Ich habe mich in einer toxischen Beziehung befunden, wie aus dem Bilderbuch. Inklusive Dreiecksbindung etc. - was nun eine unangeahnte Wendung nimmt?!
Wir waren knapp 2 jahre zusammen. Unsere Beziehung von Toxizität begleitet, inklusive eines Expartners, der täglich eine Rolle gespielt hat. Starke Stimmungsschwankungen waren an der Tagesordnung, manchmal auch vonn einer Sekunde auf die andere. Hatte sie gute Laune, alberte sie rum und brachte mich zum lachen. Hatte sie irgendwas in ihrem Leben ärgerlich gemacht, so bekam ich das ab. Vorzugsweise Streit mit ihrem Ex, oder aber wegen anderen Kleinigkeiten. Entscheidungen wurden ohne mich getroffen, Bedürfnisse und Wünsche wurden übergangen und täglichen Streitigkeiten nahmen zu, weil ich immer das Gefühl hatte keine Rolle im Leben zu spielen. Die Zeiten der Versöhnung waren wie ein Rausch, nur damit es in den schlechten Phasen, die immer mehr zugenommen haben, umso heftiger wurden. Sie ist ein sehr manipulativer Mensch und verstellt sich gegenüber Ihren Mitmenschen, ihr Ansehen ist ihr sehr wichtig. Ich glaube es gibt nur wenige Menschen, die wissen, wie sie sein kann.
Von Beleidigungen und handgreiflichkeiten, bis zur vollkommenen Ignoranz war alles vertreten. Sie ist ein sehr dominanter Mensch und dementsprechend musste gehandelt werden. Hatte sie Wünsche und Ideen die erfüllt werden mussten, war ich solange gut und annehmbar, wie ich diese erfüllt hatte.Habe ich bedenken geäussert, wurde sie dann ärgerlich und suchte Streit. Denn so wie sie es wollte, musste es getan werden. Ich wurde, wenn ich mich falsch verhalten hatte, bei Whatsapp blockiert oder wurde mit Liebesentzug bestraft. Gespräche waren so gut wie nie möglich, denn sobald sich meine Expartnerin kritisiert fühlte, brach sie sofort das Gespräch ab und verzog sich in ein anderes Zimmer. War ich mal nicht geblockt, wurden 95% der Gespräche über Whatsapp geführt. Ich hatte das Gefühl, nur so konnte sie stark sein und mir die Dinge um die Ohren hauen. Wir leben in einem gemeinsamen Haushalt. Gemeinsame Unternehmungen gab es nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, sobald wir irgendwas als Unternehmung geplant hatten, wurde ein Streit vom Zaun gebrochen. Kam es dann dazu, wurde kurzerhand die Unternehmung abgesagt mit den Worten: Mit dir mache ich gar nichts. Natürlich sank mein Selbstwertgefühl in der ganzen Zeit und mein Fell wurde immer dünner. Ich ließ mich provozieren und somit entwickelte sich auch bei mir eine Abwärtsspirale. In den knapp 2 Jahren wurde mir nach einem angeblichen Fehlverhalten bestimmt 200 mal die Trennung angedroht, nur damit man sich 2 Stunden später wieder versöhnt hat. Ich habe mir das alles gefallen lassen, weil ich immer dachte: Sie ist die eine für mich, ich ertrage das alles, denn irgendwas wird es besser. Es wurde nicht besser. Meine Grenzen wurden überhaupt nicht respektiert, teilweise wurde sich drüber lustig gemacht. Das ging soweit, dass ich mich in Räume eingeschlossen habe, damit ich überhaupt etwas Ruhe habe. Entweder sie stand dann vor der Tür und klopfte solange bis sie Einlass bekam, oder ich bekam dann nette Nachrichten per Whatsapp. Wenn ich dann sagte, ich brauche eben meine Ruhe, dann wurde das nicht akzeptiert und ich wurde immer weiter provoziert. Irgendwann drohte ich dann: Ich brauche jetzt meine Ruhe, wenn du es nicht akzeptierst, muss ich dich hier blockieren. Als Antwort bekam ich dann einen Block, nur um 2 Minuten später wieder entblockiert zu sein. In meinen Augen war das alles Macht um mir zu zeigen: ICH habe hier das sagen und egal was du sagst und tust, ich entscheide. Mein Fehler war natürlich immer, dass ich mein Handy nicht einfach in die Ecke gelegt habe, aber ich konnte es nicht. Ich habe das gefühl gehabt, ich muss mich für mein falsches Verhalten rechtfertigen. Zudem haben wir in den 2 Jahren viel erlebt, was mich immer mehr an Sie gebunden hat und obwohl ich wusste in was ich mich da befinde, habe ich den Absprung nie geschafft. Ob es Freunde, Familie oder Therapeuten waren - alle haben mir gesagt, ich muss aus dieser Spirale raus. Ich konnte es nicht. In den schlimmen Phasen fühlte ich mich ausgelaugt, depressiv und teilweise missbraucht. In den guten Phasen war es wie ein Dro., der Euphorie aufkommen ließ. Diese Phasen konnten sich mehrfach am Tag ändern, immer ein auf und ab. Gaslighting, Futurefaking, ranziehen und abstoßen, alles war vorhanden. Ich habe meine Bedürfnisse und wie es mir geht oft geäussert und habe sie auch mal damit konfrontiert, dass sie sich mir gegenüber hoch toxisch verhält.
