Träumereien von Anderen / wo beginnt Fremdgehen?

Zitat von ElGatoRojo:

Objekten angezogen. Sei es das tolle Oldtimer-Auto, dir interessante Architektur, die hübsche Frau

@ElGatoRojo Vielleicht hast Du es nicht so gemeint, aber trotzdem mal kurz: Frauen sind keine Objekte (Männer auch nicht).

Zitat von stella89:

Mich würde interessieren, wann bei euch das Fremdgehen anfängt. Ist es okay, dass man mal Gedanken an eine/n andere/n hat?

Ständig oder Tagträume?
Tagträume bzw. mal an einen Anderen denken wäre für mich kein fremdgehen.
Ständige Gedanken (im S./roamtischen Kontext) an einen Anderen ist auch kein Fremdgehen (für mich), kann aber trotzdem verletzend sein, wenn die Partnerin ihre Gedanken nicht teilt bzw. der Ursache nicht auf den Grund geht.

Zitat von stella89:

Jemandem nachschaut?

Kein Fremdgehen.
Meinetwegen kann sich meine Partnerin auch P. anschauen oder sich in *beep* rumtreiben (um mal die Extreme beim Anschauen zu nennen).
Anschauen an sich ist für mich kein Fremdgehen.

Zitat von stella89:

Heimlich flirtet oder sogar Kontakt hat?

Wie kann man den Flirten ohne Kontakt zu haben?
Flirten an sich ist für mich kein Fremdgehen, allerdings kann, je nach Intensität des Flirtes, das ein Problem sein (verletzend) und/oder trotzdem eine Grenze überschreiten.

Allgemein kann man sagen: Immer wenn ich (als Partner) bei der Gegenseite verleugnet werde, wäre das ein Problem.

Zitat von stella89:

Sagt das etwas über die Beziehung aus?

Kann es bzw. über die Person an sich.
Das ist dann aber kontext und interpretationsabhängig.

Um mal ein Extrembeispiel zu nennen:

Wenn z.B. meine Partnerin:

- sich mit einen Ex trifft
- mit diesen flirtet
- in Tagträume mit dem Ex entflieht
- ihm nachschaut

ist das für mich kein Fremdgehen, aber trotzdem ein Problem.
Jede dieser Handlungen ist einzeln etwas, worüber ich kein Wort verlieren würde. In der Gesamtheit aber schon....

Zitat von stella89:

ch persönlich habe nur Augen für meinen Partner. Er hat da eine andere Einstellung und ich möchte mich daher auch etwas öffnen resp. realistischer sein. Hat bei mir vermutlich mit diversen Triggern zu tun.

Das ist dann ein Problem in eurer Beziehung.

Ihr seit damit gerade dabei die Grenzen eurer Beziehung auszuhandeln.
Was genau möchte dein Partner denn nun machen? Flirten? Anschauen?

Zitat von Heffalump:

Träumst du nicht auch mal von Bratpitt

Brettpitt hat mir noch nie gefallen!

Zitat von stella89:

. Dass es übertrieben ist und ich daran arbeiten muss, ist mir klar.

Vermutlich kindliche Verlustängste. Hast Du als Kind Verlusterfahrungen machen müssen? Trennung der Eltern oder der Entzug einer wichtigen Bezugsperson können massive Verlustängste auslösen, die sich im Erwachsenenleben fortsetzen.
Meist liegt die Wurzel dieser Probleme an nicht bewältigten Kindheitserfahrungen. Die werden erst Mal ins Unterbewusstsein geschoben und man spürt sie nicht. Aber wenn sie getriggert werden, erwachen sie zum Leben und äußern sich in Verlustängsten, Eifersucht und Missgunst.
Und das sind üble Gefühle, die keinem gut tun.

Wer Angst um den Partner hat, hat auch so gut wie immer Probleme mit dem Selbstwertgefühl. Der innere Glauben ist, ich bin es nicht wert, dass ich geliebt werde. Ich bin zu wenig. Ich glaube nicht, dass ich es wert bin, dass Jemand bei mir bleiben will.
Eifersucht ist weit verbreitet. Eine frühere Freundin erzählte mir, dass sie mit einem zusammen war, der grundlos eifersüchtig war. Es reichte schon wenn sie vom WC in den Gastraum kam und ein anderer Mann schaute sie an, dass er ausflippte.Grundlos eigentlich. Natürlich hat sie sich getrennt, denn in dieser Einengung kann kein Mensch existieren.

und wenn wir einfach mal beim sachverhalt der fadenstarterin bleiben?

sie wurde vom ex-partner betrogen und hat seitdem ein vertrauensproblem!

Zitat von Margerite:

Vermutlich kindliche Verlustängste. Hast Du als Kind Verlusterfahrungen machen müssen? Trennung der Eltern oder der Entzug einer wichtigen Bezugsperson können massive Verlustängste auslösen, die sich im Erwachsenenleben fortsetzen.
Meist liegt die Wurzel dieser Probleme an nicht bewältigten Kindheitserfahrungen. Die werden erst Mal ins Unterbewusstsein geschoben und man spürt sie nicht. Aber wenn sie getriggert werden, erwachen sie zum Leben und äußern sich in Verlustängsten, Eifersucht und Missgunst.
Und das sind üble Gefühle, die keinem gut tun.

