Hallo und ein frohes neues Jahr an alle!
Ich wende mich an euch, weil ich es gerade mit dem Liebeskummer aus der Hölle zu tun habe.
Mein Ehemann hat sich vor zwei Wochen getrennt und das auf eine ziemlich unschöne Art und Weise.
Unsere Beziehung lief nie wirklich gut… immer nur phasenweise, aber dann war eigentlich immer wieder irgendwas nicht schön.
Die Anfangszeit war schon sehr turbulent, es war aber auch der Himmel auf Erden. Aber ich war auch gleichzeitig die ganze Zeit schon sehr ängstlich und hatte ein massives Vertrauensproblem. Das lag daran, dass ich von seiner Vergangenheit wusste, die von Fremdgehen und emotionalem Missbrauch von Frauen geprägt war. Bei mir war aber angeblich alles anders, natürlich.
Ich hatte damals schon einen kleinen Sohn. Er hatte auch damals schon eine Tochter, die wir aber nur selten sahen.
Sein Verhältnis zu meinem Sohn, der damals drei Jahre alt war, war schwierig… mal zugewandt, aber auch sehr invasiv, oft ignorierend und streng.
Meine Wohnsituation war auch speziell, der Vater meines Sohnes wohnte nebenan. Das haben wir so gemacht, damit das Kind beide Elternteile hat. Wir kamen damit gut klar, für meinen jetzigen Ehemann natürlich schwierig.
Aber wir waren auch noch nicht allzu lange zusammen.
Nach meiner Scheidung vom Vater meines Sohnes dauerte es nicht lange, bis mein jetziger Ehemann unbedingt heiraten wollte. Da kannten wir uns ein paar Monate.
Ich sagte, ich sei nicht bereit, es ginge alles zu schnell. Darauf reagierte er sehr beleidigt.
Und macht mir dann letztlich doch ein paar Wochen später einen offiziellen Antrag, mit Hinknien usw.
Ich sagte ja, aber eigentlich vor allem aus Angst ihn zu verlieren.
Dann folgten ein paar komische Monate.
Ich wurde oft gemaßregelt, die Hochzeit durfte nicht mehr angesprochen werden, weil ich mich nicht ausreichend freue (Reizthema) usw.
Er trennte sich häufiger mal, damit ich “seine Grenzen verstehe.”
Das hat mich jedes Mal in die Hölle gestützt. Einmal war ich gerade im Urlaub mit meinem kleinen Sohn und bin da fast verrückt geworden.
Ausserdem wollte er immer, dass mein Sohn und ich ihm in eine andere Stadt folgen… weg aus unserem sozialen Umfeld, aber halt bei ihm.
Letztlich trennte ich mich da. Weil er in den sozialen Medien Frauen anschrieb, um Begleitungen fürs Segeln zu finden. Das war angeblich abgesprochen… allerdings nicht mit mir.
Und ab da war es mir zu viel.
Ich habe es nicht geschafft, ihn komplett zu blockieren und es kamen immer mal wieder Nachrichten, oft liebevoll, oft voller Hass und Wünschen, ich möge lange Leiden, weil ich ihn verlassen habe.
Er hat das halbe Jahr auch ausgiebig dafür genutzt, Frauen zu treffen. Wirklich sehr, sehr viele.
Dann trafen wir uns doch. Himmel auf Erden. Nach zwei Treffen fing das Hochzeitsthema wieder an. Lovebombing usw… und ich wurde ungeplant schwanger. Es ging mir ziemlich schlecht zu der Zeit. Zumal ich auch erst nach und nach herausfand, wie er das halbe Jahr der Trennung in Wahrheit genutzt hat… erst belog er mich. Und ich bekam es dann nach und nach heraus.
Am Ende haben wir dann aber doch geheiratet. Und da er die Wohnsituation nicht wollte (verständlich), haben wir ein altes Haus in Alleinlage gekauft.
Und auch da sagte mein Bauchgefühl nein… schrie es mir ins Gesicht. Und ich hatte aber so eine Angst, ihn zu enttäuschen, dass ich einwilligte.
Ich mochte das Haus und hatte Lust auf die Sanierung, auf das Projekt. Und er hat das Haus so geliebt.
Also kauften wir es mit Hilfe meines Vaters, denn er selbst hatte kein Eigenkapital.
Das erste Jahr war ok, wir haben saniert und normal weiter in der Wohnung gewohnt. Anstrengend, aber ok. Wir hatten irgendwie so etwas wie eine Beziehung auf Augenhöhe.
Dann blieb er plötzlich einfach komplett auf der Baustelle, lebte auf OSB Platten, Folien, im absoluten dreck. Mäuse liefen da auch rum. Und er forderte, dass wir dasselbe tun. Nach Hause in die Wohnung kam er aber nicht mehr, ich war plötzlich und ohne Absprache alleinerziehend.
Also sind die Kinder und ich auch die meiste Zeit dort geblieben. Wir haben in meinem Bulli geschlafen, er im Haus/Baustelle. Monatelang.
Jeden Morgen bin ich eine halbe Stunde aus dieser Situation heraus in die Stadt gefahren, um meinen Sohn in die Grundschule zu bringen.
“Auf dich kann ich gut verzichten, auf das Haus aber nicht.”
Das war so die Grundstimmung.
Familienzeit gab es prinzipiell nicht, weil wir ihm alle zu anstrengend waren. Am Haus ok, da ging es manchmal und war sogar schön. Aber wir bewegten uns auch nicht mehr weg dort.
