Hallo Charly,
einer Trennung folgen immer viele und unterschiedliche Ereignisse und Gefühle....
Natürlich ist es schwer, die Gefühle die man immer noch hat, in den Griff zu bekommen. Loslassen! Welch ein Wort. So leicht gesprochen und doch so schwer umzusetzen!
Man hatte immerhin ein gemeinsames Leben und noch einiges gemeinsam vor. Und alle Planungen sind nun null und nichtig. Alle Träume, die auf diese Zweisamkeit ausgelegt sind, werden hinfällig.
Was bleibt also noch? Und mit dieser Frage fängt das Leben danach eigentlich an.
Die Gefühle: klar kann man sie nicht abstellen. Aber wenn man sie nicht beständig mit neuer Hoffnung nährt, werden sie weniger und ruhiger werden.
Warum willst du sie vergessen? Warum verdrängen?
Unsere Ex-Partner waren ein Teil unseres eigenen Lebens. In meinem Fall war das fast ein Jahrzehnt. Soll ich das einfach wegleugnen? So tun, als hätte es das nicht gegeben? Warum?
Es waren auch viele gute Zeiten dabei. Sehr viele schöne Stunden und Erlebnisse hatten wir doch gemeinsam. Soll ich die auch vergessen?
Nein. Ich habe für mich irgendwann entschieden, daß ich für mich das Gute aus der Zeit behalten möchte. Das geht auch, indem man die Zeit dahin verlegt, wo sie nun auch hingehört. In die Vergangenheit. Unser Ex-Partner sind ein Teil unserer eigenen Vergangenheit. Nicht der Gegenwart und nicht der Zukunft. Wenn man das akzeptieren kann, hat man schon einen großen Schritt geschafft.
Die Hoffnung, die man hat, es könnte noch oder wieder was werden, können einen nicht sehr weiter bringen. Sie verhindern meist, daß man sich traut, in der neuen Welt, in die man gestoßen wurde, die ersten Schritte zu unternehmen. Und doch kann man nicht so einfach von ihr lassen.
Nur werden auch die Hoffnungen geringer und verschwinden, wenn man das Gewesene als Vergangheit akzeptieren lernt.
Dann geht der nächste Abschnitt los. Das umsehen in der neuen Umgebung.
Charly, aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, wenn man beginnt, diese neue Lage mit offenen Augen zu betrachten, begegnet einem noch sehr viel Schönes. Wer es schafft, sich von der Frustration frei zu machen, kann es weit bringen. Wer ist der Frustration verhaftet bleibt, wird auch nicht in der Lage sein, wieder zu leben. Selbstmitleid und Untergang sind die Folgen.
Also lasse es nicht soweit kommen. Nimm die Vergangenheit an. Es ist ein Prozeß, der seine Zeit braucht. Verlange dabei nicht zu viel und zu schnell große Fortschritte von dir.
Nimm dir die Zeit die du brauchst und dann schaffst du das auch.
Viele Grüße und weiterhin viel Kraft für dich dabei ;o)
Nordlicht
18.09.2003 09:39 •
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