Vielleicht ist die Westentaschenpsychologie hier nicht zielführend.

Zitat von Margerite:

Wer Angst um den Partner hat, hat auch so gut wie immer Probleme mit dem Selbstwertgefühl. Der innere Glauben ist, ich bin es nicht wert, dass ich geliebt werde. Ich bin zu wenig. Ich glaube nicht, dass ich es wert bin, dass Jemand bei mir bleiben will.
Eifersucht ist weit verbreitet. Eine frühere Freundin erzählte mir, dass sie mit einem zusammen war, der grundlos eifersüchtig war. Es reichte schon wenn sie vom WC in den Gastraum kam und ein anderer Mann schaute sie an, dass er ausflippte.Grundlos eigentlich. Natürlich hat sie sich getrennt, denn in dieser Einengung kann kein Mensch existieren.

Das ist aber ein Extremfall und trifft auf die TE (nach ihren eigenen Erzählungen) in dem Maße nicht zu.

Ich wäre auch vorsichtig jedes Gefühl von Eifersucht als Selbstwertproblem abzustempeln.

Zitat von DieSeherin:

und wenn wir einfach mal beim sachverhalt der fadenstarterin bleiben?

sie wurde vom ex-partner betrogen und hat seitdem ein vertrauensproblem!

Zitat von Gast006:

Erst werten sie den/die Partner/in maximal ab. Aber wehe, jemand anders interessiert sich für die Partnerin, dann wird man eifersüchtig. In diesem Verhalten ist keine Logik, aber bei Narzissten recht häufig.

Richtige Narzissten sind unlogisch. Unverständlich. Ja, ich kenne einen. Ein angeheirateter Onkel von mir, der seine Frau, meine Tante über Jahrzehnte nieder machte, beschimpfte, ausnützte. Dass sie sich nicht trennte, lag an ihren Ängsten, die sie seit der Kindheit hatte. Kriegserfahrungen, Ungewissheit, Unsicherheit allerorten, all das hinterlässt seine Spuren und nicht nur Spuren. Und eine steife Hüfte wegen eines Behandlungsfehlers, also eine leichte Behinderung. Wer hätte sie sonst genommen?

Und er wuchs ohne Vater aus, verhätschelt und verwöhnt von Mama und Oma. Kein Wunder, dass Frauen nur dafür da waren, für ihn zu sorgen, ihn zu hätscheln und zu pätscheln. Und doch war es immer zu wenig.
Einmal bemühte sich einer um sie, da bekam er Angst und gab mächtig Gas und arbeitete dagegen. Und gewann, denn ihre Ängste waren viel zu groß, in eine Ungewissheit zu starten.

Auch wurde sie ab und an gehaut, geohrfeigt und angeschrien sowieso, täglich. Sie konnte ja nichts richtig machen . Sie hatte Verständnis für ihn, er muss halt schreien, Dampf ablassen. Aber dann kann er auch wieder nett sein, vielleicht.

Ein gutes Beispiel dafür, wie man nicht leben möchte!
Narzissten sind deformierte Menschen, aber die die mit ihnen freiwillig leben, auch.

Zitat von Alduin:

Vielleicht ist die Westentaschenpsychologie hier nicht zielführend.

Kannst ja mal einen Psychologen fragen.

Zitat von stella89:

Mir ist halt bewusst, dass vieles mit meinem geringen Selbstwertgefühl zusammenhängt und dadurch auch

Was ist da los mit deinem Selbstwert?
Magst mal dazu was schreiben?

Zitat von Margerite:

Kannst ja mal einen Psychologen fragen.

Kenne keinen, dafür eine Psychaterin.
Ihre Aussage:
Ohne die Person zu kennen, mit ihr gesprochen und eine Anamnese durchgeführt zu haben erstellt man keine Diagnosen und/oder gibt Behandlungsempfehlungen.

iVerlustängste: habe ich auch, meine Eltern trennten sich als ich 6 war und habe diese Gefühle von damals immer noch in mir. Im Nachhinein war die Trennung das Beste, aber als Kind konnte ich das natürlich nicht nachvollziehen.

Selbstwertgefühl: mein Ex wertete mich gegen Ende der Beziehung ab. Ich möchte ihn nicht als Narzissten abstempfeln, da keine Diagnose vorliegt. Aber vieles trifft zu. Durfte mir auch öfters anhören, dass mich sowieso kein anderer will oder aushält.
Wenn mein Freund mal einer anderen nachschaut, frage ich mich immer, was hat sie, was ich nicht habe. Sowieso denke ich oft, warum er sich überhaupt für mich entschieden hat. Er könnte viel besseres haben. Natürlich gibt er mir nie dieses Gefühl. Ist nur mein persönliches Empfinden.

Danke übrigens für eure vielen Meinungen und Rückmeldungen! Es tut gut, sich mal neutral darüber auszutauschen.