Trauer bewältigen mit meinem persönlichen Tagebuch

L
Heute vor 7 Tagen haben wir uns das Letzte Mal gesehen. Heute vor 5 Tagen wollt ich den Abend mit dir verbringen. Du hast es aber falsch interpretiert und mich ignoriert. Zum 4 Mal. Heute vor 4 Tagen schrieb ich dir das ich die Trennung will, weil mich deine Ignoranz so wütend gemacht hat. Beim letzten Mal sagte ich dir, daß du noch nicht nochmal ignorieren darfst, weil ich mich sonst verschließe. Du hast es wieder getan.
Gestern dann eine ellenlange Email von dir. In der du mir Vorwürfe gemacht hast, wie schlecht ich dich doch behandelt habe und was dir alles nicht passte.
Seit 2 1/2 Jahren vermittelt du mir, ich bin die perfekte Frau für dich. Nie auch nur ein Wort davon was dich stört.
Dann redest du nicht mal persönlich mit mir darüber, sondern knallt mir geballt alles per Email an den Kopf mit den harten Worten, du hast keine Energie mehr für mich.
Puh. Mein Herz schlug so schnell das ich dachte ich werd ohnmächtig. Ich fühle mich noch immer ohnmächtig.
Letzte Woche war ich noch die Frau die du heiraten wolltest. Du sagtest du findest es so toll das wir uns schon lange nicht mehr gestritten haben.
Und auf einmal. Zack. Ist der Traum zuende.
Du schriebst noch in der letzten Mail das es dir ja alles zeigt, das ich nicht Kämpfe.
Aber wenn du doch keine Energie mehr für mich hast, warum soll ich dann kämpfen? Das ich mir noch mehr Vorwürfe anhören muss? Das du mich in ein paar Monaten wieder ignorierst und dir dann einfällt wie doof ich doch zu dir bin!?

Das du mich mehr geliebt hast, stimmt nicht. Ich liebe dich ebenso wie du mich.
Du warst nur in letzter Zeit so unnahbar. Ich spürte irgendwie das was im Argen ist. Aber du hast nicht geredet. Warum? Bin ich so böse und hast du so Angst vor mir, daß Du nicht mit mir reden wolltest?

Mein Herz gehört Dir. Ich war Dir treu und immer aufrichtig und ehrlich zu Dir. Du wusstest alles über mich.
Aber ich hab das Gefühl, ich weiß nur die Hälfte von Dir.

Du hast alles für mich getan. Ja! Ich hab das auch ebenfalls für Dich getan. Nur Du scheinst es nicht gesehen zu haben oder es war zu wenig für Dich? Aber warum sagst Du dann nichts?

Damit hast Du mich zutief verletzt.

Ich müsste immer wieder Angst haben, daß so eine Situation wieder Eintritt.
Und dann soll ich für Sowas kämpfen?
Es ist ja nicht das Erste Mal.

Es tut unendlich weh.
Es zerreißt mich.
Es quält mich.
Ich kann nicht schlafen.
Nicht essen.
Ich bin so unruhig innerlich.
Mein Herz sehnt sich nach dir.
Du bist so unnahbar.
Ich bin verwirrt.
Ohnmacht.
Was ist nur los?
Ich kann nicht mehr und doch muss ich funktionieren.
Mein Herz schreit so laut nach dir.
Wie geht es dir? Geht es dir wie mir?
Lenkst du dich ab?
Oder bist du froh das es vorbei ist?

Ich muss jetzt los zum Termin.
Ich schreibe dir später weiter.

05.12.2018 15:28 • #1


G
Hmmm...bist du dir sicher, Lise, dass es sich nicht mehr lohnt, zu ergründen, woran es hapert? Wenn ich es richtig verstanden habe, dann liebt ihr beiden euch sehr und du bist ja völlig im Unklaren, wie er mit der Trennung umgeht. Vielleicht war dein Entschluss voreilig, denn solch ein Verhalten seinerseits entsteht nicht ohne Grund. Ich würde da nachhaken, wenn ich du wäre und eure Situation dann nochmal neu bewerten.

