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Transgenerationale Weitergabe von Traumata

L
@Zaungast ist nicht verpönt, sondern weit verbreitet. Und Weiterentwicklungen gibg es auch schon, die Bottom-down und Bottom-up Prozesse klug kombinieren.

22.03.2025 16:50 • #91


J
Zitat von FrauDrachin:
Schwierig. Eine Freundin hat mir mal von S. Missbrauch in ihrer Jugend erzählt. War für mich auch ganz, ganz schwierig, wie ich reagieren soll, wieviel und wie intensiv ich nachfragen soll...

Das ist ein Riesen-Kompliment an dich, dass sie dir das anvertraut hat. Ich habe in solchen Fällen gute Erfahrungen damit gemacht, meine Unsicherheit offenzulegen und mir von meinem Gegenüber sagen zu lassen, was er/sie braucht, etwa so: Danke, dass du mir das erzählst, das kostet dich bestimmt viel Mut. Ich weiß gar nicht so richtig, was ich sagen soll. Möchtest du, dass ich nachfrage oder soll ich einfach nur zuhören?

Als die Mutter von meinem Chef verstorben ist, hat er im Meeting von sich aus gesagt: Danke für Ihre Anteilnahme, ich brauche noch ein bisschen. Gehen Sie einfach ganz normal mit mir um. Das fand ich total entlastend.

22.03.2025 16:52 • x 4 #92


A


Transgenerationale Weitergabe von Traumata

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Z
Zitat von justawoman:
EFT

EFT ist mir auch nichts.

Neurogenes Zittern finde ich allerdings so richtig gut.


Mir war aufgefallen, dass meine ich- werde- bedroht- Gefühle durchaus während der Kindheit entstanden sind.
In meiner Familie waren sie teils noch so kriegstraumatisiert, dass sie keine Hemmungen hatten, uns Kinder damals viel zu stark mit einzubeziehen in ihre Geschichten.
Was soll man als Kind damit anfangen zu erfahren, dass die eine Verwandte dieses und jenes ach so grausames erlebt hat? Oder die Männer uns frühst Nahkampftechniken beibrachten, wir mehr über Waffen und Panzer erfuhren als wir verarbeiten konnten und das wir immer auf der Hut sein müssten?

Dieses Bedrohungsgefühl bestimme nicht mein Leben, doch es ploppte immer mal wieder auf. Seit ein paar Jahren extremer, durch ein besonderes Ereignis.

Das jetzt mal weg zu haben ist so segensreich.

22.03.2025 16:59 • x 2 #93


L
@justawoman Die Weiterenteicklung ist PEP von Michael Bohne, indem zusätzliche Gesprächs- und Erlebensaspekte mit dem Klopfen verknüpft und aufgelöst werden.

Und eine besondere Traumatherapeutin ist die Anke Nottelmann. Gerade erschien ein sehr gut lesbares Buch von ihrem Behandlungskonzept:

Potentialorientierte Traumatherapie mit PEP

22.03.2025 17:04 • x 3 #94


J
Zitat von Zaungast:
EFT ist mir auch nichts. Neurogenes Zittern finde ich allerdings so richtig gut. Mir war aufgefallen, dass meine ich- werde- bedroht- Gefühle durchaus während der Kindheit entstanden sind. In meiner Familie waren sie teils noch so kriegstraumatisiert, dass sie keine Hemmungen hatten, uns Kinder damals viel zu stark ...

Neurogenes Zittern hört sich ein wenig gruselig an , aber ich schaue mir das mal an, danke.

Meine Mutter hat immer voller Ehrfurcht über Menschen mit einer harten Kindheit gesprochen und mich auch dauernd mit ihrer zugetextet. Als ob das eine besondere Errungenschaft wäre, für die man Respekt verdient. Vieles, was ich über das Leben meines Vaters weiß, stammt von ihr. Mein Vater hat von sich aus nicht über seine Erlebnisse gesprochen.

