Trauer und fassungslosigkeit die mich lähmt

S
Hallo.
hab lange mitgelesen und es tat mir gut zu wissen dass ich net allein bin hier...
ich war 5 jahre mit meine freundin einfach glücklich und dann schlus der schicksall erbarmungslos zu. wie aus heiteren himmel kam eine plötzlich ausgebrochene psychische störung die alles zerstört hat.
hab mich 1 jahr lang um sie gekümmert bis ich nicht mehr konnte und aus selbstschütz gehen musste damit ich nicht kaputt gehe.
seit nun 3 monate ist sie in eine klinik. muss tableten nehmen und steckt in eine klinische depression mit selbstmorgedanken...
ich habe seit dem ich gegangen bin kein mut gefunden mich bei ihr zu melden...
ihre familie kümmert sich aber um sie.
warum bin ich so gelähmt wenn ich daran denke ihr zu schreiben ode sie zu besuchen?
hab 100 briefe angefangen. weggeworfen.
10 mal am bahnhof gestanden. zug ohne mich fahren lassen.
all das habe ich die ersten 8 wochen versucht. seit nun 4 wochen mach ich gar nichts mehr. bin so traurig und hilflos.
hat jemand von euch solche erfahrung mit trennug und psychische erkrankungen?
ich muss aber sagen dass es mir wirklich inzwischen gut geht. der absatnd hat mein kopf klar gemacht und jeden tag gehts mir besser... ich arbeite voll. ich reise, essen, freunde treffen... normale sachen halt. aber ich denke jeden tag an meine freundin und kann kein weg zu ihr finden.
danke fürs lesen.

21.07.2013 15:18 • #1


A
willkommen

nehme es erstmal so an wie es ist. für deine freundin wird gut gesorgt, jetzt sorge du auch gut für dich.
mache so weiter wie bisher.

es kann gut sein, dass deine seele sich so schützen will vor erneuter enttäuschungen und überforderungen.

lebe du dein leben weiter und wie du es schon geschrieben hast, diese innere verweigerung etwas in ihre richtung zu tun, nehme ernst, denn wie du es schriebst, es ist selbstschutz für dich.
halte weiter abstand und leben dein leben, mache was für dich.

es ist nie voraussehbar wie sich eine psychische erkrankung entwickelt und sie kommt auch nicht über nacht, irgendetwas ist ein auslöser dafür, das alte, innere verdrängungen wieder an die oberfläche kommen, das zieht dann erstmal den boden unter den füssen der betroffenen fort und auch die partner/angehörigen leiden mit darunter.

wenn du ihr schreiben willst, schreibe ihr weiter - aber sende diese schreiben nicht ab - es kann helfen dir inneren druck zu nehmen.
lasse sie erstmal gesunden oder ihren zustand verbessern, wenn du dich jetzt wieder einklickst kann es sein, das sie einen rückfall bekommen könnte. vielleicht meldet sie sich wenn sie wieder zuhaus ist oder sie läßt es. du könntest dann später vielleicht nochmal kontakt zu ihr aufnehmen - falls du noch etwas klären willst mit ihr.
lasse die zeit für euch arbeiten.

alles gute!

22.07.2013 09:41 • #2


A


Trauer und fassungslosigkeit die mich lähmt

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S
@Alena52.
danke für deine zeilen. ich denke genau so wie du über die sache. nein. du hast vollkommen recht mit deine vermutung... die krankheit war schon immer da aber unsichtbar und ohne folgen für sie und das zusammen sein in der 5jährige beziehung... der ausbruch kam aber erst vor einem jahr und die folgen waren schlimm...
ich fühle mich durch deine zeilen bestätigt. danke.

22.07.2013 12:43 • #3


A
sie fühlt sich an etwas innerlich gebunden kann nicht loslassen und ist in die selbstbestrafung gegangen. in wirklichkeit will sie sich nicht selbst töten, sondern das, was in ihr ist - etwas womit sie nicht klar kommt.

du kannst ihr und dir helfen wenn du ihr mental signalisiert : du bist frei, dir ist vergeben und ich wünsche dir das für dich bestmögliche.

wichtig ist dir auch selbst zu vergeben. denn ich habe die einschätzung, das dich schuldgefühle drücken könnten, aber das ist dann deine angelegenheit dich da herauszulösen.

viel glück und kraft - euch beiden!

22.07.2013 13:38 • #4


S
ja. du wirst net glauben aber ich habe ihr bereits vor 2 monate meine erste und letzte mail geschrieben nach dem ich fort musste. ich habe ihr das unmissverständlich gesagt. geradeaus und ohne umwege. dass sie halt nix dafür kann. dass sie einfach krank geworden ist und hilfe von fach leute benötigt. dass ich NIEMALS in der lage sein werde sie davon zu befrein und dass ich ihr in keinsterweise böse bin oder so. dass ich ihr alles was in dem jahr an verletzungen und belastungen- krankheitsbedingt- passiert ist, veziehen und verzeihen werde.
was ja auch inzwischen realität bei mir geworden ist. da ich in den 3 monate kontakt abbruch alles realisiert und reflektiert habe... und soll ich dir was sagen? sie hat nix falsch gemacht. es war die krankheit.
ich wünsche mir aber auch ihr dass die ärzte das schaffen sie auf die beine zu bekommen. und sie denn medizinisch und therapeutisch richtig behandelt und eingestellt wird. so das sie ein normales leben führen kann... und nix von all dem umsonst war was ich 1 jahr lang gegeben habe... bis an die belastungsgrenze bin ich gegangen...
und es stimmt was du sagst. ich hatte am anfang wahnsinnig schlimme und belastende schuldgefühle... aber die zeit und der konsequenter abstand gaben mir recht. ich konnte nix dafür dass sie krank geworden ist.
wenn eine psychische störung ausbricht hat keine an irgendwas schuld. weder die betroffenen noch deren nahstehende personen.