05.12.2018 17:15 • #2


A


Trauer bewältigen mit meinem persönlichen Tagebuch

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L
Danke für deine Antwort.
Ich hab ganz klar einen Teil dazu beigetragen. Es gibt immer 2 Seiten der Medaille. Aber ich bin so verletzt, enttäuscht und wütend über seine Reaktion, sein Verhalten.

Ja, wir lieben uns.
Ich wünschte mir es wäre alles wie vorher und er würde mir mal sagen was ihm nicht passt. Ich hätte sofort was geändert. Damit er sich wohl fühlt.
Aber ich hatte die Gelegenheit nicht. Nicht mal mich dazu zu äußern.
Aufs Schreiben hab ich mich. Nicht eingelassen.
Ich hab kurz Und knapp geantwortet das er seine Sachen holen soll.

Mir steht am Montag eine OP an.
Diese Woche ist soviel zu klären, Arbeit, Kind, Termine, Einkaufen, Haushalt und nebenbei noch dieser Schmerz und die Gedanken die mich ununterbrochen begleiten.

Boar, heftig das es so weh tut.

Ich kann nicht kämpfen, ich hab keine Kraft momentan. Es ist soviel, fühle mich überfordert.
Mohh vor den Kopf gestoßen.

Wir haben noch Sylvester Karten gekauft.
Weihnachten und und und.

Ich bin völlig irritiert was grad passiert.

Heute einen Zusammenbruch vorm Narkosarzt. Der dachte bestimmt kurzzeitig, was macht die für einen Hermann wegen einer Narkose.
Dann hab ich ihm gebeichtet was los ist. Toller Arzt. Hat mich doch etwas aufgemuntert.
Trotzdem, ich hab Angst.
Ich stehe wieder alleine da. Ich schaff das auch, aber mit einem Mann an der Seite der für einen Da ist den man liebt ist alles einfacher, leichter, freier.

Ich bin garnicht mehr Herr meiner Gefühle, meiner Sinne.
Alles scheint auf einmal so fern zu sein.

05.12.2018 18:03 • #3


K
Ohje, Deine Situation kann ich Dir gut nachfüllen. Ich wurde auch ein paar Tage vor einer OP unerwartet verlassen und habe die Welt nicht verstanden. Danach habe ich vier Monate auf dem Sofa verbringen müssen. Fassungslos. Aber ich hatte gute Freunde an meiner Seite, die mich versorgt (was eigentlich der Ex tun wollte) und mir Gesellschaft geleistet haben, wenn sie konnten.

Das wünsche ich Dir auch. Spanne Menschen für Dich ein. Sie helfen bestimmt gern und in so einer Situation tut es gut, Fürsorge zu erfahren.

Edit:

Ich will Dein Tagebuch nicht sprengen. Vielleicht wolltest Du hier auch einfach nur für Dich schreiben. In dem Fall: sorry.

05.12.2018 18:35 • #4


L
Nein, ihr dürft gerne schreiben, dafür müsst du dich nicht entschuldigen.

Ich werd auch viel Zeit Zuhauase verbringen. Er wollte auch an meiner Seite sein. Aber ich hab auch gute Freunde, die mich besuchen und auf die ich mich verlassen kann. Für den OP Tag hab ich meinen besten Freund an der Seite.
Er wird für mich da sein. Sich kümmern.
Zumal ich mich an dem Tag nicht so richtig um meine Tochter kümmern kann.
Für sie ist das auch alles sehr schlimm.
Beim Narkosearzt saß sie neben mir als ich anfing zu heulen. Sie nahm meine Hand und sagte ich brauch keine Angst haben. Der Arzt sagt dann sie solle sich kurz in den Warteraum setzen. Dann wars komplett bei mir vorbei.
Sie hatte schon Tränen in den Augen weil sie es nicht abkann wenn ich weine.
Nach dem Gespräch war ich wieder gesetzter. Jedoch fragte sie mich auf dem Weg zum Auto ob es an ihm liegt. Dann hab ich ihr gestanden das wir uns getrennt haben.
Sie hat so geweint. Es bricht mir das Herz. Wir haben beide so geweint. Und danach haben wir festgestellt das das richtig und gut war und wir ruhig traurig sein dürfen.
Trotzdem, ich mache mir Vorwürfe das ich ihr Sowas sagen musste.
Sie wird lange daran zu knabbern haben.