22.03.2025 17:30 • x 2 #95


J
Zitat von LebedeinLeben:
@justawoman Die Weiterenteicklung ist PEP von Michael Bohne, indem zusätzliche Gesprächs- und Erlebensaspekte mit dem Klopfen verknüpft und aufgelöst werden. Und eine besondere Traumatherapeutin ist die Anke Nottelmann. Gerade erschien ein sehr gut lesbares Buch von ihrem Behandlungskonzept: ...

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bisher nie ein Fan davon gewesen bin, in der Vergangenheit rumzuwühlen und etwas aufzuarbeiten. Irgendwie dachte ich immer, ich habe mich selber schon genug damit beschäftigt und mich lieber auf mein gegenärtiges Leben/Probleme konzentriert. Ich hatte da einen richtig heftigen Widerstand gegen und war des öfteren richtig genervt, wenn meine Therapeutin wieder damit anfing. Dann dachte ich: Toll, jetzt kommt sie wieder mit ihrer blöden (EMDR)-Lampe an. Ist ja auch praktisch für sie, ich sitze vor dem blöden blinkenden Ding und sie muss nichts tun. Umso überraschter bin ich, wie sehr mir das hilft.

22.03.2025 17:47 • x 1 #96


Scheol
Zitat von justawoman:
Meine Mutter hat immer voller Ehrfurcht über Menschen mit einer harten Kindheit gesprochen und mich auch dauernd mit ihrer zugetextet. Als ob das eine besondere Errungenschaft wäre, für die man Respekt verdient.

Das machen oft Personen in toxischen Beziehungen ,…. Umso länger ich aushalte umso größer muss meine Liebe ja sein……..
falscher Glaubenssatz.

22.03.2025 18:00 • #97


Blanca
@FrauDrachin
Zitat von FrauDrachin:
Nach dem zweiten Weltkrieg war eine ganze Generation traumatisiert. Soldaten, Zivilbevölkerung in Lufschutzbunkern, jeder verlor nahe Angehörige, Flucht, Vertreibung, Schuld und Scham, zum Tätervolk zu gehören.

Zwar wurden die Grundlagen dieser speziellen Forschung (also was speziell transgenerationale Weitergabe betrifft) bereits rund 40 Jahre vorher gebildet, aber im Holocaust-Kontext (Stichwort u.a.: Überlebensschuld-Syndrom). Für die unverfolgt gebliebene deutsche Kriegsgeneration und deren Nachfahren hingegen rückte die Problematik erst ab den 2000ern (u.a. durch Sabine Bodes Bücher) endlich etwas mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Ich persönlich ziehe es vor, diese Traumatbereiche (HC / Krieg) getrennt zu diskutieren, damit jede Opfergruppe sich auf ihre ganz speziellen Aspekte konzentrieren kann dabei.

Zitat von FrauDrachin:
Was also passiert, wenn diese Generation Eltern wird?

Wie bereits in Beitrag #74 erwähnt, wurde die Aufarbeitung speziell dieser Traumata jahrzehntelang verhindert - mitunter sogar demonstrativ rüde und rigoros.

Zudem ist der Blickwinkel natürlich ein anderer, denn tatsächlich geht es immer auch um eigene Anteile am Gesamtgeschehen und seien sie noch so winzig gewesen (etwa mehr gewußt zu haben, als man sich selbst bis heute eingestehen mag). Selbst als kleiner Wehrmachtsgefreiter war man schließlichTeil eines mörderischen Getriebes gewesen, ob man sich nun freiwillig gemeldet hatte oder gezogen worden war. Trotzdem hatte man natürlich auch selbst arg gelitten und innerlich (bzw. bei Kriegsschäden auch äußerlich) zu tun damit. Das ging auch an den Kindern dieser Kriegsüberlebenden nicht spurlos vorüber.

Zitat von FrauDrachin:
Das Wissen, dass nur Leistung und Stärke das überleben sichern, und Gefühlsdusseleien das Überleben gefährden, wurden weitergegeben.

Vor allem aber hatte man früh gelernt, manches besser für sich zu behalten, da es eh nur jene nachvollziehen oder gar verstehen können, die selbst dabei waren. Zu ungeheuerlich waren Geschehenes und Erlebtes, um es angemessen in Worte fassen zu können oder ausgerechnet die eigenen Angehörigen damit belasten zu wollen.