Unser Leben, segeln, reisen- alles so gut wie vorbei. Wenn wir doch mal in den Urlaub gefahren sind oder zum Boot, war es ihm eigentlich total zuwider, weil nur eine “Kindershow”, die nahmen den ganzen Raum ein. Und er brauchte ja eher mal Ruhe.
Irgendwann brach ich zusammen. Wollte zwischendurch nicht mehr leben. Suchte mir eine Therapie.
Das half aber nicht mehr. Und für mich da war er auch nicht in der Zeit. Ich sollte wieder mitmachen, dann war es gut.
Die Stunden an dem Haus waren so finster, ich hatte dort so eine Angst. Und mein Mann entfernte sich immer mehr.
Und dann fing er auch wieder an, sich ständig zu trennen. Um dann Dinge zu sagen wie “ich schaue mir das noch bis Jahresende an.”
Und ähnlich.
Er nahm seinen Ring ständig ab.
Und ich kam buchstäblich auf dem Boden angekrochen. Er stellte dann Bedingungen auf… mehr Zeit alleine als
Paar, mehr körperliche Nähe (für die es rein praktisch auf der Baustelle nicht mal einen Raum gab), ich sollte mehr am Haus sein, mehr für ihn da sein, mehr mithelfen.
Habe ich dann auch immer gemacht, habe mich so bemüht. Habe versucht, gar nicht mehr zu meckern.
Und am Ende wurde ich aber trotzdem als Furie, geiferndes Weib usw. beschimpft.
Vor einem halben Jahr stieg er beruflich extrem auf und es wurde noch mal schwieriger. Zwischendurch war es immer schön, er brachte uns Geschenke mit von den Dienstreisen, wir schickten Videos und Bilder hin und her.
Alles fein.
Aber ich dufte halt keine Probleme machen. Wenn ich die Situation mit dem Haus (inzwischen fertig saniert) ansprach, wurde er wütend.
Mal sah er ein, dass die Lage ungünstig ist für die Kinder und dass es einfach zu einsam ist, nur um es dann nach wenigen Tagen zu vergessen.
Er sagte, dass er mich nicht mehr lieben würde. Um ein paar Tage später zu sagen, das habe er so nie gesagt und ich solle da nicht wieder eine konstruierte Story draus machen.
Meinen Sohn wertete er ständig ab. Schrie ihn an. Schlug Ellenbogen vom
Tisch, zeigte sogar mal den Mittelfinger, sagte nur seiner Tochter Gute Nacht oder tschüss, uns aber nicht. Und auch wenn mein Sohn nicht einfach ist- das war nicht schön.
Die Beziehung wieder ok zu bringen, war mein Job. Freie Zeit ohne Kinder zu schaffen, abends aus dem Bett zu kommen. S. sollte ich auch auf ihn zugehen, er würde dem nicht nachrennen.
Aber irgendwie hatte ich dafür gar keine Energie mehr.
Und wenn ich ihm doch mal körperlich nahe war, sagte er danach Dinge wie “und, hat das jetzt wehgetan”?
Und vor zwei Wochen dann der Abschuss. Ich sei der Albtraum eines jeden Ehemannes, hätte nichts für unsere Familie getan, sei die größte Last in seinem Leben und ein kalter Fisch. Und er würde sich so sehr auf eine Affäre freuen mit ganz viel S. und *beep*. Mit mir wolle er das nicht mehr. Und er liebt mich auch nicht mehr.
Seitdem bin ich alleine mit unserer Tochter. Er macht sich das Haus schön, wechselt alle paar Tage sein Profilbild (gestellte Bilder, die zeigen, was für ein toller, erfolgreicher Typ er ist… dabei geht seine Firma gerade den Bach runter).
Und wichtig, sichtlich ohne Ehering!
Und mir geht es so schlecht. Es kommt fast täglich eine Nachricht, wann er seine Tochter sehen kann. Ich mache es oft möglich, aber nicht immer. Und das muss ich laut Anwalt auch nicht.
Er unterstellt mir ständig Kindesentzug, rechtlich hat das aber gar keine Basis.
Ihn zu sehen ist jeden Mal der Horror. Ich zittere, habe Betablocker in der Tasche für den Notfall. Esse nicht, liege meistens im Bett rum, heule wenn meine Kinder schlafen.
Und ich will zurück! Gebe mir so sehr die Schuld, weil ich nicht liebevoller war. Weil ich nicht mehr da war für ihn. Weil ich ihm körperlich nicht nahe sein wollte.
Male mir aus, wie er mit der nächsten in dem Haus lebt.
Denn unabhängig von der Lage, habe ich so viel Herzblut in dieses Haus gesteckt. Es designed, den Garten gemacht, der riesig ist. Und nun hockt er da drinnen und sucht sich neue Frauen.
Ich denke wirklich, mein Leben ist einfach vorbei. In mir ist nur Leere. Dass ich nie mehr lieben werde und mich ohnehin kein Mensch lieben kann.
Und es ist so schwierig, sich in diesem Zustand um eine Dreijährige zu kümmern.
Ich schreibe all das hier, weil ich auch einfach mein Umfeld seit Jahren damit belaste. Das kann ich nicht mehr.
Vielleicht versteht mich jemand…
Danke für das Lesen des langen Textes!
01.01.2025 14:28 •
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