So schnell werd ich hier niemanden an uns ranlassen. Ich brauch jetzt viel Zeit für Sie, für mich. Das ist das was zählt was am wichtigsten ist.

Vielleicht sollte es ja so sein, vielleicht hätte er auch schon was geplant, es schon gewusst!?

Seine Zahnbürste und sein Deo war auf einmal nicht mehr da als ich seine Sachen packte. Noch nie hatte er sie mitgenommen.
Alles andere war noch da.
Ich weiß einfach garnichts. Ich kann das alles nicht zuordnen.
Wir waren so lustig, so albern und so liebevoll miteinander.
Harmonisch war es bis auf ein paar normale Diskussionen zwischendurch. Aber wenig und harmlos.

Wir haben immer über Andere Beziehungen geredet, wie kompliziert und anstrengend viele sind. Dann haben wir uns gefreut das unsere Beziehung so leicht und so harmonisch ist.

Und soll ich euch was sagen: die anderen Beziehungen sind alle noch intakt. Und unsere harmonische Beziehung, wo ich dachte alles ist toll ist vorbei.
Ist das nicht makaber?

Vielleicht ist das Karma?
Schicksal?

Es muss mehr im Argen gewesen sein, sonst gibt man doch nicht jemanden auf den man liebt? Oder?

Ich werd es nicht erfahren...
Nicht jetzt, nicht morgen, wahrscheinlich nie.

Also muss ich endlich realisieren, daß es kein Wir mehr gibt.
Es akzeptieren.
Dankbar sein für die Zeit, die ich so genossen habe. Alles haben wir zusammen gemacht. Viel erlebt. Und doch ist es jetzt so als wenn das alles nichts mehr wert ist!?

Ich bin immer noch im Alptraum Zustand. Nass geschwitzt. Dann wieder am frieren. Schockmomente. Herzrasen, Panik. Angst.
Ich lass das alles zu. Gefühle die nun mal auch beachtet werden wollen.
Ich muss die Wunden *beep*. Von meiner Tochter, von mir....

Ja, die Zeit wird es bringen, die Zeit heilt die Wunden. Doch bis dahin ist der Weg schwer, steil und grad unüberwindbar.

Klar frag ich mich, ob ich jemals wieder lieben werde? Bedingungslos, mit Vertrauen!? Diese Sicherheit die ich bekam. Ich fühlte mich vollkommen sicher. Vielleicht war das das Problem?

Ich weiß es nicht.
Ich denke und durchleuchtet mich.

Gedanken lass ich zu, Schmerz lass ich zu, alles was jetzt zur Verarbeitung beiträgt lass ich zu und nehme sie dankend an.

Ich habe viel mitgenommen aus dieser Beziehung. Viel schönes.

Es ist so kalt. Ich friere so. Liegt das daran, daß ich deine Nähe nihht mehr spüre?

Du hast dich entfernt oder?
Liebst du mich denn noch? Ich würd es so gerne hören. Von dir....

05.12.2018 19:13 • #5


K
Ich glaube, Beziehungen, die zu leicht und unbeschwert sind, sind für die meisten Menschen auf Dauer nicht reizvoll.

Ich finde das sehr reizvoll.

05.12.2018 19:45 • #6


L
Oh gott, erneuter Zusammenbruch im Auto nachdem ich meine Tochter abgesetzt habe. Ich Hab es nicht mehr ausgehalten und hab losgeheult. Sofort wieder nach Hause. Ich will hier grad nicht sein. Ich zieh mich gleich um und geh in den Wald. Bei dem Wetter ist dort wenigstens kein Mensch.
Irgendwie ist die Hoffnung immer noch da, dabei weiß ich das es vorbei ist. Ich fange auch an das zu realisieren. Mir geht's schlechter als die. Letzten Tage. Jetzt sehr ich langsam den Sinn nicht mehr.
Meine Tochter ist so ein großer Halt und sie ist der Sinn in meinem Leben. Aber sie kann ja auch grad nicht 24 Std. Bei mir sein und mich trösten.