Da es mir immer schlechter ging, gab es irgendwann nur noch Streitigkeiten, denn die Verletzungen waren für mich zu stark, trotzdem konnte ich nicht ausbrechen. Letzte Woche gab es mal wieder einen Streit, in dessen Folge SIE sich dann getrennt hat. Ich sollte aus dem gemeinsamen Heim raus, mit allen Mitteln. Dieses letzten Funken Ehre wollte ich mir allerdings noch erhalten und bin standhaft geblieben (wahrscheinlich das erste Mal in 2 Jahren), denn ich muss natürlich erstmal eine neue Unterkunft haben. Infolgedessen ging sie dann zu Ihrer Familie. Da die letzten 2 Jahre schwer waren, habe ich natürlich versucht in den Letzten tagen irgendwie noch Gespräche zu führen, diese wurden natürlich alle abgeblockt, so wie es schon in der Vergangenheit immer war. Sie ist ein Mensch, die Ihre Probleme nicht selbst lösen kann, sondern immer andere müssen diese erledigen. Sie versteckt sich gerade dahinter und möchte sich ihrer Verantwortung nicht stellen. Ich habe dann vor 2 Tagen über eine Kontaktsperre nachgedacht, da ich dieses ganze Theater und diesen Druck nicht mehr aushalte. Wir haben telefoniert und ich bekam einen Nervenzusammenbruch. Ich habe meine Emotionen und meine Gefühle offengelegt und ein paar Minuten hörte sie sich das an, irgendwan wurde sie ärgerlich. Ich hatte immer das Gefühl, sobald ich meine Emotionen zuweit gezeigt hatte und sie sich bedrängt fühlte, bzw es als Kritik auffasste, wurde sie ärgerlich. Sie beendete das Telefongespräch und ich war total aufgelöst. Eine Stunde später kam per Whatsapp wieder eine Nachricht, die nur Forderungen enthielt, über irgendwelche Aufträge die ich erfüllen sollte. Ich fragte dann sinngemäß: Wie wäre es mal mit einer Nachfrage wie es mir geht, statt wieder Forderungen zu stellen? Darauf kam dann die Antwort, der Kontakt würde ihr nicht gut tun und sie würde den nun auf ein Minimum reduzieren . Da ich ja selbst über Kontatksperre nachgedacht hatte, ließ ich das mit einem ok stehen und schrieb sonst nicht mehr. Auch nahm ich keinen anderen Kontakt mehr auf.
Am nächsten Tag bekam ich dann eine Nachricht, sie würde mich nun blockieren und das wir offensichtlich eine toxische Beziehung führen und ihr das alles nicht mehr gut tut.
Ich habe nun das Gefühl, als würde wieder diese Macht, die sie immer über mich hatte, ausgeübt werden. Mit dem gewünschten Ziel, mich nun ganz in die Knie zu zwingen - was jetzt auch sehr gut funktioniert. Sie hat alle Leute auf ihre Seite gezogen, mich komplett von allen distanziert. Jeder der in einzer toxischen Beziehung ist oder war, kann nachvollziehen wie man sich fühlt. Aber das ein toxischer Partner das ganze umdreht, um dem anderen Toxizität zu unterstellen, habe ich noch nie gehört. Nach 2 Jahren Beziehung und allem Leiden, werde ich nun als toxisch bezeichnet und das letzte Mittel was ich nutzen wollte (und nie geschafft hätte) wird nun gegen mich verwendet, die Kontaktsperre.
Während ich sonst noch immer die Möglichkeit hatte mich irgendwie zu wehren, zumindest es zu versuchen, wird mir nun jegliche Möglichkeit genommen und ich fühle mich total hilflos und komplett abgeschoben. Praktisch als den letzten Akt der ultimativen Machtausübung.
Natürlich versuche ich nicht sie per Mail,Telefon oder sonstwie zu kontaktieren - aber mittlerweile kriege ich von dritten Personen Nachrichten, die mir Aufträge weitervermitteln sollen. Also selbst in der selbst initiierten Kontaktsperre, sucht sie trotzdem weiter eine Möglichkeit um Oberhand zu haben.
Da ich noch in unserem gemeinsamen Heim lebe, habe ich keine Möglichkeit zu fliehen oder mich zu entziehen. Eine Suche nach einer neuen Bleibe gestaltet sich schwierig. Selbsterklärend bin ich Schuld, dass sie aus dem gemeinsamen Heim gehen musste. Ich habe es nie verlangt, im Gegenteil - ich habe versucht in den Gesprächen vor der gezwungenen Kontaktsperre eine gütliche Einigung zu finden, denn es wurde von mir verlangt, ich solle sofort! aus meinem Heim gehen.
Es fällt mir gerade sehr schwer mit der Situation umzugehen. Alle sagen: Sei froh. ich kann nur sagen: Habe ich alles gegeben? Liegt es an mir ? Wie soll ich mit der gezwungenen Kontaktsperre umgehen?
Ich gehe davon aus, dies war noch nicht das Ende - sondern erst der Anfang und wenn Sie wieder vor der Tür stehen würde und mit den Augen klimpert, dann würde ich sagen: Ok, komm rein. Ich komme von dieser Frau einfach nicht los, auch wenn ich weiss, es zerstört mich. Diese toxische Beziehung ist gekennzeichnet von einigen meiner schönsten Erlebnisse welche man in einer Partnerschaft haben kann, aber auch das schlimmste, was ich je erlebt habe. Teilweise habe ich in den Spiegel geschaut und mich dafür gehasst, was ich mit mir antun lasse - dann kam sie um die Ecke und machte wieder irgendwas liebevolles, was mich alles vergessen ließ.
17.09.2022 19:02 •
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