22.07.2013 14:32 • #5


A
ja, das sehe ich auch so wie du - niemand ist dafür verantwortlich wenn der partner erkrankt, auch wenn ihm unser mögliches liebloses verhalten nicht gefallen und ihn verletzt hat, es liegt dann auch erstmal an seiner verantwortung zu überprüfen ob das überhaupt wahr ist, was er denkt und dann seinen gefühlen angemessen ausdruck zu verleihen.
aber das meinte ich nicht.

ich meinte eher das mögliche schuldgefühl, was hätte entstehen können, weil du sie aus selbstschutz, um nicht mit unterzugehen, verlassen hast.
es ist dein gutes recht, selbstschutz geht immer vor!

im flugzeug wird die sauerstoffmaske heruntergelassen und du wirst erinnert, das du im notfall nur anderen auch helfen kannst, wenn du zuerst genügend sauerstoff bekommst ... also sich zuerst erstmal selbst retten ...

22.07.2013 18:17 • #6


S
Vielleicht habt Ihr ja noch eine Chance Eure Beziehung aufleben zu lassen, wenn sie aus der Klinik entlassen wurde. Evtl. würde dies zwar bedeuten, dass hinterher noch eine ambulante Therapie ansteht, bei der Du vielleicht auch mitmachen musst.

23.07.2013 10:12 • #7


S
@sonnenschein.
stimmt. das wäre eine möglichkeit. leider ist die krankheit die sie hat unheilbar und verlangt eine dauerhafte behandlung. med. und psychotherapeutisch.... ich hab im moment ehrlich gesagt keine ahnung ob ich die kraft noch habe... ich war- bevor sie in eine depression fiel- 1 jahr für sie da und das war wahnsinnig schwer... belastend... kraftraubend und man hat kein leben mehr ausser sich um den einen menschen zu kümmern...
damals bin ich von ihr gegangen weil sie nicht einsichtig war. ob die einsicht nach der klinik kommt? wer weiss. wer weiss. das wäre natürlich eine riesen last die wegkommt mit der einsicht. aber ohne einsicht und behandlung bleibe ich lieber weg... besser als wenn 2 menschen zum schluss kaputt gehen. wer das kennt weiss wovon ich rede...

25.07.2013 19:44 • #8


S
Guten Morgen Sonnenblume,

ich kann Deine Einstellung sehr gut verstehen. Du musst Dich ja noch gar nicht festlegen, was nach ihrer Klinikentlassung sein wird. Deine Freundin kann unglaublich stolz und glücklich sein, dass Du so lange zu ihr gehalten hast. Nur leider wird sie dies nicht wahrnehmen können. Zumindest in ihrem jetztigen Zustand nicht. Solche Menschen wie Dich gibt es leider viel zu selten.

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute, ganz viel Mut und Kraft für die Zukunft.

Sonnenscheinchen

26.07.2013 08:20 • #9


S
guten morgen alle. hallo @sonnenschein17.
danke für deine zeilen.
bin froh dass du mich verstehst... wenn ein geliebten menschen psychisch krank wird werden eigentlich alle die ihm nah stehen auch krank irgendwie. weil seelsiche störungen viel leid mit sich bringen... ich hab damals immer drauf geachtet die grenzen nicht zu überschreiten... zwischen helfen und auf sich selbst achten... einfach ist das nicht. da man keine knöpfe einstellen kann im herz und verstand...
und ich wollte nicht gehen wenn sie krankheitseinsichtig wäre und zum arzt ging.
ehrlich gesagt. ich habe alles inzwischen gut verarbeitet. alles war in ordnung für mich. was mich oft traurig macht und gemacht hat ist einfach die tatsache sie leiden zu sehen und nix dagegen machen zu können weil ihr die einsicht fehlte dass sie in der tat krank ist. da die fehlende einsicht ein krankheitssymptome ist wo sie gar keine chance hatte ihre situation zu erkennen... eine hinterhältige krankheit denke ich mal.
sogar atemnot im schlaf fand sie nicht schlimm... dabei war das heftig und schlimm für sie da sie angst attacken davon bekam und wach geworden ist... du siehst alles... du leidest mit und der betroffene sagt mir gehts gut...
irgendwann konnte sie nicht mehr leugnen und ignorieren weil die krankheit richtig angekommen war und sie lahm gelegt hat.
auch da wollte sie von der krankheit nicht wissen ob wohl ihr das ein jahr zuvor ein facharzt diagnoziert hatte...
und ich musste gehen weils kein anderen weg mehr für uns gab.
heute denke ich- 3 monate später- es war richtig. jetzt ist sie in behandlung und dadurch kommt die einsicht.
dann kann sie selber aktiv werden und sich helfen lassen.
nein. mein verhalten war eigentlich normalistät... den partner sofort zu verlassen weil er krank geworden ist ist nicht so gut. man muss schon alles versuchen und dann gehen wenns nicht weitergeht. ich bin damals gegangen weil ich wirklich gemerkt habe dass sie bei mir was kaputt macht. NICHT sie sondern die krankheit. ich erkannte zeichen bei mir die nicht so positiv waren und musste handeln.
dir ein schönen tag.
alles wird gut.

26.07.2013 09:38 • #10


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