Ich halt es nicht aus unter Leuten.
Am Samstag dann auch noch die Weihnachtsfeier. Wie soll ich die denn überstehen?
Ich will alleine sein. Oder nur mit meiner Tochter. Ohne Handy, ohne Internet, ohne irgendwas. Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt um ins Kloster zu fahren, das wollte ich sowieso schon immer machen. Nach Sylvester. Oder ab Weihnachten....ich muss hier raus.
Was einst meine Wohlfühloase war, ist derzeit eher das Gegenteil.
Ich weiß das ich eines Tages sagen werde, das die Trennung die richtige Entscheidung war. Und darauf freu ich mich.
Aber bis dahin....

Mir ist so schlecht. Wenn ich essen rieche möchte ich mich direkt übergeben. Mein Magen ist flau und fühlt sich an als sei er nach innen gewölbt.

Meine Augen sind dick vom heulen. Ist mir aber egal. Jeder kann mich so sehen. Mein Nachbar sprach mich eben auch an von Auto zu Auto. Ich konnte nicht reden, hab geheult. Ich denke damit weiß auch er das du damit gemeint bist.

Nach und nach bekommen es alle mit. Alle Fragen warum...!? Das glaubt mir keiner, weil ja alles gesehen haben wie wir miteinander waren! Hast du das alles nur gespielt?
Du bist ein guter Schauspieler.
Ich weiß garnicht mehr was ich dir glauben kann und was nicht.
Vielleicht hast du doch jemand neues kennengelernt?

Einfach so alles gute hinzuschmeissen? Du hast die letzten Male auch gesagt das du das nicht willst und das niemals aufgeben möchtest solange du mich liebst.
Liebst du mich vielleicht garnicht mehr?
Oh man....
Ich werd bekloppt.

06.12.2018 08:06 • #7


Thommy75
Liebe Lise,

ich kann deinen Schmerz sehr gut nachvollziehen. Du schreibst so schonungslos darüber und das finde ich sehr gut. Mach weiter so! Es tut mir sehr leid, dass du nun so leidest!

Ein Satz hat mich aber aufhorchen lassen:

Zitat von Lise:
Meine Tochter ist so ein großer Halt und sie ist der Sinn in meinem Leben. Aber sie kann ja auch grad nicht 24 Std. Bei mir sein und mich trösten.


Deine Tochter sollte auch nicht 24/7 bei dir sein, um dich zu trösten. Das kann sie in ihrem Alter gar nicht leisten und ist auf Dauer nicht gut für sie. Du bist die Mutter! Nicht umgekehrt...

Schreib hier weiter, suche nach neuen Möglichkeiten, lass den Schmerz zu, wenn deine Tochter nicht dabei ist! Sie fühlt sicher auch so, dass du leidest.

LG, Thomas

06.12.2018 09:17 • #8


L
@thomas, danke für deine Trost spendenen Worte. Ich will alles loswerden was da in mir brodelt, was ich denke, was ich fühle. Und nein, ich würde meiner Tochter nichts abverlangen was ihr nicht gut tut. Damit war eher gemeint, daß ich in der Zeit wo sie da ist, stark bin, weil wie du schreibst, ich eine Mutter bin, ihre Mutter! Mit Leib und Seele!


Ich komme gerade vom Einkaufen. Hab ganz laut Musik gehört. Von Bosse:Augen zu, Musik an. gut Lied. Und auch wenn ich es gerade für mich entdeckt habe, so hab ich mir vorgestellt wie du neben mir sitzt und wir zusammen singen. Wie wir es immer gemacht haben.
Ich hab deine Auto gesucht. Ich hab es nicht gefunden! Ich wollte nur sehen, ob du noch das Herz von Mausi im Auto hängen hast. Nur einen Teil von dir spüren. Die Nähe die dein Auto zu dir hat...
Bist du garnicht im der Schule heute? Oder hast du woanders geparkt? Ich bin alle Straßen abgefahren wo es hätte stehen können.