Psychologen suchte man damals aus Prinzip nicht auf. Zum einen gab es zuviel Kriegstraumatisierte auf einmal, also fehlte schlicht die Kapazität dafür. Vor allem aber hätten sie einen nicht ernst genommen, selbst wenn man ihnen seine Symptome geschildert hätte. Ein Schlafmittel oder Psychopharmaka zu verschreiben, schien Fachkreisen damals effizienter.

Also verdrängte man seine Erfahrungen (u.a. mit harter Arbeit) und traf sich allenfalls mit anderen Betroffenen im Veteranenverein. Gesoffen und geraucht wurde dabei auch ordentlich. Nicht wenige tyrannisierten leider auch ihre Umwelt - allem voran ihre Frauen und Kinder. Die von Sabine Bode geschilderten Fallbeispiele empfand ich diesbezüglich als erschütternd extrem - zumal sie nur die Spitze eines Eisbergs sind, über dessen volles Ausmaß man nur spekulieren kann.

In vielen Fällen kam auch eine handfeste Identitätskrise hinzu - also bei jenen, die tatsächlich tief überzeugte Systemlinge gewesen waren und nun buchstäblich mit den Trümmerhaufen ihrer selbstgeschaffenen Geschichte konfrontiert wurden. Wer dabei nun nachträglich Gewissensbisse bekam, wurde damit oft genug einfach nicht mehr fertig. Neben durchaus berechtigter Angst vor alliierter Rache dürfte auch das die bei Kriegende arg gestiegene Suizidrate mitbedingt haben.

So gesehen bedeutete Resilienz erst mal nichts anderes als einen Schnitt zu machen, sich seine ganz eigene Version der Geschichte zurechtzulegen, dieses Lügengebäude tief zu verinnerlichen und dann kurzerhand weiterzuleben, ohne sich mit Schuld oder gar Sühnefragen auseinanderzusetzen. Besonders ehemalige SS-Angehörige blieben ihrer Weltanschauung verhaftet, wie sich in Interviews oft zeigte.

Allerdings waren etliche dann doch vorsichtig genug, diese nicht 1:1 an ihre Kinder weiterzugeben. Stattdessen entstanden begrenzte Narrative und eine subtil spürbare Mauer des Schweigens. Es gehört nicht viel Fantasie dazu zu verstehen, daß ein von klein auf ohne Eigenverschulden und seitens der eigenen Eltern mit soviel Geheimniskrämerei konfrontiertes Kind auch selbst ein gewisses Mißtrauen gegenüber anderen Menschen entwickeln und im weiteren Leben eine gewisse Verschlossenheit an den Tag legen kann.

Zudem blieb man gerade in diesen speziellen Kreisen bemerkenswert gut miteinander vernetzt: Zur Beerdigung von Josef Sepp Dietrich beispielsweise tauchten 1966 - also immerhin 21 Jahre nach Kriegsende - immerhin noch rund 5.000 Teilnehmer auf - weitgehend ehemalige Angehörige der Waffen-SS. Organisationen wie die Stille Hilfe oder die HIAG sind weitere Beispiele für diesen festen Zusammenhalt. Natürlich mag das heute keiner mehr hören. Aber so gesehen vermittelte diese Generation ihren Kindern auch positive Eigenschaften (hier: Beistand bis ans Grab) - im Gesamtkontext betrachtet natürlich mit fragwürdigem Beigeschmack.

Ganz grundsätzlich ist es tatsächlich so, daß dem Gesunden, Leistungsfähigen und besonders gut vernetzten die Welt gehört - also vor allem, wenn er nicht mit dem goldenen Löffel geboren ist. Das gilt in einem abgeholzten Sozialstaat ebenso wie in den traditionell ultraliberalen USA, wo viele Menschen nicht mal Zugang zur Krankenversorgung haben und sich u.a. deshalb hochgradig verschulden, wenn ihre Angehörigen chronische Krankheiten entwickeln oder lebenswichtige Operationen erforderlich werden. Da bekommen ein guter Job, eine noch bessere Krankenversicherung und der Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeit, um beides nicht aufs Spiel zu setzen, eine ganz andere Bedeutung als hierzulande - wobei auch unser Sozialstaat am marodieren ist, geschenkt.

