äußere mal mein Anliegen.
Ich bin Mitte 20 und bin seit 1,5 Jahren mit meinem Partner (auch Mitte 20) zusammen. Als ich mit ihm zusammen gekommen bin, war ich mir sicher das er der eine ist. Er behandelt mich gut, ist immer für mich da. Er macht eigentlich alles was ich mir wünsche.
Nun ist ein paar Monate nach dem ich mit meinem Partner zusammen gekommen bin, mein bester Freund verstorben. Er war für mich eine der wichtigsten Personen meines Lebens. Das ganze ist quasi mitten in der anfänglichen Verliebtheit passiert. Die ersten Wochen stand meine Welt natürlich still. Irgendwann hatte ich aber das Gefühl von allem unter Druck gesetzt zu sein, dass ich wieder mit meinem Leben weiter machen muss. Es wurde dann augenscheinlich irgendwann alles etwas besser und ich denke für meinen Partner war das Thema dann abgeschlossen. Für mich innerlich Natürlich noch nicht. Zu dem Zeitpunkt haben wir schon zusammen gewohnt und ich hab dann irgendwann wieder mit den alltäglichen Aufgaben begonnen. Putzen, kochen, Einkaufsliste schreiben…
Irgendwann wurde mir das alles zu viel (ich hab es zu dem Zeitpunkt aber noch nicht auf die Trauer zurück geführt) und ich bin dann wieder zurück zu meiner Mutter. Es war mir auch einfach zu eng mit meinem Partner. Und seitdem wurde es nicht besser. Die S. Anziehung ist weg, ich habe keine Lust auf Körperlichkeiten. Seitdem streiten wir auch öfter weil es einfach immer schlimmer wird. Ich entferne mich immer mehr von ihm. Ich fühle mich unter Druck gesetzt und das kann er wiederum nicht mehr hören. Er erzählt mir das er sich von mir zurück gewiesen fühlt und das kann ich wiederum nicht mehr hören. Es kotzt mich an. Ich gebe mir in so vielen Punkten seit Monaten Mühe mich nicht komplett von meinem Partner zu entfernen aber ich habe das Gefühl das er nur die Sachen sieht die schlecht sind. Ich bringe meine letzte Kraft für die Beziehung auf und kann schon fast nicht mehr und er beschwert sich weil er von mir zu wenig Liebe bekommt. Ich habe das Gefühl es ist nur noch ein Kampf. Ich fühle mich nicht gesehen und vor allem fühle ich mich mit der Trauer so allein. Er kannte meinen besten Freund nicht und konnte dementsprechend nicht mit trauern. Ich fühle mich also nicht verstanden.
Mein Partner war in der Anfangsphase der Trauer viel für mich da, das will ich ihm nicht absprechen. Aber trotzdem hab ich mich irgendwann allein gefühlt weil ich das Gefühl hatte er versteht mich einfach nicht. Sein Leben läuft normal weiter, er will Sachen mit mir unternehmen, sieht es als selbstverständlich an, dass ich mit zu seinem Vater zum Geburtstag komme.
Ich sehe davon gar nichts als selbstverständlich wenn ich in meine innere Gefühlswelt blicke.
Nun war mir das alles zu viel, so dass ich mich vor zwei Tagen getrennt habe und erstmal reflektiert habe und zu dem Entschluss gekommen bin, dass meine Gefühle und die Art wie ich mit ihm umgehe mit der Trauer zutun haben. Ich will ihn eigentlich an meiner Seite haben, habe aber Angst mich zu öffnen und davor das ich dann kein Verständnis bekomme. Das er trotzdem erwartet das ich ihn ja Zuneigung gebe und was nicht alles. Aber ich will gerade nicht. Ich will gerade gar nichts. Ich will allein sein und mich endlich mal mit der teuer beschäftigen und nicht mit der Beziehung. Gleichzeitig hab ich aber Angst, dass dieser Prozess dauern wird und das er nicht so lange warten kann.
Ihr merkt, ich habe gerade ein ziemliches Gefühlschaos. Vielleicht war ja schon mal jemand in so einer Situation.
Liebe Grüße
11.08.2023 10:59 •
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