Ich hab mir wieder Kippen gekauft. Ich wollte es nicht. Meinem Körper tut es sowieso nicht gut. Und dann kamen die harten Worte deiner Email, ich sei inkonsequent, weil ich mir immer wieder Kippen gekauft habe. Aber du hast ja auch mit geraucht. Kannst du mir das dann vorwerfen? Ich brauche eben auch meine Zeit, um es sein zu lassen. Du weisst doch, daß ich es schaffe. Wir haben es immer zusammen geschafft. Und auch alleine werde ich es schaffen. Nur gerade nicht..

Ich habe mir dann Kopfhörer in die Ohren gesteckt und bin so durch den Supermarkt gelaufen. Nur dieses eine Lied, damit ich Kontenance bewahre. Alles erinnert mich.

Irgendwie haben wir alles zusammen gemacht. Waren überall und ständig wandern, haben rumgralbert wie es schlimmer nicht geht.
Haben uns eingekuschelt und Filme geschaut.
Die Hunde geholt.
Abends ab halb zehn bekamst du dann deinen Lanerflash. Wenn ich schon halb am schlafen war.
Hast gaule gaule gemacht. Keiner versteht was damit gemeint ist. Nur du.
Wenn ich nur gewusst hätte, daß diese Rolle die du spielst so aufopfernd ist, wäre ich anders mit dir umgegangen.

Ich hab mich so eingelassen auf dich. Voll und ganz. Keiner weiß was du weisst.

Ich hab die das Holzherz auf den Roller gelegt. Das was du mir geschenkt hast, als ich meinen Polo noch hatte. Da bist du einfach ins Auto und hast es reingehängt. Da steht drauf:Ich liebe dich ich kann das nicht behalten. Wann holst du deinen Roller? Es ist für mich nochmal ein wichtiger Schritt, den Strich gerade unter uns zu ziehen?

Wenn einer fragt, warum wir uns getrennt haben. Wenn ich die Gründe nenne, dann lachen die ich doch aus. Das ist doch pillepalle. Nichts was man nicht hinbekommen würde.
Aber wenn du Kommunikation nicht passt, ist das eine schlechte Basis.
Fremdgehen, Lügen, Kein Vertrauen das sind Gründe um zu gehen.

Du hast mich damals 10 Monate belogen mit deiner Identität. Und ich hab dir trotzdem eine Chance gegeben. Weil ich dich toll fand. Ich war verliebt, ich hab dich so geliebt. Alles an dir.
War das der Fehler? Das ich dir die Chance gegeben habe?
Hab ich mich damit selber in diese Situation gebracht?

Ich sitz grad in der Küche, hier haben wir immer gesessen. Zusammen. Und geredet. Gelacht. Ich hab für dich gekocht. Das Essen gemacht was du gerne magst.

Ich ernähre mich derzeit von Smoothies. Ich muss auf mich achten. Meinem Körper geht es schon nicht gut, der Schlafmangel nagt an mir.
Ich krieg keinen feste Nahrung runter. Beim kauen bildet sich keine Spucke und alles ist so trocken.

Heute wollte ich zum Frisör. Hab abgesagt. Ist mir grad egal wie ich aussehe. Das kann warten.

Ach ja, mein Tattoo ist übrigens echt toll geworden. Vorgestern hab ich es mir stechen lassen. Du wolltest auf Mausi aufpassen. Stattdessen war sie bei ihrer Freundin, mit der sie sich gestritten hat. Sie wollte nach Hause. Und ich saß beim tättoowierer. Aber es war in dieser Woche das erste und einzige Mal das ich mich entspannen konnte. Der Schmerz hat meinen Herzschmerz übertüncht. Ich hätte mir am liebsten den kompletten Arm zukleistern lassen. Ich wäre fast eingeschlafen, so entspannt war ich.