Bedenklich wird das Ethos um Leistungsfähigkeit und Stärke natürlich dann, wenn es zur Ideologie vom Supermenschen ausartet, der herangezüchtet werden soll - weil einem die vorhandene Menschheit nicht genügt. Mal schauen, womit KI uns noch überraschen wird mit der Zeit. 1984 war der Terminator noch Science fiction. Jetzt sind wir rein technisch tatsächlich nicht mehr allzuweit von so einer Realität entfernt. Die Worte von Kyle Reese sitzen mir jedenfalls noch im Nacken: Decided our fate in a microsecond.

22.03.2025 18:45 • x 6 #98


Worrior
Die pauschale Stigmatisierung der Nachkriegsgeneration in Erbschuld und Tätervolk hat mit Sicherheit ebenso traumatische Wirkungen.

22.03.2025 19:09 • x 8 #99


Blanca
@FrauDrachin
Zitat von FrauDrachin:
Ich habe tatsächlich große Angst davor, meine Mutter ernsthaft zu fragen, wie ihre Kindheit und Jugend im Detail war. Die Andeutungen, die sie macht, sind sehr dunkel und kryptisch.

Manchmal kann es Sinn machen, die Dinge ruhen zu lassen.

Beim Lesen Deiner Zeilen fällt mir gerade dieses Hörspiel ein, das noch bis 9.2.2026 beim WDR abrufbar ist:
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge...e-100.html
Letzte Begegnung, von Helga Schneider - Näheres in der Beschreibung hinter dem Link

Hat jetzt nicht unmittelbar mit Deiner Frau Mutter zu tun, deren dunkle Thematik wir alle hier nicht kennen. Aber auch wenn die Geschichte hinter ihren Andeutungen nicht halb so dunkel sein sollte wie die der Greisin im Podcast - es gibt Dinge, von denen man sich wünscht, sie nie erfahren zu haben. Daher würde ich mir auch dreimal überlegen, jemand ins Gebet zu nehmen, um es eben doch zu tun. Gerade bei engen Angehörigen hat man ja auch selbst weniger Abstand zu solchen Geschichten, als wenn man sie nur im Fernsehen sieht oder im Radio hört.

Meine eigene Mutter wurde kurz vor ihrem Tod immer dementer. Es gab da eine Phase, wo sie halb klar, halb abständig war. Ein paarmal rutschten da Sachen aus ihr raus, die hätte ich so lieber nie gehört. Hatte nichts mit dem Krieg zu tun, war aber extrem persönlich.

22.03.2025 19:12 • x 3 #100


Scheol
Udo Bär: Trauma und Demenz bei der Kriegsgeneration und ihre Folgen


22.03.2025 19:41 • x 3 #101


ElGatoRojo
Zitat von justawoman:
Das ist einer meiner Fortschritte, dass ich mir nicht mehr ohne Rücksicht auf Verluste alles zu dem Thema reinziehe, sondern auf meine Grenzen achte.

Womit du zweifelsohne gut beraten bist - denn auch hier beim Verstehen all der Ungeheurlichkeiten, die vor 1945 geschehen sind macht die Dosis das Gift.

Meine Generation kam kurz nach Kriegsende zur Schule und da kan ganz natürlich die geballte Welle des Schuld und der Verbrechen der eigenen Leute auf uns zu und wer zu Hause fragte, wurde normalerweise mit lapidaren Ausflüchten abgespeist. Die Rückzugslinie meines Vaters waren Erzählungen aus dem Ersten Weltkrieg, wo er in Kriegsgefangenschaft geriet - das war für ihn harmloser. Erst als Jugendlicher und durch Lesen eines Berges von Literatur wurde mir das Ausmass der Verbrechen klar. Und irgendwann - so nach 60 Jahren - kann ich es einfach nicht mehr hören. Es ist Vergangenheit - die letzten Überlebenden der Vernichtung sterben in hoffentlich friedlicher Athmösphäre aus Altersgründen und eben auch ich - an den Verbrechen als kleines Kind von noch nicht einmal 5 unbeteiligt - würde gern die Sache als nun doch beendetes Geschehen betrachten können.
Zitat von Worrior:
Die pauschale Stigmatisierung der Nachkriegsgeneration in Erbschuld und Tätervolk hat mit Sicherheit ebenso traumatische Wirkungen.