Ich höre ständig Roller Geräusche. Jedes Mal setzt mein Herz aus.
Ich muss jetzt raus. Ich fahre in den Tierpark. Mit Musik. Und dann mach ich die Augen zu.

Ich liebe dich. Wie gerne würd ich es dir ins Gesicht sagen.
Jetzt fang ich wieder an zu weinen.
Ich fahre jetzt...
Bis später Schatz.

06.12.2018 11:13 • #9


L
Ich bin wieder Zuhause. Der Spaziergang durch den Wald hat mir gut getan. Ich hab viel geweint am Anfang, traurige Musik gehört und dabei daran gedacht wie unbeschwert unsere Wanderungen immer waren. Wir konnten selbst 5 Std. Am Stück reden während wir wandern waren. Über alles. Nur nicht über das was dich belastet oder sich stört. Du hast immer gesagt wie schön es ist.

Mir liefen nur 2 Einzelne Spaziergänger über den Weg. Ich bin ab und zu stehen geblieben und hab nach oben geschaut und dabei die Augen zu und tief eingeatmet. Aber immer wieder kam die Frage:Warum?

Zum schluss musste ich nicht mehr weinen. Es kam ein etwas entspannter Gefühl. 4 km bin ich gegangen, das ist nichts gegen die Wanderungen die wir gemacht habe. Erst vor 4 Wochen im Sauerland sind wir 18 km gelaufen.
Dann unser Abendessen. Und deine Bauchschmerzen danach. Als du Nachts nicht mehr neben mir gelegen hast hatte ich Panik. Ich hab mir Sorgen gemacht. Ich hab mir immer Sorgen gemacht.
Du bist auf dem Roller gefahren bei kaltem Wetter ohne Nierengurt, mit wenig Klamotten. Du bekommst heftige Spritzen gegen deine Krankheit.
Immer hab ich gedacht, hoffentlich passiert ihm nichts.

Ich bin so dankbar für die schöne Zeit die wir hatten. Es hat mir so unendlich viel gegeben. Wir waren ein Team, beste Freunde und Partner. Ich hätte dich gerne geheiratet. Nur wir beide. Vielleicht mit den Kindern.
Aber deinen Sohn hast du mir auch immer vorenthalten.
Waren das doch alles Indizien?

Ich hab festgestellt, daß What's App störend ist. Für mich in dieser Zeit. Und auch vorher schon. Ich hatte das Handy zu oft in der Hand, da hast du recht. Ich werde es für mich ändern. Denn es nervt mich selber.
Mich fragen ja alle grad, wie es so ist und wie es mir geht.
Ja wie schon?
Ich mach das lieber mit mir selber aus.
Ich werde What's App erstmal deinstallieren in nächster Zeit.
Da gibt es nix mehr zu gucken. Deine Nummer habe ich gelöscht. Auch den Verlauf von 2 1/2 Jahren.
Deine Stimmt zu hören tut weh. Die Herzchen und Liebesgeschwüre die wir uns einst sendeten tun weh.
Das existiert jetzt nur noch in meiner Erinnerung.

Mausi hat deine Nummer noch. Ich kann ihr ja nicht verbieten sie zu haben. Sie hat dich angeschrieben. Ich war geschockt. Ich denke mal sie hatte das gemacht weil sie was ahnte.
Du hast aber wenigstens geantwortet und sie nicht ignoriert. Das find ich gut.
Ich hoffe aber das sie dich nicht mehr anschreibt.
Aisserdem hab ich über ihr Handy spioniert. Geguckt wann du online warst. Gestern abend. Und das war oft. Dann auf einmal ein Statusbild von dir. Auf dem ich meine Lampe von Ikea wiedererkennen konnte mit einem Teelicht drauf. Das Bild war nicht aussagekräftig. Ich denke mal du hast geguckt, ob ich spioniere. Mausi schläft ja schon um acht und um halb zehn hab ich geguckt. Du kannst sehen das Mausis Nummer deinen Status angeguckt hat. Das kann ja nur ich gewesen sein. Und das wolltest du wissen.
Warum solltest du so ein Bild sonst in den Status setzen!?
Um zu zeigen, daß du es dir romantisch gemütlich gemacht hast?
Ja nee, ist klar.

Was bringt uns das? Wenn wir gegenseitig spionieren?
Ein persönliches Gespräch wäre angebracht. Aus Fairness. Uns beiden und dieser tollen Beziehung die wir hatten gegenüber.
Das hat doch grad nichts mit Respekt zu tun, das wir uns das antun, oder?

Es hätte so einfach sein können. Einfach nur sprechen. Ich Dreh doch nicht durch. Auch wenn ich mal etwas impulsiv bin. Das mein ich doch nicht böse verdammt nochmal. Und niemals persönlich. Doch du hast es sehr persönlich genommen.

Ich muss vielleicht etwas ruhiger werden. Auch das hast du bemängelt. OK. Ich arbeite ja an mir. Mir tut das aufgedreht manchmal selber nicht gut. Wie oft hab ich dir das schon gesagt!?

Trotzdem, ich liebe dich noch immer.
Und wahrscheinlich auch noch ganz lange.

Der Roller steht Immer noch hier.
Du bist doch sonst so schlau. Warum stellst Du ihn nicht wenigstens etwas weiter weg. Von hier weg.
Möglichkeiten gibt es doch genug.
Machst Du das Extra. Damit ich mich melde? Hab ich ja heute morgen. Aber mehr als den einen Satz kann ich nicht schreiben.
Schreiben macht alles kaputt. Deine Email sollte vielleicht auch anders rüberkommen? Weiß ich nicht. Da alles fehlt. Gestik, Mimik alles einfach.

Du fehlst mir so sehr. Deine Bauchi, deine süßen Wangen, deine zärtlichen Hände. Ich würd mich so gerne ganz nah an dich rankuscheln. So wie wir immer geschlafen haben. Hand in Hand. Und umarmt. Ich konnte sofort schlafen, alles vergessen. Wenn du da warst.
Jetzt grad kann ich all das nicht mehr. Es geht einfach alles in diesem riesen Bett was wir zusammen gekauft haben. Beim Aufbau hast du so geschwitzt.das war eine Katastrophe. Aber danach waren wir auch glücklich.

Wir waren ein so beliebtes Paar. Alle waren neidisch auf unsere Beziehung, im positiven Sinne. Jeder spürte das wir harmonieren und wir uns vertrauen.
Und alle anderen hatten immer Stress und Ärger... Aber wegen viel schlimmeren Dingen. Us diese Paare schaffen es grad irgendwie nur wir nicht.
Was passiert denn da?

Für heute reicht es erstmal.
Ich Ruhe mich noch etwas aus bevor Mausi kommt.
Dann gucken wir einen Film und machen es uns gemütlich. Für Mausi. Ich würd am liebsten nur rumrennen. Damit die Unruhe nicht so hoch ist in mir.

Bis bald.

06.12.2018 14:08 • #10


L
Abschließend ist es dazu gekommen, das wir uns morgen treffen. Ich hab es nicht ausgehalten. Ich habe dir geschrieben. Im selben Moment kam eine Email von dir. Du hast hier alles gelesen. Damit hab ich nicht gerechnet.
Und wir haben uns im selben Moment geschrieben.
Muss man dazu noch was sagen? Das sagt doch alles.
Wir lieben uns. Und wir arbeiten an uns.
Ich werde mich bemühen und sich glücklich machen, so wie du mich.
Diese Liebe ist zu stark um sie zu beenden wegen Kleinigkeiten. Lass uns reden, reden bis wir seelig miteinander einschlafen. So wie immer. Arm in Arm.
Ich freu mich so auf morgen. Dich zu sehen, zu riechen, zu berühren.
Mein Herz hüpft. Das ich das heute noch erlebe, ist so Unfassbar für mich. Ich gehe jetzt schlafen. So wie du auch. Und morgen sind wir wieder Eins. So wie es sein soll.
Schlaf gut Schatz.

06.12.2018 20:18 • #11


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