Nun, da wird man nicht viel machen können in den nächsten 100 Jahren, schätze ich mal. Diesen Makel werden die Deutschen lange tragen müssen. Aber man sieht ja auch, dass andere Leute ebenso grausam sein können, leider.

22.03.2025 20:16 • x 2 #102


P
Zitat von FrauDrachin:
Ich denke, dass die Isolation durchbrechen sehr wichtig ist. Ich bin mir sicher, dass du eine wichtige Perspektive beizutragen hast. Nur wenn du ...

Besser nicht. Da ist zu viel Scham im Spiel. Darüber zu sprechen räumt auch nicht auf sondern sorgt eher für noch mehr Chaos.

Das Trauma wird wahrscheinlich von den Ur- Ur- Urenkeln der vor einer Minute geborenen Babys aus der Welt geschafft.

22.03.2025 20:19 • #103


J
Zitat von ElGatoRojo:
Womit du zweifelsohne gut beraten bist - denn auch hier beim Verstehen all der Ungeheurlichkeiten, die vor 1945 geschehen sind macht die Dosis das Gift. Meine Generation kam kurz nach Kriegsende zur Schule und da kan ganz natürlich die geballte Welle des Schuld und der Verbrechen der eigenen Leute auf uns zu und wer ...

Beendetes Geschehen? Ich kann deinen Wunsch verstehen, auch ich hatte eine Zeit, wo ich es einfach nicht mehr hören konnte. Aber schau dir mal die Wahlergebnisse an. Und Frieden ist leider etwas, das die Betroffenen nie wieder finden.

22.03.2025 21:42 • x 5 #104


Blanca
@justawoman
Zitat von justawoman:
Frieden ist leider etwas, das die Betroffenen nie wieder finden

Die unmittelbar Betroffenen sind leider bald alle nicht mehr auf der Welt.
Ich vermisse diese Generation sehr, aber so ist es nun mal.
Kann man nur akzeptieren.

Ihre Nachfahren haben es in der Hand, Frieden zu finden.
Einmal erkannt, läßt sich viel gegen übertragene Traumata unternehmen:
https://www.oberbergkliniken.de/therapien/emdr-therapie
https://www.bundeswehr.de/de/meldungen/...nn-5575752
https://www.linara.de/kriegstraumata-von-senioren
https://www.kriegsenkel.de/gespraechsgr...eitzahlen/

Die unmittelbar Betroffenen hätten sich sicher nur das Beste für ihre Nachfahren gewünscht.
Schon deswegen sehe ich uns in der Verantwortung, unseren Frieden zu finden.
Aber natürlich auch um unserer selbst willen.

Kein Mensch hat es verdient, Krieg mitmachen zu müssen.
Weder von außen, noch im eigenen Inneren.


Manchmal denke ich in die Geschichte zurück und frage mich, wie die ganz Alten das alles nur aushalten konnten. Der dreißigjährige Krieg (1618-1648) zum Beispiel kostete seinerzeit ein Drittel der damaligen deutschen Bevölkerung ihr Leben. Wieviele Verwundete und psychisch Traumatisierte da noch obenauf kamen, habe ich jetzt nicht weiter recherchiert.

Proportional gesehen hatte er sich damit hierzulande verheerender ausgewirkt als die beiden industriell geführten Weltkriege drei Jahrhunderte später. Vor allem in Süddeutschland waren ganze Landstriche anschließend entvölkert. Dieser Artikel hier geht u.a. auf die Geschichte des durch diesen Krieg ausgelösten Traumas ein und wie es politisch nachwirkte:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/was-...61891.html

Schon damals mahnten Stimmen, so etwas dürfe sich nicht mehr wiederholen, der Preis sei zu hoch.
Leider gibt es immer noch Geostrategen, die ihn zu zahlen bereit sind.

22.03.2025 23:06 • x 3 #105


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